Эротические рассказы

Gesammelte Werke von Guy de Maupassant. Guy de MaupassantЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke von Guy de Maupassant - Guy de Maupassant


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hielt ihm ruhig ihre Wange hin, die er wie die einer Schwester küßte.

      Er begann von neuem:

      – Weißt Du, das erste Mal als ich Dich gesehen habe, weißt Du bei dem Diner, zu dem mich Forestier eingeladen hatte, dachte ich: Donnerwetter! Wenn ich mal so ‘ne Frau fände! Na, und nun ist sie da! Ich habe sie!

      Sie flüsterte:

      – Das ist nett von Dir. – Und blickte ihm mit immer lächelnden Augen gerade ins Gesicht.

      Er dachte: Ich bin zu kalt. Ich bin ein Stoffel! Ich müßte forscher sein. Und er fragte:

      – Wo hast Du eigentlich Forestiers Bekanntschaft gemacht?

      Sie antwortete boshaft und grob:

      – Fahren wir eigentlich nach Rouen, um von ihm zu sprechen?

      Er wurde rot:

      – Ja, ich bin wirklich dämlich! Weißt Du, daß Du mich furchtbar einschüchterst?

      Das freute sie:

      – Ich? Ist doch nicht möglich! Woher denn?

      Er hatte sich ganz nahe an ihre Seite gesetzt, da rief sie plötzlich:

      – O, da ein Hirsch!

      Der Zug eilte durch den Wald von Saint-Germain und sie hatte ein erschrockenes Reh gesehen, das mit einem Satz über den Weg sprang.

      Duroy hatte sich vorgebeugt, während sie durch das offene Fenster blickte, und drückte einen langen zärtlichen Kuß auf die Härchen hinten am Hals.

      Sie hielt ein paar Augenblicke still, dann bog sie den Kopf zurück:

      – Das krabbelt, laß doch! – Aber er blieb dabei und ließ langsam in entnervender, langer Zärtlichkeit seinen Schnurrbart über ihre weiße Haut gleiten.

      Sie schüttelte sich:

      – Laß doch!

      Er hatte mit der rechten Hand, die er hinter sie geschoben, ihren Kopf gepackt und wandte ihn sich zu.

      Dann warf er sich auf ihren Mund, wie ein Sperber auf seine Beute.

      Sie wehrte sich, drängte ihn zurück, versuchte sich los zu machen. Endlich gelang es ihr, und sie rief noch einmal:

      – Aber so laß doch!

      Doch er hörte nicht auf sie, umschlang sie, küßte sie mit gierigen zitternden Lippen, indem er versuchte sie auf die Polster des Coupés zu werfen.

      Sie machte sich mit aller Gewalt los und fuhr lebhaft auf:

      – Aber Georg, laß doch! Wir sind doch keine Kinder mehr, wir können doch warten, bis wir in Rouen sind.

      Er blieb mit rotem Gesicht sitzen, aber diese verständig kühlen Worte waren ihm wie ein Eimer kalten Wassers über den Kopf. Als er dann seine Ruhe wieder gewonnen hatte, sagte er heiter:

      – Gut, ich warte, aber bis wir ankommen, rede ich nicht zwanzig Worte mehr, und bedenke, daß die Station eben erst Poissy war!

      – So werde ich eben sprechen, sagte sie und setzte sich ruhig wieder neben ihn.

      Und sie redete ganz nüchtern über alles, was sie thun wollten, wenn sie erst wieder zurück wären. Sie mußten die Wohnung behalten, die sie mit ihrem ersten Mann bewohnt, Duroy erbte ja auch Posten und Gehalt Forestiers bei der › Vie française‹.

      Übrigens hatte sie vor der Hochzeit mit der Sicherheit eines Geschäftsmannes alle pekuniären Angelegenheiten ihrer Ehe geordnet.

      Sie hatten sich unter dem Prinzip der Gütertrennung geheiratet. Alle Eventualitäten waren vorgesehen: Tod, Scheidung, Geburt eines oder mehrerer Kinder. Der junge Mann brachte viertausend Franken, wie er behauptete, in die Ehe, aber davon hatte er sich fünfzehnhundert Franken geborgt, das andere stammte von Ersparnissen, die er in Hinblick auf seine Ehe das Jahr über gemacht hatte. Die junge Frau brachte vierzigtausend Franken mit, die sie, wie sie behauptete, von Forestier geerbt.

      Jetzt fing sie auch von ihm an zu reden und stellte ihn als Muster hin: – Er war sehr sparsam, sehr ordentlich, sehr fleißig, der hätte in kurzer Zeit ein Vermögen erworben.

      Duroy hörte nicht mehr zu, ihm ging anderes im Kopf herum. Manchmal hielt sie inne, um ihren Gedanken still nachzuhängen, dann fing, sie wieder an:

      – In drei oder vier Jahren kannst Du ganz gut dreißig bis vierzigtausend Franken jährlich verdienen, das hätte Karl gehabt, wenn er am Leben geblieben wäre.

      Georg fand diese Betrachtungen etwas langweilig und sagte:

      – Ich dachte, wir führen nicht nach Rouen, um von ihm zu reden..

      Sie gab ihm einen Klaps auf die Wange:

      – Sehr richtig, es war unrecht von mir! – Sie lachte. Und er faltete ganz still die Hände und that wie ein artiger, kleiner Junge:

      – So siehst Du aber dumm aus! – sagte sie.

      Er antwortete:

      – Das bin ich ja auch, Du hast mich eben noch daran erinnert, und ich werde es auch immer bleiben.

      Sie fragte:

      – Warum?

      – Weil Du die Leitung des ganzen Hauses in die Hand nimmst und sogar mich am Gängelbande führst. Als Witwe mußt Du ja den Rummel können.

      Sie fragte erstaunt:

      – Was soll denn das heißen?

      – Das soll heißen, daß Du eine Erfahrung besitzest, die meine Unwissenheit ausgleichen und eine Praxis in der Ehe, die meiner Junggesellen-Unbeholfenheit zu Hilfe kommen muß. So! Na, das ist es!

      Sie rief:

      – Das ist aber stark!

      Er antwortete:

      – Aber so ist es. Ich kenne die Frauen nicht. Ich meine, ich …. na, also ….. Du aber kennst die Männer, da Du doch Witwe bist. Du wirst mich also in die Lehre nehmen … heute abend. Na, also! Und Du kannst sogar, wenn Du willst, gleich damit anfangen. Na also los!

      Sie rief fröhlich:

      – Na, höre mal, wenn Du Dich da auf mich verläßt …

      Er antwortete im Ton eines Schülers, der seine Lektion hervorstottert:

      – Natürlich verlaß ich mich auf Dich. Ich zähle sogar darauf, daß Du mir einen vorzüglichen Unterricht giebst …. in zwanzig Stunden ……. zehn Stunden für die Anfangsgründe, Lesen und Gramatik … zehn zur Vervollkommung und und für Rhetorik. Ich weiß gar nichts, also . . Na also!

      Das machte ihr großen Spaß und sie rief:

      – Du Dümmling!

      Er antwortete:

      – Na, da Du so zärtlich bist, will ich auch anfangen und Dir sagen, Liebchen, daß ich Dich immer lieber und lieber habe, von Sekunde zu Sekunde, und daß ich finde, Rouen ist noch verflucht weit.

      Er redete jetzt im Ton eines Schauspielers mit den entsprechenden Gesten, was der jungen Frau, die an alle Manieren und Scherze des Zigeunertums der Literaten gewöhnt war; großen Spaß machte.

      Sie blickte ihn von der Seite an, fand ihn wirklich reizend und kämpfte innerlich den Kampf um die Frucht, die man sich gern vom Baume pflückte, um doch der vernünftigen Überlegung nachzugeben, daß sie einem viel besser zum Dessert nach dem Diner munden wird.

      Da sagte sie und errötete ein wenig bei den Gedanken, die sie bestürmten:

      – Also mein kleiner Schüler, nun glaube meiner Erfahrung, meiner großen Erfahrung. Zärtlichkeiten auf der Eisenbahn haben keinen Zweck, davon kriegt man Magendrücken.

      Dann ward sie noch röter und flüsterte:

      – Man soll den Hafer nicht mähen, wenn er noch grün


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