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Isabelle von Bayern. Alexandre DumasЧитать онлайн книгу.

Isabelle von Bayern - Alexandre Dumas


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auch«, erwiderte Odette, »als ich gestern sterbend nach Haus kam und ihm gestand, dass ich die Königin nicht liebte.«

      Die Augen der Herzogin hefteten sich auf Odette mit dem lebhaftesten Ausdruck der Sanftmut und Güte. In diesem Augenblicke erhob das junge Mädchen schüchtern den Blick; ihre Augen trafen sich, die Herzogin öffnete ihre Arme, Odette sank ihr zu Füßen und küsste ihre Knie.

      »Jetzt hab' ich Dir nichts mehr zu sagen«, sagte Madame Valentine. »Versprich mir, ihn nicht mehr zu sehen, das ist alles.«

      »Das kann ich Euch leider nicht versprechen, Madame, denn der Herzog ist reich und mächtig, und wenn ich in Paris bleibe, kann er bis zu mir dringen, und wenn ich mich von hier entferne, mich verfolgen; ich darf Euch daher nicht versprechen, ihn nicht wiederzusehen. Aber ich kann Euch schwören, zu sterben, wenn ich ihn gesehen habe.«

      »Du bist ein Engel«, sagte die Herzogin, »und ich würde einiges Glück auf dieser Welt hoffen, wenn Du mir verspricht, für mich zu Gott zu beten.«

      »Gott für Euch bitten, Madame! Seid Ihr nicht eine jener glücklichen Prinzessinnen, deren Pate eine gütige Fee war? Ihr seid jung, schön, mächtig, und es ist Euch erlaubt, ihn zu lieben.«

      »Dann bete zu Gott, dass er mich liebe.«

      »Ich werde es versuchen«, sagte Odette.

      Die Herzogin nahm eine kleine silberne Pfeife, die auf dem Tische lag, und pfiff. Bei diesem Rufe erschien derselbe Diener, welcher Odette eingelassen hatte, und öffnete die Tür.

      »Führe dies junge Mädchen nach ihrer Wohnung zurück«, sagte die Herzogin, »und behüte sie vor jedem Unfall. Odette«, fügte sie hinzu, »bedürftest Du jeder Hilfe oder Unterstützung, so komm zu mir.« Dabei reichte sie ihr die Hand, wie einer Schwester.

      »Ich werde jetzt nur noch wenig in der Welt bedürfen«, sagte sie, »aber gewiss denk' ich an Euch, auch ohne dass ich Eurer Hilfe bedarf.«

      Sie neigte sich vor der Herzogin und ging.

      Allein geblieben, setzte sich Madame Valentine, ihr Haupt sank auf die Brust, sie verfiel in tiefes Sinnen. Schon hing sie so ihren Gedanken einige Minuten nach, als die Tür des Kabinettes sich leise öffnete. Der Herzog trat ein, ohne gehört zu werden, näherte sich seiner Gemahlin, ohne dass sie ihn bemerkte, und stützte sich auf die Lehne des Stuhles, auf dem sie saß. Als er nach einigen Augenblicken sah, dass sie ihn noch immer nicht gewahrte, nahm er eine prachtvolle Perlenschnur vom Halse, hielt sie über das Haupt der Herzogin, und ließ sie auf deren Schultern hinabfallen. Valentine stieß einen Schrei aus, erhob das Haupt und sah den Herzog.

      Der Blick, den sie auf ihn warf, war ausdrucksvoll und forschend, aber er hatte sich darauf vorbereitet und hielt ihn lächelnd aus, als wüsste er von dem Vorgefallenen nichts; ja noch mehr, als die Herzogin das Haupt senkte, fasste er sie unter das Kinn, hob ihr den Kopf in die Höhe, drückte ihn sanft hinten über, und zwang sie so, ihn noch einmal anzusehen.

      »Was wollt Ihr von mir, Monseigneur?« sagte Valentine.

      »Es ist wahrlich eine Schande für den Orient« sagte der Herzog, indem er die Perlenschnur, die er seiner Frau geschenkt hatte, nahm und ihr leise damit die Lippen trennte. »Das ist eine Schnur, die mir der König von Ungarn, Sigismund von Luxemburg, wie ein wahres Wunder schickt. Er glaubt mir ein kaiserliches Geschenk zu machen, und ich habe weißer, schönere Perlen, als die seinigen.«

      Valentine seufzte, aber der Herzog schien es nicht zu bemerken.

      »Wisst Ihr wohl, meine schöne Herzogin«, sagte er, »dass ich nichts gesehen habe, was Euch gleich käme, und dass ich ein glücklicher Mensch bin, einen solchen Schatz von Schönheit zu besitzen. Vor einigen Tagen rühmte mir mein Oheim von Berry so laut, die schönen Augen der Königin, die ich bis dahin noch nicht bemerkt hatte, dass ich gestern die Nähe, in die mein Rang mich zu ihr führte, benutzte, sie zu betrachten.«

      »Nun, und?« sagte Valentine.

      »Nun, und – ich erinnerte mich, zwei Augen gesehen zu haben – freilich weiß ich nicht mehr genau wo, – welche keck den Vergleich mit denen der Königin aushalten können. Seht mich jetzt an – ja – so. Es war in Mailand, wo ich sie sah, im Palaste des Herzogs Galeas. Sie glänzten unter den schönsten schwarzen Augenbrauen, welche je der Pinsel eines italienischen Malers einem Gesichte verlieh. Sie gehörten einer gewissen Valentine an, welche die Frau eines gewissen Herzogs von Touraine geworden ist, der, wie man eingestehen muss, ein solches Glück nicht verdiente.«

      »Und glaubt Ihr, dass dies Glück, ihm sehr groß scheint?« sagte Valentine, indem sie ihn mit einem Ausdruck der Liebe und Traurigkeit ansah. Der Herzog ergriff ihre Hand und legte sie auf sein Herz; Valentine wollte sie ihm entziehen; der Herzog hielt sie zwischen den einigen zurück, zog einen brillanten Ring vom Finger und steckte ihn seiner Gemahlin an.

      »Was soll der Ring?« fragte Valentine.

      »Er gehört Euch von Rechtswegen, meine schöne Herzogin«, erwiderte der Herzog, »denn Ihr seid es, durch die ich ihn gewann. Ich muss Euch das erzählen.«

      Der Herzog verließ hierbei den Platz hinter dem Sessel seiner Gemahlin, den er bis jetzt inne gehabt hatte, nahm ein Tabouret, setzte sich zu ihr und stützte seine Arme auf die ihres Lehnstuhls. »Ja, gewonnen«, wiederholte er, »und zwar von dem armen Coucy.«

      »Wie das?«

      »Ihr müsst wissen, und ich rate Euch, ihm Euern Zorn zu bewahren, dass er behauptete, ein Paar Hände gesehen zu haben, die fast ebenso schön gewesen wären, wie die Eurigen.«

      »Und wo hat er sie gesehen?«

      »Als er ein Pferd kaufen wollte in der Rue la Ferronnerie.«

      »Und bei wem?«

      »Bei der Tochter eines Pferdehändlers.«

      Ihr fühlt wohl, dass ich die Möglichkeit leugnete. Er verteidigte, was er aus Eigensinn behauptete, so dass wir zuletzt wetteten, er diesen Ring und ich dies Perlenhalsband.«

      Valentine sah den Herzog an, als wolle sie in dem Grunde seiner Seele lesen; er aber fuhr fort:

      »Ich verkleidete mich hierauf als Stallmeister, dies Wunder zu sehen; ich ging zu dem alten Champ-Divers, und kaufte für einen wahnsinnigen Preis die beiden schlechtesten Gäule, welche je ein Ritter, der eine Herzogskrone trägt, zur Strafe seiner Sünden bestiegen hatte. Ich sah aber auch die Göttin mit den weißen Armen, wie der göttliche Homer gesagt haben würde. Man muss gestehen, Coucy war kein so großer Narr, wie ich anfangs glaubte; es ist ein Wunder, wie eine so schöne Blume in einem solchen Garten wachsen kann. Indessen, meine schöne Herzogin, erkannte ich mich nicht für besiegt; im Gegenteil verteidigte ich die Ehre der Dame meines Herzens. Coucy blieb bei seiner Behauptung. Kurz, wir gingen zu dem König, diesen um die Erlaubnis zu einem Kampfspiel zur Entscheidung unseres Streites zu bitten, aber es wurde ausgemacht, dass Peter von Graon, ein ausgezeichneter Richter in dieser Sache dieselbe entscheiden solle. Wir gingen, ich glaube es war vor drei Tagen, mit einander zu dem schönen Kinde und bei meiner Ehre, Craon ist ein vor trefflicher Richter, denn Ihr seht den Ring an Eurem Finger. Was sagt Ihr zu dieser Geschichte?«

      »Dass ich sie schon kannte«, sagte Valentin, indem sie ihn wieder zweifelnd ansah.

      »So?« fragte der Herzog, »wie denn das? Coucy ist ein zu galanter Ritter, als dass er eine solche Mitteilung hätte machen können.«

      »Auch erfuhr ich es nicht von ihm.«

      »Von wem denn?« sagte Ludwig mit dem Tone erzwungener Gleichgültigkeit.

      »Von Eurem Kampfrichter!«

      »Von Messire Peter Craon? So!«

      Der Herzog zog die Stirn in düstere Falten, seine Zähne schlugen auf einander, aber sogleich sagte er gefasst:

      »Ja, Peter weiß, dass ich ihm sehr gewogen bin, und da hat er ohne Zweifel auch Eure Gunst erlangen wollen. Vortrefflich! – Aber findet Ihr nicht, dass es schon sehr spät ist, von solchen


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