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Perry Rhodan 2539: Schreine der Ewigkeit. Marc A. HerrenЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 2539: Schreine der Ewigkeit - Marc A. Herren


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»Komm!«

      Er packte Saedelaere am linken Arm und zog ihn zum Gleiter. Er war nach dem Vorbild eines fliegenden Raubvogels geformt.

      Kurz fragte sich der Maskenträger, welchen Bezug die Lokopter zu flugfähigen Vögeln hatten. Nach seinem Wissen hatten die Lokopter eine evolutionäre Entwicklung durchgemacht, die entfernt jener der irdischen Straußenvögel entsprach. Schon ihre Vorfahren hatten nicht mehr die Anlagen besessen, sich aus eigener Kraft in die Luft zu erheben und zu fliegen.

      Saedelaere verdrängte den Gedanken und kletterte hinter Ennerhahl in das Innere des Gleiters. Der Schwarzhäutige ließ seine Finger über das Armbandgerät tanzen, worauf sich ihre Umgebung veränderte. Die Farben festigten sich, und die Geräusche, die bisher auf ein dumpfes Grollen reduziert gewesen waren, erstarkten wieder, als betätige jemand eine Musikanlage.

      Mit angehaltenem Atem sah sich Saedelaere um. Tatsächlich schlossen sich nach wenigen Sekunden die Ladetüren, und der Gleiter setzte sich in Bewegung.

      »Gute Wahl«, sagte er leise.

      Im Halbdunkel sah er Ennerhahls Blicke auf sich ruhen. In ihnen lag ein Ausdruck, den der Maskenträger nicht deuten konnte.

      Nach zwei Minuten des Schweigens, während derer sie die Formenergiewand dank einer selbsttätig klaffenden Strukturlücke durchquerten, sagte der geheimnisvolle Fremde: »Wir sollten nun aussteigen.«

      Er hob die linke Hand. Ein grünlicher Desintegratorstrahl schoss aus einem versteckten Projektor und löste eine Wand des Gleiters auf. Kurzschlüsse schossen durch den Gleiter, und die eindringende Luft sowie die versagende Steuerung ließen das Fahrzeug schlingern.

      »Festhalten!«

      Der Maskenträger sah den Boden auf sie zurasen. Mit einem Knall schlug der Gleiter hart auf und schlitterte mit infernalischem Kreischen einige Meter über den Untergrund, bevor er taumelnd anhielt.

      Ennerhahl wuchtete einen Kunststoffbehälter von sich herunter, vergewisserte sich, dass Saedelaeres SERUN seinen Träger ebenso vor Schaden bewahrt hatte wie sein eigener Anzug, und kletterte aus dem Wrack.

      Der Zellaktivatorträger folgte ihm.

      Sie waren genau zwischen zwei der großen eiförmigen Wohnkuppeln abgestürzt. Aus der Ferne erklangen die Sirenen einer Ordnungs- oder Rettungseinheit.

      »Und nun los«, murmelte Ennerhahl.

      Mit Maximalbeschleunigung schossen sie in die Höhe und entfernten sich von dem Schrein der Ewigkeit, dem Lichtturm und von Lokops Nest.

      3.

      Die Auserwählten

      Zwei Blaufedern mit zahlreichen nickelfarbenen Beinbehältern und sorgsam gepflegtem Federkleid schoben sich durch die Menge. Die Umstehenden zogen sich mit ehrfürchtig nach hinten gereckten Hälsen zurück.

      »Wusste ich es doch!«, stieß Svage erfreut aus und hob beide Arme. »Du bist Syrst Tykvenst Lokop! Ich habe dich schon auf dem Unterweisungshof ...«

      Syrst schloss die Augen. Er mochte nicht mehr hinhören. Hätte er nach dem glücklich überstandenen Test einfach das Weite gesucht ...

      »Was?«, hörte er Svage aufbrausen. »Was soll ich?«

      Syrst hob vorsichtig ein Augenlid. Irgendein Aspekt schien sich bereits wieder verändert zu haben.

      »Dich suchen wir ebenfalls, Svage Kittel Lokop! Kommt bitte beide mit, wir haben eine Verlautbarung ...«

      »Ich komme nirgendwohin mit! Jedenfalls nicht in Begleitung dieses ... dieses ... Subjekts!«

      Die beiden Blaufedern blickten einander verdutzt an. Offenbar waren sie es nicht gewohnt, dass ihnen widersprochen wurde. Syrst betrachtete verstohlen die verschiedenen technischen Kleingeräte, die in ihr Federkleid integriert waren. Sie sahen zwar offiziell aus, glichen aber nicht denen der Ordnungstruppe. Viel eher ...

      »Svage«, krächzte der eine Blaufedrige unsicher. »Ich bitte dich: Komm einfach mit. Du hast nichts zu befürchten. Wir wollen dir die Neuigkeit in aller Diskretion mitteilen!«

      »Ha!«, ereiferte sich Svage. »In aller Diskretion – dass mir nicht auf der Stelle alle Federn ausfallen! Die bloße Ankündigung einer persönlich zu vermittelnden Information in aller Öffentlichkeit verunmöglicht ihren diskreten Charakter durch die Sensationsgier ebenjener Gesellschaft!«

      Synchron öffneten beide Blaufedern ihre Schnäbel ... und schlossen sie wieder, ohne etwas gesagt zu haben.

      »Eine der Thesen aus Tykke Snippes Gherns Werk ›Der resozialisierte Lokopter‹«, half der fast Federlose aus. »Svage will dem Umstand Ausdruck verleihen, dass sich die hier Anwesenden die Schnäbel faserig spekulieren werden ob der besonderen Umstände der Bekanntmachung eurerseits.«

      Die beiden Blaufedern wackelten mit den Köpfen. Syrst hatte nicht den Eindruck, dass sie nun verstanden hätten, was man ihnen sagen wollte.

      »Die Leutchen tratschen«, übersetzte Syrst. »Also erzählt, was ihr zu erzählen habt.«

      »Ist das auch in deinem Sinn?«

      »Ja«, stieß Svage gereizt aus.

      Die beiden Blaufedern richteten sich in vollkommener Harmonie zu voller Größe auf. Sie tasteten nach ihren köcherartigen Beinbehältern und zogen je eine mit goldenen Spangen zusammengehaltene Papierrolle heraus.

      »Syrst Tykvenst Lokop«, sagte der eine der Blaufedern in gewichtigem Tonfall.

      »Svage Kittel Lokop«, sagte der andere in nicht minder bedeutungsvoller Betonung.

      »Das hohe Gremium der Nestbewahrer und Schreinwächter ist übereingekommen, dich, Syrst Tykvenst Lokop ...«, der Sprecher blickte auffordernd zu seinem Kollegen.

      »... und dich, Svage Kittel Lokop«, fuhr dieser fort, »in den ehrenvollen Kreis der Auserwählten zu bestellen!«

      »Im Schrein der Ewigkeit werdet ihr und 341 weitere Würdenträger aus Lokops Nest die letzten Sieben bestimmen, die als die neuen Wächter die nächste Klausur beginnen!«

      »Was?«, hauchte Syrst fassungslos. »Ich?«

      »Was?«, krächzte Svage entgeistert. »Er?«

      *

      Aufgeregt trippelte Syrst vor dem Panoramafenster auf und ab. Die Straße vor dem Konferenzgebäude leuchtete in allen Farben. Stoffbahnen mit den Wappen aller Nester bewegten sich leicht im künstlichen Wind. Die Sonne schien durch die verschiedenen, halb- und volltransparenten Luken der Kuppel und besprenkelte die Szenerie in warmen Farbtupfern.

      Massen von Lokoptern, mehr, als er je beisammen gesehen hatte, ließen sich durch die Straße treiben und genossen die feierliche Stimmung. Viele tanzten und brachten damit den Kish, der aus ihren Fußkrallen trat, in Wallung. Als wären es Millionen kleiner weißer Lebewesen, wirbelte und brodelte der Kish im Takt der tanzenden Beine.

      Die Klausur der Mächtigen dauerte hundert Sonnenumläufe und war so selten, dass nicht alle Lokopter in den Genuss von zwei Klausur-Wechseln kamen. Deshalb versuchte jeder, die drei Wochen dauernden Festlichkeiten möglichst ausschweifend zu genießen – ungeachtet der Tatsache, dass nur ein Bruchteil der Bevölkerung der eigentlichen Zeremonie beiwohnen durfte.

      Es blieb den Würdenträgern der lokoptischen Gesellschaft vorbehalten, in den Schrein der Ewigkeit hochzusteigen und dort mitzuerleben, wie aus den 343 Auserwählten die Sieben Mächtigen entstanden.

      Die gewöhnliche Bevölkerung nahm in ausgelassenen Festen von den Auserwählten Abschied und setzte dann die Feierlichkeiten in den Gassen und den Hochlaufgittern fort.

      Syrst Tykvenst Lokop hatte stets gewusst, dass er trotz aller Hochstapelei nie und nimmer als Würdenträger durchgehen würde.

      Dabei hatte er schon als Jungvogel davon geträumt, einmal heimlich durch den Lichtturm in den Schrein der Ewigkeit zu steigen und die Zeremonie mit eigenen


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