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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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darüber die Kuchenstücke, die auf dem Tisch zwischen ihnen standen, völlig vergessen.

      »Die extrem erhöhte Hyperimpedanz in diesem Teil des Dyoversums wirkt sich genetisch aus«, sagte der Ara gerade, »und das werde ich beweisen! Es gibt seit über zweihundert Jahren Aufzeichnungen einer speziellen Chromosomen-Anomalie, die bewirkt, dass hier geborene Kinder mit fortlaufender Generationenzahl ... oh.«

      »Was ist?«, fragte Sichu, die ihren Mann bisher nicht bemerkt hatte, weil sie mit dem Rücken zu ihm saß.

      »Du hast Besuch«, sagte Rhodan.

      Sie drehte sich zu ihm. Wie so häufig kam es ihm vor, als veränderte sich das goldene Fleckenmuster auf ihrer hellgrünen Gesichtshaut aufgrund der Überraschung. Einen Beweis für diese Theorie hatte er jedoch nie gefunden, und sie hielt diese Beobachtung für Unfug.

      »Perry!«, sagte sie.

      »Der bin ich.« Rhodan breitete die Arme aus. »Frisch von NATHAN bestätigt, übrigens. Das Mondgehirn hält mich für echt und hat angekündigt, dass uns darum der Weg nach Terra offensteht.«

      Denn genau wegen dieser ausstehenden Identitätsüberprüfung hatte Ghizlane Madouni, die Kommandantin des hiesigen Liga-Flaggschiffs, ihn und sein kleines Einsatzteam nicht sofort zur Erde, sondern zunächst zum Mond geführt. Die aktuelle Residentin bestand auf diesem Test, ehe sie den Fremden treffen wollte, der von sich selbst behauptete, Perry Rhodan zu sein. Ebenjener Rhodan, der bereits verschwunden gewesen war, bevor Terra und Luna in den Universenzwilling versetzt wurden.

      Nach dem Besuch bei NATHAN war Rhodan zum arkonidischen Kelchbau gegangen, der mitten im Ylatorium stand – das einzige für Gäste frei zugängliche und sinnvolle Gebäude. Die zahllosen Bronzehütten der Ylanten lagen ebenso in Atmosphärelosigkeit wie normalerweise das scheinbar brennende, unförmig-klotzige Zentralgebäude.

      Im Kelch wohnten die Raumpiloten der Lunaren Flotte und deren Angehörige – eine Art Oase normaler Zivilisation inmitten der Ylantenstadt, die sich im gesamten Mare Ingenii über etliche Quadratkilometer erstreckte.

      Rhodan wandte sich an den Ara. »Entschuldige bitte die Störung. Ich wollte euer wissenschaftliches Gespräch nicht unterbrechen.«

      »Hast du aber.« Der Ara lachte laut schallend – ein ungewöhnlich starker Gefühlsausbruch, der gekünstelt wirkte. »Bist du wirklich Perry Rhodan?«

      »Ja.«

      »Darf ich ehrlich sein?«, fragte der Ara.

      Rhodan nickte.

      »Es ist nicht gut, dass ...« Der Ara stockte. »Halt, lass es mich neu formulieren: Ich finde es nicht gut, dass du gekommen bist. Fast alle haben sich damit abgefunden, dass wir hier leben. Dieser Teil des Dyoversums ist unsere Heimat. Es gab eine Zeit, da kam es zu Unruhen, zu Demonstrationen und Aufständen, weil manche dafür eintraten, dass wir einen Weg zurück suchen sollen, andere in der Versetzung eine Chance und einen Neuanfang sahen.«

      »Die Vanothen.«

      »Ich sehe, du hast dich gut informiert. Es gab damals sogar Ausschreitungen, Tote und nach zwei Jahrhunderten das Pluto-Experiment. Weißt du etwas darüber?«

      Rhodan schüttelte den Kopf. »Wenig genug.« Er erinnerte sich allerdings an den Moment direkt nach der Ankunft der TESS QUMISHA in diesem Teil des Dyoversums. Das erste Ortungsholo hatte statt des Planeten Pluto ein unwirkliches, fast geometrisches Gebilde gezeigt – jedoch noch verschwommen, und danach war sofort nahezu sämtliche Technologie ausgefallen, und alles hatte sich in Chaos aufgelöst.

      »Was genau?«

      »Ich weiß, dass wohl versucht wurde, Kontakt mit dem Heimatuniversum aufzunehmen. Eine Art ... Universentunnel, um wenigstens eine akustische Nachricht zu schicken.«

      Der Ara nickte. »Dann weißt du, was es zu wissen gibt. Wir wollten bloß eine Botschaft schicken – und nicht einmal das ist gelungen. Dennoch wurde Pluto dabei vernichtet.« Er klatschte in die Hände. »Für weniger als nichts.«

      »Pluto ist definitiv zerstört?«

      »Eurer definitiv und unser nicht ganz so, aber beide wurden vernichtet, nur unter völlig verschiedenen Umständen und zu einer ganz anderen Zeit. Vielleicht ist das Plutos Schicksal, behaupten einige.« Der Ara winkte ab. »Als Wissenschaftler glaube ich nicht an solche spirituellen Konzepte.«

      »Aber?«

      »Wieso aber?«

      »Deine Formulierung ... Es hörte sich so an, als wolltest du die Zerstörung relativieren.«

      »Nicht die Zerstörung, nur das, was daraus wurde. Uns ist es gelungen, die Trümmer des Pluto in ein Wunder zu verwandeln. Vielleicht wirst du das Gestänge mit eigenen Augen sehen, Perry Rhodan. Für den Moment nur eines – wir haben endlich Frieden gefunden, hier in diesem Universum. Und plötzlich tauchst du auf und bringst alles durcheinander.« Ein tiefes Durchatmen folgte. »Nun gut, es gibt viel zu tun, meine Pause ist bereits überzogen.« Der Ara deutete auf das Gedeck vor sich. »Magst du? Mit Erdbeeren. Sie sind zwar künstlich, schmecken aber wie echt. Der Kuchen ist unangerührt.« Er stand auf, nickte Sichu zu und zog sich zurück.

      Sofort war ein Roboter zur Stelle, um das Geschirr abzuräumen.

      Rhodan setzte sich. »Lass den Teller hier!«

      »Wie du wünschst.« Die Maschine packte nur das halb leer getrunkene Glas und surrte davon.

      »Wie hast du mich gefunden?«, fragte Sichu.

      »Farye sagte mir, dass du etwas essen wolltest. Und zwar ganz logisch – möglichst nahe am Hauptausgang aus diesem Kelch, von wo du am schnellsten zurück zur ORATIO ANDOLFI gelangst, sobald das Signal zum Aufbruch kommt.«

      »Es lief gut«, sagte sie, »bis dieser Verrückte dazwischenkam.«

      Perry grinste. »Seine Theorie hat dich also nicht überzeugt?«

      »Er ist Mediker bei der hier stationierten Lunaren Flotte, aber er fühlt sich zu Höherem berufen. Er teilte mir mit vielen Worten und in aller Ausführlichkeit mit, dass er einem genetischen Phänomen auf der Spur sei. Einer angeblichen Veränderung im Erbgut terranischer Frauen durch die erhöhte Hyperimpedanz in diesem Teil des Dyoversums.«

      »Und?«

      »Nichts und. Es gibt keinerlei Beweise, nur irgendwelche schrägen Interpretationen einer Erbkrankheit, die es bereits vor fünfhundert Jahren gab – vor der Versetzung. Als ich ihm das sagte, wollte er nichts davon hören.« Sie winkte ab. »Derartigen Leuten begegnet die Chefwissenschaftlerin der Liga ...« Sie lächelte und klopfte sich gegen den Brustkorb. »... übrigens ständig. Eine solche Position scheint Spinner geradezu anzuziehen. Aber zurück zur Sache – du hast NATHAN also überzeugt?«

      »Habe ich.« Und ganz nebenbei hatte Rhodan einige Informationen gesammelt. Er hatte sich einen Eindruck von NATHAN verschafft: Dieser hatte einen Teil des Mondes umgestaltet, um sein sogenanntes Ylatorium zu errichten – eine experimentelle Roboterzivilisation, die an seine positronische Tochter YLA erinnern sollte. Obwohl NATHAN eine Art eigene Philosophie zu entwickeln schien, war der lunare Großrechner Rhodans Einschätzung nach immer noch der treue Freund der Menschheit.

      »Kommandantin Madouni soll uns nach Terra bringen«, berichtete Rhodan. »Dort werden wir aber nicht sofort die Residentin treffen, sondern zunächst einen alten Bekannten.«

      »Und wen?«, fragte Sichu. »Homer G. Adams befindet sich noch für einige Tage in der Suspension, und sonst kann niemand von damals mehr am Leben sein.«

      »Rico«, sagte Rhodan.

      »Oh.«

      »Ich war ebenso überrascht. Er ist Bürgermeister von Neu-Atlantis, genauer gesagt, einer der beiden Bürgermeister. Er teilt sich den Posten gleichberechtigt mit einer Frau. Xaphia da Zavaron, jüngster Spross einer alten arkonidischen Adelsfamilie.«

      »Von der ich nie gehört habe.«

      »Ebenso wenig wie ich«, meinte Rhodan. »Farye


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