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Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X SchmidЧитать онлайн книгу.

Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag - Marcus X Schmid


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Wochenmarkt Mittwochmorgen.

      Mein Tipp Hotels *** La Roseraie, absolut ruhige Lage am rechten Vézère-Ufer. Einst Rat­haus von Montignac, später Woh­nsitz einer betuchten Familie - heute ein wunderbares Ho­tel. Die Zimmer sind ver­schieden groß, jedes ist nach einer an­de­ren Rose benannt und gemütlich-kom­for­tabel eingerichtet, wobei die Holzböden be­lassen wurden. Zum Hotel ge­hören nebst einem guten Restaurant die seitli­chen Gebäude am Platz, eines dient als Gîte (max. 5 Pers. für mindestens 3 Nächte), im anderen sind zwei Suiten eingerichtet. Die na­men­gebenden Rosen findet man nach hinten, in einem weitläufigen Park mit Swim­mingpool. DZ 80-149 €, je nach Saison und Zimmerwahl. Geöffnet letzte März- bis vorletzte Ok­to­ber­woche. Place d’Armes, Tel. 05.53.50.53.92, www.laroseraie-hotel.com.

      *** Le Relais du Soleil d’Or, an der linken Fluss­s­eite. Komfortables Hotel in der ehe­ma­li­gen Poststation. Nach hinten große Park­anlage. Ein­ladender, von Chais­e­lon­gues umrahm­ter, geheizter Swimmingpool. Gour­met-Re­s­taurant mit traditionell pé­ri­gour­dinischen Gerichten, z. B. Gänse­le­ber­ter­rine. DZ ca. 65-100 €. 16, rue du 4 septembre, Tel. 05.53.51.80.22, www.le-soleil-dor.com.

      De la Grotte, an der linken Flussseite, am Ab­zweig nach Lascaux 2, mit Res­taurant und gro­ßem Garten. Blümchentapete und Spann­tep­pich im Zimmer, renovierte Bäder. DZ 55-70 €, alle mit Du/WC, auch 3- und 4-Bett-Zim­mer. Geschlossen im Jan. 63, rue du 4 sep­tem­bre, Tel. 05.53.51.80.48.

      Camping *** Le Moulin du Bleufond, knapp nach dem Ortsausgang an der D 65, einer wenig befahrenen Straße am linken Vé­zère-Ufer. Bei schräg einfallender Sonne spen­den die kärglichen Hecken etwas Schatten - für den Tagesaufenthalt also we­niger geeignet. Da­für liegt das kom­mu­nale Schwimmbad in der Nähe, und Kanu- und Ka­jakfahrer er­rei­chen nach ca. 200 m die Vé­zère. 120 Stell­plät­ze. Geöffnet April bis Mitte Okt. Av. Aristide Briand, Tel. 05.53.51.83.95, www.bleufond.com.

      Wohnmobile Großer Stellplatz (ohne Ser­vice) an der rechten Flussseite bei der obe­ren Brücke (Richtung Les Eyzies).

      Restaurant Le Flannagan’s, am rechten Vézère-Ufer. Klassisch französische und pe­ri­gour­dinische Küche zu vernünftigen Prei­sen. Was aber hier zählt, ist die Lage: wun­derbare Speiseterrasse direkt am Fluss. Place des Om­ni­bus, Tel. 05.53.51.12.84.

      Die Höhle, die Sie zu sehen bekommen, ist eine komplette, aber meisterhafte Fäl­schung - selbst Spezialisten haben Mü­he, Lascaux 2 von der echten Grotte von Las­caux (Lascaux 1) zu unter­schei­den.

      Die originale Grotte befindet sich ca. 200 m neben Lascaux 2. Entdeckt wur­de sie 1940 von vier Jugendlichen, die sich beim Spielen über ein Loch wun­der­ten, das ein ent­wurzelter Baum ge­rissen hatte. Neugierig geworden, be­sorg­ten sie sich eine Ta­schenlampe und machten darauf einen der sen­sa­tio­nells­ten Funde der Kunst­geschichte. Der Zweite Weltkrieg verzögerte die für eine touristische Erschließung not­wen­di­gen Arbeiten, und so war Lascaux erst seit 1949 der Öffentlichkeit zu­gäng­lich. Diese kam in Scharen, und die Felsenmalereien, die über 19.000 Jahre in her­me­tischer Ab­ge­schlos­sen­heit ihre Farben bewahrt hatten, rea­gier­ten emp­findlich. Al­genbefall und ei­ne infolge der Dauerbelüftung be­schleu­nig­te Bildung von Kalk­spat führ­ten 1963 dazu, dass der damalige Kul­tur­minister André Malraux die Schlie­ßung der Grotte verfügte. Lascaux 1 ist heute nur noch einigen handverlesenen Wissenschaftlern zugänglich.

      Um aber die „Sixtinische Kapelle der Prähistorie“ der Öffentlichkeit nicht gänz­lich vorzuenthalten, wurde Las­caux 2 geschaffen. Mit (damals) mo­derns­ter Technik wurde die Ori­ginal­höhle vermessen und nachgebildet. Ei­ne Spezialistin wurde mit der Kopie der Felsenmalereien beauftragt. Sie hielt sich mit ihrem Team strikt an die Ma­te­ria­lien und Techniken ihrer prä­his­to­ri­schen Vorfahren: Eisenoxyd für Rot-, Man­gan­dio­xyd für Schwarztöne. Die Tech­ni­ken der Magdalénien-Kultur wa­ren vielfältig, vom Farbauftrag mit dem Finger oder mit einem Haarbüschel bis zum feinen Auf­sprühen mittels eines Röhrenknochens. Nach zehnjähriger Klein­arbeit konnte 1983 die Faksimile-Ausgabe Lascaux 2 eröffnet werden.

      Das Überraschende an den Dar­stel­lun­gen von Lascaux ist ihre Le­bendig­keit. Alles ist in Bewegung: Stiere, Kühe, Hirsche, Pferde, Bisons. Fels­vor­sprünge sind ge­schickt in die Dar­stel­lung integriert, so dass die Tiere oft mit jedem Schritt des Be­trach­ters ihr Aus­sehen verändern und die Dynamik zu­sätzlich verstärkt wird. Ge­le­gent­lich ver­sinnbildlichen auf die Körper ein­ge­ritzte Speere den Wunsch der Jäger.

      Die steinzeitliche Farbpalette um­fass­te rund 50 Farbtöne, in Abstu­fun­gen von Gelb über Ocker bis Rot und Schwarz. Die Größe der Dar­stel­lungen reicht vom 50 cm lan­gen Pferd­chen bis zum Stier mit 5,5 m Kör­perlänge (im Großen Saal der Stiere).

      Die „Sixtinische Kapelle der Prähistorie“: Lascaux 2

      Eigenartig und noch ohne eindeutige Erklärung ist eine kleine Szene, die man in einem tiefer gelegenen Höhlen­schacht, dem sog. Brunnen, findet. Ein Bison, ein Mann (die einzige Dar­stel­lung eines Menschen in Lascaux), ein Vogel und ein Nashorn bilden die Puzz­le­teile dieses Rätsels. Dem Bison sträu­ben sich die Haare - kein Wunder, denn aus seinem Bauch quellen die Ge­där­me. Hat der Speer des tot am Boden liegenden Strichmännchens die Wunde gerissen oder vielleicht doch das Nas­horn, das sich links davonschleicht? Warum ist der Mann nur als Strich­männchen gezeichnet, warum hat er ei­nen Vogelkopf, warum hat er eine Erek­tion, und was ist mit dem Vogel, der schein­bar unbeteiligt davor auf seiner Stange sitzt?

      ♦ Orientierung für die Öffnungszeiten, grob nach Monaten zusammengefasst: April-Juni und Sept. 10-12.30 und 14-18 Uhr. Juli 9.30-19 Uhr. Aug. 9-20 Uhr. Okt. 10-12.30 und 14-17.30 Uhr. Nur mit Führung (auch deutsch), diese dauert 40 Min. Pro Führung wer­den 40 Besucher eingelassen. Eintritt 14 €, 5-12 J. 9 €.

      Tipp: Die Eintrittskarten online kaufen (aus­drucken!): www.lascaux.fr. Das erspart Warte­zeit, und man sieht auch, wann genau deutsch­sprachige Führungen stattfinden.

      Lascaux 4: Die moderne Architektur hütet perfekte Faksimiles

      Auf Lascaux 2 folgte 2012 Lascaux 3, eine Wanderausstellung mit perfekten Kopien der Kunstwerke, die den Ruf der berühmten Grotte in die Welt hin­aus­tra­gen soll. Bisherige Stationen waren die USA, Kanada, Schweiz, Japan, Süd­korea und auch Deutschland (Mün­chen). Nächs­ter Schritt war Lascaux 4 (Centre International d’Art Pariétal), das auch den Zweck erfüllen soll, den Besucheransturm in Lascaux 2 zu ver­mindern. Die neueste Lascaux-Version befindet sich in einem 2016 in der Nähe der Originalgrotte eröffneten flachen, eleganten Bau, der sich dezent in die sanfte Hügellandschaft schmiegt.

      Nach einem stimmungsvollen Ein­stieg - an der Wand ist ein Höhlenlöwe auf der Jagd, der Besucher mitten im Geschehen - und guten Informationen folgt die Führung durch den zentralen Teil, die Grotte. Seit Lascaux 2 hat die Reproduktionstechnik enorme Fort­schrit­te gemacht. Wurden damals noch Stücke von 20 cm vermessen und über­tragen, so wurde die Originalgrotte jetzt mit einem 3D-Scanner per Laser ver­messen, der 16 Punkte pro Qua­drat­mil­li­meter verzeichnete, 20.000 Fotos in hoher Auflösung wurden zusätz­lich bei­gezogen. Im Vergleich zu Las­caux 2 ist Lascaux 4 also präziser (was der Laie aber nicht merkt), zudem wer­den hier Teile der Höhle gezeigt, die dort nicht zu sehen sind. Trotzdem: Der Besucher wird den Eindruck nicht ganz los, sich im Keller eines modernen Baus zu befinden, während man in Las­caux 2 sozusagen in die Natur einsteigt. Faksimile allerdings sind sie beide.

      Die


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