Эротические рассказы

Isabelle von Bayern. Alexandre DumasЧитать онлайн книгу.

Isabelle von Bayern - Alexandre Dumas


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      Auf seine bejahende Antwort öffnete sich behutsam die Tür und schloss sich sogleich hinter ihm.

      In dem Hause blieb die Person, die wir hier Meister Ludwig nennen hören, stehen, steckte das Schwert wieder in die Scheide, warf seinen Mantel über der Führerin Arm und erschien in einem einfachen, aber eleganten Kleide. Sein Anzug war der eines Stallmeisters aus gutem Hause, es bestand aus einem Barett von schwarzem Samt und einem Wams von demselben Stoff und gleicher Farbe; die Ärmel waren vom Handgelenke bis zur Schulter aufgeschlitzt und ließen enganliegende grüne Unterärmel sehen; ein enganliegendes Beinkleid von violettem Zeuge vollendete den Anzug. Auf dem einen Schenkel trug er ein Wappen mit drei goldenen Lilien und darüber eine herzogliche Krone.

      Als Meister Ludwig sich von dem Mantel befreit sah, widmete er, obgleich er weder Licht noch Spiegel hatte, einige Augenblicke seiner Toilette, und erst, nachdem er sein Collet glatt gezogen und sich die Haare aus der Stirn gestrichen hatte, dass sie glatt und anmutig auf die Schultern herabfielen, sagte er in leichtem Tone:

      »Guten Abend, Amme Jehanna; Ihr seid eine gute Wächterin, ich danke. Was macht Eure junge Gebieterin?«

      »Sie wartet Eurer!«

      »Es ist gut, hier bin ich. In ihrem Kämmerlein, nicht wahr?«

      »Ja, Meister.«

      »Ihr Vater?«

      »Schläft.«

      »Gut!«

      Die Spitze seines Schnabelschuhes traf in diesem Augenblicke die erste Stufe der Wendeltreppe, welche in die oberen Stockwerke des Hauses führte, und obgleich es ganz dunkel war, stieg er die Treppe mit einer Leichtigkeit hinauf, welche zeigte, dass er hier bekannt sei. Im zweiten Stockwerk angelangt, sah er durch eine angelehnte Tür einen Lichtstrahl fallen; so gleich näherte er sich, drückte sie vollends auf und befand sich in einem Gemache, dessen Geräte den Mittelstand verrieten.

      Der unbekannte war auf den Zehen und unbemerkt eingetreten, und konnte so einen Augenblick das anmutige Gemälde betrachten, das sich ihm darbot.

      Neben einem Säulenbett mit Gardinen von grünem Seidenzeuge kniete ein junges Mädchen vor einem Betpulte; sie trug ein langes weites Gewand, dessen bis zur Erde herabhängende Ärmel schön gerundete Arme und zarte weiße Hände erblicken ließen, auf denen in diesem Augenblicke ihr Haupt ruhte; ihre langen, blonden Haare fielen in gefälligen Ringeln über die Schultern bis zu dem Boden. In ihrer ganzen Erscheinung lag etwas so Einfaches, so Himmlisches, so Ätherisches, dass man sie für ein Wesen aus einer andern Welt hätte halten können, wenn nicht unterdrücktes Schluchzen die Erdentochter verraten hätte, das Weib, das geboren und erschaffen ist, um zu leiden.

      Als der Unbekannte diese Tränen hörte, machte er eine Bewegung, und das junge Mädchen sah sich um. Regungslos blieb er stehen, als er sie so traurig und blass erblickte.

      Sie stand auf und näherte sich langsam dem schönen jungen Manne, den sie schweigend und verwundert kommen sah. Einige Schritte vor ihm blieb sie stehen und beugte ein Knie vor ihm.

      »Was macht Ihr, Odette zu fügte er; »was bedeutet diese Stellung zu »Es ist die«, erwiderte sie traurig, »welche einem armen Kinde, wie ich bin, einem großen Prinzen, wie Sie, gegenüber, gebührt.«

      »Träumt Ihr, Odette?«

      »Wollte der Himmel, dass ich träumte, gnädiger Herr, und dass ich beim Erwachen wieder wäre, wie damals, ehe ich Euch sah, ohne Tränen im Auge, ohne Liebe im Herzen.«

      »Meiner Treu, Ihr seid nicht gescheit, oder es hat Euch jemand eine Lüge angeheftet, kommt!« Bei diesen Worten umschlang er das junge Mädchen mit seinen Armen und zog es empor; sie aber beugte den Oberkörper zurück und wehrte ihn mit beiden Händen von sich ab, ohne sich jedoch von ihm frei machen zu können.

      »Ich bin nicht verrückt, gnädiger Herr!« fuhr sie fort, »und Niemand hat mir eine Lüge gesagt. Ich sah Euch.«

      »Und wo?«

      Bei dem Zuge, als Ihr mit der Frau Königin spracht, und ich habe Euch wiedererkannt, obgleich Ihr sehr prachtvoll gekleidet war, Monseigneur.«

      »Ei, Ihr täuscht Euch, Odette, irgend eine Ähnlichkeit führt Euch irre.«

      »Ja, ich habe es auch glauben wollen und hätte es vielleicht auch geglaubt, aber ein anderer Herr kam und sprach mit Euch, und ich erkannte in ihm den, der vorgestern mit Euch hier war, den Ihr Euern Freund nanntet, und von dem Ihr mir sagte, er stände mit Euch im Dienste des Herzogs von Touraine.«

      »Peter von Craon?«

      »Ja, ich glaube, das ist der Name, den man mir nannte. Nach einer Pause fuhr sie dann traurig fort:

      »Ihr habt mich nicht gesehen, Monseigneur, denn Ihr hattet nur Augen für die Königin, Ihr hörtet den Schrei nicht, den ich ausstieß, als ich ohnmächtig wurde und zu sterben glaubte, denn Ihr hörtet nur die Stimme der Königin, und das ist ganz natürlich, denn sie ist so schön! – Ach mein Gott, mein Gott!«

      Bei diesen Worten brach das arme Kind abermals in einen Strom von Tränen aus.

      »Nun gut, Odette«, sagte der Herzog, »was tut's, wer ich bin, wenn Du mich nur liebst?«

      »Was das tut, Monseigneur?« sagte Odette, indem sie sich aus seinen Armen befreite. Was das tut, fragen Sie? Ich begreife Sie nicht.«

      Wie erschöpft durch diese Anstrengung ließ sie den Kopf auf ihre Brust sinken und betrachtete dabei den Herzog.

      »Und was wäre aus mir geworden«, sagte sie, »wenn ich, Euch für meines Gleichen haltend und in der Hoffnung, dass Ihr mich heiraten würdet, Euch nachgegeben hätte, als Ihr mich auf den Knien darum batet? Ihr hättet mich heut Abend tot gefunden. Ach, Ihr würdet mich aber bald vergessen haben: die Königin ist so schön!«

      »Nun ja, Odette«, sagte der Herzog, »ich habe Dich getäuscht, indem ich Dir sagte, dass ich nur ein Stallmeister sei. Ich bin der Herzog von Touraine, es ist wahr.«

      Odette stieß einen tiefen Seufzer aus.

      »Aber sag' mir«, fuhr der Herzog fort, »liebst Du mich nicht mehr, reich und glänzend, wie Du mich gestern sahst, als einfach, wie Du mich jetzt hier siehst?«

      »Ich, gnädiger Herr, ich liebe Sie nicht, liebe Sie gar nicht.«

      »Wie! Aber Du hast mir doch zwanzig Mal gesagt? –«

      »Ich würde den Stallmeister Ludwig lieben«, fiel Odette ein, ich würde den lieben, der von gleichem Stande mit der armen Odette von Champsdivers ist; ich würde ihn lieben, dass ich lächelnd mein Blut und Leben für ihn hingäbe, und aus Pflicht täte ich dies auch für den Herrn Herzog von Touraine. Aber was machte mit meinem Leben, meinem Blute der edle Gemahl der Madame Valentine von Mailand, der galante Ritter der Königin Isabelle von Bayern?«

      Der Herzog wollte etwas antworten, als die Amme ganz bestürzt herein trat. »Ach, mein armes Kind«, sagte sie auf Odette zueilend, »was wollen sie mit Dir anfangen?«

      »Wer denn?« fragte der Herzog.

      »Ach, Meister Ludwig, man will. Odette holen.«

      »Und wohin?«

      »An den Hof.«

      Der Herzog runzelte die Stirn.

      »An den Hof?« Er sah Odette an. – »Und wer lässt sie holen, wenns Euch gefällig ist?« fragte er mit misstrauischem Blicke auf Jehanna.

      »Madame Valentine von Mailand.«

      »Meine Frau?« rief der Herzog verwundert.

      »Seine Frau?« wiederholte Johanna voll Staunen,

      »Ja, seine Gemahlin«, sagte Odette, indem sie die Hand auf die Schulter ihrer Amme stützte. »Es ist der Bruder des Königs, den Du siehst. Er hat eine Gemahlin, und lachend wird er ihr gesagt haben: da in der Straße la Ferronnerie, dem Kirchhofe der Saints Innocens


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