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Mythor 50: Die Mauern von Logghard. Paul WolfЧитать онлайн книгу.

Mythor 50: Die Mauern von Logghard - Paul Wolf


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einen weiteren Pfeil von der Sehne des Sternenbogens schnellen. Eine der Kreaturen, die Luxon bedrängten, wurde davon gefällt, aber da waren die drei anderen über ihm.

      Mythor sah es und vertauschte den Bogen wieder mit dem Gläsernen Schwert. So zielsicher er mit dem Sternenbogen auch war, so wagte er nicht, in das Knäuel von miteinander ringenden Körpern zu schießen.

      Mit Alton in der Hand sprang er von der Erhöhung und bahnte sich einen Weg durch die Reihen der Gegner, die schreiend auseinanderstoben. Aber das Klagen und Singen Altons übertönte ihr Schreien. Mythor schlug einen Angreifer mit dem Sonnenschild einfach zur Seite. Es gab einen dumpfen Laut. Plötzlich klammerte sich einer der Verwundeten an seinem Bein fest. Mythor spürte einen stechenden Schmerz, als sich Krallen in das Fleisch seiner Waden bohrten. Er schrie auf, trat mit dem anderen Bein nach dem auf dem Boden Liegenden und befreite sich.

      Plötzlich hatte er keinen Gegner mehr.

      »Sie fliehen!«, hörte er Sadagar triumphierend rufen. »Denen haben wir es aber gegeben.«

      Mythor blickte zu der Stelle, an der Luxon soeben noch mit seinen Gegnern gerungen hatte. Aber an dem Platz lagen nur noch die Körper der gefallenen Kreaturen.

      »Luxon!«, schrie Mythor und blickte sich um.

      Aus den Ruinen kam ein heiserer Schrei, der jedoch sofort wieder verstummte.

      Mythor lief in die Richtung, aus der er Luxons abgewürgten Ruf vernommen hatte. Als er durch einen halb eingestürzten Torbogen kam, sah er unweit vor sich zwei der krummen Gestalten, die eine dritte trugen. Es war Luxon, der verzweifelt versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien.

      Mit einem wütenden Schrei nahm Mythor die Verfolgung auf. Als die beiden Kreaturen ihn kommen sahen, ließen sie Luxon einfach fallen und wollten das Weite suchen.

      »Lass sie nicht fliehen, Mythor«, rief Luxon, kaum dass er frei war. »Das ist der Anführer. Er beherrscht Gorgan.«

      Da waren die beiden Fliehenden jedoch bereits zwischen den Trümmern verschwunden. Mythor erreichte Luxon, befestigte Alton an seinem Gürtel und stützte den Kameraden.

      »Es geht schon«, sagte Luxon. »Ich habe nur ein paar Kratzer abbekommen. Aber ich will lieber nicht daran denken, welches Schicksal mir in Gefangenschaft dieser Kreaturen geblüht hätte.«

      Sadagar rief nach ihnen, und Mythor meldete sich. Er machte sich mit Luxon auf den Rückweg. Dabei fragte Mythor:

      »Was hat der Anführer zu dir gesagt?«

      »Er nannte sich Gfeer oder so ähnlich und bezeichnete sich als Oberhaupt der Mabaser und als Herrscher dieses Dunklen Bezirks«, antwortete Luxon. »Lässt das nicht die Vermutung zu, dass wir uns hier tief in der Düsterzone befinden?«

      »Auch Logghard liegt an der Düsterzone«, sagte Mythor dazu.

      Als sie zu Sadagar und Hrobon zurückkehrten, war der Steinmann gerade damit fertig, seine Wurfmesser einzusammeln. Hrobon hatte sein Schwert gesäubert und steckte es in die Scheide zurück. Er begegnete Mythors Blick und wandte sich abrupt ab.

      »Wahrscheinlich werden die Mabaser keinen zweiten Angriff mehr wagen«, sagte Mythor. »Aber wer weiß, welche Überraschung dieser sogenannte Dunkle Bezirk noch für uns bereit hält. Wir müssen auf der Hut sein, wenn wir den Marsch in die Richtung fortsetzen, die uns der Helm der Gerechten weist.«

      »Kann man aus deinen Andeutungen schließen, dass du weißt, wo wir uns hier befinden?«, erkundigte sich Sadagar.

      »Ich muss Flüsterhand glauben, dass er uns nach Logghard geschickt hat«, sagte Mythor. »Immerhin wissen wir, dass er nicht aus alleiniger Kraft uns alle befördert haben kann. Also muss es auch hier Große geben. Außerdem weist mich der Helm der Gerechten in eine bestimmte Richtung. Logghard muss zumindest ganz nahe sein.«

      »Die Sache gefällt mir trotzdem nicht«, sagte Sadagar. »Warum zeigen sich die Großen nicht, die uns hergeholt haben?«

      »Ich muss dem Steinmann zustimmen«, sagte Luxon. »Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu sehr auf die Großen verlassen. Irgendetwas stimmt hier nicht.«

      Mythor nickte zögernd. Er war nicht ganz Sadagars und Luxons Meinung, wenn auch er kein Freund der Stummen Großen war. Er verabscheute ihre Rituale und die Art der Selbstverstümmelung, die sie betrieben, indem sie sich die Münder zunähten. Aber er wusste auch, dass sein Schicksal eng mit diesem Geheimbund verknüpft war und dass die Großen allein das Rätsel seiner Herkunft kannten. Da er die Großen wegen ihrer eigenartigen Methoden verurteilte, konnte er nicht recht glücklich darüber werden, dass sie ihn unterstützten. Einige Male hatte er sich bereits gegen ihre Hilfeleistungen gewehrt und sich gegen ihren Willen gestellt.

      Manchmal dachte Mythor sogar, dass ihm die Großen als Feinde lieber wären, denn als Freunde. Doch das war vermutlich ungerecht.

      Wie auch immer, trotz aller Bedenken gegen diesen mächtigen Geheimbund hatte Mythor keinen Grund, an Flüsterhands Versprechen zu zweifeln, dass er sie nach Logghard befördern würde.

      Denn der Große aus Erham hatte glaubhaft versichert, dass alle in der Ewigen Stadt der Ankunft des Sohnes des Kometen harrten.

      Seltsam nur, dass ausgerechnet blutrünstige Mabaser zu seinem Empfang bereitgestanden hatten.

      »Schade, dass uns Gfeer entwischt ist«, meinte Mythor wie zu sich. »Der Anführer der Mabaser hätte uns sicher einige Fragen beantworten können.«

      »Ich habe eine Idee, wie wir doch noch an ihn herankommen könnten«, sagte Luxon. »Als Köder für eine Falle wäre ein Teil deiner Ausrüstung vorzüglich geeignet. Denn ich gehe davon aus, dass die Mabaser es einzig auf die Waffen des Lichtboten abgesehen hatten. In diesem Falle wird Gfeer zugreifen, wenn sie ihm angeboten werden.«

      »Vielleicht wäre die Sache einen Versuch wert«, meinte Mythor überlegend.

      *

      »Wo sind wir?«

      »Wie lange sind wir unterwegs?«

      »Ist es Tag – oder haben wir Nacht?«

      »In welcher Richtung geht die Sonne auf? Wo ist sie?«

      Solche und ähnliche Fragen beschäftigten die Krieger jenes Heeres, das durch die ewige Dämmernis zog.

      »Ich esse nichts, habe aber dennoch keinen Hunger. Ich marschiere, ich weiß es, denn wenn ich an mir hinunterblicke, dann sehe ich, dass ich einen Fuß vor den anderen setze. Ich kann sprechen und ich denke ... Wieso fühle ich mich trotzdem wie tot?«

      »Denke besser nicht. Denke nicht daran, dass es eine Sonne und einen Mond und Sterne gibt, und eine Welt, die von Himmel, Horizont und Boden begrenzt wird. Zieh weiter, Kamerad, vielleicht kommen wir einmal an ein Ende.«

      »Wie viele sind wir? Vier Hundertschaften? Oder mehr?«

      »Mehr.«

      »Zehn ...?«

      »Mehr. Tausende – es ist schrecklich. Unvorstellbar. Aber zieh weiter, Kamerad.«

      »Wieso nennst du mich so?«

      »Weil wir das gleiche Schicksal haben. Wie heißt du?«

      »Clewyn.«

      »Ich bin Loennis von Broudan.«

      »Hast du Freunde hier?«

      »Viele ...«

      Der Reiter mit dem Federbuschhelm zügelte sein Pferd und ließ die Kolonne der Krieger an sich vorbeiziehen. Er sah viele bekannte Gesichter und hörte viele klingende Namen. Er lauschte den Gesprächen, ohne ihren Inhalten auf den Grund zu gehen. Alle Krieger drückten mit den verschiedensten Worten dasselbe aus: Ihre Hoffnungslosigkeit, die Sinnlosigkeit ihres Marsches ohne Ziel – sie fühlten sich als wandelnde Tote, waren abgestumpft, niedergeschlagen.

      Loennis von Broudan hörte bei einigen hundert zu zählen auf. Die Kolonne wurde immer ungeordneter.

      »Da


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