Der Grenadier und der stille Tod. Petra ReateguiЧитать онлайн книгу.
Betrunkene grölten, und dann war da das Rauschen des Regens, das Säuseln das Winds, das Plätschern des Wetterbachs …
Und das alles hörte dieser Ignatz nicht?
Weiß er, dass Citronen Citronen heißen und Bäume Bäume sind? Buchen, Eichen, Birken? Kennt er die Namen der Früchte auf dem Markt? Weiß er, wie die Stadt heißt, in der er lebt? Wie kann er reagieren, wenn man ihn ruft? Christoph sagt, die Leute nennen ihn einen Idioten, einen Schwachkopf.
Aber dieser Mensch ohne Worte hat mich gefragt: Bekommst du ein Kind? Seine Augen, seine Hand, seine Miene haben gefragt. Er hört nicht und spricht nicht und hat doch sofort begriffen. Als habe er in ihr Inneres geschaut.
Gab es so etwas? Oder sah man ihr den dicken Leib schon an? Sie atmete schwer, ein unbändiger Groll packte sie.
Dieser Schuft von Sobringer, ce salaud! Zwei Kinder hat er der armen Würbsin gemacht. Zwei! Und auf so einen bin ich reingefallen. Lieber Gott, Buondìou, du musst mir verzeihen …
… sie brauchte den Lieben Gott ziemlich oft in letzter Zeit. Hoffentlich überforderte sie Ihn nicht, …
… aber diesem Hund wünsche ich die Pest an den Hals, Reißen in den Gliedern, Cholera, die Blattern und abgehackte Beine. »Ich glaub, ich bring ihn um«, wisperte sie hinter vorgehaltener Hand, damit Gott wenigstens das nicht hörte.
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