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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey PattonЧитать онлайн книгу.

Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton


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dar, die das tägliche Leben der Letho-Dimonds widerspiegelten. Die Ausfahrt aufs Meer ließ sich darin erkennen, das Auswerfen und Einholen der Netze, das vergebliche Zappeln der gefangenen Fische. Es war eine eindrucksvolle Schau für die Menschen.

      Taff Caine warf Janine Latep einen Blick zu und sah, dass sie all das wie verzückt, zugleich aber auch mit wissenschaftlich sezierendem Blick betrachtete. Vermutlich gaben ihr diese Tänze bereits weitere bedeutsame Anhaltspunkte für ihre Analyse der Kultur der Letho-Dimonds.

      Die Bewegungen der Tänzer und Tänzerinnen wurden schneller, fast hektisch. Einige Anzeichen wiesen darauf hin, dass sie nun in eindeutig erotische Richtung steuerten, und das schien dem Dorfhüter nicht ganz zu behagen. Er erhob sich plötzlich und stieß einen durchdringend lauten Ruf aus.

      Augenblicklich wurde es ringsum still. Die tanzenden Gruppen blieben stehen, die schrill gewordenen Gesänge verstummten. Die Männer und Frauen schienen wie aus einem Traum zu erwachen, standen sekundenlang still und entfernten sich dann, um in ihren Häusern zu verschwinden.

      »Schluss der Vorstellung, Herrschaften«, sagte Taff leise. »Zieht euch ebenfalls zurück, ich übernehme es, mich bei Welgun zu bedanken. Du wartest aber auf mich, Mitani, ja?«

      Die Crew hatte ausgemacht, die PROKYON X während der Nachtstunden nie sich selbst zu überlassen. Eine fremde Welt, wie paradiesisch sie auch scheinen mochte, bot nie die Gewähr dafür, dass es immer ganz ohne Zwischenfälle abging. Taff und Mitani hatten verabredet, in dieser Nacht zurück an Bord zu gehen, und so geschah es dann auch.

      *

      Am nächsten Morgen ging das Leben im Dorf seinen gewohnten Gang. Als die Menschen ihre Häuser verließen, waren die Fischerboote längst wieder auf dem Meer. Die übrigen Dorfbewohner gingen ihren üblichen Tätigkeiten nach, als gäbe es keine PROKYON und keine fremden Besucher.

      Einige junge Frauen übernahmen es, sich um die Gäste zu kümmern. Sie zeigten ihnen alles, was für sie wissenswert war, und richteten ihnen auf einem Tisch im Freien eine Morgenmahlzeit. Lars Gunnarsson aktivierte sein Armbandfunkgerät und rief den Commander an.

      »Wir sind eben dabei, das Schiff zu verlassen«, teilte ihm Taff mit. »Wir bringen auch einen großen Behälter voll Kaffee mit, der eure kleinen grauen Zellen anregen soll. Allerdings habe ich vor, vor dem Frühstück ein Bad im Meer zu nehmen. Seid ihr auch dabei?«

      Lars bejahte, und wenig später tummelten sich alle neun im Wasser. Als sie sich genügend erfrischt hatten, kehrten sie ins Dorf zurück und machten sich über das Essen her. Mitani hatte auch für Brot gesorgt, damit ihre Ernährung nicht zu einseitig wurde.

      »Was gedenken Sie jetzt zu unternehmen?«, erkundigte sich Caine anschließend bei den Wissenschaftlern.

      »Ich mische mich hier unter das Volk«, erklärte Janine Latep. »Es ist meine Absicht, langsam und methodisch vorzugehen, damit keine Wissenslücken entstehen können. Zunächst will ich die Letho-Dimonds passiv beobachten, nur mit Kamera und Recorder ausgerüstet. Voraussichtlich morgen werde ich dann dazu übergehen, Angehörige verschiedener Altersgruppen über alles zu befragen, was mir wissenswert erscheint. So wird sich nach und nach ein vollständiges Bild ihrer Lebensweise und Kultur ergeben, von denen uns viele Feinheiten bei oberflächlicher Betrachtung verborgen bleiben müssen. Damit werde ich wohl einige Tage zu tun haben. Erst später kann ich dann daran gehen, auch den Ereignissen aus früheren Zeiten nachzuspüren, die wieder ein Wissenskomplex für sich sind.«

      Carlo Lavazza lächelte zwiespältig.

      »Janine hat es gut, sie weiß wenigstens, wo sie mit ihrer Arbeit anzusetzen hat. Ich dagegen bin vorläufig arbeitslos. Technische Anlagen, die ich erforschen könnte, gibt es weit und breit nicht, offensichtlich auch keine Spuren der ominösen Dimonids. Ich werde notgedrungen abwarten müssen, bis Janine im Lauf ihrer Tätigkeit genügend über das alte Sagengut herausbekommen hat, das sich mit ihnen beschäftigt. Erst dann kann ich beginnen, die Schilderungen über die Vergangenheit vom Gesichtspunkt der Prähistorie-Exploration aus zu sichten, ihrem vermutlichen Wahrheitsgehalt nach einzuordnen und daraus meine Schlüsse zu ziehen.«

      Valentina Feodorowa lachte amüsiert auf.

      »Der gute Carlo tut mir leid, Taff. Ich habe ihn deshalb gebeten, mich auf meinem Abstecher zu der alten Siedlung zu begleiten, den ich anschließend unternehmen will. Dort hoffe ich, dieses oder jenes zu entdecken, das wenigstens halbwegs in mein Fach schlägt. Carlo wird es übernehmen, das Alter der verfallenden Gebäude mittels Kohlenstoffanalyse zu ermitteln. Auf diesem Gebiet bin ich leider nicht firm, das haben bisher immer Spezialisten für mich erledigt.«

      Taff Caine krauste die Stirn.

      »Damit wäre unser Brain-Team also vorerst ausgelastet, aber wo bleiben wir dabei? Ich sehe weit und breit keine Gelegenheit, etwas für die Rettung des Universums zu tun, auf welche Aufgabe wir uns seit Langem ausschließlich spezialisiert haben. Hier scheinen auch die schwarzen Spiegel längst nicht die Rolle zu spielen, wie bei Volkans Stamm. Ich habe bis jetzt noch niemand gesehen, der sich vor unseren Augen mit ihnen beschäftigt hat. Vermutlich tut man es hier nur zuweilen im stillen Kämmerlein, so dass wir uns deswegen kaum Sorgen zu machen brauchen. Nichtstun liegt uns aber nicht ...«

      »Dir vielleicht nicht«, unterbrach ihn Luca respektlos wie immer. »Mir schon, ich habe durchaus nichts dagegen ...«

      »Dich mit der hiesigen Weiblichkeit zu beschäftigen, ich weiß«, fuhr ihm Taff in die Parade. »Genau das will ich aber verhindern, du alter Schürzenjäger! Auf Vortha im Solsystem sitzt Erethreja und sehnt sich nach dir, aber das vergisst du geflissentlich, sobald wir weiter als ein paar Lichtstunden vom Mars entfernt sind.«

      »Du siehst das vollkommen falsch, Taff«, protestierte der Kybernetiker, aber Caine ließ ihn nicht zu Wort kommen.

      »Ich ordne für den heutigen Tag folgende Diensteinteilung an: Mitani und Dorit bleiben hier im Dorf bei Janine, um sie bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Orvid und ein gewisser widerspenstiger Ladora begeben sich ins Schiff und werten dort die Aufzeichnungen unserer astronomischen Geräte über die Verhältnisse im Sternhaufen NGC 188 aus. Diese Arbeit muss getan werden, denn alle früher ermittelten Daten sind mit der PROKYON IX verlorengegangen. Du, Lars, wirst zusammen mit deinem viel geplagten Kommandanten als Begleitschutz für Valentina und Carlo fungieren. Gefährliche Tiere soll es hier zwar nur in den unwegsamen Gebieten rings um die alten Vulkane geben. Es ist jedoch nie ganz auszuschließen, dass sich einige Exemplare dieser Spezies auch in andere Gebiete verirren, und ich möchte das Leben unserer Experten nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.«

      Ein sehr unmutiger Luca Ladora und ein still lächelnder Astrogator begaben sich zur PROKYON zurück. Die beiden Mädchen gesellten sich zu Janine Latep, während Taff und Lars mit den beiden anderen Wissenschaftlern gingen. Sie holten das notwendige technische Gerät aus deren Haus und machten sich dann mit ihnen auf den Weg zu der alten Siedlung.

      Der Marsch dorthin bereitete kaum Schwierigkeiten. Das Gelände war nur sparsam bewachsen und fast eben, sie kamen gut voran. Erst in dreihundert Meter Entfernung vom Dorf stießen sie auf die ersten unbekannten Tiere, die eine entfernte Ähnlichkeit mit irdischen Rehen besaßen. Sie waren jedoch sehr scheu und ergriffen bei der Annäherung der Menschen sofort die Flucht. Das bewies, dass sie von den Letho-Dimonds gejagt wurden. Vermutlich stammte das Fleisch, das sie aßen, von diesen Tieren.

      Nach etwa einer Viertelstunde war das verlassene Dorf erreicht. Es lag tatsächlich tiefer als die jetzige Ansiedlung, zum Meeresufer hin war der Boden ausgewaschen und mit ausgetrockneten Überresten von Wasserpflanzen bedeckt.

      Auch die Häuser, die zahlreicher waren als in dem neuen Dorf, waren zum Teil unterspült. Ihre Dächer waren zumeist eingestürzt, die Holzwände morsch und ausgebleicht. Trotzdem waren die Farben der eingeschnitzten Verzierungen noch sehr kräftig, so dass die stilisierten Figuren fast lebendig wirkten.

      Valentina Feodorowas Gesicht strahlte förmlich auf. Mit dem sachkundigen Blick der Expertin musterte sie die Gebäude, die elektronische Kamera in ihrer Hand surrte fast unaufhörlich. Taff und Lars durchforschten inzwischen das umliegende


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