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Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan


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verlassen ihre Bündnispartner, oft war das Verhältnis schon lange vorher zerrüttet, und gründen eigene Stationen entlang der Handelsrouten.

      Prospektoren sind unterwegs, um Erze zu schürfen und an Fabriken zu verkaufen. Eine richtige Währung gibt es nicht mehr, aber Edelmetalle, Schmuck- und Hyperkristalle sind ein überall begehrtes Tauschgut.

      Auf kargen Planeten halten sich kleine Siedlungen und Stationen, die sich an diesem Geschäft beteiligen.

      Ein Blinzeln. Jede Karawane, jeder Treck wird dem anderen nun zum Feind. Der Staat Ertrus existiert nicht mehr, auch die Neu-Staaten sind zerbrochen. Sie beherrschen weiterhin ihre Raumstationen, aber sind dort auch gefangen und nur noch von Feinden umgeben. Ihre Macht reicht nicht mehr über ihre Weltallfestungen hinaus.

      Manche Exilanten, egal ob von einer Kolonie oder der Erde, haben sich dazu entschlossen, als Piraten ihr Dasein zu fristen und ihr Überleben durch Überfälle zu sichern. Ihr häufigstes Opfer sind einsame Raumstationen und Werften, eben alle Begegnungsorte im All. Planetare Siedlungen attackieren sie kaum, das lohnt das Risiko nicht und dort gibt es zu wenig zu holen. Um einen gesamten Konvoi anzugreifen, sind sie meist zu schwach. Aber für blitzartige Raubzüge an sensiblen Stellen entlang der Handelsrouten sind sie Profis, denn es gibt viele allein umherziehende Nomaden.

      Ein Blinzeln. Der eine oder andere Konzern hat es durch skrupellose Piraterie geschafft, sich über alle Widrigkeiten hinwegzuretten. Er betreibt mindestens eine Raumstation und heuert Arbeitskräfte an. Vielen bleibt nichts anderes mehr übrig, aber sie sind kaum bessere Sklaven. Auch Umweltangepasste von den einstigen terranischen Kolonien gehören dazu. »Von irgendwas muss man ja leben«, heißt es.

      Es gibt keine Freunde und Verbündeten mehr. Mutiert oder nicht, sie sind alle nur noch Raubtiere.

      Dir wird schwindlig, und du weißt, du kannst diesen Weg nicht mehr lange gehen. Die Schlaglichter, die zwischen dem Blinzeln an dir vorüberrauschen, werden immer schneller.

      Teuflisches, dunkles Licht breitet sich überall aus. Nicht nur die Westside, auch die Eastside der Milchstraße ist betroffen. In einem kurzen Überblick siehst du, dass die gesamte Galaxis inzwischen verseucht ist und zu etwas Neuem mutiert. Zu etwas, das in rasender Geschwindigkeit Entwicklungsprozesse durchläuft, die allesamt degenerativ sind.

      Die betroffenen Intelligenzen vergessen, wer sie sind. Manchmal, ganz selten, wie bei den Quallen von Xot, haben sie einen lichten Moment und erinnern sich. Diejenigen unter ihnen, die Glück haben, versinken durch diesen Schock sofort wieder in ein Nicht-Bewusstsein. Die anderen werden wahnsinnig.

      Du siehst eine Galaxis voller Albtraumgeschöpfe, für die es keine Evolution mehr gibt. Der Kampf ist verloren. Die Raumschiffe treiben antriebslos dahin. Es gibt nur noch wuchernde Reproduktion, wie ein unausrottbarer Tumor.

      Das schwarze Leuchten ist überall.

      Und in ihm sind Augen, die niemals blinzeln.

      Sie richten sich auf dich.

      Du begreifst: Es weiß mittlerweile, dass du da bist.

      Grauen erfasst dich.

      Dein »Heimweh« ist nicht sehr stark, und das entsetzt dich am meisten.

      Du weißt, dass diese Zukunft möglich ist.

      Sofern nicht ...

      *

      John Marshall kam zu sich, als er sich selbst schreien hörte. Er saß aufrecht im Bett, schweißüberströmt, und presste die Hände an den Kopf.

      Was war geschehen?

      Marshall war bodenständig, verstandesbewusst, nüchtern und klar denkend. Das Parallelwandern war ein Durchstreifen alternativer Realitäten, die auch einen Ausblick in die Zukunft gestatteten. Der Weg war keineswegs leicht und oftmals gefährlich, denn Marshall war zumeist leibhaftig in den Parallelwirklichkeiten unterwegs. Er hatte seine Kleidung dorthin mitnehmen können, auch einen Rucksack, aber nichts sonst. Nur das, was er am Körper trug. Er hatte jedes Geschehen in diesen alternativen Möglichkeitszuständen stets physisch erlebt, sich verletzen, sich verirren können.

      Das gerade eben jedoch war eine völlig andere Art der Wanderung gewesen, nur sein Geist war hineingetaucht. Und es schien kein irreales Parallelreich zu sein, sondern ... das, was tatsächlich geschehen würde.

      Es war extrem kräftezehrend gewesen. Er hatte sich nicht in Gefahr befunden und war auch nicht verletzt worden. Trotzdem fühlte sich Marshall ausgelaugt, und das lag nicht nur an seinem Alter.

      Ja, seine Kräfte ließen nach, seit keine Verbindung zum Creaversum mehr bestand. Daran mochte es liegen.

      Mühsam zwang er sich aus dem Bett, taumelte in die Hygienezelle und übergab sich mehrmals. Er zitterte am ganzen Körper und war in derart kritischem Zustand, dass die Kabinenpositronik eine Warnung aussprach und ein Fach aufklappte, in dem ein Injektionspflaster lag. Daneben stand ein Becher mit Elektrolyten. Zur Stabilisierung des Kreislaufs.

      Marshall versuchte, sich zu erinnern. Die Phygen ... der Kreis aus Licht um die CREST II ... Er war vor der Aktivierung des Blendrings auf die Krankenstation gegangen, um sich ein Beruhigungsmittel geben zu lassen. Dann hatte er sich in seine Kabine zurückgezogen, um das Leid der Phygen nicht mental miterleben zu müssen.

      Hatten seine Erlebnisse während des Einsatzes in der Ruinenstadt dieses Beinahe-Traum-Beinahe-Parallelwandern ausgelöst?

      Der Uhrzeit nach zu urteilen, hatte er nicht mehr als zwei oder drei Stunden geschlafen. Und statt sich zu erholen, war er über alle Maßen erschöpft. Doch er musste sich zusammenreißen. Musste sofort mit Perry Rhodan sprechen über das, was er gesehen hatte.

      Eine mögliche Zukunft, in der das Dunkelleben gewonnen hatte. Eine deutliche Warnung.

      Entschlossen klebte John Marshall sich das Pflaster auf. Die Medostation würde er bestimmt nicht aufsuchen, zuerst musste er loswerden, was er erlebt hatte. Und er spürte rasch die Wirkung des Mittels, zusehends fühlte er sich besser. Seine Hände zitterten kaum mehr, während er sich anzog.

      Er war gerade dabei, die Unterkunft zu verlassen, da gellte ein Alarm durchs Schiff.

      Und er verspürte einen Luftzug.

      3.

      Gehorcht!

      Gabrielle Montoya griff nach dem Arm der Kommandantin. »Sieh doch nur«, flüsterte sie.

      Perry Rhodan bewegte sich!

      Mit einem kurzen Husten setzte sich Rhodan auf und griff an seine Brust. »Das hat verflucht wehgetan!« Wütend starrte er zu dem Fremden in der roten, mit merkwürdigen Trophäen behängten Rüstung hoch. »Warum haben Sie das gemacht?«

      Ächzend kämpfte er sich vollends auf die Beine und straffte seine Haltung, um deutlich zu machen, dass er sich keineswegs beeindrucken ließ.

      »Das ist nichts weiter als eine lange Tradition«, antwortete der Druuwe gelassen. »Der Anführer einer besiegten Familie wird öffentlich niedergeschossen. Die Waffe ist natürlich auf geringe Intensität gestellt.«

      »Das nennen Sie gering? Ich komme mir vor, als wäre eine Horde Haluter über mich hinweggetrampelt, und der letzte hat sich auf mich gesetzt, um ein Weilchen auszuruhen.« Rhodan war noch ein wenig blass, hatte offenbar weiterhin Schmerzen, doch sein Blick war unbeugsam und voller Zorn. »Das ist eine idiotische Tradition!«

      »Ja, das sagen ziemlich alle, die es trifft – trotzdem sind Sie am Leben. Also stellen Sie sich nicht an wie ein Neugeborenes.«

      »Ach, dankbar soll ich Ihnen auch noch sein?« Rhodan hob leicht den Arm, vollendete die Geste aber nicht, die bestimmt nicht freundlich gemeint war, sondern ging auf die beiden Frauen zu. »Mit euch alles in Ordnung?«

      »Alles bestens«, behauptete Thora Rhodan da Zoltral, trotz der erkennbaren bläulich verfärbten Flecken an ihren Unterarmen und einer dunklen Schwellung an der linken


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