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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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Tickets für die Eröffnungsfeier des Gebäudes und damit auch des Museums für terranische Geschichte hatten reißenden Absatz gefunden, weil sich die Residentin zu dieser Gelegenheit dem Schlagabtausch mit ihrem schärfsten Konkurrenten stellte: Tomasso Coen.

      Vor einem Jahr noch völlig unbekannt, faszinierte er die Mengen durch seine Tatkraft ... und zu einem nicht geringen Teil wegen seiner gelegentlichen cholerischen Aussetzer. Sein Wahlspruch So bin ich eben, ein Terraner wie ihr alle galt als beliebtestes Zitat in der jungen Generation, und aus diesen Reihen kam sein größter Zuspruch.

      Aktuell versuchte Tomasso offenbar, die Feierstunde zur Eröffnung des Appelles-Turms in eine Propagandashow für seine eigenen Thesen zu verwandeln.

      »Einverstanden«, sagte die Residentin. »Vernunft. Gut.«

      Sie atmete tief durch, und Akustikfelder übertrugen das Geräusch bis in den letzten Winkel des Foyers. Sie wusste sich auf Bühnen perfekt zu inszenieren, hatte sich bei den besten Rednern schulen lassen.

      »Man hat mir die Ehre erwiesen, diesen Turm nach mir zu benennen«, fuhr sie fort. »Was übrigens nicht meine Idee war, und kein einziger Galax der Baukosten stammt von der Regierung. Dieses Gebäude beherbergt ab sofort das Museum für terranische Geschichte. Als Ort dafür war zuerst das Haus im Gespräch, in dem Perry Rhodan einst wohnte, doch die Dinge haben sich anders entwickelt.«

      »Auch das ist ein gutes Stichwort«, sagte Tomasso Coen. »Terranische Geschichte! Du bist offenbar der Meinung, das wäre eine Sache der Vergangenheit ... ein wehmütiger Rückblick auf ein verlorenes Universum. Aber hey – aufwachen! Geschichte wird hier geschrieben. Jetzt! Entdecken wir diese Galaxis, die uns geschenkt wurde!«

      Der Applaus, der nun durch die Menge hallte, tönte merklich lauter als zuvor.

      »Ich höre diesen Aufruf nicht zum ersten Mal«, sagte Homer G. Adams. »Jathao Vanoth hat ihn aufgebracht. Ich kannte Vanoth gut. Er war fast ein Freund.«

      »Fast?«, fragte Coen.

      »Er blieb mir zu fremd, um wirklich von Herz zu Herz zu sprechen, und so wollte er es auch. Ich habe nie verstanden, was ihn im Innersten bewegte. Abgesehen von seiner Botschaft, die er öffentlich verkündet hat. Aber das war nicht alles. Er war mehr als das.«

      »Jeder ist mehr als das, was er nach außen zeigt.« Coen hob beide Hände und klopfte sich selbst mit überkreuzten Armen auf die Schultern. »Sogar ich.«

      Diesmal erntete er kein Klatschen, sondern Gelächter.

      »Ich ebenfalls«, sagte Adams. »Und das ist gut so. Aber zurück zu Vanoth. Wusstest du, dass er mich gebeten hatte, an seiner Beerdigung teilzunehmen? Mich und eine zweite Person – sonst kein lebendes Wesen.«

      Das konnte er guten Gewissens behaupten, denn was immer die Ylanten genau waren, sie lebten nicht. Also zählten NATHANS Tausende Kinder nicht.

      »Wer war diese zweite Person?«, fragte Tomasso Coen.

      »Das gehört zu den Dingen, die Vanoth nicht in die Welt hinausposaunen wollte, und solange meine damalige Begleitung nicht entscheidet, es von sich aus mitzuteilen, steht es mir nicht zu, es zu sagen.« Amalia Serran hielt er seit jeher aus der Öffentlichkeit heraus. Die wenigsten kannten überhaupt ihren Namen.

      »Einverstanden. Worauf willst du hinaus, Advisor?«

      »Dass ich Jathao Vanoth kannte. Dass ich seine Botschaft verstehe. Und dass ich sie nicht ablehne ... aber dass er nur eine Sicht der Dinge repräsentiert. Ich habe nie verheimlicht, wie ich es beurteile, und er hat mich trotzdem geschätzt.«

      Coen nickte gönnerhaft. »Das sehe ich genau wie er. Ich werde mich zur Wahl stellen. Sollten mir die Bürger der Liga Vertrauen schenken und für mich stimmen, hoffe ich, dass du auch mein Advisor sein wirst, wie du es für Gisso Appelles warst. Ein guter Berater ist Gold wert! Dabei spielt es keine Rolle, ob er ...« Coen legte eine kurze, dramatisch zweifellos exakt bemessene Pause ein, ehe er neu ansetzte. »... ob er aus der terranischen Vergangenheit stammt.«

      Und wieder erntete er Gelächter ebenso wie Begeisterung, das war deutlich zu spüren.

      Spätestens in diesem Augenblick wusste Homer G. Adams, dass dieser Mann die kommende Wahl gewinnen würde.

      Die Ära von Gisso Appelles, die nach der Versetzung die Menschheit an diesem isolierten Ort in die Zukunft geführt hatte, neigte sich dem Ende zu.

      Wahrscheinlich war es gut so.

      Veränderungen bildeten stets die Triebfeder für Fortschritt und Weiterentwicklung – und vielleicht lag darin der Kern von Jathao Vanoths Botschaft.

      *

      Später saßen sie zu dritt auf der Panoramaterrasse des Appelles-Turms und blickten durch die Panoramascheibe auf das unendliche Häusermeer Terranias.

      Spiegelflächen reflektierten das Licht der Sonne, die aussah wie Sol, sich anfühlte wie Sol, aber eben nicht Sol war, sondern ein Zwilling, entstanden als Ergebnis einer kosmischen Evolution, die auf erstaunliche, ja unglaubwürdige Weise jener im Heimatuniversum glich.

      Eines der vielen Rätsel, die es zu lösen galt.

      Sollte es plötzlich einen Rückweg in die Heimat geben, wusste Adams nicht, ob er ihn gehen würde, solange es offene Fragen gab. Er hatte das einmal Amalia gegenüber erwähnt, und auf ihre unnachahmliche Art hatte sie es auf den Punkt gebracht: Kümmern wir uns um das Hier und Jetzt. Die Dinge, die später kommen, dürfen gerne später kommen.

      Die Thermofunktion seines Sessels wärmte Adams' Rücken. Es machte ihn schläfrig, aber er genoss es. Er hatte um dieses Treffen gebeten und eröffnete nun das Gespräch. »Ich freue mich, dass ihr mitgekommen seid.«

      »Wie könnte ich die Einladung zu einer Zusammenkunft mit zwei derart illustren Menschen ausschlagen?«, fragte Coen. »Es ist mir eine Ehre, und ich fühle mich entsprechend nervös. Entschuldigt also, wenn ich ... unprofessionell wirke.« Während dieser Worte saß er absolut gelassen auf dem einfachen hölzernen Stuhl, den er für sich gewählt hatte, das linke Bein über das rechte geschlagen, die Ellenbogen auf den Lehnen abgelegt, ein Glas roten Perlwein in der Hand, den der Robotdiener beim Eintreten angeboten hatte.

      Gisso Appelles lächelte. »Oh, ich glaube, es wird für dich bald völlig normal sein, dich in den höchsten politischen Kreisen zu bewegen.«

      »Tatsächlich?«, fragte Tomasso Coen unschuldig. Er nahm einen Schluck. »Ein guter Tropfen. Man schmeckt einen sonnenverwöhnten südlichen Sommer.« Ein erneutes Nippen. »Ein Hang auf einer der Neu-Atlantischen Inseln?«

      »Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten«, sagte die Residentin. »Ich bevorzuge weißen Tee. Aber ich denke, wir haben genug geplaudert. Die kommende Wahl wird entscheiden, ob ich in eine weitere Amtszeit gehe oder ob du meine Nachfolge antrittst.«

      Coen stellte das Glas auf dem kleinen Tischchen neben sich ab. Er hielt den Blick nach draußen gerichtet, stand auf und tippte an die Panoramascheibe. »Zeig mir den Residenzpark!«

      Die Scheibe verdunkelte sich kurz, ehe sie wieder durchsichtig wurde. Ein winziger Bereich in südöstlicher Richtung leuchtete heller als zuvor.

      »Vergrößern!«

      Ein schwarzer Kreis zeichnete sich ab und erweiterte seinen Radius und damit die weitgehend grüne Fläche darin. Bald wurde die Wasserfläche des Residenzsees sichtbar, ein schattig dunkles Blau. Am oberen Rand des Ausschnitts lagen die ersten Häuser des angrenzenden Stadtteils Antares City.

      »Was dort passiert ist, als Jathao Vanoths Botschaft die Runde machte, darf sich nicht wiederholen«, sagte Coen. »Das Attentat, die späteren Aufstände ... wir müssen verhindern, dass so etwas erneut geschieht, und das können wir am besten, wenn wir zusammenarbeiten.«

      »Da kann ich dir nur zustimmen«, sagte Adams.

      Gisso Appelles nickte. »Und ich schließe mich an. Aber Tomasso – erlaubst du, dass ich dir einen Tipp gebe?«

      »Selbstverständlich.«


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