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Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman. Laura MartensЧитать онлайн книгу.

Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman - Laura Martens


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Franziska die Zwillinge zu Katharina Wittenberg hinüberbrachte, bat Dr. Baumann

      seine Sprechstundenhilfe, Frau Stanzl aufzurufen. Ihr war leider nicht so schnell zu helfen wie dem Tamagotchi der Seitter-Zwillinge.

      Als Andrea wenig später das Sprechzimmer betrat, bemerkte er auf den ersten Blick, wie schlecht es ihr ging. Das Gesicht der jungen Frau wirkte fahl, unter ihren Augen lagen tiefe Schatten. Vermutlich hatte sie in der Nacht wieder nicht schlafen können.

      »Es war eine fürchterliche Nacht«, bestätigte Andrea, als er sie danach fragte. »Außerdem hatte ich Krach mit meinem Freund.« Sie hob die Schultern. »Im Grunde genommen kann ich ihn sogar verstehen. Herbert verläßt sich darauf, daß ich ihm den Haushalt führe und in der Kneipe helfe. Eine Frau, die ständig zum Arzt rennen muß, nervt jeden Mann. Er hat mir heute morgen nicht einmal das Busgeld gegeben. Zum Glück spare ich mir immer das Trinkgeld, das mir manchmal von einem Gast zugesteckt wird.«

      »Mit anderen Worten, Herr Freytag gibt Ihnen für Ihre Arbeit keinen Pfennig«, sagte Eric perplex.

      »Er zahlt mir meine Krankenversicherung«, erwiderte Andrea. »Außerdem wohne ich bei ihm umsonst und habe auch mein Essen.« Sie starrte auf ihre Hände.

      »Und Ihnen ist nie der Gedanke gekommen, daß Herr Freytag Sie ausnutzt?« fragte der Arzt. »Sie arbeiten weit mehr, als Sie für Wohnung und Essen bezahlen müßten. Herr Freytag spart durch Sie eine ganze Menge. Eine Haushälterin oder jemand für die Kneipe würden ihm bedeutend mehr kosten, als Sie in einem ganzen Monat essen können.«

      »Mag sein, doch wo soll ich hin?« fragte die junge Frau verzweifelt. »Wer gibt mir denn schon eine Arbeit? So wie ich aussehe, kann ich nicht einmal bei der Müllabfuhr landen.« Sie fuhr sich nervös durch die Haare. »Natürlich, ich könnte zum Arbeitsamt gehen und mich arbeitslos melden, nur, ich werde kaum soviel Geld bekommen, daß ich davon meinen Lebensunterhalt und die Miete für ein Zimmer bestreiten könnte. Ich bin niemals arbeiten gegangen. Gleich nach der Realschule habe ich für meine kranke Mutter sorgen müssen.«

      »Frau Stanzl, wenn Sie den Mut aufbringen, Herrn Freytag zu verlassen und Ihr Leben in eigene Hände zu nehmen, dann wird sich schon alles finden.« Eric sah sie beschwörend an. »Ich bin bereit, Ihnen dabei zu helfen. Durch meinen Beruf kenne ich sehr viele Leute, und ich bin überzeugt, daß ich…«

      Andrea schüttelte den Kopf. »Und wer sagt, daß ich es schaffen werde? Bei meinem Freund weiß ich, woran ich bin, mit völlig fremden Leuten würde ich bestimmt nicht zurechtkommen.«

      »Dr. Baumann erkannte, daß Andrea noch nicht soweit war, sich von diesem Mann zu lösen. Jedenfalls wollte er das Seine dazu beitragen, ihr mehr Selbstwertgefühl zu geben. Aber so etwas ging natürlich nicht von heute auf morgen. Er ahnte schon jetzt, daß er sehr viel Geduld aufbringen mußte, um ihr nicht nur physisch zu helfen.

      »Wie ich vermutet habe, handelt es sich bei Ihren Knieschmerzen um eine Arthrose«, sagte er. »Leider befindet sie sich nicht mehr im Anfangsstadium. Ich nehme an, daß Sie die ersten Beschwerden ganz einfach nicht wichtig genommen haben.«

      »Mag sein«, gab seine neue Patientin zu. »Bei mir zu Hause hat nie jemand danach gefragt, wie es mir geht. Wenn ich mal Schmerzen hatte, habe ich versucht, sie zu ignorieren. Geholfen hätte mir sowieso keiner.«

      Der Arzt zählte in Gedanken bis zehn, um sich seinen Ärger und Zorn auf Andreas Eltern und ihren späteren Stiefvater nicht anmerken zu lassen. Er sprach mit ihr darüber, daß er ihr gegen die Schmerzen mit Spritzen helfen konnte, sie allerdings auch eine ganze Menge tun mußte, um die Arthrose zum Stillstand zu bringen. »Das A und O Ihrer Behandlung ist eine Reduzierung Ihres Gewichtes«, sagte er eindringlich. »Ihre Beine müssen entlastet werden, wenn Sie nicht schon in jungen Jahren am Stock gehen wollen.«

      »Ich werde alles tun, was Sie für richtig halten«, versprach die junge Frau und fügte leise hinzu: »Jedenfalls in dieser Beziehung.«

      »Im Moment reicht mir das«, erwiderte Dr. Baumann und stand auf, um die Injektion vorzubereiten.

      *

      Seit ihrer Ankunft im »Luisenhof« erschien Melanie Berger das Leben wie ein Traum. Ihr Aufenthalt in diesem Hotel übertraf alles, was sie bisher erlebt hatte. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin. Schon wenn sie frühmorgens zum Frühstück auf die Terrasse kam, schienen die Angestellten nur darauf zu warten, ihre Wünsche zu erfüllen. Manchmal fiel es ihr schwer, nicht zu zeigen, daß es für sie keineswegs selbstverständlich war, den Stuhl zurechtgerückt zu bekommen oder daß man vorauseilte, um ihr die Tür zu öffnen. Am schönsten war es jedoch für sie, daß sich Jörg Thomson soviel Zeit für sie nahm. Während der ganzen Woche war kaum ein Tag vergangen, an dem sie nicht mehrere Stunden miteinander verbracht hätten.

      Die junge Frau saß auf der Terrasse beim Mittagessen. Viel Appetit hatte sie nicht. Sie schob es auf das reichliche Frühstück, weil sie sich nicht eingestehen wollte, daß irgend etwas mit ihr nicht stimmte.

      Jörg ging quer über die Terrasse auf Melanie zu. »Guten Appetit«, wünschte er. »Darf ich mich für einen Moment zu Ihnen setzen?«

      »Gern.« Melanie wies auf den Stuhl ihr gegenüber.

      »Wie haben Sie den Vormittag verbracht?« erkundigte er sich und nickte grüßend zu einem älteren Ehepaar hinüber.

      »Im Wasser«, erwiderte sie. »Heute nachmittag mache ich einen Stadtbummel.« Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Wenn Sie Zeit hätten, könnten Sie mitkommen.«

      »Leider habe ich keine Zeit«, erwiderte er bedauernd. »Aber ich wollte Sie fragen, ob Sie Lust hätten, mich heute abend ins Seeschlößchen nach Bad Wiessee zu begleiten. Dort findet ein Talentwettbewerb statt. Das ist immer ganz amüsant.«

      »Nehmen Sie auch daran teil?« scherzte Melanie und machte sich erst gar nicht die Mühe, vor ihm zu verbergen, wie sehr sie sich über die Einladung freute.

      »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Das Hotel gehört dem Vater eines Freundes. Ich bin überzeugt, der Wettbewerb wird Ihnen gefallen.«

      »Ich komme gern mit«, sagte die junge Frau.

      »Fein.« Jörg berührte flüchtig ihre Hand. »Dann bis heute abend.« Er stand auf. »Warten Sie bitte um acht im Foyer auf mich. Die Veranstaltung beginnt um neun.«

      Melanie schaute ihm nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. Sie wußte, es würde ein wundervoller Abend werden. Noch immer träumte sie nachts davon, wie sie an ihrem Ankunftsabend miteinander getanzt hatten. Ob sich Jörg in sie verliebt hatte? Sie selbst war sich jedenfalls sicher, daß er ihr von Tag zu Tag wichtiger wurde. Nur, wenn er sich in sie verliebt hatte, wie sollte es weitergehen? Irgendwann würde sie ihm sagen müssen, daß sie nicht vermögend war und daß sie sehr lange für ihren Aufenthalt in diesem Hotel gespart hatte. – Würde er überhaupt dafür Verständnis haben? Es gab sicher viele Leute, die es irrsinnig finden würden, so das Geld herauszuschmeißen.

      Der Nachmittag schien sich endlos hinzuziehen. Melanie kehrte schon bald aus der Stadt zurück. Außerdem fühlte sie sich nicht besonders wohl, was sie auf das heiße Wetter schob. Kaum war sie in ihrem Zimmer, trank sie mehrere Gläser Mineralwasser und legte sich dann hin.

      Als die junge Frau in einem ihrer schönsten Kleider kurz vor acht ins Foyer kam, spürte sie die Blicke, die ihr folgten. Während der letzten Tage war sie schon oft von anderen Männern eingeladen worden, doch sie hatte sich nicht darauf eingelassen. Sie haßte Komplikationen, und ihr stand nicht der Sinn danach, einen Mann gegen den anderen auszuspielen.

      Jörg kam mit langen Schritten auf sie zu. »Sie sehen wie eine Million Dollar aus«, bemerkte er scherzend.

      »Enttäuscht, wenn es keine Million ist?« fragte sie, während ihr Herz schmerzhaft bis zum Hals hinauf schlug.

      »Nein, warum auch? Geld ist nicht wichtig.« Er nahm fürsorglich ihren Arm. »Hoffentlich wird es Ihnen im Seeschlößchen nicht so gut gefallen, daß Sie morgen das Hotel wechseln.«

      »Und wenn es der


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