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Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Box 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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wieder Ruhe einkehrt«, versicherte der Inhaber des Baumarktes, »was halten Sie davon, sich zurückzuhalten? Wir werden das intern regeln.«

      »Ein Vorschlag, den Mylady strikt ablehnen wird«, wußte der Butler bereits im vorhinein, »Mylady wurde provoziert und will Genugtuung.«

      »Hoffentlich kommen wir uns nicht gegenseitig ins Gehege«, warnte Fred Murray, »das könnte großen Ärger geben.«

      *

      Ken Kogan hockte in einem kleinen Verschlag und blickte überrascht, als Josuah Parker und Mike Rander plötzlich vor der Glasscheibe dieses Raumes erschienen. Dann erhob er sich vom Hocker und kam nach draußen.

      »Sie?« staunte er sichtlich.

      »Ein reiner Höflichkeitsbesuch«, schickte Josuah Parker voraus, während er die schwarze Melone lüftete, »Mr. Rander und meine Wenigkeit waren bereits bei Ihnen zu Hause, fanden Sie dort aber nicht vor.«

      »Ich habe Überstunden eingelegt«, erklärte der dickliche Junggeselle, »Sie sehen und hören ja, was hier los ist. Wir haben eine Menge Betrieb in der Waschanlage.«

      »Und das um diese Zeit«, wunderte sich der junge Anwalt, »es geht immerhin auf den Abend zu.«

      »Morgen beginnt das Wochenende«, erwiderte Ken Kogan, »da will jeder seinen Wagen sauber haben.«

      »Hat Ihr Morris sich inzwischen wieder eingefunden, Mr. Kogan?« fragte Josuah Parker.

      »Ja, der Wagen ist da«, gab der dickliche Junggeselle zurück, »wie durch ein Wunder stand er plötzlich wieder in der Sammelgarage.«

      »Ohne Schaden genommen zu haben?« wollte der Butler wissen.

      »Kein Kratzer«, versicherte Ken Kogan und bekam einen glücklichen Ausdruck in seinen Augen, »Sie können sich ja gar nicht verstellen, wie glücklich und erleichtert ich bin.«

      »Sie beschäftigen Hilfskräfte?« Parker deutete mit der Schirmspitze zur eigentlichen Waschanlage hinüber. Drei junge Leute in schwarzen Lederhosen und bunten Unterhemden polierten Wagen, die die Waschstraße bereits durchlaufen hatten.

      »Die stellen wir von Fall zu Fall ein«, meinte Kogan, »sie kommen und gehen.«

      »Sie sehen aus wie friedfertige Rocker«, meinte der Anwalt anzüglich.

      »Tatsächlich?« Kogan schien sich zu wundern. »Darauf habe ich noch gar nicht geachtet. Ich kann mich nicht beklagen. Ich komme mit den jungen Leuten gut aus.«

      »Auch der Betreiber dieser Waschanlage?« erkundigte sich der Butler.

      »Der läßt sich hier kaum blicken«, sagte Ken Kogan, »er hat mehrere Waschstraßen in der Stadt.«

      »Und wo könnte man ihn zur Zeit treffen?«

      »Das weiß ich wirklich nicht«, lautete Kogans Antwort, »soll ich mich darum kümmern?«

      »Auf keinen Fall, Mr. Kogan«, wehrte der Butler ab, »echauffieren Sie sich nicht unnötig. Meine Wenigkeit hat nur die Absicht, sich nach jenem Vauxhall zu erkundigen, der vor Ihrem Haus stand und in den Sie einen prüfenden, wenn auch nur kurzen Blick warfen.«

      »Vauxhall?« Ken Kogan schien nicht zu begreifen. Er schüttelte irritiert den Kopf.

      »Ein Vauxhall mit zwei Insassen, Mr. Kogan. Sie verließen Ihre Haustür, warfen einen Blick in den erwähnten Wagen und liefen dann ins Haus zurück.«

      »Ach so, jetzt weiß ich wieder, was Sie meinen.« Ken Kogan nickte. »Ja, ich war überrascht, ehrlich.«

      »Das müssen Sie mir näher erklären, Mr. Kogan«, schaltete der Anwalt sich ein, »warum und wieso interessierten Sie sich für einen Wagen, der Ihnen doch wohl kaum bekannt war?«

      »Ja, wie soll ich das erklären«, gab der dickliche Junggeselle zurück und schwitzte bereits intensiv, »also gut, ich war neugierig geworden, weil dieser Vauxhall schon eine ganze Zeit vor meinem Haus stand. Und natürlich hatte ich auch die beiden Männer beobachtet, ich meine die beiden Gestalten im Wagen. Offen gesagt, ich hatte irgendwie Angst.«

      »Angst wovor?« hakte Mike Rander nach.

      »Ich weiß es nicht, Sir, es war so ein Gefühl, das man kaum beschreiben kann. Ein Wagen vor meiner Haustür, nicht wahr? Und dann zwei Männer darin, die doch auf etwas warteten. Ich hatte einfach Angst. Und als Sie dann gingen, Mr. Parker, habe ich gesehen, daß die beiden Männer plötzlich in ihren Sitzen hingen, als wäre ihnen was passiert. Ja, und dann bin ich schnell rausgelaufen und habe nachgesehen.«

      »Eine beachtliche Mutprobe«, stellte Mike Rander ironisch fest, »hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut, Kogan.«

      »Mutprobe? Nein, ich wollte helfen. Ich dachte ja, da wäre was passiert.«

      »Sie haben den erwähnten Vauxhall also die ganze Zeit über beobachtet?« fragte Josuah Parker.

      »Ja, ja, weil ich Angst hatte«, erwiderte der Mann.

      »Was ist Ihnen denn dabei sonst noch aufgefallen?« wollte Mike Rander wissen. Ihm war natürlich bekannt, daß der Butler am Wagen gewesen war und die beiden Insassen auf seine spezielle Art behandelt hatte.

      »Was mir aufgefallen ist?« Ken Kogan runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was Sie meinen. Oder doch, warten Sie! Da war jemand, der mit den beiden Männern im Wagen kurz gesprochen hat. Aber plötzlich war der verschwunden. Und kurz danach war ja dann Mr. Parker vor der Tür.«

      »Bestens, Kogan.« Rander, lehnte sich lässig gegen einen Pfeiler, »ich nehme an, Sie kennen eine Menge von diesen Burschen, die die Wagen polieren, wie?«

      »Natürlich, Sir, das ergibt sich so. Es kommen ja immer wieder andere Aushilfen. Eben von Fall zu Fall. Die kommen nur, wenn sie gerade Lust haben und sich ein paar Pfund verdienen wollen.«

      »Könnten es Rocker sein?« fragte Rander noch mal.

      »Selbst wenn, Sir, das würde mich nicht kümmern. Ich komme mit den jungen Leuten wirklich gut aus.«

      »Auch mit Mr. Dave Davids?« warf Josuah Parker ein.

      »Mein Nachbar Davids?« Ken Kogan nickte und blickte den Butler treuherzig an.

      »Sie haben Zeit gehabt, sich Ihre Antworten genau zu überlegen«, meinte der Anwalt ironisch.

      »Ich kenne ihn doch nur flüchtig, so wie man sich eben so sieht, verstehen Sie? Man sagt sich die Tageszeit und winkt sich vielleicht auch mal zu, aber mehr haben wir nicht gemeinsam.«

      »Auch Mr. Dave Davids hat ein gutes Verhältnis zu diversen Rockern, nicht wahr?« fragte Josuah Parker.

      »Das glaube ich schon«, lautete Kogans Antwort, »er kommt ja jeden Tag an der Fabrik vorbei, in der die jungen Leute wohnen. Bisher haben sie ihn noch nie belästigt.«

      »Aber wir werden gleich belästigt«, warf Mike Rander ein und deutete auf die drei jungen Wagenwäscher, die sich plötzlich vermehrt hatten. Aus drei Polierern waren fünf geworden. Sie schwärmten aus, zeigten diverse Schlaginstrumente und ließen mehr als deutlich erkennen, daß sie es mit Mike Rander und Butler Parker aufzunehmen gedachten.

      Ken Kogan hüstelte nervös und setzte sich schleunigst ab. Die fünf Rocker aber kamen näher und schwangen ihre Waffen.

      »Dann wollen wir mal«, sagte der Anwalt unternehmungslustig, »später können wir dann ja noch immer gezielte Fragen stellen, Parker.«

      »Wie Sie zu wünschen belieben, Sir.« Parker lüftete kurz die schwarze Melone.

      *

      Josuah Parker bewaffnete sich ebenfalls.

      Er langte nach einem leicht gekrümmten Stahlrohr, durch das heiße Waschlauge mittels eines Kompressors gedrückt wurde. Dieses Gerät diente dazu, den größten Schmutz von den angelieferten Wagen zu waschen. Mit der Spitze seines Universal-Regenschirmes drückte der Butler auf den Einschaltknopf und befaßte sich dann mit den fünf Rockern, die bereits


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