Эротические рассказы

Gesammelte Werke von Guy de Maupassant. Guy de MaupassantЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke von Guy de Maupassant - Guy de Maupassant


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das Haar ist brünett.

      Er lächelte:

      – Wahrscheinlich von der Jungfer.

      Aber sie betrachtete die Weste mit der Aufmerksamkeit eines Polizisten und zog ein zweites Haar heraus, das sich um einen Knopf gewickelt, dann bemerkte sie ein drittes, ward bleich, erregt und rief:

      – Hör mal, Du bist mit einer Frau zusammen gewesen, die Dir ihre Haare an die Knöpfe gebunden hat.

      Er war erstaunt und stotterte:

      – Ach, Unsinn, Du bist verrückt!

      Plötzlich kam ihm die Erinnerung. Er begriff, war zuerst verlegen, leugnete dann lächelnd, eigentlich gar nicht böse, daß sie meinte, er habe Glück bei den Frauen.

      Sie suchte und fand noch immer Haare, riß sie mit einem Ruck ab, und warf sie auf den Teppich.

      Mit weiblicher Schlauheit hatte sie alles erraten und stammelte nun wütend den Thränen nahe:

      – Die liebt Dich .. Du solltest etwas von ihr bei Dir behalten .. O Du alter Betrüger!

      Aber plötzlich stieß sie einen gellenden Schrei nervöser Freude aus:

      – Nein, so was! Das ist eine Alte, da ein Weißes Haar. Jetzt nimmst Du schon alte Weiber! Sie bezahlten Dich wohl? Na, wenn Du schon auf die alten Weiber gekommen bist, da brauchst Du mich ja nicht mehr! Bei denen kannst Du bleiben!

      Sie erhob sich, lief zu ihrer Taille, die auf einem Stuhl lag und zog sie schnell an.

      Er wollte sie zurückhalten und stammelte beschämt:

      – Aber nein Clotilde, Du bist ja dumm. Ich weiß nicht, wo das Haar herkommt. Hör doch mal zu! Sei doch vernünftig! Bleib doch!

      Sie wiederholte: – Behalte doch Dein altes Weib! Du kannst Dir einen Ring aus ihren Haaren machen lassen, aus ihren weißen Haaren, die hier liegen, die reichen gerade ..

      Ruckweise, mit schnellen Bewegungen hatte sie sich angezogen, ihr Haar geordnet und den Schleier umgebunden.

      Als er sie zurückhalten wollte, gab sie ihm plötzlich mit aller Kraft eine Ohrfeige und während er noch ganz verdutzt dastand, öffnete sie die Thür und lief davon.

      Sobald er sich allein fand, packte ihn eine rasende Wut gegen die alte Kracke, die Frau Walter. Der wollte er es aber heimzahlen! Aber feste!

      Er badete seine rote Backe in der Waschschale, dann ging er auf Rache sinnend davon. Diesmal verzieh er ihr nicht! Jetzt war es aus!

      Er ging bis zum Boulevard, bummelte herum, blieb vor dem Laden eines Juweliers stehen, um einen Chronometer anzusehen, den er längst schon gern gekauft hätte, der aber achtzehnhundert Franken kostete.

      Plötzlich schwellte die Freude sein Herz als er dachte: »Wenn ich die siebzigtausend Franken gewinne, kann ich mir ihn kaufen« – und er überlegte sich, was er alles mit den siebzigtausend Franken anfangen konnte.

      Zuerst würde er sich zum Abgeordneten wählen lassen, dann den Chronometer kaufen, darauf an der Börse spielen und endlich …

      Er wollte nicht in die Redaktion zurückkehren und lieber ehe er Walter sah und seinen Artikel schrieb, mit Magdalene Rücksprache nehmen. Und er machte sich auf den Heimweg.

      Als er schon bis zur Rue Drouot gekommen war, blieb er plötzlich stehen. Er hatte vergessen, sich nach dem Befinden des Grafen Vaudrec zu erkundigen, der Chaussee d’Antin wohnte. Er kehrte also bummelnd um, dachte in glücklichen Träumen an tausend süße Dinge, an zukünftiges Glück, und auch an diesen Schleicher Laroche und diese alte Klette, die Walter. Übrigens regte er sich über Clotildens Wut nicht weiter auf. Er wußte, sie verzieh ihm schnell.

      Als er den Portier des Hauses, das der Graf bewohnte, fragte er:

      – Wie geht es Graf Vaudrec? Ich habe gehört, daß er in den letzten Tagen leidend war. – Da antwortete der Mann:

      – Es geht dem Herrn Grafen sehr schlecht. Die Gicht ist aufs Herz gefallen. Die Nacht überlebt er kaum.

      Du Roy war so erschrocken, daß er nicht wußte, was er thun sollte. Vaudrec sterben? Allerlei Dinge, die er sich selbst nicht einzugestehen wagte, kamen ihm in den Sinn und verwirrten ihn.

      Er sagte:

      – Danke schön! Ich komme wieder. – Ohne eigentlich zu wissen, was er sprach.

      Dann sprang er in eine Droschke und ließ sich nach Haus fahren.

      Seine Frau war heimgekehrt. Er trat außer Atem ins Zimmer und teilte ihr sofort mit:

      – Weißt Du, daß Graf Vaudrec im Sterben liegt? Sie saß und las einen Brief. Sie blickte auf und sagte dreimal hinter einander:

      – Was? Was ist los? Was ist los?

      – Ich sage Dir, daß Graf Vaudrec im Sterben liegt, da die Gicht das Herz angegriffen hat.

      Dann fügte er hinzu: – Was gedenkst Du zu thun?

      Sie war totenbleich geworden, ihre Füße zitterten nervös. Sie hatte sich erhoben und fing nun fürchterlich an zu weinen, indem sie ihr Gesicht in den Händen verbarg.

      So blieb sie schluchzend stehen; aber plötzlich überwand sie den Schmerz und wischte sich die Augen:

      – Ich gehe hin. Ich gehe hin. Sei nicht besorgt um mich. Ich weiß nicht wann ich wieder komme. Du brauchst mich nicht zu erwarten.

      Er antwortete:

      – Gut, geh.

      Sie drückten sich die Hände, und sie lief so schnell davon, daß sie ihre Handschuh mitzunehmen vergaß.

      Nachdem Georg allein gegessen hatte, machte er sich an seinen Artikel. Er verfaßte ihn genau nach den Absichten des Ministers, indem er durchfühlen ließ, daß die Expedition nach Marokko nicht stattfinden würde. Dann brachte er ihn auf die Redaktion, sprach ein paar Augenblicke mit dem Chef und ging rauchend davon, erleichterten Herzens, ohne daß er eigentlich wußte warum.

      Seine Frau war nicht heimgekehrt. Er legte sich zu Bett und schlief ein.

      Gegen Mittemacht kehrte Magdalene zurück. Georg war plötzlich erwacht und richtete sich im Bett auf. Er fragte:

      – Nun?

      Er hatte sie noch nie so bleich und bewegt gesehen. Sie sprach vor sich hin:

      – Er ist tot.

      – Ach, hat er nicht mehr mit Dir gesprochen?

      – Nein! Als ich kam, hatte er schon die Besinnung verloren.

      Georg überlegte, allerlei Fragen kamen ihm in den Sinn, die er aber nicht auszusprechen wagte.

      – Geh zu Bett, sagte er.

      Sie zog sich schnell aus und glitt an seine Seite. Er fragte:

      – Waren Verwandte an seinem Krankenbett?

      – Nur ein Neffe.

      – Ah, besuchte ihn dieser Neffe häufig?

      – Nein, sie hatten sich seit zehn Jahren nicht gesehen.

      – Hatte er noch andere Verwandte?

      – Nein, ich glaube nicht.

      – Ist Vaudrec sehr reich?

      – Ja, sehr reich.

      – Was wird er denn so gehabt haben?

      – Ich weiß nicht recht, vielleicht ein, zwei Millionen.

      Er sagte nichts weiter. Sie blies das Licht aus, und sie blieben beide schweigend wach, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt Seite an Seite im Dunklen liegen.

      Er hatte keine Lust mehr zu schlafen. Jetzt fand er die siebzigtausend Franken die ihm Frau Walter versprochen, armselig. Plötzlich war es ihm, als weinte Magdalene, er fragte, um Gewißheit zu haben:

      – Schläfst


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