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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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in Nacht verwandelte, befestigte Fartuloon den umknüpfbaren Schlafsack als Hängematte an zwei Baumstämmen und schwang sich geschickt hinein.

      Hoffentlich, war sein letzter Gedanke, hatte er nicht verlernt, beim geringsten wichtigen Geräusch aufzuwachen.

      *

      Noch vor der Morgendämmerung erwachte er ganz plötzlich.

      Er öffnete die Augen und starrte blinzelnd senkrecht in den Sternenhimmel. Nach einigen Sekunden, als sein Blick scharf geworden war, entdeckte er zwischen den zahllosen Lichtpunkten insgesamt drei winzige Pünktchen, die sich bewegten.

      »Aha!«, bemerkte er wenig geistreich, rieb sich die Augen und ließ das Feuerzeug aufflammen. Der Boden unter ihm war sicher. Er rutschte aus der Hängematte, suchte seine wenigen Habseligkeiten zusammen und kontrollierte immer wieder die Punkte, die außerhalb der Planetenatmosphäre kreisten und die Sonnenstrahlen reflektierten.

      »Hoffentlich sind es Ligriden!«, meinte er. »Dann gäbe es weniger Schwierigkeiten.«

      Es war noch lange nicht sicher, dass diese drei Raumschiffe hier landen wollten. Alles war unsicher.

      Fartuloon verließ seinen Schlupfwinkel und setzte sich am Rand der leeren Fläche ins feuchte Gras. Er bekam Nackenschmerzen, weil er unentwegt die wandernden Reflexe beobachtete. Nacheinander verschwanden sie. Waren sie in die Lufthülle eingetaucht? Die wirklichen Sterne verschwanden nacheinander, im Osten zeichnete sich erste Helligkeit ab.

      Schließlich erkannte Fartuloon drei schwach leuchtende Streifen. Sie verliefen zunächst parallel, verzweigten sich dann und wurden größer und trotz der zunehmenden Helligkeit deutlicher. Schließlich rollte der scharfe Donner des Unterschallknalls über das Land. Fartuloon stand auf und rollte seine Hängematte zu einem Bündel zusammen.

      Nachdem die Raumschiffe einige Kreise gezogen hatten und dabei näher gekommen waren, bildeten sie mit flammenden Triebwerken ein unregelmäßiges Dreieck und kreisten über der verwüsteten Station. Reihenweise flammten mächtige Landescheinwerfer auf. In der zunehmenden Helligkeit sah Fartuloon genau, dass es keine Raumschiffe, sondern Beiboote waren; nicht sonderlich groß, aber schwer bewaffnet und von guten Piloten gesteuert. Das erste Boot landete an der Stelle, an der die Straße vom Landefeld ins Zentrum der Ruinen mündete.

      »Gehen wir!«, munterte sich Fartuloon auf. Er setzte sich in Bewegung und war sich des Risikos, für einen Feind gehalten zu werden, wohl bewusst. Das nächste Beiboot landete. Scheinwerfer schwenkten herum, leuchteten die geschwärzten Mauerreste an, tasteten über die Umgebung.

      Als das dritte Boot fauchend aufsetzte, als aus den Schleusen bewaffnete Ligriden stürmten und, ebenfalls mit Handscheinwerfern ausgerüstet, auf die Station zurannten, während Lautsprecherkommandos – unverkennbar ligridisch! – ertönten, kam Fartuloon ungesehen nahe an den Rand der Siedlung heran.

      Als er im Sichtbereich einer offenen Schleuse stand, hob Fartuloon beide Arme, trat ins Licht eines Landescheinwerfers und rief laut:

      »Ist unter euch der Diener des Gwyn, Wissenschaftler Ipolmen? Oder ist er noch immer auf Pjol-Kimorz?«

      Drei Ligriden in leichten Raumpanzern hielten ruckartig an, warfen sich herum und kamen auf ihn zugerannt.

      »Wer bist du?«, schrie einer. »Was ist hier geschehen?«

      »Ich bin Fartuloon, der Sternenwanderer. Ich habe versucht, eure Kameraden zu begraben. Aber ich fand keine Schaufel.«

      Die Antwort verblüffte die Ligriden und ließ Aggression nicht erst aufkommen. Fartuloon nahm die Arme herunter, zeigte auf die Siedlung und erklärte:

      »Sie sind alle tot. Derjenige, von dem die Siedlung vernichtet wurde, hat blitzschnell und erbarmungslos zugeschlagen.«

      »Zum Kommandanten!«, entschied ein Bewaffneter. »Dort hinein, Fremder.«

      Es waren ligridische Raumtruppen. Sie hielten sich nicht lange mit förmlichen Überlegungen auf. Zwei Soldaten packten Fartuloon an den Armen und schoben ihn in die Schleuse. Er stolperte über einige schmale Metallstufen und blieb im rückwärtigen Teil einer spartanisch ausgestatteten Pilotenkanzel stehen. Ein breitschultriger Ligride im gepanzerten Helm saß vor einer Platte und nahm den Blick von einer Dreifachreihe kleiner Farbmonitore.

      Ein Soldat, schräg hinter Fartuloon, machte eine kurze Meldung.

      »Hast du etwas vom Überfall gesehen?«, fragte der Ligride scharf. »Ich bin Kommandant Saarnoy, Gward.«

      Fartuloon sagte in ruhigem und furchtlosem Tonfall:

      »Ich wurde von einem Handelsschiff der Naldrynnen mitgenommen. Sie tankten am Fluss Wasser und warfen mich aus der Schleuse; es gab Meinungsverschiedenheiten unlösbarer Art. Ich sah die Antenne und wanderte einen Tag lang. Als ich die Siedlung betrat, sah ich, was passiert war. Habt ihr eine Notmeldung aufgefangen?«

      »Vor fünfeinhalb Tagen. Dein Name?«

      Fartuloon wiederholte ihn und erklärte, dass Ipolmen ihn unter dem Namen Colemayn kannte. Er schilderte kurz, auf welche Weise er Talkart, Ipolmen und Kommandant Acalner geholfen hatte und unterstrich seine Verdienste nicht besonders.

      »Du hast also nichts gesehen?«

      »Ich kam zu spät. Nein.«

      »Du kannst nicht bestätigen, dass es Hilfstruppen des Erleuchteten waren? Form der Raumschiffe?«

      Fartuloon schüttelte den Kopf.

      »Keine Überlebenden?«

      »Ich suchte nach Spuren, aber ich fand nichts. Tut mir leid. Ich weiß, dass die Pioniere besonders feine Kerle sind.«

      Saarnoy blickte ihn starr und prüfend an. Fartuloons gelbe Augen gaben die Blicke offen zurück. Dann kippte der Kommandant einen Schalter und sprach in das winzige Mikrophon, das vor seinen Lippen hing. Draußen dröhnte im ersten Morgenlicht die Lautsprecherstimme auf.

      »Der Brauch gebietet, Männer, dass wir unsere toten Kameraden ehren. Hebt eine Grube aus! In einer Stunde sind sämtliche Leichen unter der Erde. Ich will einen Stein, auf dem ein paar treffende Worte stehen. Schnell.«

      Hoffentlich sucht er sich nicht gerade meinen Dämonenkopf, überlegte Fartuloon und war ziemlich sicher, dass man sich nach ihm erkundigen würde. Er legte sich eine Ausrede für sein verändertes Aussehen zurecht. Er fragte sich darüber hinaus, wohin man ihn bringen würde.

      »Steine findet ihr in dieser Gegend«, sagte er und zog auf der Karte, die vor Saarnoy lag, eine Linie mit einem nicht mehr sauberen Finger.

      »Danke.«

      Durch die offene Schleuse kam das Dröhnen der Triebwerke herein. Ein Beiboot stieg auf, setzte einen Strahlprojektor ein und zog eine breite, tiefe Furche abseits der Siedlung. Ein Haufen aus Grünzeug, Erdreich und Geröll bildete sich. Etwa dreißig Männer schleppten in Tüchern die Überreste ihrer Kameraden aus der Siedlung. Fartuloon, bemüht, seinen guten Charakter zu offenbaren und den Ligriden zu zeigen, dass er harmlos war, fragte:

      »Soll ich helfen?«

      Der Blick des Kommandanten fiel auf den abgewetzten Kolben der Schusswaffe.

      »Nein. Unsere Sache. Her mit der Waffe.«

      Fartuloon hob bedauernd die Schultern und händigte dem Kommandanten vorsichtig die Waffe aus. Der Ligride musterte sie misstrauisch und schien ein solches Schießgerät noch nie gesehen zu haben. Fartuloon verzichtete darauf, Erklärungen abzugeben und bemerkte, dass Saarnoy das klobige, aber zuverlässige Ding in eine Metallkiste wegschloss.

      »Du wartest draußen«, sagte der Kommandant, der nicht wusste, wie er seinen seltsamen Fund einordnen sollte. »Hunger? Durst?«

      »Durst.«

      »Dort, im Fach.«

      Fartuloon dankte, ging zur bezeichneten Stelle und klappte einen Deckel hoch. Das Militär, dachte er melancholisch, versteht wirklich, Ordnung zu halten. Er fand in einem stoßsicheren Fach verschiedenfarbige


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