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Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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zum Entbindungsheim gebracht«, erklärte Daniel, »und da kam mir ein Gedanke.«

      Dr. Urban begann zu zittern. »Welcher?« fragte er heiser.

      »Dieses Haus ist erstklassig in Ordnung. Offengestanden wäre ich an einer Zusammenarbeit mit Frau Renz interessiert, falls Sie sich zur Ruhe setzen wollen. Ich habe ihr das zwar noch nicht gesagt, weil ich dachte,

      daß ich erst mit Ihnen sprechen sollte. Es ist beachtlich, was Frau Renz da auf die Beine gestellt hat, aber mit einer Beteiligung wäre das Heim doch noch ausbau­fähig.«

      Dr. Urban sah ihn konsterniert an. »Sie würden ein solches Risiko eingehen?« fragte er.

      »Ein Risiko? Ich sehe keines.«

      Dr. Urban kniff seine Augen zusammen. »Sie sind ein bekannter Arzt«, sagte er. »Ihnen gehört die Insel der Hoffnung. Welches Interesse könnten Sie an einem Unternehmen haben, das im Zwielicht steht?«

      »Im Zwielicht?« fragte Dr. Norden. »Aber was ich gesehen und gehört habe, klingt doch durchaus seriös.«

      Dr. Urban fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn.

      »Ich bin ein alter Mann, Herr Norden. Anna ist meine Nichte. Ich habe nicht mehr viel zu verlieren, aber so verkalkt bin ich noch nicht, daß ich einem Kollegen zureden würde, da einzusteigen. Ich weiß nicht, womit Anna so viel Geld verdient, aber…« Er unterbrach sich und starrte Dr. Norden an.

      »Sie wollen es nicht wissen, Herr Kollege«, sagte Daniel ruhig. »Sie könnten jetzt zu Frau Renz gehen und ihr sagen, daß ich sehr mißtrauisch bin, aber Sie werden es nicht tun.«

      »Nein, ich werde es nicht tun. Gehen wir hinein. Wer weiß, wie lange ich noch lebe. Ich wollte doch nur immer das Schlimmste verhüten«, murmelte er. »Aber Anna ist schlau. Sie hat mich nie ganz eingeweiht. Gebraucht werde ich selten, wirklich ganz selten. Sie versteht ihr Handwerk, und sie bezahlt mich nicht. Das dürfen Sie nicht denken. Dieses Haus hier konnte ich mir bauen. Ich besaß genug Grund. Ich habe ihr das alte Haus überlassen, und das Grundstück für den Park zahlt sie mir monatlich ab. Ich meine mein gutes Auskommen, aber es ist kein Sündenlohn. Man kann ihr kein Unrecht nachweisen, Herr Norden. Diese Mädchen unterschreiben freiwillig. Es hat noch keines Anklage erhoben. Sie verschenken ihre Kinder gern.«

      »Werden sie nicht dafür bezahlt?« fragte Daniel.

      »Davon weiß ich nichts. Ich will auch nichts davon wissen. Ich bin ein alter Mann und will meinen Frieden haben. Zuleide tun kann ich niemandem etwas. Ich habe ein einziges Mal…« Doch da unterbrach er sich. Er starrte Dr. Norden blicklos an. »Wenn es an der Zeit ist, werde ich Sie um Hilfe bitten«, fuhr er nach Sekunden flüsternd fort, »und ich hoffe, daß ich nicht umsonst bitten muß.«

      »Sie werden nicht umsonst bitten, Herr Kollege«, erwiderte Daniel Norden.

      Das alte, faltige Gesicht belebte sich. »Warum sind Sie nicht früher gekommen?« fragte Dr. Urban heiser. »Mein Gott, warum begegnet einem erst an der Schwelle des Todes ein Mensch?«

      »Sind Ihnen nicht viele Menschen begegnet, Dr. Urban?« fragte Daniel erschüttert.

      »Geschöpfe ja, menschliche Geschöpfe, aber mit Sorgen beladen, der Hilfe bedürftig, nicht fähig zu begreifen, daß auch andere Hilfe brauchen, auch ein Arzt. Wer ahnt denn schon die Ängste, die seelische Not, all die Zweifel, mit denen man fertig werden muß, wenn man einmal vom Wege abgewichen ist?« Er sprach jetzt mehr zu sich selbst. Daniel hörte es, aber er beschloß, es für sich zu behalten und es zu vergessen. Er sah nur diesen alten Mann, das zerrissene Gesicht, die von Sorgen gebeugte Gestalt.

      »Ich gebe Ihnen meine Karte, Herr Kollege. Wenn Sie nicht mehr weiter wissen, rufen Sie mich an.«

      »Danke«, sagte Dr. Urban leise. »Ich danke Ihnen!« Und dann blickte er sich ängstlich um. »Sepp kommt bald zurück«, flüsterte er. »Es wäre gut, wenn er Sie nicht mehr sehen würde.«

      Daniel verabschiedete sich schnell. Aber als er seinen Wagen besteigen wollte, kam Sepp auf seinem Motorrad daher. Im ersten Augenblick dachte Daniel nur daran, wie frech dieser Bursche mit Fee geredet hatte, aber er beherrschte sich.

      »Was wollen Sie hier?« fragte Sepp auch ihn frech.

      »Ich wollte Dr. Urban einen Besuch machen, aber er scheint nicht dazusein«, erwiderte Daniel geistesgegenwärtig.

      Sepp kniff die Augen zusammen. »Er wird vielleicht schlafen, dieser senile Tattergreis. Kann ich ihm etwas ausrichten?«

      »Nein, das erübrigt sich«, erwiderte Daniel eisig, aber dann besann er sich doch anders. »Oder sagen Sie ihm, daß ich sehr an einer Zusammenarbeit mit Frau Renz interessiert wäre. Mein Name ist Norden, Dr. Norden, Arzt von Beruf.«

      Er stieg in seinen Wagen. Sepp blickte ihm mit törichtem Ausdruck nach. Das sah Daniel im Rückspiegel. Er war überzeugt, diesen Burschen richtig eingeschätzt zu haben. Er war geistig beschränkt. Aber ihn faszinierte die Ähnlichkeit, die er mit Anna Renz hatte, obgleich man sie gewiß nicht als geistig beschränkt bezeichnen konnte, doch in diesem Augenblick konnte er noch nicht ahnen, daß Sepp ihm eine unerwartete Hilfestellung leistete. Als er Sepps Blicken entschwunden war, schwang der junge Mann sich wieder auf sein Motorrad und fuhr zum Entbindungsheim Miranda.

      »Was willst du jetzt schon wieder, Sepp?« fragte Anna Renz ungehalten. »Du weißt doch, daß du dich hier nicht so oft blicken lassen sollst.«

      »Ich muß dir was sagen, Mama. Ein Herr wollte zu Onkel Urban, aber der hat mal wieder geschlafen. Es war ein feiner Herr, Dr. Norden, Arzt von Beruf. Das hat er gesagt, und ich soll Onkel Urban ausrichten, daß er an einer Zusammenarbeit mit dir interessiert wäre. Das mußte ich doch sagen.«

      »Ja, es ist gut, es ist sehr gut, Sepp.« Und in Annas Augen glitzerte Triumph. Doch der erlosch, als Sepp sagte: »Dafür kriege ich doch eine Belohnung, Mama. Die Blonde möchte ich haben, die schöne Blonde, die neulich auch zu Onkel Urban wollte.«

      »Welche Blonde?« fragte Anna mit zusammengekniffenen Augen. »Wann war sie bei Urban?«

      »Neulich. Er war bei dir. So ganz silberblondes Haar hat sie. Sie wollte sich doch bei dir melden. Ihr Kind gibst du nicht weg, Mama, das behalten wir.«

      »Du spinnst ja mal wieder«, sagte Anna hart. »Geh jetzt.«

      Ein böser, haßvoller Zug legte sich um seinen Mund. »Ich spinne nicht«, zischte er. »Ich weiß, was hier vorgeht. Ich bin kein Depp wie Onkel Urban.«

      »Du hältst deinen Mund, sonst bekommst du keinen Pfennig mehr«, fuhr sie ihn an. »Und das Motorrad nehme ich dir auch wieder weg.«

      »Das darfst du nicht!« schrie er.

      »Dann sei ein braver Junge«, sagte sie streng.

      Er schwang sich wieder auf sein Motorrad und fuhr davon.

      Annas Gedanken überstürzten sich. Wer war silberblond?

      Sandra! Aber sie hatte das Haus nie verlassen und hatte Sepp nie gesehen. Oder doch?

      Sie überlegte, dann ging sie zu Sandra ins Zimmer. Sie saß am Fenster und häkelte an einem Babyjäckchen.

      »Alles in Ordnung, Sandra?« fragte Anna freundlich.

      »Ja, es geht mir gut.«

      »Da gibt es einen jungen Mann, der sich für Sie zu interessieren scheint. Ein netter junger Mann«, sagte Anna.

      »Ich verstehe nicht«, erwiderte Sandra verwundert.

      »Sie sind neulich nicht spazierengegangen?« fragte Anna.

      »Im Garten, ja, aber ich weiß gar nicht, was Sie meinen.«

      »Sepp hat großes Interesse für Sie. Auch für Ihr Baby, Sandra. Ich glaube, er würde Sie heiraten.«

      »Sepp?« fragte Sandra. »Der junge Mann, der die Lebensmittel bringt?«

      »Er ist doch sehr nett, und er ist auch nicht unvermögend«, sagte Anna. »Er


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