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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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Hülle der RAS TSCHUBAI lösten, glaubte er, eine leichte Klebrigkeit zu spüren.

      Es war nur ein flüchtiger Moment, der ihn jedoch nachhaltig irritierte. Unzählige Male war er in einem SERUN in den Einsatz gegangen. Das Schuhwerk war mit sensitiven Folien ausgelegt, die seinem Träger ein taktiles Gefühl für den Untergrund vermittelten – angemessen gedämpft: Brühend heiße, scharfkantige oder ätzende Oberflächen schmerzten nicht, sondern wurden nur andeutungsweise klassifiziert. Rhodan bewegte sich auch nicht zum ersten Mal über die Außenhülle der RAS TSCHUBAI. Hatte die neuartige Anmutung etwas damit zu tun, dass sich der Werkstoff Ynkalkrit mit Spuren von Proto-Eiris verbunden hatte?

      Er warf einen Blick durch das schmale Fenster im SERUN-Ärmel auf sein Multikom. Das Gerät zeigte ein schwaches und nicht näher definierbares, fünfdimensionales Energiefeld an, das die Hülle des Schiffes wie ein hauchdünner Firnis bedeckte. Oder wie eine Haut.

      Der Detektor des Multikoms empfing in dieser Sache außerdem Daten, die es denkbar erscheinen ließen, dass jener Firnis auch über sechsdimensionale Energiekomponenten verfügte. Um solche Energien nachzuweisen, brauchte es allerdings höherwertige Ortungsgeräte.

      Immerhin: Seine Empfindung hatte ihn wohl nicht getäuscht. Etwas an der Hülle der RAS TSCHUBAI hatte sich verändert. »Bist du für die energetische Ummantelung meines Schiffes verantwortlich?«, fragte er.

      »Das Nashadaan«, stellte Zemina Paath richtig.

      »Hat dieser Energiemantel die RAS TSCHUBAI stillgelegt?«

      »Ja«, sagte Paath. »Zu unserem Schutz.«

      »Vor den Cairanern?«

      »Vor den Cairanern, vor den Ladhonen, vor wem auch immer.«

      »Gut«, murmelte Rhodan. Es war eine andere Zeit, sie hielt neue Gefahren für ihn bereit.

      Wie mochte es jenen ergangen sein, die auf Wanderer zurückgeblieben waren? Perry Rhodan II, seinem anderen Ich? Lua Virtanen und Vogel Ziellos, der endlich sein Ziel gefunden hatte? Ernst Ellert? Hatten sie Glück und Frieden genießen können oder genossen sie noch?

      Was, vor allem, hatten diejenigen erlebt, die all die Jahre in der Milchstraße verbracht hatten, seine alten Freunde Reginald Bull und Homer G. Adams oder der Haluter Icho Tolot? Und was war mit der Familie seines Freundes Bully, mit Toio Zindher und ihrer gemeinsamen Tochter Shinae?

      Er riss sich von diesen Gedanken los. Sie hatten das Nashadaan beinahe erreicht. Paath hielt auf eines der Fenster zu. Möglich, dass es sich hierbei um Schotts handelte, um Schleusen oder Hangartore.

      Paath verlangsamte ihren Flug, breitete die Arme aus und drang in die Öffnung ein. Rhodan folgte ihr kurz darauf. Das Fenster nahm ihn auf wie eine zähflüssige Substanz, die seinen Flug zwar verlangsamte, aber nicht stoppte.

      Dann schwebte er in den Innenraum.

      Sein Eindruck war: Dies ist eine Kathedrale.

      Licht fiel durch einige – bei Weitem nicht durch alle – Fenster, in dicken, fast stofflich anmutenden Säulen. Perry Rhodan erkannte, dass der Innenraum der Hülse hohl war. Wie zufällig verteilt hingen verschieden große geometrische Körper im Raum, Würfel, wie Rhodans erster Gedanke war. Aber ein wenig komplizierter waren diese Gebilde schon.

      Eine Mischung aus Würfel und Bienenwabe. Sie hatten überwiegend sechsseitige Flächen, verbunden durch Quadrate. Der Fachausdruck dafür heißt Oktaederstumpf, entsann sich Rhodan.

      »Was ist das?«, fragte er Paath.

      »Das sind die Daans dieser Hülse«, antwortete sie. »Lebensräume. Mediatheken. Maschinen. Vorratskammern. Traumkapseln. Medokabinen. Und so weiter.«

      Die Gebilde waren durch Seile oder Drähte miteinander verbunden, manche davon dick wie Rhodans Unterarm, andere fast unsichtbar wie Fäden aus Spinnenseide. Ihre Anordnung schien keinem sichtbaren System zu folgen: Größere Daans waren durch hauchzarte Bande verknüpft, kleinere Gebilde durch wuchtige Trossen.

      Rhodan ließ seinen Blick durch den Raum streifen, betrachtete die Innenseite der Schiffshülle. Sie war bemalt – bemalt oder mit Mosaiken ausgelegt. Das Visier seines SERUN-Helms folgte seinem Blick und stellte ihn scharf.

      Rhodan betrachtete die Bilder. Es war schier überwältigend. Er sah neben schlichten, aber ausdrucksstarken Zeichnungen prachtvolle Gemälde, angedeutete Skizzen, kaum eine Handfläche, kaum einen Daumennagel groß, dann wieder Panoramen von Dutzenden Metern Länge und Breite. Manche Bilder gingen ineinander über, andere waren durch eine kreisrunde, schwarze Kontur von allen anderen getrennt. Er sah Dutzende, Hunderte verschiedener Darstellungsstile; er sah Farben aller Art und Leuchtkraft; er sah Globen, Landschaften, Landkarten, Bauwerke, Maschinen, Fahr- und Flugzeuge, Lebewesen in einer sinnesverwirrenden Mannigfaltigkeit und exotischen, fremdartigen Pracht.

      Ein wenig erinnerten die Werke ihn auch an die Zeichnungen, die er auf Zemina Paaths Lidern gesehen hatte.

      Holonder hätte seine Freude, durchfuhr es ihn. Jedes Museum Terras hätte seine Freude.

      »Von wem stammen diese Bilder?«

      »Von vielen«, sagte sie.

      »Auch von dir?«

      Rhodan spürte ihr Zögern. »Das will ich nicht ausschließen«, sagte sie dann.

      Rhodan war, als zögen diese Bilder ihn an, als saugten sie sich an ihm fest. Er musste sich zwingen, den Blick zu lösen.

      »Hast du genug gesehen?«, fragte Zemina Paath.

      Rhodan nickte, immer noch von der stillen Bilderflut wie betäubt. »Es ist sehr beeindruckend. Ich werde nun auf mein Schiff zurückkehren. Ich denke aber, wir bleiben in Kontakt, Zemina Paath.«

      »Du willst ohne mich zurück?«, fragte sie. Nun klang ein Hauch von Belustigung mit.

      »Du hast dein Schiff, ich habe meines«, sagte Rhodan. »Ich muss meine Besatzung wecken, die Schäden erheben und reparieren. Und dann fliegen wir heim ins Solsystem. Nach Terra.«

      »Terra?« Sowohl in ihrem Gesicht wie in ihrer Stimme spiegelte sich Verwunderung, Erschrecken, schierer Unglaube.

      »Wohin sonst?«, fragte Rhodan, ehrlich überrascht.

      »Es gibt keinen Ort namens Terra«, sagte Paath. »Es gibt ihn nicht. Es hat ihn nie gegeben.«

      »Was?«

      »Terra ist das Irrlicht dieser Galaxis«, fuhr Paath fort. »Eine Legende. Ein Haufen von Legenden, ausgedacht von Banden von Terranern, um sich Privilegien zu sichern und eine höhere Wertigkeit zu beanspruchen. Terra ist der Grund zahlloser Kriege. Terra ist der Sprengsatz, der die Gesellschaft der Milchstraße zerstören soll. Terra ist das Gift, das alle lähmt, die guten Willens sind.«

      War das ihre eigene Empörung? Oder sprach sie die Empörung anderer nach? »Wie kommst du darauf?«, fragte Rhodan.

      Er fühlte sich, als schwankte der Boden unter ihm. Als würde ihm ein Stück seines Herzens und seines Verstands herausgerissen. Wie hatte Zemina Paath vorhin gesagt? Ich bin porös. In diesem Augenblick glaubte er, sie zu verstehen.

      Sie schwieg.

      »Wie kannst du so etwas sagen?« Fast hätte er geschrien.

      »Das sage nicht ich«, entgegnete Paath. »Das sagt alle Welt.«

      Unmöglich! Terra soll nie existiert haben? Rhodans Gedanken rasten.

      Er, dem ein legendärer Ruf vorauseilte, in jeder Situation sofort umschalten zu können, sich auf Neues einstellen und den Überblick in erzwungener Gelassenheit behalten zu können – er stand in diesem Moment neben sich. Das war Irrsinn!

      »Was genau sagt alle Welt?«, fragte er gepresst.

      »Dass Terra nichts als eine Legende ist. Ein Mythos.«

      Das kann nicht sein!, wollte Rhodan rufen. Aber er schwieg. Das war ganz sicher nicht der richtige Moment, darüber zu diskutieren, dass das Wissen um einen Planeten,


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