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Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Box 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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handelte sich um Jack Warrick, der die sogenannte rechte Hand von Billy Brandon war. Dieser junge Mann hatte dank Lady Simpson mit seiner Nase eine etwas vergammelte Pizzafolie ausgekratzt. Jack Warrick schien sehr nachtragend zu sein. In der rechten Hand hielt er einen schweren Schraubenschlüssel.

      »Es ist meiner Wenigkeit so gut wie gar nicht peinlich«, sagte Josuah Parker und richtete den starken und seifigen Laugenstrahl auf Warrick, der zwar seitlich ausweichen wollte, doch dabei nur an der gekachelten Wand landete.

      Warrick fuchtelte mit den Armen in der Luft herum, ließ den Schraubenschlüssel fallen und schützte sein Gesicht. Da die Seifenlauge aber längst seine Augen erreicht hatte, sah er nicht mehr viel.

      Parker sprühte den Rocker ausgiebig ab.

      Mike Rander übernahm den zweiten Teil der Behandlung. Er hatte den Kran zu einem Wasserschlauch voll aufgedreht und machte Jack Warrick von oben bis unten naß. Da der Druck im Wasserschlauch ebenfalls recht beachtlich war, kam Jack Warrick nicht aus seiner Ecke heraus.

      Die vier anderen Rocker setzten sich ab. Sie waren nicht erpicht darauf, sich ebenfalls einer Vollwäsche unterziehen zu lassen. Sie stellten sich dabei allerdings recht ungeschickt an, liefen in die Waschanlage und benutzten dabei ausgerechnet jene Gasse, die für die Wagen vorbehalten war.

      Parker konnte selbstverständlich nicht widerstehen, setzte erneut die Spitze seines Schirmes ein und brachte damit die eigentliche Waschanlage in Gang. Die eben noch schlaff herunterhängenden Fransen aus Kunststoff blähten sich auf zu riesigen, kompakten Bürsten und Walzen. Ein dumpfes Brausen war zu vernehmen, Wasser rauschte aus vielen versteckten Düsen. Der atmosphärische Druck dieser Wasserstrahlen war enorm. Die Rocker rissen die Arme hoch, um die Gesichter zu schützen. Sie schnappten verzweifelt nach Luft und wurden von den schnell rotierenden Walzen und Bürsten bearbeitet. Die Fransen aus Kunststoff wirkten wie kleine Peitschen und massierten die Rocker, die jede Richtung verloren hatten.

      »Gegen eine kleine Unterwäsche ist eigentlich nichts einzuwenden«, meinte der Anwalt. Er stand vor dem Schaltkasten, auf dem die einzelnen Waschprogramme getastet werden konnten. Er drückte einen entsprechenden Knopf und sorgte umgehend für die verschriebene Unterwäsche.

      Jack Warrick hatte sich inzwischen niedergehockt und sehr klein gemacht. Um ihn herum wallte und wogte der perlende Waschraum. Parker strahlte ihn erneut an und seifte ihn für eine zweite Vorwäsche ein. Immer dann, wenn Jack Warrick etwas sagen wollte, quollen erstaunlich große und schillernde Seifenblasen aus seinem Mund.

      Die vier Rocker arbeiteten sich inzwischen durch die Waschanlage und suchten den Ausgang. Sie näherten sich langsam den letzten Stationen des Durchgangs.

      »Etwas Heißwachs könnte eigentlich nicht schaden«, meinte Rander, der die Rocker genau beobachtete, »das konserviert, schätze ich.«

      Er drückte den entsprechenden Knopf auf der Schalttafel und wandte sich dann Josuah Parker zu, der seine Vorwäsche beendet hatte. Jack Warrick stemmte sich gerade müde hoch und wischte sich den dicken Schaum aus dem Gesicht. Er machte einen erschöpften Eindruck und stand unsicher auf den Beinen.

      »Darf man Sie zu einem Gespräch einladen?« erkundigte sich Parker, »Sie sollten übrigens diese Intensivbehandlung keineswegs persönlich nehmen, Mr. Warrick. Sie diente nur dazu, mögliche innere Verkrampfungen zu lösen.«

      *

      »Verdammt, wir haben mit diesen Werfern nichts zu tun«, erklärte Jack Warrick etwas später. Er saß auf einem umgestülpten Eimer und hatte sich noch immer nicht ganz erholt. Hin und wieder stieß er auf, da er augenscheinlich zuviel Seifenlauge geschluckt hatte. Nach jedem Aufstoßen nämlich quollen kleine Seifenblasen aus seinem Mund.

      »Mylady ist der Ansicht, daß Sie vielleicht hinter dem Rücken von Mr. Billy Brandon diese Versicherung gegründet haben«, meinte der Butler in seiner höflichen Art.

      »Ich bin doch nicht lebensmüde.« Warrick schüttelte den Kopf. »Billy würde mich fertigmachen. Wir haben mit diesen Idioten wirklich nichts zu tun, glauben Sie mir das doch endlich.«

      »Aber Sie können sich durchaus vorstellen, daß ein gewisser Mr. Ritchie Dawson Schutzgeld-Versicherungen verkauft?«

      »Der bestimmt nicht, das weiß ich gena… Der nicht!«

      »Sie sind Ihrer Sache ungemein sicher, wie gerade zu vernehmen war.«

      »Ritchie Dawson legt sich auch nicht mit den großen Gangs an.«

      »Also auch nicht Mr. Murray, der zum Club der Fünfhunderter überwechselte?«

      »Der auch nicht. Mann, begreifen Sie doch endlich, daß wir mit diesen Werfern nichts zu tun haben!«

      »Sie erwähnten gerade Ritchie Dawson«, schaltete der Anwalt sich lässig ein, »und Sie wissen verdammt genau, daß er sauber ist, was die Werfer betrifft. Aber das Wort ›genau‹ verschluckten Sie gerade noch, alter Junge. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen.«

      »Wieso denn das?« Warrick tat erstaunt und öffnete den Mund. Und prompt formten sich zwei ovale Seifenblasen, die seinem Zahngehege entstiegen. Warrick sah ihnen verdutzt nach.

      »Könnte es sein, daß Mr. Ritchie Dawson sich zur Zeit in der Fabrikruine befindet?« wollte der Anwalt wissen. »Haben Sie ihm dort auf den Zahn gefühlt?«

      »Fassen Sie es bitte nicht als eine plumpe Drohung auf, wenn meine Wenigkeit auf die Möglichkeit verweist, daß man Sie noch mal einer Vorwäsche unterziehen könnte, falls Sie sich nicht an die Wahrheit zu halten gedenken«, äußerte Parker und runzelte die Stirn.

      »Wie war das?« Jack Warrick schien verblüfft.

      »Mr. Parker kann Sie durchaus noch mal abwaschen«, übersetzte Mike Rander amüsiert.

      »Nur ja nicht«, wehrte Jack Warrick hastig ab, »okay, Ritchie ist bei uns in der Fabrik. Wir haben ihn abgefangen, als er abhauen wollte. Und sein Onkel is’ auch bei uns.«

      »Das ist doch schon etwas«, gab Mike Rander zurück, »Sie sind ja direkt lernfähig, Warrick. Nur weiter so!«

      *

      »Hoffentlich wartet nicht eine ganze Festversammlung auf uns, Parker«, sagte Mike Rander. Die beiden Männer näherten sich dem Mauerdurchbruch im Kellergeschoß der Fabrikruine. Der Butler, der diesen Weg ja bereits kannte, hatte die Führung übernommen.

      »Es ist nicht anzunehmen, Sir, daß Mr. Jack Warrick einen entsprechenden Hinweis gegeben hat«, meinte Josuah Parker, »damit würde er ja Billy Brandon gegenüber eingestehen, aus der sogenannten Schule geplaudert zu haben.«

      »Wir werden gleich wissen, ob Sie recht haben, Parker.« Mike Rander ging dicht hinter dem Butler, der bereits den Fabrikkeller betrat und dann eine kleine Pause einlegte.

      »Ist was, Parker?« fragte Rander.

      »Meine Wenigkeit fragt sich, wo man die beiden Herren Dawson untergebracht haben könnte«, gab der Butler zurück, »meiner unmaßgeblichen Ansicht nach dürfte man sie sehr gut versteckt halten.«

      »Dann lassen Sie sich mal was einfallen, Parker.« Rander horchte in die Kellerräume hinein. Von sehr weit her war Rockmusik zu hören. Zwischendurch wurden Türen geöffnet und wieder hart geschlossen. Josuah Parker setzte sich in Bewegung und schritt würdevoll auf einen weiten Kellerraum zu, der sich im Dunkeln verlor. Dann blieb er wieder stehen und nahm die Melone ab. Mit ihr fächelte er sich Luft zu, schnüffelte ein wenig wie ein professioneller Weintester und änderte dann die Richtung. Er setzte sich wieder in Bewegung.

      »Könnte man vielleicht mal erfahren, was Sie da erschnüffelt haben?« fragte Rander leise.

      »Den Rauch frischer Tabakwaren, Sir. Es dürfte sich um selbstgedrehte Zigaretten handeln.«

      »Ich werde mich hüten, das anzuzweifeln«, lautete Randers Antwort. Er blieb weiterhin dicht hinter dem Butler, der nun unbeirrt die Dunkelheit des weiten Kellerraumes ansteuerte. Als er einen Gang erreichte, hob Parker warnend den altväterlich gebundenen Regenschirm.

      »Der


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