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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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stellt sie in seiner Werft im Ylatorium her.«

      Solange sich der Sicherheitsmann als derart auskunftsfreudig erwies, wollte Rhodan die Gelegenheit nutzen. »NATHAN unterhält seine eigene Flotte?«

      »Exakt 1000 Einheiten, bemannt mit Ylanten.«

      »Unterstehen sie der Liga?«

      »Im Konfliktfall mit äußeren Mächten wird NATHAN die Schiffe dem Kommando der Liga unterstellen.«

      »Und im Fall eines inneren Konfliktes?«

      »Du stellst viele Fragen.«

      »Das liegt in der Natur der Sache. Ich komme nach Hause und bin neugierig. Also?«

      Sein Gesprächspartner zögerte, ehe er sich einen Ruck gab und sich aufrechter hinsetzte, als wollte er sich damit selbst seine innere Stärke vor Augen halten. Er schob sich eine Strähne seines fingerlangen Haars aus der Stirn, was ihm einen noch verkniffeneren Gesichtsausdruck verlieh.

      »Das Positronische Konkordat regelt solche Details, der Vertrag mit NATHAN«, antwortete er ausweichend. »Ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet.«

      Rhodan erinnerte sich, dass Hanko Lee, seine erste Kontaktperson in diesem Teil des Dyoversums, ihn mehrmals mit einer ähnlichen Formulierung abgespeist hatte. »Mir genügt dein laienhaftes Wissen. Und das soll keine Beleidigung sein. Ich habe selbst bei vielen Themen nur laienhafte Kenntnisse.«

      »Es steht mir nicht zu, dir zu antworten.« Nun verschränkte der Sicherheitsmann die Arme vor der Brust und signalisierte damit, dass dieses Gespräch für ihn beendet war.

      »Aber es ist kein Geheimnis«, sagte sein Kollege, ein auffallend kleiner Mann. Unter der Uniformjacke zeichnete sich ein muskulöser Oberkörper ab. »Der Text des Konkordats ist frei zugänglich.«

      »Muss ich mich also erst in irgendwelche Netzwerke einarbeiten?«, fragte Rhodan.

      »Nicht nötig. NATHAN hat sich in Konfliktfällen bislang immer streng legalistisch erklärt. Er folgt dem Kommando des gewählten Residenten. Zweitwichtigste Stimme ist die des Advisors.«

      Rhodan bedankte sich. »Eine beruhigende Regelung.« Wie sich das Mondgehirn wohl in einem solchen Notfall ihm gegenüber verhalten würde? »Wie heißt du?«, fragte er den zweiten Sicherheitsmann.

      »Joern a Rasu. Der Name kommt daher, dass meine Vorfahren zu den ersten Siedlern in Skiaparelli gehörten – unserer Marshauptstadt. Sie haben sich damals einen traditionellen marsianischen Namen zugelegt. Keine Verbindung zu Marsianern aus deiner Hälfte des Dyoversums. Übrigens beginnen wir gerade mit dem Landeanflug. Ihr habt das Ylatorium noch nie gesehen. Es ist ein Spektakel. Genießt es.«

      Der Gleiter steuerte über die dunkle Seite des Mondes, und Luna lag in Finsternis. Etwas jedoch leuchtete in einiger Ferne, ein kleiner Lichtpunkt.

      Tergén, der bislang genau wie die anderen Teammitglieder geschwiegen hatte, wies darauf. »Sehen wir dort das Ylatorium?« Er sprach mit ruhiger, klarer Stimme.

      Joern a Rasu bestätigte.

      »Die Helligkeit flackert, wie Feuerflammen, weniger wie eine künstliche Lichtquelle.«

      »Du hast gute Augen.«

      »Ich bin Geschichtswissenschaftler. Vergleichender Historiker, um genau zu sein.«

      »Und?«

      »Ich beschäftige mich viel mit alten Aufzeichnungen, zum Teil auf ... exzentrischen Speichermedien, in beschädigten Dateien oder sogar auf Papier und Folien. Ich brauche gute Augen.«

      »Hast du nachgeholfen?«

      »Ein winziges Implantat verstärkt die Funktion der Linse in meinem linken Auge.«

      »So genau wollte ich es gar nicht wissen«, versicherte a Rasu.

      »In meinem Fachgebiet muss man stets exakt arbeiten. Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.«

      »Und wieso wählt Perry Rhodan einen Historiker in sein Team?«

      »Vergleichender Historiker«, präzisierte Tergén. »Und das musst du ihn fragen.«

      Was Joern a Rasu zu Rhodans Erleichterung nicht tat. Das gab ihm Gelegenheit, das Ylatorium zu beobachten, dem sie sich weiter näherten. Inzwischen war deutlich zu sehen, weshalb Tergén den Eindruck eines Brandes gewonnen hatte.

      Das Gebäude ragte als gewaltiger, für menschliche Augen zu breit geratener Turm auf – falls man ihm überhaupt irgendeine bekannte Form zusprechen wollte. Eher wirkte es wie ein willkürliches Standbild eines Meteoriten, der in das Mare Ingenii eingeschlagen war. Es reichte einige Kilometer hoch und wurde von lodernden Flammen und weiß glühenden Blitzen umschlossen, die aus einem brodelnden, aus sich heraus leuchtenden Meer zuckten.

      Schon auf den ersten Blick stand fest, dass dies kein von menschlichen Architekten erdachtes und errichtetes Bauwerk war. In der Umgebung glommen mattgoldene, schmutzig wirkende Felder in den unterschiedlichsten Formen. Sie leuchteten schwach.

      Der Pilot kündigte an, dass nur noch eine Minute Flugzeit vor ihnen läge. Rhodan korrigierte seinen ersten Eindruck: nicht mattgolden, sondern bronzefarben.

      A Rasu stand auf, stellte sich neben den Aktivatorträger und wies aus der Sichtscheibe. »Der brennende Klotz ist nur das Zentralgebäude. Die eigentliche Siedlung erstreckt sich über das gesamte Mare Ingenii.«

      »Knapp achtzigtausend Quadratkilometer weit?«, fragte Sichu Dorksteiger.

      »Ich habe die Fläche nie nachgerechnet.«

      Sichu lächelte. »Du sprichst von diesen Feldern aus Bronze?«

      »Wenn ich euch einen Tipp geben darf«, sagte der Sicherheitsmann, »versucht erst gar nicht, das Ylatorium zu verstehen. Für unseren Verstand ist all das nicht logisch.«

      »Es ist nicht menschlich gedacht«, meinte Rhodan, »sondern NATHANisch.«

      Sie überflogen wenige Hundert Meter hoch das Randgebiet des Mare Ingenii und passierten eines der Felder. Er musterte es.

      Es bestand aus zahllosen quaderförmigen Gebilden mit glatter, bronzefarbener Oberfläche. Zuerst hielt er es für Wohngebäude, doch es gab weder Fenster noch Türen. Sie stapelten sich über- und ineinander wie hingewürfelt, manche sahen aus, als hätten sie sich verkantet, ehe sie in die passende Endlage gekommen waren.

      Wo dazwischen Wege oder Plätze frei blieben, war das kahle Mondgestein zu sehen. Bewohner dieser seltsamen Stadt – falls es sich denn um eine solche handelte – tauchten nirgends auf.

      »Es sind die Bronzehütten«, sagte Joern a Rasu unaufgefordert.

      Sie flogen an etwas vorbei, das Rhodan stutzig machte. Er wollte nach dem arkonidischen Kelchbau mitten im Meer der Bronzehütten fragen, aber schon erreichten sie das Zentralgebäude, und der Gleiter setzte zur Landung an.

      Neben dem weiß lodernden Lichtsee erstreckte sich ein kleines Landefeld. Es war erwartungsgemäß bronzefarben, und darüber hinaus bis auf einen einzigen Raumjäger – wohl das Modell, das Farye hierhergesteuert hatte – völlig leer. Offenbar gab es nicht viele Besucher im Ylatorium.

      Sie landeten.

      Joern a Rasu wandte sich an Perry Rhodan. »Ehe ihr geht, darf ich dich um einen Gefallen bitten?«

      »Sofern ich ihn erfüllen kann.«

      »Danke. Ich wäre für ein Autogramm dankbar. Man trifft nicht alle Tage eine Legende aus der Vergangenheit.« Der Sicherheitsmann zog einen Zettel und einen Stift auf seiner Uniformjacke.

      Rhodan nahm beides.

      Für Joern, schrieb er. Ad astra!

      *

      Auf dem Gelände des Ylatoriums gab es keine Atemluft. Rhodan und sein Team verließen das Beiboot mit geschlossenen Raumanzügen, die beiden Sicherheitsleute blieben im Beiboot zurück.

      Neben


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