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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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denen die Zweit- oder Drittkopplung bevorstand?

      Offenbar waren sie genauso überrascht wie Ofilor, nicht allein im Götterhain zu sein. Sie brummten sich einige unverständliche Worte zu und zogen sich hinter den Menhir zurück.

      Sollten sie die Abgeschiedenheit genießen. Ofilor interessierte es nicht. Ihn beschäftigten seine eigenen Probleme.

      Zum Beispiel, dass die Kopplung ausgerechnet während des Aufbruchsfestes stattfand. So würden nicht nur die üblichen Zuschauer seinen erneuten Versuch verfolgen – und womöglich sein erneutes Scheitern. Darüber hinaus würden ihn die Augen unzähliger neugieriger Fremdvölker anstarren. Die besten Voraussetzungen, um nervös zu werden.

      Immerhin würde Bobla Ologbon die Zeremonie verpassen, was Ofilor einerseits kränkte, andererseits aber auch erleichterte.

      »Augenblick bitte«, riss ihn eine Stimme aus den Gedanken.

      Er sah auf. Erst da bemerkte er, dass er den Ausgang beinahe erreicht hatte. Draußen auf der Straße schlenderten Festbesucher mit langen Hälsen und Tellerköpfen vorbei. Züülish nannte sich diese Spezies, wenn er sich nicht irrte. Er konnte die komplizierten Namen anderer Völker oft nur schwer behalten.

      Der Hainwächter in grauer Uniform, der ihn angesprochen hatte, beobachtete die Langhälse, bis sie weitergegangen waren. Dann wandte er sich Ofilor zu.

      »Was ist denn?«, fragte der Jungolubfaner. Er kannte den Wächter. Ononkyr, ein alter Bekannter seines Vaters. Diese Vertrautheit bedeutete jedoch nicht, dass er mit ihm oder einer Kontrolle gerechnet hatte.

      »Ofilor! Solltest du nicht längst in den Kontaktgärten sein und dich auf die Kopplung vorbereiten?«

      »Ich bin gerade auf dem Weg dorthin.«

      »Sehr gut, sehr gut.« Ononkyr schien nachzudenken. »Gestern hat sich ein Terraner im Hain herumgetrieben. Kannst du dir das vorstellen?«

      »Unglaublich.« Ofilor hatte keine Lust, sich auf ein Gespräch mit dem Wächter einzulassen. Doch was blieb ihm anderes übrig? »Aber Nicht-Olubfanern ist der Zutritt nach cairanischem Gesetz verboten.«

      »Das wusste er wohl nicht. Und Scherzbolde haben den Holoprojektor am Eingang mit Dreck beschmiert, sodass das Verbotssignal nicht mehr sichtbar war.«

      »Wer tut denn so etwas?«

      »Festgäste? Jugendliche, die zusehen wollten, wie Ahnungslose dem Rausch des Harzaromas erliegen? Ich weiß es nicht. Und du? Weißt du etwas darüber?«

      »Was denkst du von mir?«

      »Ich frage nur. Egal, wenn die Cairaner den Übeltäter erwischen, wird er es nicht mehr so spaßig finden. Auf jeden Fall habe ich den Projektor gereinigt und ...«

      »Ononkyr?«

      »Ja?«

      »Ich muss wirklich zusehen, dass ich zu den Kontaktgärten komme.«

      »Selbstverständlich. Aber da ich schon einmal hier bin, will ich meine Pflicht erfüllen.« Sein Tonfall wurde geschäftsmäßig: »Trägst du verbotene Substanzen wie Harztropfen bei dir?«

      Hitze stieg in Ofilor auf. »Ich frage noch einmal: Was denkst du von mir?«

      »Bist du mit einer Durchsuchung einverstanden?«

      Eine rhetorische Frage. Wer an dieser Stelle mit Nein antwortete, steckte in cairanischem Gewahrsam, ehe der letzte Buchstabe verklungen war. »Nur zu.«

      Ononkyr tastete ihn ab, durchsuchte die Taschen seines Einteilers und kontrollierte stichprobenhaft einige Körperfalten. Unterdessen fragte sich Ofilor, ob es doch Götter gab. Oder war es nur die Stimme seines schlechten Gewissens, die ihn davon abgehalten hatte, auf Osgus Vorschlag einzugehen?

      Noch immer wallte die Hitze der Erleichterung durch seinen Körper. Er war so knapp davor gewesen, einige Harztropfblüten zu entleeren. So knapp!

      Zuerst hatte er sich feige geschimpft, lieber den Gesetzen zu gehorchen, doch dann war ihm klar geworden, dass es wesentlich mehr Tapferkeit erforderte, die Kopplung ohne Hilfsmittel zu versuchen.

      »Alles in Ordnung«, sagte Ononkyr.

      »Ich weiß.«

      »Ach ja, ehe ich es vergesse: großartige Nachrichten! Du musst erleichtert sein.«

      Die Hitze kehrte zurück. Wusste der Wächter etwa, dass Ofilor beinahe straffällig geworden wäre? »Wovon sprichst du?«

      »Hast du es etwa nicht gehört? Dein Vater ist zurückgekehrt!«

      »Bobla?« Ofilor war wie benommen. »Aber ...«

      »Die Ladhonen haben sein Schiff angegriffen. Deshalb war er auch überfällig. Bei der Rückkehr ins Olubneasystem wäre er beinahe ...«

      Die Stimme des Wächters verkam für Ofilor zu einem bedeutungslosen Brummen. Stattdessen füllte ihn ein einziger Satz aus.

      Bobla ist wieder da.

      Er wusste, dass er sich darüber hätte freuen müssen. Und ja, er freute sich. Trotzdem herrschte ein anderer Gedanke vor.

      Bobla ist wieder da. Er sieht zu, falls ich scheitere.

      »Entschuldige, wenn ich dich unterbreche«, hörte sich Ofilor durch seine Benommenheit sagen. »Ich muss noch einmal zurück in den Hain.«

      »Ich dachte, du hast es eilig.«

      »Hab ich auch. Aber so viel Zeit muss sein, um den Göttern für die Rückkehr meines Vaters zu danken.«

      Und um einige Harztropfen zu holen. Du wirst mich doch sicher kein zweites Mal durchsuchen, oder?

      Und was hast du verloren?

      Deine Frage zu beantworten, wäre eine Möglichkeit, mit der Situation umzugehen – aber gewiss nicht die beste. Sie führt zu Niedergeschlagenheit, nutzloser Grübelei und Gedanken, die sich im Kreis drehen.

      Vielmehr müsste die Frage lauten: Was hast du gewonnen? Das will ich dir gerne sagen, Osmund: die Aussicht auf ein Leben ohne den Weltenbrand. Das Wissen und die Genugtuung, dass wir unzähligen Lebewesen eine lange, erfüllte Existenz ermöglicht haben. Eine Zukunft, die vor unserer Mission keineswegs gesichert war.

      Nur eine Sache beschäftigt mich. Wie viele interessante Bücher mögen in den letzten fünfhundert Jahren erschienen sein? Ich frage mich, wie ich das alles jemals lesen soll.

      (Muntu Ninasoma)

      8.

      Die Planung, so unbeständig

      Ein Olubfaner betrat die Halle. Er trug einen rötlich glänzenden Einteiler mit verschnörkelten silbernen Symbolen, die schon auf den ersten Blick bedeutend wirkten, selbst wenn man sich mit den modischen Gepflogenheiten dieses Volkes nicht auskannte.

      Mit schaukelnden Schritten kam er ihnen im aufrechten Gang zwischen klobigen Blöcken und mächtigen Säulen entgegen, die eher an eine Maschinenhalle als an einen Audienzsaal erinnerten.

      Er blieb vor ihnen stehen, ließ den Blick von einem zum anderen wandern und machte es sich auf einer Sitzschale bequem, indem er auf die Hinterläufe sank. »Wer von euch fünf tapferen Gesellen ist Wahlmeisterin Sirne Caliko?«

      Farye Sepheroa erhob sich kurz von ihrem Sessel, einem von elf für humanoide Besucher geeigneten Exemplaren in einer Reihe. »Das bin ich.«

      Der Olubfaner gab ein Brummen von sich. »Ich danke dir und deinen Begleitern für den heldenhaften Einsatz zur Rettung der GLUTOBAT III. Mein Name ist Origobo. Ich bin der Großdirektor der olubfanischen Territorien.«

      Was, wie Rhodan aus dem abgehörten Funkverkehr wusste, die Bezeichnung für den amtierenden Regierungschef des Planeten war.

      Origobo sprach ein akzentfreies Interkosmo, wenn man von dem stets bei den Vokalen mitschwingenden O-Laut absah. Hatten die Cairaner die Sprache als Lingua


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