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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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Kugelköpfen dasselbe Gesicht zur Schau – das des Thesan Jathao Vanoth, mit seiner blassen Haut und den sehr hellblauen, großen Augen. Die Menge der Ylanten verlor sich zwischen den Bronzehütten, die sich in den Weiten des Ylatoriums im Mare Ingenii auf Luna verteilten.

      »Ich begrüße euch auch im Namen meines Vaters«, fuhr der Roboter fort.

      Adams hörte die Worte über Funk. Im Unterschied zu den Ylanten, die NATHAN als seine Kinder ansah, mussten er und Amalia in der Atmosphärelosigkeit geschlossene Raumanzüge tragen. »Wir erweisen Jathao Vanoth gerne die letzte Ehre«, versicherte er.

      »Sein Wunsch lautete, im Ylatorium beerdigt zu werden«, sagte der Ylant. »Vater war zunächst dagegen, doch wir haben ihn davon überzeugt. Vanoth war immer gut zu uns. Wie ihr es ebenso stets seid. Wenn ihr sterbt, setzen wir uns für euch ebenfalls ein, das versprechen wir.«

      Die unverblümte Direktheit verschlug Adams den Atem.

      »Danke«, meinte Amalia. »Wahrscheinlich ziehe ich ein Grab auf Terra trotzdem vor. Oder auf Skiaparelli. Aber ich denke darüber nach. Ich hätte es zuerst nicht für möglich gehalten, doch es gefällt mir nicht nur auf der Erde, sondern auch auf dem Mars. Und hier bei euch.«

      »Der Mars ist ein wunderschöner Planet«, sagte der Ylant. »In den roten Weiten verbirgt sich Poesie.«

      »Tatsächlich?«, fragte Amalia.

      »Ich wäre gerne einmal dort«, sagte der Ylant, »um die verborgenen Gedichte ans Licht zu bringen und in Worte zu verwandeln.«

      »Du bist ein Roboter.«

      »Gerade deswegen möchte ich das Wissen erweitern, das in meinen Speicherbanken ruht.« Er hob einen bronzefarbenen Arm und deutete unbestimmt vor sich. »Wenn ihr mir nun folgen wollt? Wir bilden die Spitze der Prozession.«

      Mit diesen Worten ging er los – zu Fuß, obwohl er ebenso hätte schweben können. Wegen der geringen Schwerkraft wurde jeder Schritt zu einem kleinen Sprung.

      Adams blieb gemeinsam mit Amalia an seiner Seite. »Wieso gehst ausgerechnet du als Erstes?«, fragte er die Maschine.

      Die scheinbare oder tatsächliche – was zutraf, vermochte er selbst nach all den Jahren, die er mit NATHANS Kindern umging, nicht mit Gewissheit zu sagen – Individualität der Ylanten faszinierte ihn. Wozu etwa benötigten alle eine eigene Bronzehütte, wenn sie darin doch nicht wohnten?

      »Ist dir meine Gesellschaft unangenehm?«, fragte der Ylant.

      »Selbstverständlich nicht. Aber warum du und nicht ...«

      »... einer meiner Brüder? Ich verstehe deinen Gedankengang und erkläre dir gerne die Beweggründe. Ich habe Jathao Vanoths toten Körper gefunden und ihn zu dem vorher ausgewählten Grabplatz gebracht. Darum hielten wir es für richtig, dass ich euch führe.«

      Sie ließen das scheinbar brennende Zentralgebäude und den arkonidischen Trichterbau hinter sich, der dem Institut zur Erforschung des Dyoversums und den auf Luna stationierten Raumsoldaten samt ihren Familien als Heimat diente. Somit gab es im gesamten Ylatorium, das sich über Tausende Quadratkilometer erstreckte, nichts anderes mehr zu sehen als karges Mondgestein und zahllose Bronzehütten.

      Diese Quadergebilde fügten sich an etlichen Stellen zu offenbar willkürlichen Ballungen zusammen, stapelten sich aufeinander, teils in schrägen Winkeln, als hätte sie ein gigantischer Bauroboter achtlos fallen gelassen.

      Adams zweifelte nicht daran, dass es einen Grund für exakt diese Anordnung gab. Vielleicht folgte sie einer Logik, die sich Menschen nicht erschloss, oder die Ylanten drückten sich auf diese Weise künstlerisch aus.

      Sie bestiegen einen Hügel aus grobem Gestein, völlig ohne Bronzehütten. Auf dem Gipfel angelangt, sahen sie in den Krater dahinter – ein bizarrer Anblick. Bronzemauern bildeten mindestens zwanzig perfekte, ineinander liegende Kreise. Jeder bot einen Durchgang, gerade breit genug, dass ein Mensch ihn passieren konnte. Die Passagen lagen jedoch nicht in einer Geraden hintereinander, sondern an unterschiedlichen Stellen des Kreisumfangs, sodass man ins Innere nur auf einem labyrinthischen Weg gelangte.

      »Vanoths Grab liegt im Zentrum«, sagte der Ylant. »Ich habe euch nach hier oben geführt, damit ihr es seht.«

      »Wir könnten hineinfliegen«, sagte Adams. Ihre Schutzanzüge würden es problemlos ermöglichen.

      »Es wäre respektlos«, erwiderte der Roboter. »Des Toten soll während des Marsches gedacht werden.«

      »Hast du die Form dieses Grabes entwickelt?«, fragte Amalia.

      Der Ylant wandte sich ihr zu, und in der Imitation der menschlichen Geste nickte er. »Gefällt es dir?«

      »Sehr.«

      »Leider hat Vanoth nie etwas über die Begräbnisrituale seines Volkes erzählt«, sagte der Ylant, »daher mussten wir improvisieren.«

      »Es hätte ihm sicher gefallen«, sagte Amalia.

      »Wie ist er gestorben?«, fragte Adams.

      »Unseren Beobachtungen zufolge litt er an einer Krankheit, er hat jedoch nie darüber gesprochen. Vater hatte ihm medizinische Hilfe angeboten, aber er hat stets abgelehnt. Es sei kerras.«

      »Kerras?«, hakte Amalia nach.

      »Ich bin nicht in der Lage, das Wort zu übersetzen. Jathao Vanoth hat es zu keinem anderen Anlass genutzt. Womöglich bezeichnete er so die allgemeine Korrosion.«

      Adams stutzte bei dieser Erklärung des Ylanten und übersetzte sie für sich mit einem Hinweis auf das Schicksal.

      Sie stiegen von dem Hügel abwärts und betraten das Kreislabyrinth. Die meisten Ylanten, die ihnen die ganze Zeit über gefolgt waren, blieben draußen zurück – nur insgesamt vier begleiteten sie.

      »Die anderen werden nach und nach folgen, sobald wir das Grab wieder verlassen haben«, erklärte ihr erster robotischer Begleiter.

      »Dann wird es lange dauern, bis ihr alle darin gewesen seid«, sagte Adams.

      »Acht Jahre, zwei Monate, drei Tage und wenige Stunden, wenn wir einen Weg in das Labyrinth hinein und einen zweiten hinaus wählen, der gleichzeitig begangen wird. Doch das macht nichts. Uns bleibt viel Zeit.«

      Es dauerte über eine Stunde, bis sie im Zentrum ankamen. Nur ein kleiner Steinhaufen lag dort, völlig schmucklos.

      »An diesem Ort habe ich ihn begraben.« In den Worten des Ylanten lag hörbarer Stolz, und im nächsten Moment sprachen alle vier Ylanten gemeinsam, in verwirrender Synchronizität: »Helft uns! Helft uns und schenkt uns Worte, dass wir lernen zu trauern.«

      »Ich weiß nicht, wie«, sagte Adams.

      »Dann werden wir es selbst herausfinden müssen.«

      Amalia nickte. »Euch bleibt ja Zeit.«

      *

      Die Bilder jenes ersten bizarren Grabes verschwinden, und die Erinnerung zwingt mich in die Reihe der Ereignisse, an deren Ende das zweite Grab steht.

      Diesmal liegt kein geheimnisvolles Fremdwesen darin, sondern ein Mensch. Eine Frau, die in den Jahrzehnten nach der Versetzung viel für die Menschheit getan hat.

      Ich habe Residentin Gisso Appelles von Anfang an geschätzt, schon ehe sie ihr großes politisches Amt antrat. Wer weiß, was ohne sie geworden wäre? Aber natürlich kam auch ihre Zeit, und das – wie so häufig bei den Besten – zu früh.

      *

      »Advisor!«, sagte Tomasso Coen mit dem ihm eigenen, mühsam unterdrückten Zorn. »Sag etwas dazu! Bring sie zur Vernunft!« Seine Oberlippe zuckte kaum merklich.

      Residentin Gisso Appelles blieb ruhig – ein Fels in der Brandung.

      Homer G. Adams nahm den ihm zugespielten Ball auf. »Vernunft ist ein gutes Stichwort. Das wäre ein geeigneter Maßstab, um diese Diskussion fortzuführen.«

      Vereinzelt


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