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Die Karriere-Schmiede. Группа авторовЧитать онлайн книгу.

Die Karriere-Schmiede - Группа авторов


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dies aber die eingangs erwähnte Aussage? Nein, weil es nur die halbe Wahrheit ist. Die andere Hälfte spricht eine ebenso deutliche, aber gegensätzliche Sprache: In aller Regel wird auch heute noch die erste Vorauswahl (nach Prüfung der Bewerbungsvoraussetzungen) anhand der Noten gemacht. Dieses Vorgehen ist besonders dann anzutreffen und zu rechtfertigen, wenn auf eine ausgeschriebene Stelle 100 und nicht selten sogar noch viel mehr Bewerbungen eingehen. Das quantitative Problem zwingt zu rationellen Vorauswahlverfahren und diese basieren dann in aller Regel auf den Noten.

      Natürlich wäre es im wahrsten Sinne des Wortes wunderbar, wenn im Studium ganz auf Noten verzichtet werden könnte. Wenn also anstelle der extrinsischen Motivation, gute Noten zu bekommen, die intrinsische Motivation der Freude am Erwerb von Wissen und Fähigkeiten treten würde. Bei noch so hohen Motivationsanstrengungen wird dies flächendeckend wohl nicht gelingen. Dazu sind die Motive und die Voraussetzungen bei einem Studium, das eine so hohe Teilnehmerzahl wie ein BWL-Studiengang aufweist, viel zu unterschiedlich. Ohne Noten wären Missbrauch und Ungerechtigkeiten Tür und Tor geöffnet.

      Nicht vergessen werden darf dabei auch, dass Noten nicht nur externe Adressaten haben. Der wichtigste Adressat ist der Studierende selbst. Noten sind und bleiben ein gutes Mittel zur Selbstkontrolle. Leider sind sie sogar oft das einzige Mittel dafür, besonders dann, wenn Rückkopplungen, Eigeneinschätzungen, konstruktive Beurteilungen und so weiter ausbleiben.

      Noten haben auch eine Motivationswirkung. Die gilt sowohl für gute als auch für schlechte Zensuren. Eine gute Beurteilung wird als Erfolgserlebnis gewertet werden und keineswegs dazu führen, in den Leistungen nachzulassen, etwa nach dem Motto: »Künftig muss ich mich weniger anstrengen; ich hab es einfach drauf.« Das Gegenteil wird der Fall sein. Es werden die Anstrengungen in aller Regel noch verstärkt und das Ziel noch etwas höher gesetzt. Eine schlechte Note wird – leider nicht flächendeckend – bei dem einen oder anderen Studierenden bestimmte Signalwirkungen und eventuell auch Initialzündungen auslösen: »Wenn ich die nächste Klausur bestehen will, muss ich mich mehr anstrengen.«

      Diese Wirkungen können aber nur dann funktionieren, wenn Noten halbwegs den Gradmesser für Leistungen darstellen. Nicht nur an Schulen, sondern leider auch an Hochschulen ist verstärkt eine Entwicklung hin zu guten und sehr guten Noten zu beobachten. Welche Gründe letztlich hierfür auch immer verantwortlich sind, pauschale Bestnoten verlieren ihre Kontroll- und ihre Motivationsfunktion. Es kann nicht sein, dass bei manchen Lehrenden die Notenskala bei 2,0 endet. Gerade bei Bachelor- und Masterarbeiten ist diese Unsitte manchmal zu beobachten. Genauso wenig Sinn macht die als Antwort auf diese Entwicklung gedachte Forderung einer Quotierung von Notenstufen. Eine Note sollte eine faire Beurteilung einer Leistung ohne Vorgaben und ohne Angst vor unerfreulichen Auseinandersetzungen sein. Und sie sollte stets den Beurteilten erklärt werden. Nur so kann der oben angesprochene Effekt seine Wirkung voll entfalten.

      Zusammenfassend heißt dies: Noten spielen eine große Rolle, wenn auch nicht in allen beruflichen Situationen. Nachvollziehbare Zensuren stellen nicht nur für Dritte eine Hilfestellung dar, sondern vor allem auch für die Beurteilten selbst.

      Als Geschenk für Sie finden Sie abschließend meine acht Thesen für eine gute Karriere auf der Homepage zum Buch (www.die-karriereschmiede.de/ks/downloads).

      Über den Autor

      Prof. Dr. Werner Ziegler

      Prof. Dr. Werner Ziegler ist Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Nach leitender Tätigkeit bei einer großen Sparkasse wurde er 1990 für das Fachgebiet »Unternehmensführung« an die damalige FH Nürtingen berufen. Methoden des modernen Managements, Marketing und Insolvenzfrüherkennung sind seine Hauptforschungs- und Lehrfelder. Er ist gefragter Referent und sitzt in zahlreichen Aufsichtsräten, Beiräten und Kuratorien.

       www.hfwu.de

      BLACKBOX

      Die Herausgeber fassen zusammen …

      •Das Studium ist die Basis für die Karriere, von der die meisten träumen. Ohne akademischen Abschluss sind viele Karrierewege unpassierbar.

      •Das Studium ist nicht nur die Eintrittskarte für den beruflichen Erfolg, es wappnet zugleich. Die jungen Akademiker lernen all das, was sie später im Berufsleben so dringend brauchen werden.

      •Wer in der Wirtschaft Karriere machen will, benötigt ein gutes wirtschaftswissenschaftliches Studium. Quereinsteiger existieren zwar, doch sie sind sehr selten.

      •Der eigene Marktwert steigt durch Praktika und Auslandserfahrung. Sie sind keine unnötige Verlängerung, sondern werden sogar von den Unternehmen gewünscht.

      •Noten spielen eine große Rolle. Auch wenn manche dies leugnen. Vor allem aber sind Sie eine große Hilfestellung für die Beurteilten selbst.

      3. BLAUPAUSE

      »Das Stipendium«

      VON STEPHANIE ACHTSTÄTTER UND MICHAEL T. WURSTER

      Weshalb lohnt sich ein Stipendium?

      Ein Stipendium bedeutet einerseits eine lukrative, finanzielle Bereicherung, da zusätzlich einige Hochschulen Stipendiaten der Begabtenförderungswerke die Studiengebühr erlassen. Andererseits endet die Unterstützung in der Regel nicht mit den monetären Aspekten. Die Stipendiaten werden darüber hinaus intensiv durch Seminarangebote gefördert und erfahren somit eine persönliche Weiterentwicklung. Zudem ist ein Stipendium eine gute Möglichkeit, um sich von anderen Studenten abzuheben. So haben die meisten Stipendiaten bereits ein hartes Auswahlverfahren durchlaufen und dadurch bewiesen, dass sie zum Kreis der Begabten gehören. Dies ist sozusagen der Ritterschlag im Studium und weckt Interesse bei Arbeitgebern.

      3, 2, 1 meins! Wie finde ich das für mich passende Stipendium?

      Gut zu wissen: Alle Studienfächer staatlicher oder staatlich anerkannter Hochschulen werden gefördert und es gibt eine Vielzahl an Stipendien für Studium oder Promotion. Die beliebtesten Anlaufstellen sind für gewöhnlich die zwölf vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Begabtenförderungswerke. Dazu zählen unter anderem die CDUnahe Konrad-Adenauer-Stiftung und die Studienstiftung des deutschen Volkes. Letztere ist das größte Begabtenförderwerk mit etwa 11 000 Stipendiaten. Da diese Stipendien begehrt sind, ist die Nachfrage entsprechend groß. Interessanterweise haben parallel dazu einige unbekanntere Stiftungen einen regelrechten Kandidatenmangel. So gibt es beispielsweise Stiftungen mit speziellen Kriterien wie religiöser Glaube, Fachrichtung im Studium und so weiter. Theoretisch kann jeder das zu seinem Profil passende Stipendium finden (vgl. DIE ZEIT 2005).

      Gemeinsam ist allen jedoch die Voraussetzung von überdurchschnittlichen Schul- und / oder Studienleistungen. Außerdem wird gesellschaftliches Engagement im sozialen, politischen oder kulturellen Bereich erwartet. In jüngster Zeit wird der Fokus der Begabtenförderungswerke vermehrt auf die Förderung von Studenten an Fachhochschulen, Studenten mit Migrationshintergrund und Studenten, deren Eltern nicht studiert haben, gelegt (vgl. Konrad-Adenauer-Stiftung 2012). Die folgenden Links können Ihnen als erste Anlaufstelle dienen.

      •www.studienstiftung.de

      •www.sdw.org

      •www.kas.de

      •www.fes.de

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