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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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Gegenteil dessen, was er momentan beabsichtigte.

      »Die Gelegemutter persönlich«, fuhr Peran-Gord fort, »hat mir die Vollmacht erteilt, für sie zu sprechen.«

      »Danke, dass ihr Verhandlungen ...«, setzte Tomasso Coen an.

      »Keine Verhandlungen, Terraner. Ihr seid nicht in der Lage zu verhandeln. Aber ihr könnt euch anhören, was ich zu sagen habe.«

      Der Resident wechselte einen Blick mit Adams, der ihm mit einer unauffälligen Handbewegung bedeutete, ruhig zu bleiben.

      »Ich bin Homer G. Adams«, sagte er. »Der Advisor. Eine beratende Stimme.«

      »Ich weiß, wer du bist«, stellte die Topsiderin klar. »Wir wissen mehr, als ihr vermuten mögt.«

      Interessant, dachte Adams. Woher wohl?

      Seit dem eher kurzen Zwischenspiel bei der damals gerade entstehenden Marshauptstadt Skiaparelli hatte es keinen Kontakt mehr mit den Echsenwesen gegeben. Zumindest keinen offiziellen.

      Über welche Möglichkeiten die hiesigen Topsider verfügten, blieb daher völlig unklar. Vielleicht gaben die nächsten Minuten und Stunden mehr Aufschluss darüber.

      »Ich schlage vor«, sagte Adams, »dass Kommandantin Togan uns eine Zusammenfassung der Ereignisse gibt. Danach steht es Peran-Gord frei, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Sind alle mit diesem Vorgehen einverstanden?«

      Da niemand widersprach, begann Vehara Togan mit dem Bericht.

      »Die ROALD AMUNDSEN und ihre Begleitschiffe haben einen letzten Orientierungsstopp eingelegt, wenige Lichtmonaten vor dem System der Sonne Beteigeuze, die die Topsider Gurvok nennen.« Sie sprach langsam und überdeutlich, mit einer Wortwahl, die nahelegte, dass sie ihre Worte genau vorbereitet hatte. »Unsere Mission besteht in der Erkundung und Erforschung des Systems. Der letzte Zwischenstopp lag fünfundzwanzig Lichtjahre entfernt. Wir wussten vor der Ankunft nichts über das System – es gab keine Funksignale oder sonstigen Lebenszeichen. Wir wollten das System besuchen und herausfinden, ob es eine einheimische Lebensform gibt.«

      Im Heimatuniversum hatte das Beteigeuzesystem jedenfalls ein intelligentes Volk hervorgebracht, die Aquas, robbenähnliche Fischartige.

      »Wir haben festgestellt, dass auf dem vierten Planeten Leben existiert. Nach all unseren bisherigen Enttäuschungen während der Erkundungsmissionen empfanden wir große Freude. Es gibt dort ein reichhaltiges pflanzliches und tierisches Ökosystem, auf einem Planeten mit reichhaltigem Wasservorkommen.

      Eine nähere Untersuchung war uns bislang nicht möglich, da die Topsider ohne Vorwarnung angegriffen und ein Beiboot der AMUNDSEN zerstört haben. Die Besatzung ist vollständig zu Tode gekommen.«

      »Es gab eine Vorwarnung«, widersprach Peran-Gord.

      »Sechsundachtzig Besatzungsmitglieder sind gestorben«, fuhr Kommandantin Togan ungerührt fort. »Erst danach hat das Schiff der Topsider Funkkontakt mit uns aufgenommen. Es kam zu keinen weiteren Kampfhandlungen, und wir haben uns geeinigt, mit Resident Coen Hyperfunkkontakt aufzunehmen. Meiner Bitte, dass die Gelegemutter ebenfalls an dem Gespräch teilnimmt, wurde nicht entsprochen.«

      »Es ist nicht nötig«, sagte die Topsiderin. »Ich spreche in Vollmacht für das Sternengelege, mein Wort hat dasselbe Gewicht wie das ihre. Hättest du eine ähnliche Kompetenz, Kommandantin Togan, wäre es uns möglich gewesen, die Problematik im direkten Austausch zu klären.«

      »Möchtest du noch etwas hinzufügen, Kommandantin Togan?«, fragte Adams.

      Sie verneinte.

      »Dann steht es dir frei, nun ungestört deine Sicht der Dinge darzulegen, Peran-Gord.«

      »Im Unterschied zu der Lüge, die die Kommandantin verbreitet, gab es eine Vorwarnung. Auf dem vierten Planeten, der einheimisches Leben trägt, ankert eine Patronatssonde, die unsere territorialen Ansprüche deklariert. Das ist eine ausreichende Mahnung und Klarstellung.«

      Obwohl es viele Jahre zurücklag, fühlte sich Homer G. Adams sofort auf höchst unangenehme Weise an die erste Begegnung mit den Topsidern dieser Seite des Dyoversums erinnert. Genau das brachte er ins Spiel.

      »Es gab, wie du zweifellos weißt, verehrte Peran-Gord, bereits einen ähnlichen Zwischenfall. Wir haben damals das Wegasystem besucht und die von dir eben erwähnte Patronatssonde, die dein Volk dort ebenfalls stationiert hat, nicht bemerkt. Ihr seid später in unser Sonnensystem gekommen, auf unseren Nachbarplaneten, auf dem gerade eine erste Stadt entstand. Dort habt ihr uns angegriffen und ...«

      »Wir haben eine Warnung ausgesprochen«, sagte sie. »Hätten wir tatsächlich angegriffen, wäre euer Skiaparelli zerstört worden und nicht nur die schützende Energiekuppel. Eine einzige Salve fehlte damals, vielleicht eine Minute.«

      »Das wissen wir«, versicherte Resident Coen. »Und wir sind dankbar, dass ihr euch stattdessen zurückgezogen hattet.«

      »Das war offenbar ein Fehler«, sagte die Topsiderin. »Ich will nicht verhehlen, dass ich mich dafür ausgesprochen hatte, es nicht bei einer so blutleeren Warnung zu belassen. Vielleicht hättet ihr durch Todesopfer mehr gelernt.«

      Alles in Adams krampfte sich zusammen. Zu den Opfern hätte damals Amalia gehört. Er ließ sich seine Erschütterung nicht anmerken. »Es liegt uns fern, eure territorialen Ansprüche zu verletzen.«

      »Dennoch habt ihr es erneut getan.«

      »Wir wussten nichts von dieser Sonde!«, rief Kommandantin Togan. »Sie sendet kein Signal aus, das stark genug ist, es bereits außerhalb des Systems zu empfangen! Wie könnt ihr ...«

      »Unsere Sonden bewähren sich seit Jahrhunderten!« Peran-Gord sprach so scharf, dass ihre Zunge zum Teil aus der Schnauze fuhr und es zischelnd klang. »Aber ihr dahergelaufenes Volk aus einem fremden Universum wollt uns erklären, dass wir sie ändern müssen, ja? Ist es so? Ihr seid Eindringlinge und Invasoren in unser Universum und wollt trotzdem die Regeln festlegen? Nennt mir einen Grund, warum ich nicht hier und heute damit anfangen sollte, euch auszulöschen, um die alte Ordnung wiederherzustellen!«

      Adams versuchte, sich in die Lage der Topsiderin zu versetzen. Er kam nicht umhin, in ihren Worten eine gewisse Logik zu entdecken, wenngleich er aufgrund seiner menschlichen Ethik zu einer anderen Schlussfolgerung kam als sie. Die Terraner waren keine Invasoren – sondern gegen ihren Willen versetzt worden. Sie hatten sich seit ihrer Ankunft friedlich verhalten und suchten weder Konflikt noch Krieg.

      »Wir bedauern das Missverständnis«, sagte der Resident. »Wir werden uns aus dem Beteigeuzesystem selbstverständlich zurückziehen, denn wir wollen die territorialen Ansprüche des Sternengeleges nicht verletzen. Wir wären sehr dankbar, wenn wir darüber hinaus in Verhandlungen treten können.«

      »Noch einmal, Terraner – ihr seid nicht in der Position, mit uns etwas zu verhandeln.«

      »Dann lass mich eine bessere Formulierung wählen«, schlug Adams nach dem Motto Gib dem Kind einen anderen Namen, vielleicht passt es dann vor. »Wir halten diplomatische Gespräche zwischen unseren Völkern für sehr erstrebenswert. Du bist zu uns nach Terra eingeladen – selbstverständlich auch die Gelegemutter oder eine weitere Abgesandte eurer Wahl.« Im Sternengelege belegten Frauen sämtliche wichtigen Posten. »Wenn ihr uns ein Verzeichnis mit den Planeten sendet, auf die ihr territoriale Ansprüche erhebt, werden wir das in Zukunft berücksichtigen. Wir sind außerdem überzeugt, dass wir uns gegenseitig Hilfe bieten können.«

      »So?«, fragte die Topsiderin. Es klang höhnisch.

      »Du hast gesagt«, fuhr Adams fort, »dass wir erstaunt wären, wie viel ihr wisst. Dann ist dir vielleicht auch bekannt, dass es auf Terra Topsider gibt. Allerdings Topsider aus unserem Teil des Dyoversums. Unsere Völker leben dort miteinander – nicht gegeneinander. Als wir versetzt wurden, befanden sich etliche Topsider unter uns. Die meisten haben sich in eine kleine Kolonie in eine unserer Städte zurückgezogen.«

      Die Topsiderin öffnete die Schnauze, dann ruckte ihr Kopf vor, näher auf die Aufnahmekamera des Übertragungsholos. »Ich wäre sehr gespannt, diese


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