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Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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hochgefahren.

      »Spüren Sie denn schon etwas?« fragte die Detektivin interessiert.

      »Das juckt wie verrückt... Das macht mich wahnsinnig, Lady.«

      »Demnach leben Sie also noch«, stellte Agatha Simpson fest. »Sie können sich doch wirklich nicht beklagen, junger Mann.«

      »Was wissen Sie von dem sogenannten Frauenjäger?« erkundigte sich Parker, als hätte er nichts gehört.

      »Frauenjäger?« Clapstone hörte für einen Moment auf, sich ausgiebig zu kratzen.

      »Ein Täter, der Hoch- und Tiefgaragen als Frauenfallen benutzt«, präzisierte Parker. »Sie wollen Mylady hoffentlich nicht einzureden versuchen, davon noch nichts gehört zu haben.«

      »Klar, von dem hab’ ich schon gehört«, räumte Clapstone nun ein. »Aber wer das is’, weiß ich nicht. Hogan hat da aber ’nen Tip, glaube ich.«

      »Den Sie sicher an Mylady weitergeben werden, Mister Clapstone.«

      »Hogan glaubt, daß das ein Geistesgestörter ist«, sagte Clapstone eifrig. »Dafür spricht ja ’ne ganze Menge.«

      »Und was, bitte, glauben Sie, Mister Clapstone? Ein Mann Ihres Zuschnitts dürfte sich mit Sicherheit so seine Gedanken machen, was den Frauenjäger betrifft.«

      »Wann bekomm’ ich jetzt endlich das Gegengift? Mir is’ schlecht«, stöhnte Clapstone.

      Parker reichte ihm das gewünschte Gegenmittel. Es stammte aus dem Handschuhfach seines Wagens und war eine völlig harmlose Magenmedizin, die aber recht pompös verpackt war. Parker hatte sich die Kau-Tabletten zugelegt, um seine jeweiligen Patienten entgiften zu können.

      Clapstone langte hastig nach der Tablette, die Parker ihm durch einen Spalt in der Trennscheibe zuschob, wickelte sie aus und lutschte sie mit Hingabe.

      »Schmeckt bitter«, sagte er und hüstelte.

      »Gute Medizin, junger Mann, schmeckt immer bitter«, ließ Lady Agatha sich vernehmen. »Spüren Sie bereits die Wirkung?«

      »Tatsächlich«, stöhnte Clapstone erleichtert, »ich dachte schon, ich müßte abschrammen.«

      »Sie erhielten soeben die erste Gegengift-Komponente«, machte Parker ihm höflich klar. »Sie benötigen noch eine zweite Tablette.«

      »Dann reichen Sie sie mir doch rüber, schnell.«

      »Sie sind meiner Wenigkeit noch eine Antwort schuldig«, erinnerte Josuah Parker.

      »Antwort? Worauf denn?« Ungeduld und Angst beherrschten Clapstones Stimme.

      »Wie denken Sie persönlich über den Frauenjäger?«

      »Irgendwie muß Hogan was damit zu tun haben«, sagte Clapstone. »Der ließ mal vor einigen Tagen durchblicken, er würd’ Geld wie Heu machen, und zwar mit Frauen. Mehr hat er dazu nicht gesagt.«

      »Fielen in diesem Zusammenhang bestimmte Namen?«

      »Ja, er redete da von Falconer und Casnell, die er noch auf Vordermann bringen würde. Mehr weiß ich wirklich nicht. Bekomm’ ich jetzt die zweite Tablette?«

      »Sie werden sogar noch zwei bekommen, Mister Clapstone«, kündigte der Butler gemessen an. »Man sollte jeder Eventualität vorbeugen.«

      *

      »Und dann besuchten Sie also Hogan?« fragte Mike Rander am anderen Morgen. Er und Kathy Porter hatten sich zum Frühstück in Myladys Haus eingefunden. Parker servierte mit der Perfektion eines Haushofmeisters und reichte Rührei mit gebackenem Schinken, Toast, Butter, diverse Wurstsorten, Käse aus verschiedenen Landschaften Englands, dann einige Bratwürstchen, etwas Lachs und einen Krabbensalat.

      Agatha Simpson hatte darauf bestanden, nur Kleinigkeiten serviert zu bekommen. Sie wollte ihren privaten Diätplan auf keinen Fall durchbrechen.

      »Wie war das mit diesem Gladstone, Mister Parker«, meinte sie und blickte den Butler an, der frischen Kaffee nachgoß.

      »Mister Clapstone nannte durchaus die richtige Adresse, Mylady, doch Mister Hogan hatte sich inzwischen mit unbekanntem Ziel entfernt«, beantwortete Parker die Frage. »Weder in seiner Privatwohnung noch in seiner Firma war er zu erreichen.«

      »Könnte er Lunte gerochen haben, Mister Parker?« warf Kathy Porter ein.

      »Ganz sicher, Kindchen«, antwortete die ältere Dame. »Er weiß, daß er mich zu fürchten hat.«

      »Wieso hat er sich abgesetzt?« Mike Rander schüttelte den Kopf. »Der Killer sitzt ja unten im Gästetrakt, kann ihn also kaum gewarnt haben.«

      »Auch Clapstone wohl kaum«, fügte Kathy Porter hinzu.

      »Man muß wohl davon ausgehen, Miß Porter, daß Mister Hogan den Killer begleitete, als er sich anschickte die Mauer zu übersteigen«, vermutete Josuah Parker. »Dies geschah natürlich aus sicherer Entfernung. Mister Hogan wird mitverfolgt haben, wie der Gangster auf der Mauerkrone sein Debakel erlebte.«

      »Wie sollte es anders gewesen sein?« Agatha Simpson lächelte wissend. »Ich hatte gleich damit gerechnet, daß dieses Mauer-Subjekt nicht allein war, aber auf mich wollte man ja nicht hören.«

      »Ein Versäumnis, Mylady, das sich in der Tat auswirkte.«

      »Nun, ich bin nicht nachtragend, Mister Parker. Sorgen Sie dafür, daß ich diesen Logan finde.«

      »Mister Hogan wird sicher bald erneut in Erscheinung treten, falls er einen direkten Kontakt mit dem Frauenjäger haben sollte«, gab Parker zurück und korrigierte auf diese Weise diskret den Namen des Gangsters, den Mylady sich falsch gemerkt hatte. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch die Türklingel meldete sich.

      »McWarden«, prophezeite Rander lächelnd.

      »Er kommt doch absichtlich immer um diese Zeit«, meinte die Hausherrin leicht gereizt.

      »Er hat sicher die Absicht, sich bei Mylady zu bedanken«, warf der Butler ein. »Mylady denken in diesem Zusammenhang an die Personen, die den Brunnenschacht bevölkerten.«

      Josuah Parker ging in die große Wohnhalle, öffnete den Wandschrank und schaltete die Fernsehkamera über der Haustür ein. McWarden, der die Anlage kannte, winkte verhalten in Richtung Optik. Parker betätigte den elektrischen Türöffner und ließ den Chief-Superintendenten eintreten.

      Mylady kam ihm bereits entgegen und blockierte den Zugang zum kleinen Salon, in dem sie gerade noch ausgiebig ihre Diät zu sich genommen hatte.

      »Wie schade für Sie, mein lieber McWarden«, säuselte sie förmlich. »Vor wenigen Minuten habe ich mein Frühstück beendet.«

      »Ich werde mich mit einem Sherry begnügen, Mylady«, meinte McWarden fröhlich wie selten, »und den habe ich zum Dank sogar mitgebracht. Ich darf mir erlauben, Ihnen ein kleines Geschenk zu überreichen.«

      Er präsentierte der völlig verdutzten Lady Agatha einen Geschenkkarton, der eine Flasche enthielt, wie der bunte Aufdruck zeigte.

      »Sie haben sich in Unkosten gestürzt?« wunderte sie sich anschließend.

      »Ein kleines Dankeschön für die Kerle aus dem Brunnenschacht, Mylady«, antwortete McWarden. .

      »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, mein lieber McWarden«, gab die ältere Dame zurück. »Aber das spielt auch keine Rolle, gab es diese Flasche als Sonderangebot?«

      »Sie hat mich keinen Penny gekostet, Mylady, ich bekam sie zu Weihnachten von meinen Mitarbeitern geschenkt.«

      »Nun ja, der Mensch freut sich.« Sie nahm die Flasche entgegen und reichte sie an Parker weiter. »Sie bringen hoffentlich gute Nachrichten, oder haben Sie diesen Frauenjäger noch immer nicht erwischt?«

      »Wir fahnden noch nach ihm, Mylady«, antwortete McWarden, »und das ist keine einfache Sache.«

      »Was sagte denn Ihr Zentral-Computer, McWarden?«


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