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Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sich ein. »Ist er in Ihren Akten bereits verzeichnet, Sir?«

      »Auch in unseren«, bestätigte McWarden. »Und in denen des Geheimdienstes. Der Mann heißt Hale Stepnut, ein Name, mit dem Sie sicher nichts anfangen können.«

      »Sie sagen es, McWarden«, bestätigte die energische Lady schamlos.

      »Hale Stepnut ist ein gefährlicher Agent, der vor Jahren England verlassen hat und jetzt heimlich auf die Insel zurückgekommen ist. Er arbeitet für einen fernöstlichen Geheimdienst und hat sich bis vor einigen Monaten in Asien herumgetrieben. Der Mann ist gefährlicher als eine Klapperschlange. Aber warum erzähle ich Ihnen das alles?«

      »Das möchte ich allerdings auch wissen, McWarden«, fragte Lady Agatha lächelnd. »Sollten Sie einen ganz bestimmten Zweck damit verfolgen?«

      »Bei der CIA weiß man, daß dieser Stepnut meist mit einem Partner zusammenarbeitet. Pete Lorrings soll dieser Mann heißen.«

      »Sie nehmen an, Sir, daß auch dieser Mr. Lorrings sich in England aufhält?« erkundigte sich Parker höflich.

      »Davon sollte man ausgehen, Mr. Parker.« Der Superintendent nickte und schaute wieder Lady Simpson prüfend an. »Ich erzählte eben schon, daß Augenzeugen gesehen haben, daß Stepnut nicht allein an der Baugrube war.«

      »Sie nehmen an, daß Lorrings, oder wie er auch immer heißen mag, die erwähnte Dame entführt hat?« Lady Agatha erwiderte kaltblütig den Blick McWardens.

      »Könnte es nicht vielleicht auch umgekehrt der Fall gewesen sein?« McWarden holte tief Luft. »Könnte diese Dame nicht Lorrings entführt haben?«

      »Sie glauben, daß ich diesen Lorrings entführt und diesen Stepnut in die Baugrube geworfen habe?«

      »Richtig, Mylady.«

      »Aber Sie können das nicht beweisen, oder?«

      »Richtig, Mylady.«

      »Wie dumm für Sie, McWarden.« Lady Simpson lächelte ironisch. »Was machen wir denn da?«

      *

      Parker umgab die Atmosphäre des Konzerthauses.

      Er hatte sich telefonisch angemeldet und wurde vom Manager des Orchesters sofort empfangen. Der Name der Lady Agatha Simpson hatte auch hier wieder Wunder bewirkt, denn normalerweise hätte Parker tagelang auf einen Termin warten müssen.

      Der Manager hieß Walter B. Brewster, war etwa fünfundfünfzig Jahre alt, groß, hager und verfügte über eine ausgeprägte Glatze.

      »Mylady lassen sich entschuldigen«, sagte Parker nach der Begrüßung. »Mylady hatten eine etwas schlechte Nacht. Mylady haben, um auf den Grund dieses Besuches zu kommen, ihr Herz für die klassische Musik entdeckt.«

      Da spitzte nun Mr. Walter Brewster die Ohren. Lady Agatha Simpson war eine sehr vermögende Frau, das wußte er. Ihr Interesse konnte unter Umständen bares Geld bedeuten. Ein Orchester, das staatlich nicht subventioniert wurde, brauchte immer Mäzene, die die Arbeit finanziell unterstützten.

      »Sie haben, wenn man meine bescheidene Wenigkeit richtig informiert hat, eine Auslandstournee hinter sich?« Parker kam nun zur Sache.

      »Und zwar eine sehr erfolgreiche«, bestätigte Walter B. Brewster begeistert. »Wir waren in Japan, in Korea, dann machten wir einen Abstecher nach Peking und reisten über die Sowjetunion und den Kontinent zurück nach England. Die Kritiken waren ausgezeichnet.«

      »Darf ich mir erlauben, das Orchester und Sie dazu zu beglückwünschen, Mr. Brewster?«

      »Vielen Dank, Mr. Parker.« Brewster strahlte. »Wird Lady Simpson morgen im Konzert sein? Beethoven, Mahler und Ravel stehen auf dem Programm. Blandhaven wird der Solist sein. Mehr brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen.«

      »Mylady werden sicherlich erscheinen«, erwiderte Parker. »Ja, ich möchte dafür sogar garantieren. Könnte man vielleicht schon jetzt eine Loge reservieren? Sie verfügen sicherlich über einen Sitzplan.«

      Brewster griff mit sicherer Hand nach dem gewünschten Sitzplan, und Parker wählte wie zufällig genau jene Loge, in der James Findlay überfallen und stranguliert worden war. Brewster hüstelte leicht, als Parker seine Wahl getroffen hatte.

      »Hoffentlich stört sich Lady Simpson nicht an dieser Loge«, sagte er dann vorsichtig. »Sie wissen ja, was sich gestern im Konzert ereignet hat, nicht wahr?«

      »Mylady lieben den Prickel, wenn ich es so ausdrücken darf«, gab der Butler zurück. »Und nun zu einem gewissen Mr. Oscar Walmlin. Er ist Ihnen bekannt?«

      »Aber natürlich. Mr. Walmlin ist Mitglied unseres Orchesters. Oder muß ich jetzt sagen, war? Er wurde leider in der vergangenen Nacht ermordet, das heißt, genau steht das noch nicht fest. Das tragische Ende eines Mannes, dessen künstlerischen Fähigkeiten...«

      »Mr. Walmlin nahm an der Asientournee teil, Mr. Brewster?«

      »Selbstverständlich. Er gehört zu den Ersten Geigen, wenn ich das hinzufügen darf. Warum interessieren Sie sich für diesen Mann, Mr. Parker? Ich möchte ja nicht gerade neugierig sein, aber...«

      »Ist Ihnen der Name Hob Harlow bekannt, Mr. Brewster?« Parker überhörte die Frage Brewsters.

      »Nein, nie gehört, Mr. Parker.«

      »Ich möchte Sie im Namen Myladys bitten, diese meine Fragen vertraulich zu behandeln«, schickte Parker voraus, »pflegte Mr. Walmlin innerhalb der Orchestermitglieder besondere Freundschaften? Sie als Manager müßten das wissen, denke ich.«

      »Walmlin war, wie es heißt, eine Art Betriebsnudel, Mr. Parker. Sie verstehen, was ich meine, nicht wahr? Er wurde von allen Orchestermitgliedern geschätzt, war bei allen beliebt. Sein Tod ist für uns ein schwerer Verlust.«

      »Pflegte er darüber hinaus eine besondere Freundschaft? Ich muß diese Frage einfach noch einmal wiederholen.«

      »Lassen Sie mich nachdenken, Mr. Parker. Ja, richtig. Mit der Flöte verstand er sich besonders gut. Entschuldigen Sie, ich meine William Cleetans. Er ist natürlich keine Flöte, sondern spielt sie.«

      »Was ich mir bereits zu denken erlaubte.« Parker erhob sich. »Ich bedanke mich für dieses Gespräch. Sie können versichert sein, daß Mylady sich erkenntlich zeigen wird. Und noch einmal, meine Fragen wurden im Grunde gar nicht gestellt.«

      »Welche Fragen?« Brewster hatte schnell geschaltet und lächelte. Wahrscheinlich dachte er an einen namhaften Betrag, den die vermögende Lady für das Orchester aussetzte. Er brachte Parker zur Tür seines Büros und dienerte.

      Josuah Parker schritt die Treppe hinunter und spielte einen Moment lang mit dem Gedanken, sich im Konzertsaal ein wenig umzusehen, doch irgendwie kam er sich beobachtet vor. Er spürte, daß dieser Bau ein Geheimnis barg.

      Parker blieb stehen, lauschte in das Treppenhaus hinein. Hatte er Schritte gehört? Folgte man ihm? Hatte dieser Orchestermanager Brewster Alarm ausgelöst? War dieser Mann mehr als nur ein Verwaltungsfachmann? Hatte er etwas mit dem Verschwinden von Findlay zu tun?

      Der Butler ließ sich nichts anmerken, als er den unteren Korridor erreicht hatte. Er schritt gemessen und würdevoll auf die Pförtnerloge zu. Ein Mann wie er hatte sich stets unter Kontrolle.

      Er nickte dem Pförtner zu und drückte die Tür auf, die hinaus auf den kleinen Parkplatz führte, der für das Orchesterpersonal reserviert war. Er war noch nicht ganz draußen, als er wußte, daß man ihn abgefangen hatte.

      »Kann ich etwas für Sie tun?« erkundigte er sich bei den beiden Männern, die links und rechts von ihm auftauchten. Sie hätten Zwillinge sein können, so sehr glichen sie sich, was den Gesichtsausdruck anbetraf.

      Es waren ausdruckslose und glatte Gesichter mit Augen, die Härte verrieten. Die beiden Männer waren mittelgroß, schlank und mochten etwa dreißig Jahre alt sein.

      »Haben Sie was gegen eine Unterhaltung?« sagte der Mann, der links von Parker stand.

      »Aber


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