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Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman - Viola Maybach


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      »Die beiden werden sich schon finden«, sagte sie zu seiner Überraschung.

      »Welche beiden, Marie?«

      Sie lachte. »Es ist ja nicht so, dass wir in der Küche überhaupt nichts mitbekommen, Herr Hagedorn. Ich schnappe auch hier und da mal ein Wort oder einen Blick auf, und ich kann zwei und zwei zusammenzählen. Ich rede von Frau von Szanten und Herrn von Damm.«

      »Alle Achtung, Marie, Sie haben eine scharfe Beobachtungsgabe.«

      »Ja, manchmal«, bemerkte sie trocken.

      »Ach, eigentlich immer«, lächelte er und erhob sich. »Ich mache dann mal meinen letzten Kontrollgang und stelle die Alarmanlage ein. Wir sehen uns morgen, Marie. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.«

      »Die wünsche ich Ihnen auch.«

      Eberhard Hagedorn lief also noch eine letzte Runde durchs Schloss, vergewisserte sich, dass alle Türen und Fenster ordentlich verschlossen waren und zog sich dann in seine Wohnung hinter der Eingangshalle zurück. Er hatte das Gefühl, dass dieser Tag noch nicht zu Ende war, auch wenn er dieses Gefühl nicht hätte begründen können.

      Da er noch nicht müde war, setzte er sich in einen Sessel und griff nach dem Buch, in dem er gerade las. Es mochte wohl schon eine Stunde vergangen sein, als er ein Geräusch hörte. Sofort legte er das Buch beiseite und lauschte. Ja, es war eindeutig, dass jemand die Treppe in der Eingangshalle herunterkam. Noch immer blieb er sitzen und lauschte. Erst als die leisen Schritte unten angekommen waren, erhob er sich. Lautlos verließ er seine Wohnung, ebenso lautlos schloss er die Tür hinter sich. Die Eingangshalle war leer.

      Er ging ein paar Schritte weiter, bevor er erneut stehen blieb und lauschte, dann wandte er sich nach rechts. Vor einem der hohen Fenster im Blauen Salon sah er eine schmale Gestalt stehen, regungslos, den Blick auf den bei Nacht nur schwach erleuchteten Schlosspark gerichtet.

      Er räusperte sich, als er näher trat. »Können Sie nicht schlafen, Frau von Szanten«, fragte er.

      Gabriela schien nicht einmal überrascht zu sein, ihn zu sehen. Auch erschrocken wirkte sie nicht. »Nein, Herr Hagedorn«, antwortete sie. »Ich kann nicht schlafen.«

      »Ich könnte Ihnen einen Beruhigungstee machen und nach oben bringen«, bot er an. »Normalerweise wirkt er sehr gut.«

      »Dann nehme ich Ihr Angebot gerne an, aber Sie brauchen ihn mir nicht zu bringen, ich warte lieber hier unten.«

      »Wie Sie wünschen.«

      Er machte sich auf den Weg in die Küche, wo er zunächst Wasser erhitzte, bevor er nach der Teemischung suchte, die Marie-Luise Falkner selbst zusammengestellt hatte.

      »Könnte ich den Tee vielleicht auch hier trinken?«, fragte Gabriela schüchtern.

      Er drehte sich zu ihr um. Sie stand an der Tür, sehr blass war sie jetzt wieder, aber sie bemühte sich um ein Lächeln. Er hatte gewusst, dass sie beim Abendessen Theater gespielt hatte, obwohl sie sehr überzeugend gewesen war. »Aber natürlich«, antwortete er. »Wo immer Sie möchten. Ich dachte nur, oben in Ihrer Suite wäre es für Sie angenehmer.«

      »Ich will nicht allein sein«, gestand sie.

      »Möchten Sie, dass ich Ihnen Gesellschaft leiste?«, fragte er.

      »Wenn das nicht allzu unverschämt ist? Sie haben einen langen Tag hinter sich, Herr Hagedorn.«

      Er brühte den Tee auf und brachte ihn zum Tisch. »Ich bin nicht müde«, erklärte er.

      Sie betrat nun endlich die Küche und setzte sich. »Setzen Sie sich zu mir?«, fragte sie.

      Das tat er und da sie offensichtlich reden wollte, aber den Anfang nicht fand, kam er ihr zu Hilfe. »Sie sind wegen Herrn von Damm hier, nicht wahr?«

      Ihr Kopf flog nach oben. »Woher wissen Sie das?«

      »Wenn man als Butler arbeitet, muss man ein guter Beobachter sein«, erwiderte er. »Sie haben heute Abend während des Essens die Unbekümmerte gespielt, aber ich habe gesehen, dass es in Ihrem Inneren ganz anders aussah.«

      »Das stimmt«, gab sie zu. »Ich habe mich elend gefühlt, schon als ich ankam. Wissen Sie, Herr Hagedorn, es ist eine ziemlich lange und ziemlich komplizierte Geschichte. Eigentlich sind wir enge Freunde, Florian von Damm und ich. Bis ich mit einem Mal gemerkt habe, dass ich mehr für ihn empfinde als Freundschaft.«

      Eberhard Hagedorn hörte ihr geduldig zu. Fast alles, was sie ihm erzählte, wusste er bereits, doch davon ließ er sich wie üblich nichts anmerken. Gabriela von Szanten musste in dieser Nacht jemandem ihr Herz ausschütten, und dieser Jemand war nun einmal er.

      Wenn er dazu beitragen konnte, dass zwei unglückliche Menschen wieder glücklich wurden, sollte es ihm recht sein.

      *

      Florian war gar nicht erst ins Bett gegangen nach diesem furchtbaren Abendessen, bei dem es ihm schwergefallen war, einen Bissen hinunterzubringen, obwohl jeder Gang köstlicher gewesen war als der vorangegangene. Aber sich einzugestehen, dass er die Situation von Anfang an richtig eingeschätzt hatte, während die anderen im Irrtum waren, hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er sagen konnte. Gabriela war nicht in ihn verliebt, das hatten nun alle deutlich sehen können. Vielleicht war sie am Nachmittag, nach ihrer Ankunft, einfach müde gewesen und hatte deshalb so blass und niedergeschlagen gewirkt. An diesem Abend jedenfalls war sie wie früher gewesen. Keine Spur von unglücklicher Liebe zu ihm.

      So viel zum Thema Menschenkenntnis, dachte er bitter. Alle haben sich geirrt, und ich war beinahe schon bereit, ihnen zu glauben, einfach, weil ich ihnen unbedingt glauben wollte.

      Plötzlich wurde ihm die Suite zu eng. Er würde noch einen Spaziergang durch den Park machen, das passte zu seiner Stimmung. Es war eine ziemlich finstere, mondlose Nacht, wie gemacht für düstere Gedanken über unerfüllte Liebe und eine freudlose Zukunft.

      Er verließ seine Suite und schlich die breite Treppe, die in die Eingangshalle führte, hinunter. Ihm war klar, dass er die Alarmanlage ausschalten musste, wenn er das Schloss noch einmal verließ. Er war bereits am Hauptportal, als er meinte, leise Stimmen zu hören, und so blieb er lauschend stehen. Ja, da sprach eindeutig jemand! Ohne nachzudenken folgte er den Stimmen, die offenbar aus der Küche kamen. Wurde dort etwa um diese Zeit noch gearbeitet?

      Er schlich weiter, bis ihm bewusst wurde, dass eine der Stimmen Gabriela gehörte. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Gleich darauf erkannte er auch die Stimme ihres Gesprächspartners, es war Eberhard Hagedorn, der allerdings nur ab und zu etwas einwarf.

      Er schob sich jetzt Schritt für Schritt vorwärts, bis er die Tür zur Küche erreicht hatte. Sie stand offen.

      Die beiden saßen am Küchentisch, vor Gabriela stand eine Tasse, aus der sie ab und zu nippte. Jetzt konnte Florian verstehen, was sie sagte.

      »Ich liebe ihn, Herr Hagedorn, und ich werde es ihm niemals sagen können. Es ist zu spät. Ich bin zu spät gekommen. Jetzt hat er sich in diese Annabelle verliebt!«

      Florians Herzschlag setzte aus.

      *

      »Was ist denn?«, fragte Baron Friedrich schläfrig, als er sah, dass Sofia auf dem Bettrand saß. »Kannst du nicht schlafen?«

      »Ich schon, aber andere offenbar nicht«, murmelte sie. »Hörst du das denn nicht, Fritz? Da sind doch ständig Geräusche auf dem Flur.«

      »Ich höre nichts, ich schlafe«, brummte er und drehte sich auf die andere Seite.

      Die Baronin warf sich einen Morgenmantel über und verließ das Schlafzimmer. Gleich darauf warf sie einen Blick auf den nur schwach beleuchteten Flur hinaus. Im selben Moment sah sie, wie Anna in Christians Zimmer verschwand. Sie hatte sich also nicht geirrt.

      In diesem Augenblick sah sie, wie Konrad vorsichtig den Kopf aus dem Zimmer streckte. Als er seine Mutter sah, grinste er verlegen. »Kannst du auch nicht schlafen, Mama?«

      »Eigentlich schon, aber mir kam es so


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