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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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      Mit einem Ruck saß sie auf seinem Schoß.

      »Das würde ich niemals wagen, Herr Chefarzt«, erwiderte Fee glucksend.

      »Trotzdem treibe ich dir diese Flausen vorsichtshalber aus«, murmelte er dicht an ihrem Mund.

      »Und wie stellst du dir das vor?«

      »Das wirst du gleich sehen!«

      *

      Es war dunkel geworden, und Kai hatte Licht gemacht. Inzwischen war er mit Svenja an den Esstisch umgezogen. Beim Griechen um die Ecke hatte er Vorspeisen und Pitabrot bestellt. Dazu tranken sie Bier aus Flaschen. Der Alkohol löste die letzten Berührungsängste zwischen ihnen in Luft auf.

      »Ist es schlimm?«, wagte Svenja endlich die Frage zu stellen, die ihr am meisten auf der Seele brannte. »Ich meine, das Leben im Rollstuhl?«

      Kai ließ sich Zeit mit einer Antwort.

      »Eigentlich nicht«, gestand er schließlich. »Natürlich ist es beschwerlicher als früher. Viele Orte sind nicht dafür gemacht, dass ich sie betreten kann. Das hat aber nicht viel mit mir, sondern mit dem Rollstuhl zu tun. Zum Glück habe ich den Wagen und bin nicht auf Busse oder Bahn angewiesen wie viele andere. Das macht es leichter.«

      Svenja wunderte sich kurz über den lockeren Ton, der zwischen ihr und ihrem Vater herrschte.

      Kai war so ganz anders, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Und vor allen Dingen wesentlich entspannter als ihre Mutter.

      Sie sagte es ihm.

      »Vielen Dank für die Blumen.« Er lächelte geschmeichelt. »Aber du darfst nicht vergessen, dass deine Mutter eine große Verantwortung getragen hat und immer noch trägt.«

      »Ich bin erwachsen«, erwiderte Svenja. Wie immer, wenn sie auf dieses Thema angesprochen wurde, schwang Trotz in ihrer Stimme.

      Kai lächelte verständnisvoll.

      »Trotzdem. Deine Mutter wird immer deine Mutter bleiben und sich um dich sorgen. Du solltest froh und dankbar dafür sein. Viele Menschen wünschen sich so eine Liebe und bekommen sie doch nie.«

      Beschämt senkte Svenja den Kopf. Angesichts von Kais Schicksal wirkten ihre Probleme lächerlich klein und unbedeutend. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, griff sie nach einem gefüllten Weinblatt und steckte es in den Mund.

      »Was ist eigentlich mit dir? Hast du eine Frau? Kinder?«

      »Nur eine tolle Tochter.« Kai zwinkerte ihr zu. »Mit den Frauen hatte ich dagegen nicht so viel Glück. Aber das lag nicht daran, dass ich nicht laufen kann. Wahrscheinlich ist es einfach zu viel verlangt, ganz normal behandelt zu werden. Viele Frauen wollen mich bemuttern und können nicht glauben, dass auch ich eine starke Schulter habe, an die sie sich anlehnen können.«

      »Ich würde mich sofort bei dir anlehnen«, entfuhr es Svenja.

      Kais Augen strahlten auf vor Freude. Er prostete ihr zu und trank einen Schluck aus der Flasche.

      »Aber jetzt haben wir genug über mich geredet. Erzähl mir von dir! Was machst du so?«

      Svenja stellte die Flasche zurück auf den Tisch.

      »Ich habe Abitur gemacht und mir ein Jahr Auszeit gegönnt. In dieser Zeit bin ich viel gereist und habe noch mehr nachgedacht.«

      »Worüber?«

      Sie zuckte mit den Schultern.

      »Woher ich komme. Wer ich bin. Wo ich hin will.« Ihr versonnener Blick ruhte auf den halb leergegessenen Platten, ohne dass sie sie wirklich sah. Der Tag war lang und aufregend gewesen und das Gespräch hatte sie müde gemacht.

      »Und? Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?«

      Svenja richtete den Blick auf ihren Vater.

      »Es hat immer ein wichtiges Stück im Puzzle gefehlt.«

      »Ist es jetzt komplett?«

      »Ich fürchte, darüber muss ich eine Nacht schlafen.« Noch hatte Svenja nichts von der Krankheit ihrer Mutter und ihren eigenen Ängsten erzählt. Konnte sie Kai wirklich vertrauen? Darüber wollte sie gründlich nachdenken. Morgen war auch noch ein Tag. »Ich gehe dann mal.« Sie machte Anstalten aufzustehen.

      Doch davon wollte Kai nichts wissen.

      »Bitte bleib! Ich habe jede Menge Betten frei. Du kannst aussuchen, ob du das Zimmer mit Gartenblick möchtest. Oder das mit Blick auf den Pool. Oder lieber doch Großstadtflair«, erklärte er, ehe beide in übermütiges Lachen ausbrachen.

      *

      Die Schicht der Assistenzärztin Dr. Sandra Neubeck war vorbei. Im Aufenthaltsraum tauschte sie den Kittel gegen ihre Straßenkleidung. Zum Aufbruch bereit stand sie vor dem Garderobenspiegel und strich sich die Haare glatt. Trotzdem zögerte sie. Die Auseinandersetzung mit ihrem Vater lag ihr schwer im Magen. Wie so oft hatte ihr ihr überschäumendes Temperament einen Streich gespielt, und sie war übers Ziel hinausgeschossen. Oder lag es an Matthias‘ wahren Worten, dass sie sich so schlecht fühlte?

      »Du bist schuld daran, dass Hugo hier in der Klinik liegt«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. »Du bist vielleicht anders, aber nicht besser als er.« Dieser Gedanke gab den Ausschlag. Statt den Weg Richtung Ausgang zu wählen, machte sie sich auf in die Intensivstation.

      Um diese Uhrzeit war alles ruhig. Hier und da huschte eine Schwester über den Flur. Im Aufenthaltsraum saß ein Pfleger und bereitete Medikamentenrationen für den kommenden Tag vor. Aus den Zimmern wehte das Piepen und Schnaufen der Überwachungsgeräte auf den Flur. Hin und wieder schrillte ein Alarm, dem eilige Schritte folgten. Zum Glück handelte es sich meist um einen Fehlalarm.

      Sandra betrat das Zimmer ihres Vaters. Zu ihrer Überraschung war Hugo wach.

      »Kannst du nicht schlafen, Papa?«, fragte sie erstaunlich mild.

      Überrascht zog Hugo eine Augenbraue hoch.

      »Ich muss so viel über das nachdenken, was mir dieser Dr. Weigand gesagt hat, dass ich schon richtig Kopfweh habe«, gestand er.

      »Matthias war noch einmal hier?«, fragte Sandra verwundert.

      »Ah, Matthias also …« Hugo lächelte kurz. »Ich fürchte, ich habe in den letzten Jahren vieles falsch gemacht.«

      »Das kann man wohl sagen«, platzte Sandra heraus. Im nächsten Moment ärgerte sie sich über sich selbst. »Tut mir leid. Eigentlich wollte ich nicht mehr so rabiat sein.« Sie atmete tief durch. »Es genügt, dass dich unser Streit an den Rand des Grabs gebracht hat.«

      »Unsinn!« Hugo winkte matt ab. »Das habe ich mir schon selbst zuzuschreiben. Die viele Arbeit, der ständige Stress mit den Jugendlichen …« Er räusperte sich. »Am meisten hat mir aber wahrscheinlich die Tatasche zugesetzt, dass ich meine Tochter einfach im Stich gelassen habe.«

      Sandra beäugte ihren Vater misstrauisch.

      »Verdrängung war noch nie eine gesunde Strategie.«

      »Deshalb werde ich in Zukunft nicht mehr so viel arbeiten und stattdessen mehr Zeit mit dir verbringen«, teilte er ihr seinen Entschluss mit.

      Doch wenn er gedacht hatte, sich mit diesem Vorsatz von jeder Schuld freizukaufen, so hatte er sich geirrt.

      Sandra stand vor dem Bett und kämpfte schon wieder mit sich. Am liebsten hätte sie eine Schimpftirade auf ihn losgelassen. Doch diesmal hielt sie sich zurück. Sie steckte die Hände in die Taschen ihrer Jacke und musterte ihren Vater nachdenklich.

      »Das ist ja alles schön und gut. Aber leider bin ich inzwischen erwachsen. Ich brauche keinen Babysitter mehr. Und wenn du denkst, ich verbringe meine kostbare Freizeit jetzt ausschließlich mit dir, dann muss ich dich enttäuschen.«

      Wohl oder übel musste Hugo einsehen, dass die geschlagenen Wunden nicht so leicht zu heilen waren.

      »Nicht deine ganze freie Zeit. Aber vielleicht ein bisschen


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