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Die poetische Sprache der Hypnose. Agnes Kaiser RekkasЧитать онлайн книгу.

Die poetische Sprache der Hypnose - Agnes Kaiser Rekkas


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sind näher dran

      Texte in Ich-Form sind wie innere Dialoge, hier wohlgemerkt mit positivem, supportivem Inhalt. Eine Möglichkeit ist, mitten in der Hypnose einen Teil einzubauen mit Worten, die der Klient oder Patient in dem Moment zu sich selbst sagen kann.

      »Und Sie wissen auf einmal intuitiv:

      ›Je mehr ich brauche, umso mehr ist für mich da!‹

      Und tief im Inneren wissen Sie:

      ›Mein Lebensabschnitt jetzt bietet die Phase des ruhigen Glücks …

      mit interessanten Menschen, mit denen ich mich interessant fühle …

      mit wertvollen Menschen, mit denen ich mich wertvoll fühle …

      klugen Menschen, mit denen ich mich klug fühle …

      begeisterungsfähigen Menschen, mit denen ich mich begeisterungsfähig fühle …

      mit liebenswerten Menschen, mit denen ich mich liebenswert fühle …‹«

      (Ein herrlich grauer Novembertag)

      Die Einführung einer ganzen Tranceanleitung in Ich-Form könnte zu Beginn so formuliert werden:

      »Diese Hypnoseanleitung ist in der Ich-Form gesprochen.

      Vielleicht gefällt Ihnen das, weil es damit lebendiger ist und intensiver wirkt.

      Sie können die Worte, Bilder und Gefühle sozusagen …

      eins zu eins auf sich übertragen.«

      (Mein Körper von morgen)

      Vor allem für die Selbsthypnose ist die Ich-Form ideal:

      »Schritt für Schritt bin ich vorwärtsgegangen …

      von Anbeginn des Lebens … unbeirrt …

      mit festem Glauben in mich … Schritt für Schritt vorwärts …

      ich habe keine Mühe gescheut … immer weiter bergauf … weiter und weiter hoch …

      geleitet von einer Vision … immer weiter … egal, was um mich herum war …

      Schritt für Schritt hinauf … unermüdlich … den Blick nach vorne gerichtet …

      mit ungeheurer Lebenskraft … immer höher …

      … und jetzt … endlich … hoch auf dem Berg ….

      auf dem Gipfel des Berges … lasse ich sie endlich fliegen …«

      (Die weiße Taube)

      Die Ich-Form spricht aus der inneren Mitte:

      »Ich bin am Strand im feinen, weichen Sand …«

       Poetische Suggestionen sind verheißungsvolle Angebote

      Die besten Suggestionen sind die nonverbalen: ein Kopfnicken, die besondere Betonung eines Wortes, ein aufmunterndes Lächeln oder auch ein bedeutungsvolles beziehungsweise gewährendes Schweigen. Wollen wir Suggestionen in klare Worte packen, sprechen wir sie am besten im dritten Drittel der Hypnose aus, wenn die Trance am tiefsten ist und die Aufnahmebereitschaft am höchsten. Muten die suggestiven Angebote dann noch an wie selbst gewählt und nur vom Therapeuten in Worte gefasst, kommen sie wie Geschenke an sich selbst daher. Obwohl verpackt, sind sie in der Wirkung eindeutig direktiv und unwiderstehlich. Solche Suggestionen verheißen Angenehmes und werden leicht absorbiert.

      Deutlich, fast expressionistisch, weil lebensnotwendig: »Eine Portion genügt!« und »Sie setzen auf die Wirkung!«

      »Und Ihnen wird deutlich und klar: Eine Portion genügt!!«

      (… und eine Portion genügt!)

      »Sie haben die Kompetenz dazu und den unbeugsamen Willen.

      Und Sie nutzen die Wirkung …

      Nebenwirkung ist unwichtig … unbedeutend … Nebensache …

      Sie setzen auf die heilsame Wirkung!«

      (Kraftort Portovenere)

      Unerschütterlich:

      »Sie gehen Ihren Weg unbeschadet durch alles hindurch …

      in Ihre Zukunft … unbeirrt … zuversichtlich … stabil …

      immer präsent das sichere Gefühl, dass alles gut wird …

      der Glaube, fest wie ein Fels, dass Ihnen die Zukunft gehört …

      die Zuversicht, unerschütterlich, dass Sie Ihren Weg gehen …

      der ganz anders sein kann … als der der anderen …«

      (Mit unbeirrbarem Glauben)

      Zurückgelehnt geht es dagegen beim Zahnarzt zu, denn der ist es ja, der arbeiten muss:

      »Sobald Sie die Praxis betreten, sind Sie die Ruhe in Person …

      kaum lehnen Sie sich auf der Strandliege zurück …

      sinken Sie in Hypnose … sind am Strand …«

      (Das Seepferdchen)

      Abnehmen? Bitte kein Stress, kein Frust! Aber Leichtigkeit und Lust!

      »Sie gehen die Dinge mit Leichtigkeit an …

      Sie führen mit Lust Regie bei Ihrem Projekt …

      Sie blenden aus, was ihm nicht dient …

      Sie beherzigen, was es gelingen lässt!«

      (Beschwingt)

      Klare Suggestionen werden leicht verinnerlicht, wenn sie in komplexen Wiederholungen versteckt sind:

      »Wird es so sein … dass ich vergesse zu essen?

      Essen einfach vergessen?

      Werde ich Speisen, die schwer sind und dick machen …

      auf einmal fad finden und nicht mehr mögen?

      Einen neuen Pfad finden?

      Werde ich zu wenig Geduld haben für große und schwere Mahlzeiten, weil sie mich abhalten, Dinge zu tun … die attraktiver sind?

      Attraktive Dinge tun?

      Was werde ich sonst noch tun, um meine Gestalt zu befreien …

      damit sie so wird, wie sie wirklich ist? Werde ich endlich ein altes Thema abschließen und mich frei für neue Erfahrungen machen?

      Altes abschließen und frei für Neues werden?«

      (Meine wahre Gestalt)

       Metaphern spazieren frohgemut durch die Hintertür direkt ins Gemüt

      Mit dem Angebot der breiten Identifikationsfläche vollzieht sich Veränderung unbemerkt in der Stille:

      »Als unser Bäumchen größer wurde, bemerkte es,

      dass es in einem Park aufwuchs,

      der nach ganz bestimmten Regeln geordnet und gepflegt wurde und in dem es nicht einfach so draufloswachsen konnte,

      sondern in dem es lebensnotwendig war,

      sich in bestimmte Formen, Muster und Strukturen einzufügen.

      Es war auch nicht erlaubt,

      dass Vögel einfach nach Belieben in ihm Nester bauen durften oder dass seine Äste im Herbst die bunten Drachen der Kinder einfingen.

      Auch durfte es sich nicht in die Richtung ausbreiten,

      wo die Sonne am wärmsten und wohligsten


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