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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey PattonЧитать онлайн книгу.

Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton


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sagen. Die Mädchen da drüben werden nämlich nachher recht intensiv nach Fisch riechen. So werden sie um den Genuss kommen, von dir angehimmelt zu werden, Alter.«

      Dorit Grenelle begann zu kichern und machte einige ergänzende Bemerkungen, doch der Commander achtete nicht weiter darauf. Er trat zu den Wissenschaftlern, die vor dem Zentralschirm standen, auf dem sie das Geschehen im Dorf und am Strand aus der Vogelperspektive beobachten konnten.

      »Sagen Ihnen die Vorgänge da drüben etwas?«, erkundigte er sich. Janine Latep nickte eifrig, ohne ihren Blick von dem Schirm zu lösen.

      »Und ob, Taff. Gewisse Verhaltensweisen der einzelnen Individuen können sehr viel über eine Kultur aussagen. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Schon der Umstand, ob eine Tätigkeit vorzugsweise mit der rechten oder der linken Hand ausgeführt wird, kann bedeutungsvoll sein. Erst recht natürlich die Tatsache, ob diese Arbeit von Männern oder Frauen durchgeführt wird, welchen Altersgruppen diese angehören, und so weiter. Die Summe solcher oder ähnlicher Beobachtungen ergibt viele einzelne Mosaiksteine, die sich nach und nach zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügen lassen. Auch die sprachlichen Wendungen spielen dabei eine Rolle für den, der sie richtig zu deuten weiß, auch sie sagen viel über die psychische Haltung und Einstellung eines Volkes aus.«

      »Ich verstehe«, sagte Taff, und seine Achtung vor der unscheinbar wirkenden Frau wuchs rapide. »Sie werden hier allerdings die Wirkung der schwarzen Spiegel auf die Eingeborenen mit ins Kalkül ziehen müssen, Janine. Falls diese hier sich genauso in Geheimniskrämerei ergehen, wie die in Volkans Dorf, dürfte Ihnen das manch harte Nuss zu knacken geben, fürchte ich.«

      »Wir werden jedenfalls alle unser Bestes tun«, meinte Valentina Feodorowa und strich sich das Haar aus der Stirn. Es war jetzt längst nicht mehr ungepflegt, denn Mitani und Dorit hatten sich ihrer bereits angenommen. »Es gibt übrigens dort hinten noch ein zweites, verlassenes Dorf, wussten Sie das? Wenn Sie auf den linken Sektorenschirm sehen, können Sie die Häuser in etwa fünfhundert Meter Entfernung entdecken. Offenbar lag diese Siedlung ungünstiger, wurde zu oft vom Meer überspült und deshalb aufgegeben. Das geschah wahrscheinlich schon vor langer Zeit, denn die Gebäude befinden sich in einem ziemlich schlechten Zustand. Doch gerade das reizt mich, je älter sie sind, um so besser. Auch die Veränderung der Stilelemente und der Verzierungen an den Häusern lässt gewisse Rückschlüsse auf die kulturelle Entwicklung der Letho-Dimonds zu.«

      Carlo Lavazza lächelte mit einer Spur Resignation.

      »Unsere Damen sind schon jetzt voll in ihrem Element, wie Sie sehen, Taff. Leider kann ich da nicht mithalten, weil es bei den Eingeborenen keinerlei Technik gibt, die ich erforschen könnte. Ich werde mich gewaltig anstrengen müssen, um aus den vagen Erinnerungen an die Dimonids etwas herauszupicken, das mich vielleicht weiterbringt.«

      »Falls nötig, werden wir alle Kontinente mit den Spears abfliegen, um eventuell vorhandene Spuren von ihnen aufzufinden«, versicherte ihm Caine. »Wer immer sie auch sind oder gewesen sein mögen, irgendwelche Spuren ihres Wirkens auf Thorga müsste es geben.«

      Wenig später hatten die Letho-Dimonds ihre Arbeiten beendet. Die Männer und Frauen begaben sich in ihre Häuser, und auch die Kinder verschwanden nach und nach. Die Sonne stand schon dicht über dem Horizont, in etwa einer Stunde musste die tropische Nacht in typischer Plötzlichkeit anbrechen.

      »Kommen Sie«, sagte Taff und schaltete die Bildschirme ab. »Da hinten steht Welgun und sieht zu uns herüber, er wartet also bereits auf unser Erscheinen. Wir begeben uns zu Fuß ins Dorf, Luca bringt das Gepäck hinüber. Auf, Computerbändiger, es geht los.«

      Sie fuhren mit dem Zentrallift hinunter, niemand blieb an Bord. Der Kybernetiker schleuste eine steuerbare Antigravplattform aus, auf der sich alles befand, was die Crew und die Wissenschaftler für ihren Aufenthalt unter den Eingeborenen brauchten. Dabei waren auch verschiedene Spezialgeräte des Brain-Teams, außerdem ein Sortiment von nützlichen Gegenständen, die als Geschenke für die Letho-Dimonds gedacht waren.

      Sie wurden als erstes abgeladen, und ein Zug von Befriedigung flog über das Gesicht des »Dorfhüters«.

      »Ihr seid sehr großzügig, Mensch Taff«, sagte er beeindruckt. »Ich danke euch im Namen aller, ihr könnt auf entsprechende Gegenleistungen rechnen. Kommt jetzt, bald wird es dunkel. Ich werde euch die beiden Häuser zeigen, unsere Frauen haben sie mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die wir zu bieten haben.«

      »Wir werden es zu würdigen wissen«, versprach der Commander.

      Die Häuser lagen nebeneinander am Innenrand der Siedlung. Taff bemerkte, dass sich in ihrer Nähe eine »Speicherhütte« befand, in der überzählige schwarze Spiegel aufbewahrt wurden, aber er schwieg dazu. Er hatte auch darauf verzichtet, seinen eigenen Spiegel sehen zu lassen, obwohl er ihn bei sich trug. Vor dem Gang ins Dorf hatte er noch einen Blick auf die glänzende schwarze Fläche geworfen, aber es war keine Reaktion darauf erfolgt, und das beruhigte ihn.

      Beide Gebäude waren den Umständen nach gut eingerichtet. Es gab zwei Stockwerke mit jeweils zwei Räumen, in jedem befanden sich niedrige Holztische, dazu Hocker und Betten mit Matratzen, die mit Seegras gefüllt waren. Darauf lagen überraschend weiche Decken aus Pflanzenfasern, mit stilisierten bunten Mustern bedeckt, die hauptsächlich Auslegerboote und Fische aller Arten darstellten. Auf den Tischen standen Holzschalen mit verschiedenen Früchten und Keramikkrüge, die mit Wasser gefüllt waren. Vor den Fenstern gab es dichtmaschige Netze, um Insekten fernzuhalten.

      »Wir sind zufrieden, Welgun«, sagte Caine nach der ersten kurzen Besichtigung. »Gibt es Dinge, auf die wir besonders achten müssen?«

      Der Dorfvorsteher machte die Geste der Verneinung.

      »Bewegt euch so, wie ihr es gewohnt seid, Mensch Taff. Ihr kommt von einer anderen Welt, habt also auch andere Sitten, und wir werden das respektieren. Ich bitte euch nur, euch in Kürze auf dem freien Platz in der Dorfmitte einzufinden. Wir haben ein Gastmahl vorbereitet, euch zu Ehren.«

      »Wir werden kommen«, erklärte Taff.

      Als sich die Dunkelheit ausbreitete, hatte sich das Gesicht des kleinen Dorfes verändert. Alle Erwachsenen waren ins Freie gekommen, auf dem Platz hatte man lange Bohlentische aufgestellt. Zahlreiche kleine Feuer flackerten und gaben der Szene einen romantischen Anstrich. Sie beleuchteten auch die Dinge, die auf den Tischen standen: Früchte aller Art, mehrere Sorten von gebratenem Fleisch, vor allem aber Fische aller Größen, gekocht und geräuchert. Außerdem gab es Krüge, die nicht nur Wasser enthielten, sondern ein weinartiges Getränk, das aus Früchten bereitet worden war.

      »Wirklich ausgezeichnet«, raunte Mitani ihrem Gefährten zu. »Diese Fischer haben sich mächtig angestrengt, um uns etwas zu bieten. So gut dürften sie wohl kaum alle Tage leben.«

      Das Mahl verlief in vollkommener Stille. Alle aßen eifrig, natürlich mit den Fingern, denn Bestecke waren auf Thorga unbekannt. Die Menschen bevorzugten besonders die geräucherten Fische, die wirklich hervorragend schmeckten. Das Getränk, das in flache Keramikschalen geschenkt wurde, bildete mit seiner herben Süße eine ausgezeichnete Ergänzung dazu.

      Die Feuer brannten langsam nieder, es wurde aber trotzdem nicht völlig dunkel. Die zahlreichen Riesensonnen des Sternhaufens standen hell strahlend am Himmel und verbreiteten ein milchiges Dämmerlicht.

      »Langsam, ihr beiden«, raunte Taff und zog den Weinkrug zur Seite, aus dem sich Orvid und Luca eifrig bedienten. »Nicht, dass ihr plötzlich beginnt, lose Lieder zu singen, dieser Trank hat erheblich mehr Volumenprozente in sich, als es scheint. Wir können es uns einfach nicht leisten, hier irgendwie aus der Rolle zu fallen.«

      »Verstanden, hoher Boss«, feixte Ladora.

      Gleich darauf wurde es unter den Eingeborenen lebendig. Welgun gab ihnen ein Zeichen, blieb selbst aber bei seinen Gästen sitzen. Die Männer und Frauen dagegen sprangen auf und formierten sich zu einer losen Kette um die Tische. Dann begannen sie mit einem Wechselgesang, der von rhythmischem Händeklatschen begleitet wurde. Dazu bewegten sie sich im Kreis herum, in einem steif anmutenden, offenbar rituellen Tanz.

      Doch der Alkohol


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