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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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»Wir sind echt. Und wir bringen unsere eigenen Machtmittel mit. Aber wir brauchen jemanden, der sich hier auskennt. Der uns sagt, wie wir in die Zentrale kommen, um uns Stahmon zu schnappen!«

      Gabriel tauchte einen Finger in die Weinlache und führte ihn an die Lippen. »Ohne einen PePId kommt ihr nicht mal in die Nähe der Zentrale!«

      »Einen PePId?«, hakte ich nach. »Was genau ist das?«

      »Ein Überwachungsinstrument. Ein permanenter Positions- und Identitätssender. Nur ich und wenige andere Posbis und Matten-Willys haben keinen. Ohne einen PePId kommt man nicht in Sektion Alpha. Jedenfalls nicht, ohne sofort entdeckt und verhaftet zu werden.«

      Gucky klopfte sich auf die Brust. »Wer braucht einen PePId, wenn er Gucky hat? Wir könnten einfach in die Zentrale springen!«

      »Ich kenne die Geschichten über deine Fähigkeiten. Die Zentrale wird von einem HÜ-Schirm geschützt. Kannst du auch durch den springen?«

      Mein Freund machte ein Gesicht, als hätte er in faules Avocadofleisch gebissen. »Nur, wenn es unbedingt sein muss.«

      »Vergesst die Zentrale!«, forderte ich. »Wo hält sich Stahmon sonst noch auf? Spricht sie manchmal zu den Posbis?«

      »Regelmäßig«, bestätigte Gabriel. »Jeden dritten Tag. Morgen ist es wieder so weit. Da wird er im Saal der Verkündung sein und uns beruhigen, wie es seine Art ist. Der gute Patron. Habt ihr die Holoflächen auf den Gängen bemerkt? Man wird Stahmon überall auf der Station sehen können. Einige Posbis werden in die Halle kommen, doch die meisten werden in den Gängen sein und sich die Rede auf dem Holo anschauen.«

      »Wie ist Stahmon geschützt?«

      »Ich weiß es nicht«, sagte Gabriel. »Ich habe nie Schutz bei ihm gesehen. Er scheint sich in Sicherheit zu wiegen. Doch damals, als wir ihn angegriffen haben, hat er sich uns entzogen. Er ist einfach verschwunden.«

      Gucky schwebte ein Stück höher. »Stahmon könnte einen transportablen Transmitter verwenden. Oder er kann teleportieren, wie ich.«

      Ich lächelte. »Das werden wir herausfinden.«

      »Morgen?«, fragte Gucky nach.

      »Ja. Morgen. Ich habe einen Plan.«

      *

      Ich nahm mir die Zeit, einige von Gabriels Aussagen zu überprüfen. Wie es schien, sagte er die Wahrheit. In dem Bereich, in dem er sich aufhielt, entdeckten die ausgeschickten Sonden keine Überwachung. Außerhalb dagegen schon.

      Es gab mehrere Punkte im Boden, in die etwas eingelassen war. Es mussten die Projektoren sein, von denen Gabriel gesprochen hatte, doch eine genauere Überprüfung war unmöglich, solange sie desaktiviert im Boden lagen.

      Während ich alles für ein transportables HÜ-Feld vorbereitete, kam der Zeitpunkt der Rede immer näher.

      Willka war nach wie vor bei Kirt, ebenso wie Prexxel-Alabaster. Er machte keine Anstalten, uns an Stahmon zu verraten, was mich erleichterte. Die Einwände meines Logiksektors hatten mich verunsichert.

      Bisher gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass von Prexxel eine Gefahr drohte, im Gegenteil. Er half Aurelia, weitere Informationen zu sammeln. Gemeinsam hatten die beiden Zugriff auf ein Datennetz, wobei sie allerdings rasch auf ein Hindernis stießen: Offensichtlich gab es eine Menge Daten, die den normalen Bewohnern von WHEELER nicht zugänglich waren. Aurelia war dabei, einen unautorisierten Zugriff zu planen, um Daten zu rauben. Noch wollte ich einen solchen Eingriff nicht riskieren. Er konnte uns auffliegen lassen. Wenn es so lief, wie ich es geplant hatte, würde uns Stahmon Antworten liefern.

      Gabriel begutachtete mein Werk: zwei Projektoren, die Stahmon in einen HÜ-Schirm hüllen sollten, sobald Gucky mit ihr in dieses Gebiet sprang. »Beeindruckend. Ihr seid wirklich hervorragend ausgestattet. Leiden eure Geräte nicht unter der Hyperkorrosion?«

      »Warten wir es ab«, wich ich aus.

      Gabriel kniff die Augen zusammen. Er sah aus, als wollte er weiterfragen, ließ es dann jedoch. Stattdessen schaltete er die Holowand neben uns ein. Helles Licht flammte auf, das mich geblendet hätte, hätte das Helmvisier nicht automatisch reagiert und entsprechend abgedunkelt. Die Halle war mit einem Mal taghell.

      Auf dem Holo erkannte ich einen Saal, der an ein römisches Amphitheater erinnerte. Mehrere Ränge wanden sich an seinen Seiten in einer Spirale aufwärts. Sie waren etwa zur Hälfte mit Posbis und Matten-Willys besetzt, die sich seltsam ruhig verhielten. Die Stimmung war gedrückt wie bei einer Beerdigung. In der Mitte schwebte eine leere Plattform, auf die ein helles Spotlicht wies.

      Ich wusste, dass Gucky in der Menge war. Er hatte sich im SERUN unter die Posbis gemischt, schwebte vermutlich über ihnen, um Zusammenstöße zu vermeiden. Sobald Stahmon auftauchte, konnte er zuschlagen.

      Angespannt schaute ich auf die Uhrzeit im Multifunktionsgerät. »Sollte Stahmon nicht bereits da sein?«

      Gabriel verschränkte die Arme vor der Brust. »Er lässt gerne auf sich warten. Spielt sich als launischer Herrscher auf. Als Patron mit einigen Allüren.«

      In dem Moment erlosch das Licht in der Halle der Verkündung. Die Posbis im Saal reagierten nicht darauf – sie hatten es wohl erwartet. Als das Licht wieder anging, stand Stahmon auf der Schwebeplattform. Die Frau trug ein auffallendes, rotes Prachtgewand, das einer arkonidischen Zhdopanda alle Ehre gemacht hätte.

      »Sicherheit geht vor!«, rief Stahmon in den Raum, und die Stimme war alles andere als weiblich oder männlich. Undefinierbar. Wer oder was war Stahmon tatsächlich?

      »Sicherheit geht vor!«, wiederholten die Posbis und Matten-Willys. Mir schauderte, denn sie klangen wie Roboter. Sicher waren auch Roboter unter ihnen, doch sie konnten keineswegs alle welche sein.

      »Es freut mich, dass ihr wieder so zahlreich erschienen seid«, sagte Stahmon ein wenig umständlich. »Wie einige sicher mitbekommen haben, gab es vor drei Tagen einen Zwischenfall. Eine Space-Jet der Liga hat sich uns angenähert und drohte, uns zu orten.«

      Ein Aufstöhnen ging durch die Reihen.

      »Seid beruhigt!«, rief Stahmon. »Die Jet wurde vernichtet!«

      Ich erstarrte, fragte mich, ob das die Wahrheit sein konnte, und verwarf es rasch. Tarü Shaheen war im Schattenmodus gewesen. Zweifellos war er entkommen. Nach unserer Teleportation hatte er keinen Grund mehr gehabt, vor Ort zu bleiben. Stahmon log also, um die Gemüter zu beruhigen.

      »Wir sind nach wie vor sicher!«, rief Stahmon. »Ihr müsst euch um nichts ...«

      Stahmon drehte sich um, wirkte irritiert. Spürte er Guckys Gegenwart? Der Ilt war im SERUN getarnt, sodass selbst ich ihn auf diese Entfernung ohne direkten Kontakt nicht sehen konnte.

      »Was ...?«, brachte Stahmon noch hervor, dann verschwand er.

      Die Posbis und Matten-Willys auf den Rängen fuhren hoch. Scheibenförmige Flugroboter stiegen vom Boden auf, schossen zur Plattform.

      »Geschafft!«, hörte ich Guckys triumphierende Stimme. Mein Freund und Stahmon materialisierten genau im vereinbarten Raumabschnitt.

      Stahmon starrte mich an, kniff die dunklen Augen zusammen.

      »Da!«, rief Gabriel. Er klang panisch. »Atlan, da!«

      Ich sah zur Holofläche. Stahmon war wieder da! Er ragte in der Halle der Verkündung auf der Antigravplattform auf, hob beruhigend die Hände. Gleichzeitig stand er vor mir und Gabriel, festgehalten von Gucky.

      Wie vereinbart aktivierte ich den HÜ-Schirm. Nur eine Sekunde vorher teleportierte Gucky mehrere Meter fort von Stahmon. Gerade rechtzeitig!

      Stahmon saß allein unter dem HÜ-Schirm fest und lächelte mich an. »Ich kenne dein Gesicht. Bist du der, dessen Aussehen du trägst?«

      »Ich bin Atlan. Atlan da Gonozal. Was ist das da in der Halle? Eine Holoprojektion?«

      Stahmon lächelte ein schmallippiges Lächeln, dünn wie eine Klinge. »Ich


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