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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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      Atlan nickte zufrieden. »Ihnen werden weitere Unterlagen zugespielt werden, die beweisen, dass da Nardonn die Entwicklung einer Abwehr gegen die PT-Kanone in Auftrag gegeben hat.«

      Mava war klar, dass es Fälschungen sein würden, aber zweifellose exzellente – und die Naats hatten vermutlich nicht so viel Erfahrung mit Intrigen wie die Arkoniden. Egal, wie oft da Nardonn es abstreiten würde – das Misstrauen würde bleiben.

      »Die Sache wird natürlich dadurch begünstigt, dass er ohne naatsche Unterstützung hierhergekommen ist und auch nicht sonderlich begeistert auf die Ankunft der Verbündeten reagiert hat«, stellte Atlan fest. »Er hat uns mit seinem Bestreben, die Naats vom Planeten und der Werft fernzuhalten, in die Hand gespielt.«

      »Womit gemäß seinem Profil zu rechnen war«, sagte Mava.

      Atlan lächelte. »Rechnen sollte man bei so etwas mit nichts, umso mehr kann man sich freuen, wenn man etwas Glück hat. Nicht jede Psychotaktik geht so relativ reibungslos auf. Womit wir beim zweiten Teil sind. Wurden die abgehörten Gespräche aus der BOSTICH I schon ausgewertet?«

      »Wurden sie, und da ist noch ein bisschen mehr interessantes Material für die Naats dabei. Hör dir das mal an.« Mava freute sich richtiggehend, die zusammengeschnittenen Passagen vorspielen zu können.

      »Und wieder fehlt ein Schiff meiner zukünftigen Flotte«, hörte man da Nardonns Stimme in der Zentrale, dann »Es ist mein Eigentum, was sie da zerstören, nur um ihre läppischen Leben zu schützen« und »Am meisten muss man aber Verrat wohl von Arkoniden fürchten«.

      »Prächtiges Material für die Propagandisten«, stimmte Atlan zu. »Dazu das Gespräch mit da Chao und die Bilder von der Bombardierung der Talur-Werft, mit denen wir ihm bei den eigenen Leuten Boden entziehen können – insbesondere, wenn wir das mit seinen eigenen Worten paaren, die er selbst nur wenige Stunden vorher zur Tato gesagt hat.«

      »›Welche Innovationen auch immer in der Werft gemacht wurden, sie müssen in jedem Fall für Arkon erhalten bleiben – egal, ob es am Ende ein imperiales ist oder eines, das weiter vom Thantur-Baron heruntergewirtschaftet wird.‹«, zitierte Mava. »Wie viel ihm selbst diese Aussage bedeutet, hat er ja wenig später gezeigt. Und dann noch seine Zusage, dass kein Arkonide, der sich in seinen Schutz begibt, in seinen Rechten beschnitten werden soll ... und dann beschießt er eine Werft, die nach seinem Wissen voller Leute sein musste, die unter seinem Schutz standen. Das Recht auf Leben scheint ihm nicht sehr wichtig zu sein.«

      »Hoffen wir, dass andere das ebenso sehen. Es war ein riskantes und teures Spiel, das nicht umsonst gewesen sein darf.«

      »Das war es auf keinen Fall«, sage Mava. »Wir haben da jemanden aus einem der manövrierunfähigen Naatraumer geborgen, der dich gerne kennenlernen will.«

      Sie winkte dem jungen Mann, der in einem der Besuchersessel im Hintergrund saß. Atlan hatte ihn bislang nicht bemerkt und betrachtete ihn nun eingehend. Man sah dem Geretteten an, dass er einiges an Strapazen hinter sich hatte; selbst durch die Bordkombination zeichneten sich seine Brustplatte und nahezu jeder Knochen ab. Trotzdem strahlten seine Augen Wachheit aus, und in seinen Schritten lag eine Dynamik, die Mava niemandem in diesem Zustand zugetraut hätte.

      Er legte die Hand an die Brust und neigte grüßend den Kopf. »Markul agh Fermi. Es ist mir eine Ehre, dir zu begegnen, Mascant.«

      Man sah Atlan das sofortige Begreifen an. Sein durch den Extrasinn gegebenes fotografisches Gedächtnis hatte ihm sofort alles Relevante zu dem Offizier geliefert. Er erwiderte den Gruß mit einem feinen Lächeln.

      »Wenn man bedenkt, dass ich nur deshalb Mascant bin, weil du den Posten ausgeschlagen hast, ist die Ehre ganz auf meiner Seite.«

      Der junge Mann lächelte schwach. »Ich schätze, die Umstände haben mir schlussendlich recht gegeben. Ich bin einem Verräter zum Opfer gefallen, weil ich zwar alles in Thantur-Lok gesehen habe, aber blind war für meine unmittelbare Umgebung. So einen Mascanten brauchen die Baronien nicht. Mit dir dagegen haben sie den Besten, den es geben konnte, und vermutlich den Einzigen, der diesen Krieg schnell beenden kann.«

      »Wir werden sehen – auch was deine angeblich mangelnde Eignung betrifft. Ich habe nicht vor, ewig an diesem Posten festzuhalten, mich rufen andere Aufgaben. Und da Ariga hat sich sehr positiv über dich geäußert.«

      Agh Fermis Gesichtshaut gewann tatsächlich ein wenig an Farbe. Er senkte den Blick. »Ich denke, erst muss ich beweisen, dass ich mehr kann, als blauäugig in Fallen zu laufen.«

      »Du wirst zweifellos deine Gelegenheit erhalten, wenn du wieder richtig auf den Beinen bist. Aber jetzt gehörst du in die Medostation, oder zumindest in ein Bett. Und das ist kein Vorschlag, sondern ein Befehl.«

      Agh Fermi neigte den Kopf. »Verstanden. Ich freue mich auf den zukünftigen Dienst.«

      Da Valgathan sah agh Fermi lächelnd nach, als er die Zentrale in aufrechter Haltung verließ. »Er gefällt mir.«

      Atlan hob die Brauen. »Als Offizier oder als Mann?«

      Sie drehte die Handflächen nach oben und grinste. »Ein wenig von beidem, vielleicht. Lassen wir es auf uns zukommen.«

      13.

      TARTS

      23. April 2046 NGZ

      Wieder saß Mava da Valgathan mit Atlan, Aro Ma-Anlaan, Gucky und dem TARA-Psi im Strategieraum zusammen. Zwei Tage waren seit den Geschehnissen auf Murnark vergangen, und die Wogen in den Nachrichtenkanälen schlugen hoch. Noch aber zeichnete sich kein klares Ergebnis ab.

      »Was haben deine Nachforschungen ergeben, Aro?«, fragte Atlan.

      »Was der Gesandte des Ewigen Imperiums gesagt hat, stimmt. Die Ladhonen werfen lange nicht so viele Kräfte in die Gefechte, wie sie nach Thantur-Lok gebracht haben. Es gibt allerdings nur vage Hinweise darauf, was die fehlenden Einheiten treiben.«

      »Vage ist besser als nichts«, sagte Gucky. »Also spann uns nicht auf die Folter. Schieß los.«

      »Wenn man verschiedene Ortungsmeldungen in Zusammenhang bringt, scheint es, als würden die Ladhonen entlang der vom Ewigen Imperium nicht mehr bewachten Einflugschneise zur Bleisphäre pendeln.«

      Mava lehnte sich überrascht zurück, und Atlan pfiff leise. »Was wollen die Ladhonen dort?«

      »Das kann ich nicht sagen. Die Ortungen waren alle nur indirekt durch angemessene Transitionen. Wir wissen also nicht einmal genau, ob sie mit großen oder kleinen Einheiten pendeln, und natürlich auch nicht, wie oft sie es tun.«

      »Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als selbst nachzuschauen«, stellte Atlan fest. »Falls die Bleisphäre ihr Ziel ist, könnten sie dort eine derart große Präsenz aufweisen, dass es nicht ratsam wäre, direkt hinzufliegen. Also legen wir uns am besten am anderen Ende der Schneise auf die Lauer, am Orientierungspunkt für den Einflug. – Da Valgathan, Ma-Anlaan, stellt einen Einsatzverband zusammen, der klein genug ist, um unauffällig zu sein und in den Kämpfen nicht allzu sehr zu fehlen, und groß genug, damit wir im Fall einer Entdeckung nicht hilflos sind.«

      *

      Sie warteten über einen Tag nahe dem Orientierungspunkt, bevor ein Verband so nah bei ihnen materialisierte, dass sie eindeutige Ortungsergebnisse bekamen. Die Nachrichten in dieser Zeit zeigten, dass die Kämpfe in Thantur-Lok ins Stocken gerieten. Noch war aber nicht klar, ob es lediglich ein Atemholen war oder ein echter Umschwung.

      Dank der hohen Sternendichte in Thantur-Lok konnten sie über die Passivortung vieles durch Abschattung ermitteln, ohne sich durch aktive Tastung verraten zu müssen. Es erforderte allerdings zusätzlichen Rechenaufwand, auf diese Weise zu klaren Ergebnissen zu kommen.

      Gemeinsam warteten sie in der Zentrale an der Ortungsstation, bis die Positronik ihre Auswertung beendet hatte und das Ergebnis darstellte.

      »Ein Raumer der TATHUM- und drei der PODHUM-Klasse also«, las Mava vom Holo ab. Die TATHUM-Klasse war mit 2600 Metern Länge über


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