Эротические рассказы

Isabelle von Bayern. Alexandre DumasЧитать онлайн книгу.

Isabelle von Bayern - Alexandre Dumas


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hat er ihr gewiss gesagt, und jetzt will sie mich sehen.«

      »Odette«, fiel der Herzog heftig ein, »ich will sterben, wenn dem so ist! Hunderttausend Livres hätt' ich im Spiel verlieren wollen, wenn das nicht so gekommen wäre! Ich schwöre es Dir, dass ich nicht weiß, wer mein Geheimnis entdeckte, aber wehe Jedem, der mich hintergangen hat!« – Er machte eine Bewegung, sich zu entfernen.

      »Wohin wollen. Sie gehen, Monseigneur?« fragte Odette.

      »Niemand in meinem Hôtel hat das Recht, Befehle zu erteilen, als ich allein, und ich will den Leuten, die unten sind, gebieten, sich auf der Stelle zu entfernen.«

      »Ihr seid Herr, zu tun, was Ihr Monseigneur; aber diese Leute werden Euch erkennen und Madame Valentine sagen, dass Ihr hier seid was sie jetzt vielleicht noch nicht weiß; sie würde mich für strafbarer halten, als ich jetzt noch bin, und dann wär' ich rettungslos verloren.«

      »Aber Du gehst nicht nach dem Hôtel Touraine?«

      »Im Gegenteil, Monseigneur, ich muss es. Ich werde Madame Valentine sehen, und wenn sie nur noch Verdacht hat, gesteh' ich ihr alles. Dann fall' ich ihr zu Füßen, und sie wird mir verzeihen. Euch, Monseigneur, wird sie auch verzeihen, und Eure Freisprechung wird leichter zu erlangen sein, als die meinige.«

      »Thu', was Du willst, Odette«, sagte der Herzog, »Du hast stets Recht und bist ein Engel.«

      Odette lächelte traurig und gebot Jehanna durch ein Zeichen, ihr einen Mantel zu geben.

      »Und auf welche Weise willst Du nach dem Hôtel kommen?« fragte der Herzog.

      »Die Leute haben eine Sänfte bei sich«, erwiderte Johanna, indem sie Odette den Mantel um hing.

      »Auf jeden Fall wach' ich über Dich«, sagte der Herzog,

      »Gott hat es schon getan, Monseigneur«, erwiderte sie, »und ich hoffe, er wird es auch ferner tun.«

      Bei diesen Worten grüßte sie den Herzog mit Ehrfurcht und Würde, und ging die Treppe hin ab. »Hier bin ich, meine Herren«, sagte sie zu den Männern, die ihrer warteten. »Ich stehe zu Euerm Befehl; führt mich, wohin Ihr wollt.«

      Der Herzog blieb einen Augenblick schweigend und regungslos an der Stelle, wo Odette ihn verlassen hatte. Dann eilte er aus dem Gemache und die Treppe hinab. An der Haustür blieb er einen Augenblick stehen, zu sehen, welche Richtung die Leute mit der Sänfte eingeschlagen hätten. Er sah fiel zwischen zwei Fackeln der Rue Saint Honoré zuführen und lief hierauf durch die Rue Saint Denis, dann durch die Rue aux Fers und gelangte durch die Kornhalle zeitig genug nach dem Hôtel Touraine, um den Zug am äußersten Ende der Rue des Etuves zu erblicken. Überzeugt, dass er ihr um einige Minuten zuvorgekommen war, kehrte er durch die erwähnte Seitentür in den Palast zurück, erreichte sein Gemach, warf sich hastig in andere Kleider, und eilte in ein Kabinett, das an das Schlafgemach der Madame Valentine grenzte, und von wo aus er alles sehen konnte, was in deren Zimmer vorging. Madame Valentine ging, wie es schien, etwas mit Ungeduld erwartend, im Zimmer auf und nieder; beim geringsten Geräusch wendete sie den Blick der Eingangstür zu, und ihre schönen schwarzen Augenbrauen, die einen regelmäßigen Bogen bildeten, wenn ihr Gesicht ruhig war, zogen sich voll Heftigkeit zusammen. Sie war reich und sehr zu ihrem Vorteil gekleidet; dennoch ging sie von Zeit zu Zeit vor einen Spiegel und zwang ihr Gesicht zu einem Ausdruck der Sanftmut, welche sonst den Hauptcharakter ihrer Züge bildete. Dann ordnete sie etwas an ihrem Kopfputze, denn sie wollte doppelt das Mädchen vernichten, das es wagte, ihre Nebenbuhlerin zu sein: sowohl durch ihre Würde und ihren Rang, als durch den Glanz ihrer Schönheit.

      Endlich hörte sie wirklich ein Geräusch in ihrem Vorgemache, blieb horchend stehen, legte eine Hand an die Stirn und suchte mit der andern einen Stützpunkt auf der Lehne eines geschnitzten Sessels; denn ihre Augen verdunkelten sich und sie fühlte ihre Knie zittern. Endlich öffnete sich die Tür und ein Diener meldete, dass das junge Mädchen, welches die Herzogin zu sehen verlangte, draußen warte. Die Herzogin gab ein Zeichen, dass sie zu ihrem Empfang bereit sei.

      Odette hatte im Vorzimmer ihren Mantel gelassen und erschien daher in dem einfachen Anzug, den wir bereits beschrieben haben, ihre langen Haare jedoch hatte sie geflochten, und so fielen sie ihr über die Brust bis auf das Knie herab. Sie blieb an der Tür stehen, die sich hinter ihr wieder schloss.

      Die Herzogin blieb stumm und regungslos vor dieser weißen und reinen Erscheinung stehen; sie staunte, das junge Mädchen, von dem sie sich ohne Zweifel einen andern Begriff gemacht hatte, so bescheiden und würdig zu sehen. Endlich fühlte sie, dass sie zuerst sprechen müsse und sagte mit zittern der Stimme: »Tritt näher!«

      Odette trat mit niedergeschlagenen Augen, doch ruhiger Stirn näher; drei Schritte vor der Herzoginnen ließen sie sich auf ein Knie nieder.

      »Du bist es also«, fuhr Madame Valentine fort, »die mir die Liebe Monseigneur's entziehen will, und die nun glaubt, Du dürftest nur vor mir niederknien, um meine Verzeihung zu er langen?«

      Odette erhob sich lebhaft, und brennende Röte überzog ihr Gesicht.

      »Ich beugte ein Knie, Madam«, sagte sie, »nicht, damit Ihr mir verzeihen solltet, denn, Dank sei es dem Himmel, ich habe mir gegen Euch nichts vorzuwerfen. Ich beugte ein Knie, weil Ihr eine große Prinzess seid und ich nur ein armes Mädchen bin; jetzt aber, da ich Eurem Range die Ehre erzeugt habe, spreche ich aufrecht mit Euch. Eure Hoheit wollen mich befragen, und ich bin bereit zu antworten.«

      Madame Valentine war auf diese Ruhe nicht gefasst; sie begriff, dass nur die Unschuld sie zeigen oder die größte Frechheit sie erheucheln konnte. Sie sah die schönen lichtblauen Augen, durch die man bis auf den Grund ihres Herzens blicken zu können schien, und fühlte, dass dieses Herz rein sein müsse, wie das der Heiligen Jungfrau. Die Herzogin von Touraine war gut; das erste Gefühl italienischer Eifersucht, das sie handeln und sprechen ließ, verschwand, sie reichte Odette die Hand und sagte mit unbeschreiblicher Sanftmut der Stimme: »Komm!«

      Dieser Wechsel im Ton und Wesen der Herzogin brachte bei dem armen Mädchen eine plötzliche Umwandlung hervor. Sie hatte sich gegen den Zorn, aber nicht gegen die Milde gewaffnet. Sie nahm die Hand der Herzogin und heftete ihre Lippen darauf.

      »Ach«, sagte sie schluchzend, »ich schwöre es Euch, es ist nicht meine Schuld. Er kam zu meinem Vater als ein einfacher Stallmeister des Herzogs von Touraine, unter dem Vorwand, Pferde für seinen Gebieter zu kaufen. Ich sah ihn! Er ist so schön! Ich betrachtete ihn ohne Arg, denn ich hielt ihn für Meinesgleichen. Er trat zu mir und redete mich an. Nie hatte ich eine so sanfte Stimme gehört, oder höchstens in meinen Kinderträumen, als noch die Engel zu mir herabstiegen. Ich wusste nichts, weder dass er verheiratet, noch dass er Prinz, noch dass er Herzog sei. Hätt' ich gewusst, dass er Euer Gemahl sei, hätt' ich Euch so schön und prächtig gekannt, als Ihr seid, dann hätt' ich gleich gesehen, dass er sich nur über mich lustig mache, aber jetzt hab' ich alles gesagt: er hat mich nie geliebt – und ich – lieb' ihn nicht mehr!«

      »Armes Kind«, sagte Valentine, sie betrachtend, »armes Kind, das Du sagst, ihn geliebt zu haben, und nun glaubt, ihn vergessen zu können!«

      »Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn vergessen würde«, erwiderte Odette traurig, »nur dass ich ihn nicht mehr lieben würde; denn man kann nur seines Gleichen lieben, man kann nur einen Mann lieben, dessen Weib man werden kann. Ach, gestern, gestern, als ich ihn bei dem prächtigen Zuge und in der funkelnden Kleidung erblickte; als ich Zug für Zug den Ludwig, den ich für den meinigen hielt, als Ludwig Herzog von Touraine er kannte, der Euch gehört, ach, da glaubt' ich, das schwör' ich Euch zu, dass ein böser Zauber auf mir laste, und dass meine Augen mich täuschten. Er sprach, und ich hörte auf zu atmen und zu leben, um zu hören. Es war eine Stimme. Er sprach mit der Königin. Ach, die Königin!«

      Odette zitterte krampfhaft, und die Herzogin erbleichte.

      »Hasst Ihr nicht die Königin?« fügte Odette mit einem Schmerz hinzu, der sich unmöglich beschreiben lässt.

      Madame Valentine drückte lebhaft ihre Hand auf den Mund des jungen Mädchens.

      »Still, Kind«,


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