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Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman - Viola Maybach


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stockend, »als Frauenheld und so. Alle haben mich vor ihm gewarnt, dabei war ich gar nicht an ihm interessiert. Und dann sind wir ins Gespräch gekommen, und ich habe festgestellt, dass er anders ist, als ich dachte. Er war nett und witzig und … einfach sympathisch. Wir sind zusammen essen gegangen, und er war immer noch total nett. Wir hätten noch stundenlang da sitzen und reden können.«

      Corinna wischte sich über die Augen. »Da war ich schon in ihn verliebt und wusste, dass das überhaupt nicht sein durfte. Dass ich mich nicht verlieben kann, während dein Leben gerade in Stücke gefallen ist. Dass ich nicht glücklich sein kann, wenn ich vor nicht einmal einem Jahr meinen großen Bruder verloren habe. Es war irgendwie falsch, und ich dachte, ich darf ihn nicht noch einmal treffen. Und dann hat er mich zum Abschied umarmt. Und ich glaube, wenn ich ihn nicht zurückgestoßen hätte, hätte er mich auch geküsst. Und es gab nichts, was ich mir mehr gewünscht habe, Maren.«

      »Und warum hast du es dann nicht zugelassen?«, fragte Maren ganz ruhig.

      Mit weit aufgerissenen Augen sah Corinna sie an. »Das fragst ausgerechnet du? Aber ich habe es dir doch gerade eben erklärt! Es ist falsch. Man kann nicht trauern und sich gleichzeitig verlieben. Ich glaube, wenn meine Eltern wüssten, was in mir vorgeht, würden sie …« Sie brach ab. »Sie wären entsetzt, weil es … unpassend ist«, sagte sie endlich. »Und ich dachte, du wärst es auch.«

      »Unpassend«, wiederholte Maren nachdenklich. »Aber du trauerst doch nicht weniger um Olli, wenn du dich jetzt verliebst!« Sie unterbrach sich. »Eine andere Frage ist, ob dieser Mann der Richtige für dich ist. Du sagst, er hat einen schlechten Ruf. Wahrscheinlich ist er auch um einiges älter als du?«

      Corinna nickte stumm.

      »Wie gesagt: Das ist eine andere Frage, die musst du dir irgendwann selbst beantworten. Aber Ollis Tod ist doch kein Grund für dich, sozusagen dein Leben anzuhalten, Corinna. Es ist nicht unpassend, wenn du dich jetzt verliebst, es ist auch nicht treulos deinem Bruder gegenüber.«

      »Aber du …«, begann Corinna.

      »Er war die Liebe meines Lebens«, sagte Maren. »Vergessen werde ich ihn nie, aber ich schließe nicht aus, dass ich noch einmal ein Glück finde, mit einem anderen Mann. Zwar kann ich mir das jetzt noch nicht vorstellen, aber für ausgeschlossen halte ich es nicht. Ich war mit ihm verheiratet, er ist der Vater meiner Kinder, und er ist, wie man so schön sagt, als Held gestorben. Ein Teil meines Herzens wird immer ihm gehören. Und so ist es doch bei dir auch: Er wird für alle Zeiten dein geliebter großer Bruder bleiben, um den du trauerst. Das heißt aber nicht, dass du dich nicht trotzdem verlieben kannst.«

      Es blieb lange still nach diesen Worten, bis Corinna mit tiefer Verwunderung in der Stimme sagte: »Und ich dachte, ich kann dir das nicht sagen, weil du die Letzte wärst, die Verständnis dafür aufbringen könnte. Ich dachte, gerade du würdest mich treulos finden.«

      »Ich trauere auch nicht jeden Tag gleich stark, weißt du? Es gibt Tage, da lache ich laut und erschrecke darüber, weil ich mich sofort frage, ob ich das überhaupt darf als trauernde Witwe: lachen. Aber man kann in einer solchen Situation viel von Kindern lernen. Die sind in einem Augenblick zutiefst traurig und verzweifelt, und im nächsten lachen sie schon wieder. Das heißt aber nicht, dass ihre Trauer weniger tief ist als unsere.«

      »Und was mache ich jetzt?«, fragte Corinna.

      »Du bist auf jeden Fall vorsichtig«, antwortete Maren besorgt. »Wenn der Mann einen solchen Ruf hat, ist es ja sehr wahrscheinlich, dass du über kurz oder lang Liebeskummer haben wirst. Und der kann genauso schlimm sein wie Trauer, habe ich gehört.«

      »Hattest du noch nie welchen?«

      »Doch, aber da war ich noch sehr jung. Wenn man sechzehn ist, schwebt man doch sowieso immer zwischen Glückseligkeit und abgrundtiefer Verzweiflung. Ich wollte nicht mehr leben, als mich der Junge, in den ich heimlich schon lange verliebt war, zuerst als Freundin akzeptierte, mich aber schon nach zwei Wochen zugunsten einer neuen Schülerin in unserer Klasse sitzenließ. Es war die Hölle, eine Zeit lang. Und dann habe ich mich in einen anderen verliebt, und der Kummer war vergessen. Er hatte nicht sehr lange gedauert.«

      Ihr Blick wanderte zum Fenster, das Lächeln, das eben noch um ihren Mund gelegen hatte, verschwand. »Kein Vergleich zu dem, was ich heute fühle. Aber wenn Olli mich verlassen hätte, wäre ich sicherlich auch sehr, sehr unglücklich gewesen.«

      Corinna legte ihren Kopf an Marens Schulter. »Hätte ich bloß früher mit dir geredet«, flüsterte sie. »Ich habe mich so mit meinen Schuldgefühlen gequält, auch meinen Eltern gegenüber.«

      »Ich glaube, dass du deine Eltern unterschätzt«, entgegnete Maren ruhig. »Sie wissen auch, dass das Leben weitergeht. Das hört sich banal an, aber es ist die Wahrheit. Versprich mir nur, dass du vorsichtig bist.«

      »So, wie ich ihn neulich habe abfahren lassen, spricht er mich garantiert nicht noch einmal an, da muss ich schon den nächsten Schritt tun«, murmelte Corinna. Sie richtete sich auf. »Ich bin vorsichtig, und ich lasse mich von ihm auch nicht schlecht behandeln, das verspreche ich dir, Maren.«

      »Dann ist es gut.« Maren strich ihr über die Wange. »Wenn ich auch nur geahnt hätte, mit welchen Gedanken du dich quälst, hätte ich viel früher den Mund aufgemacht. Da haben wir jetzt hoffentlich beide etwas für die Zukunft gelernt.« Nach einer Weile sagte sie: »Ich habe dir auch etwas verschwiegen.«

      »Was denn?«

      »Ich hatte Besuch neulich, von Baronin Sofia von Kant und ihrem Neffen, Prinz Christian von Sternberg.«

      Corinna richtete sich auf, um ihrer Schwägerin in die Augen sehen zu können. »Und?«, fragte sie.

      »Es war ein sehr zu Herzen gehender Besuch, und ich bin froh, dass ich dieses Mal zugestimmt habe. Du erinnerst dich, dass sie schon einmal kommen wollten?«

      »Natürlich erinnere ich mich.«

      »Ich wollte den Scheck zuerst nicht annehmen, wir kommen ja zurecht, aber sie haben gesagt, ich soll das Geld für die Ausbildung der Kinder zurücklegen, und das habe ich dann auch getan. Sie sind feine Menschen, Corinna.«

      »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«

      »Das wollte ich, aber es war ungefähr zu der Zeit, als du anfingst, dich zurückzuziehen, und danach habe ich nicht mehr daran gedacht.«

      Sie blieben noch lange zusammen auf dem Sofa sitzen, ohne viel zu reden. Das war auch nicht mehr nötig, alles Wichtige war ja bereits gesagt worden. Sie fühlten sich beide wie befreit, weil das, was sie in letzter Zeit getrennt hatte, nicht mehr zwischen ihnen stand – und auch, weil jetzt offen ausgesprochen worden war, dass sie zwar beide um Oliver Flemming, den Ehemann und Bruder, trauerten, aber dennoch leben wollten.

      *

      »Du lässt dich aber nicht nur auf mich ein, damit ich nett zu Annika bin, oder?«, fragte Moritz.

      Miriam lachte schallend. »Traust du mir das zu?«

      »Ich weiß es nicht«, bekannte er. »Einerseits traue ich dir zu, wie eine Löwin dafür zu kämpfen, dass deine Nichte gute Startbedingungen bekommt, andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass deine Küsse Lügen sind, denn so fühlen sie sich nicht an.«

      Prompt schmiegte sie sich an ihn und küsste ihn. »Ich könnte dich gar nicht küssen, wenn ich mir nichts aus dir machen würde«, erklärte sie danach. »Im Lügen bin ich echt nicht besonders gut. Sonst hast du schon Recht: Ich würde einiges auf mich nehmen, um Annika zu helfen, aber eine vorgetäuschte Liebe wäre zu viel verlangt.«

      »Da bin ich aber froh!« Er zog sie mit sich in sein Schlafzimmer, wo sie einander zärtlich und voller Hingabe liebten. Noch immer konnte Moritz sein Glück kaum fassen, das ihm diese wunderbare Frau sozusagen direkt in die Arme geführt hatte.

      Das Einzige, was dieses Glück derzeit ein wenig trübte, war die Sorge um Felix: Nie zuvor hatte er seinen Freund so bedrückt und niedergeschlagen gesehen wie in den letzten Tagen. Allmählich wirkte sich das auch auf die Arbeit aus. Felix hatte keine Ideen mehr, er saß abwesend an seinem


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