Эротические рассказы

Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X SchmidЧитать онлайн книгу.

Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag - Marcus X Schmid


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Château des Milandes

      Das Schloss stammt aus der frühen Re­nais­sance, wurde jedoch im 19. Jahr­hundert vom damaligen Besitzer, der als Fabrikant von Damenunterwäsche das nötige Kleingeld aufbrachte, voll­kom­men umgebaut.

      Der Massenansturm fand in den 1950er Jahren statt. Jährlich über 300.000 Besucher ka­men nach Les Mi­landes, um Josephine Bakers „Dorf der Welt“ mit seinen afri­ka­ni­schen Stroh­hütten zu besichtigen. Das ebenso ehr­geizige wie men­schen­freundliche Pro­jekt der schwarzen Sängerin, die sich von der glitzernden Welt der Music-Halls end­gültig verabschiedet hatte, war damals die touristische At­trak­tion Num­mer eins im Périgord. Heute muss sich der Besucher mit einer Do­ku­men­ta­tion des Baker-Pro­jekts im Schloss be­gnü­gen - trotzdem sehr emp­feh­lens­wert.

      Im Vorhof erinnern einige an­ge­ket­te­te Falken und Bussarde an die Falk­ne­rei. Mehr über diesen einst im Périgord weit verbreiteten Jagdsport erfährt man in einer klei­nen Ausstellung, die in Jo­se­phine Bakers ehemaligem Büro un­tergebracht ist.

      Die Schlossbesichtigung führt durch zahlreiche Räume, der imposanteste ist zwei­fels­ohne der Empfangssaal mit sei­nem riesigen Renaissance-Che­mi­née. Or­ches­ter­chef Jo Bouillon, den Jose­phi­ne 1946 in der Schlosskapelle ehelichte, pflegte hier mit seinen Musikern zu üben. Mehr Aufmerksamkeit als dieser Prunkraum erregt nur noch die wäch­serne Josephine Baker, aufgestützt auf einem spiegelglatten Tisch liegend, im wesentlichen mit einem Baströckchen bekleidet und effektvoll an­gestrahlt ...

      ♦ April & Okt. 10-18.30 Uhr. Mai/Juni und Sept. 9.30-19 Uhr. Juli/Aug. 9.30-20 Uhr. Eintritt 12 €.

      Das Schweißtuch von Cadouin

      Seit dem 12. Jahrhundert beherbergt Cadouin ein kostbares Tuch, das heute in einer Vitrine des Kreuzgangs zu sehen ist. Mög­li­cher­weise war das Stück Stoff so­gar der Grund für den Bau der Abtei. Denn es galt als Schweißtuch Christi, und Jahrhunderte lang wur­de es als solches verehrt. Die Legende erzählt von ei­nem kon­ver­tier­ten Juden, der es aus dem Grab Christi stahl und dessen äl­tes­ter Sohn es an seinen Bruder verhökerte. Das Tuch hatte bereits eine aben­teu­erliche Geschichte hinter sich - u. a. soll es, über den Flam­men schwebend, zwei Kirchenbrände überstanden haben - als es im 12. Jahr­hundert in Ca­douin seinen endgültigen Platz bekam. Das „Schweiß­tuch“ von Cadouin wurde zum be­liebten Wallfahrtsziel, und im 19. und 20. Jahr­hundert erfuhr Cadouin als Pilgerstation auf dem Weg nach Lourdes einen wahren Boom.

      Alles lief gut in Cadouin - bis 1933. In diesem Jahr nämlich un­tersuchte eine Expertenkommission die Reliquie. Schon der Re­for­mator Calvin hatte im 16. Jahrhundert deren Echtheit bestritten, und die kritischen Stimmen verstummten seitdem nicht mehr. Die Kommission - vom Klerus bestallt - sollte ein für allemal Klarheit schaffen. Und das tat sie! Ein kluger Kopf erkannte die Ornamente des Saums als stilisierte arabische Schriftzeichen. Die Ent­zif­fe­rung war für Orientalisten dann nur noch ein Kinderspiel: „Mo­ham­med ist der Gesandte Gottes, usw. usw.“ Nach der Enthüllung dieser Botschaft war Cadouin als Wallfahrtsort gestorben.

      Das entmystifizierte Schweißtuch ist ein überaus fein gearbeitetes Produkt aus Ägypten und wird in die Zeit der Fatimiden (10.-12. Jh.) datiert.

      Wo einst das „Dorf der Welt“ die Mas­sen anlockte, breitet heute der Parc des Milan­des sein Freizeitangebot aus - u. a. lockt ein schönes Schwimmbad. Kanuten finden einen Anlegeplatz vor. Im Restaurant über den Ufern der Dor­dogne speist man vorzüglich.

      Von Le Buisson an der Dordogne führt ein Sträßchen durchs satte Grün in süd­liche Rich­tung nach Cadouin, ei­nem ockerfarbenen Dorf, das rund um eine Zis­ter­zien­ser­abtei aus dem 12. Jahr­hundert entstanden ist. Eine für ro­mani­sche Bauten erstaun­lich mächtige Kir­chenfassade do­miniert den Vorplatz, die offene, säu­len­ge­stütz­te mit­tel­al­ter­liche Markthalle fügt sich harmonisch ins Bild.

      Die Mönche sind längst verschwun­den, die meisten Gebäude der Abtei werden heu­te als Privatwohnungen ge­nutzt; auch das Postamt und eine Ju­gend­herberge haben hier Platz ge­fun­den. Die Kirche bietet nichts Nen­nens­wertes, einen Besuch hingegen lohnt der Kreuz­gang mit seinen Stein­re­liefs im Gewölbe und an den Ka­pi­tel­len. Auch wenn nur noch ein Viertel der Dar­stel­lungen erhalten ist: es sind gro­ß­artige Zeugnisse der Spät­gotik. Ne­ben Szenen aus dem Alten und Neuen Tes­tament trifft man auch auf damals be­liebte allegorische Darstellungen (zwei Händler streiten sich um eine Gans). Wer Französisch versteht, kann sich bei einer Führung die Darstellungen deu­ten lassen.

      ♦ Kreuzgang: Mitte Febr. bis März und Nov./Dez. Di-So 10-12.30/14-17.30 Uhr. April-Juni und Sept./Okt. tägl. 10-13/14-18 Uhr. Juli/Aug. tägl. 10-19 Uhr. Nov./Dez. Di-So 10-12.30/14-17 Uhr.Eintritt 7,10 €.

      Übernachten Restaurant de l’Abbaye, gegenüber der Abtei. Das Restaurant, das aus­sieht, als hätte es schon vor der Abtei da­ge­standen, vermietet 5 preiswerte Zim­mer mit Bad/WC. DZ ca. 50 €. So abends ge­schlossen, Mo Ruhetag. 24480 Cadouin. Tel. 05.53.63.40.93.

      Jugendherberge Cadouin, in einem re­no­vier­ten Trakt der Abtei in sehr ruhiger Lage; an­sprechend gestaltet, betischter Innenhof. DZ, Drei- und Mehrbettzimmer, bis auf ein 7-Bett-Zimmer alle mit Dusche, WC aber auf Etage. Mittags und abends preiswerte Gerichte. Ins­ges. 80 Betten ab 17 €/Pers. Ge­öffnet Febr.-Nov. Place de l’Abbaye, 24480 Cadouin, Tel. 05.53.73.28.78, www.hifrance.org, dort weiter­klicken.

      Weniger bekannt als Cadouin ist die Abtei von Saint-Avit-Sénieur. Sie geht auf den from­men Avitus zurück, einen Einsiedler aus dem 5. Jahrhundert, zu des­sen Ehren im 12. Jahr­hundert Mön­che hier eine erste Kirche errichteten. Die Al­bigenser­krie­ge im 13. Jahr­hun­dert, der Hundertjährige Krieg und die Religionskriege des 16. Jahr­hun­derts setz­ten der Abtei stark zu. Seit 2000 ist die unter UNESCO-Schutz ste­hende Kir­che soweit repariert, dass sie wieder besichtigt werden kann. Von den Fres­ken, die einst das riesige, 18 m hohe Kir­chenschiff dekorierten, ist an der rech­ten Wand noch ein Christophorus-Gemälde auszumachen, viel mehr ist von der ein­stigen Pracht nicht übrig­geblieben. Der Kreuzgang ist weit­ge­hend zerstört, eben­so die Ne­ben­ge­bäu­de der früheren Abtei. Die beiden Sar­kophage an der Außen­mauer des Chors hüllen sich in Schweigen.

      Etwas abgelegen, schon im Grenzgebiet zum Agenais einerseits, zum Quercy an­de­r­er­seits, liegt die schönste Basti­de des Schwarzen Périgord. Erbaut wur­de Mon­pa­zier vom englischen Kö­nig Edu­ard I., der damit sein Bas­ti­dennetz ge­gen den fran­zö­sischen Widersacher Phi­lipp III („der Küh­ne” genannt) ver­voll­ständigte, noch lan­ge bevor der Hun­dert­jährige Krieg be­gann. Heute gilt Mon­pazier mit sei­ner streng-geo­me­tri­schen Architekur als Schulbuchbeispiel des Bastidenbaus.

      Die etwas abgeschiedene Lage hielt den Tou­rismus lange fern, Monpazier däm­mer­te in seiner Schönheit dahin. Al­len­falls Filmregisseure entdeckten hier eine ide­ale Kulisse. Das hat sich in­zwi­schen geändert, heute zählt Mon­pazier jähr­lich 300.000 Besucher. In der schnur­geraden Hauptstraße findet man einige Boutiquen und Souvenirläden, am zentralen Platz mit dem Markt­ge­bäu­de aus dem 16. Jahr­hun­dert haben ei­nige Cafés eröffnet. Trotzdem hat Mon­pazier sein Ortsbild be­wah­ren kön­nen - nicht zuletzt dank der Denk­mal­schutz­behörden, die 32 Gebäude in die Liste der unantastbaren „Mo­nu­ments his­toriques” aufgenommen ha­ben.

      Schulbuchbeispiel einer Bastide Der Mönch als Türhüter

      Un­bedingt einen Besuch wert ist das 2013 eröffnete Bastideum, das am lo­ka­len Bei­spiel


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