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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton


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genau dort, wo er es vermutet hatte. Aber er musste warten, sich schließlich durch Dutzende Tefroder drängen, die ihn ebenfalls benutzen wollten. Er war ihnen gegenüber im Vorteil. Er war unverletzt und bei bester Gesundheit.

      Deck sieben. Er verließ den Antigravschacht, sah sich um. Hunderte von Tefrodern in einem Raum, der höchstens fünfzig aufnehmen konnte. Er schob Verletzte beiseite, die auf Hilfe warteten, stieg über Sterbende hinweg, die zusammengebrochen waren, bis eine kleine, resolut wirkende Frau ihn am Oberarm festhielt. Ihr Griff war erstaunlich kräftig.

      Ihr grüner Overall war blutverschmiert, und der Blick ihrer Augen war längst nicht mehr traurig, sondern nur noch leer. »Zutritt nur für Notfälle«, sagte sie. »Du gehst am besten zur Zentrale.«

      »Ich suche Raye Corona. Sie ist Medikerin. Weißt du, wo sie ist?«

      Die Frau starrte ihn an, als habe er den Verstand verloren. »Eine Raye Corona gehört nicht zur Besatzung. Aber wenn sie Medikerin ist, operiert sie. Doch du kannst da nicht rein.«

      Zim ging einfach weiter. Zuerst versuchte die Frau, ihn aufzuhalten, doch dann ließ sie ihn los. Sie hatte keine Zeit, sich mit einem Verrückten abzugeben.

      Verzweifelt schaute er sich um. Nun sah er immer wieder Männer und Frauen in grünen Overalls, doch Raye war nicht dabei.

      Der Gang hinter dem Vorraum war nicht so überfüllt. Zehn, fünfzehn Türen. Hinter welchen befanden sich Operationssäle?

      Er ging drei, vier Schritte weiter, und dann hörte er die vertrauten Töne, leise, doch eindringlich.

       Lasky Baty.

      Seine verzweifelte Hoffnung hatte einen Namen bekommen. Er ging zu der Tür, hinter der die Musik erklang, stieß sie auf, trat in einen hellen, kalten Raum, sah Medoroboter und einen Operationstisch und einen Tefroder mit einer klaffenden Brustwunde darauf und eine schlanke, zierliche Gestalt, die sich über ihn beugte.

      Er wollte sich räuspern, doch kein Ton drang über seine Lippe. Er wollte sprechen, doch sein Hals war wie ausgetrocknet. Er brauchte drei Versuche, bis er es schaffte. »Raye ...«

      Sie hob den Kopf, und sein letzter Zweifel wich. Er konnte sein Glück nicht fassen. Der Raum war auf einmal nur noch strahlend hell, aber nicht mehr kalt.

      Ihre Blicke trafen sich.

      »Zim?«, sagte sie fassungslos. »Zim?«

      »Ich habe versprochen, dass ich zu dir zurückkehre«, murmelte er.

      »Zim, es ist so schrecklich ...« Ihre braunen Augen waren stumpf, das Leid darin fügte ihm körperliche Schmerzen zu. »Er ist tot, ich konnte ihm nicht mehr helfen.«

      Er wusste genau, dass sie mit dem ersten Satz nicht diesen einen Patienten meinte, den sie verloren hatte.

      Sie deckte die Leiche zu.

      Sie hatte noch immer keinen Schritt auf ihn zu getan.

      Zim fühlte sich völlig hilflos. Warum war er ihr gegenüber so unsicher?

      »Sie haben alles zerstört, alle getötet«, sagte sie. »Unsere Heimat existiert nicht mehr.« Ihre Schultern bebten, plötzlich liefen Tränen über ihr Gesicht.

      »Es tut mir so Leid ...« Natürlich konnten seine Worte sie nicht trösten, aber was sollte er sagen? »Wir werden euch helfen. Wir werden eure Verletzten versorgen und ...« Er verstummte.

      »Ach, Zim«, sagte sie.

      Sie wirkte so zerbrechlich, wie sie dort vor ihm stand. Das Lächeln in ihren Augen war erloschen. Würde es jemals zurückkehren?

      Endlich wagte er es, seinem Gefühl nachzugeben. Er trat zwei, drei Schritte vor und breitete die Arme aus.

      Und sie trat zu ihm, und seine Arme schlossen sich um sie, und sie drückte sich an ihn. Ganz klein und zerbrechlich kam sie ihm vor.

      »Wir werden es schaffen«, hörte er sich sagen. »Du musst Vertrauen haben.«

      Er empfand ein Glück wie noch nie zuvor in seinem Leben. Doch wie konnte er glücklich sein, wenn Raye weinte?

      Endlich sagte er das, was er eigentlich sagen wollte. Er sagte es nicht, er flüsterte es, er hauchte es. »Raye, ich ... ich liebe dich.«

      Und sie hörte auf zu weinen und küsste ihn.

      »Kannst du das riskieren?«, fragte Laretha Mongath. Die untersetzte, resolut wirkende Kommandantin der ILKIN sah Rhodan an. »Unsere Überlichttriebwerke haben den Angriff wie durch ein Wunder überstanden, die Unterlichttriebwerke sind nur noch Schrott. Das könnte Probleme bereiten.«

      Rhodan erwiderte den Blick der Tefroderin. »Unser Kommando ist soeben auf die JOURNEE zurückgekehrt«, sagte er. »Die Lage an Bord der ILKIN ist katastrophal. Sollen wir euch hier zurücklassen? Wie lange steht ihr es allein durch? Einen halben Tag? Einen ganzen? Wie viele Besatzungsmitglieder sterben jede Stunde in euren Medostationen?«

      Laretha Mongath schwieg. Ihr lebensgroßes Holo, das Rhodan direkt vor sich sah, war trotz der technischen Schwierigkeiten so detailliert aufgebaut, dass der Resident auch ihr Minenspiel deuten konnte. Er hatte den Eindruck, dass sie zögerte, seine Hilfe anzunehmen. Vielleicht war sie einfach zu stolz dafür, vielleicht empfand sie diese Hilfe als Eingeständnis ihres Versagens.

      Aber was hätte sie gegen ein Kastun-Schlachtschiff ausrichten können? Sie nickte kaum merklich.

      »Der Transport wird schwierig«, fuhr er fort. »Aber wir werden die ILKIN auf jeden Fall ankoppeln und zu einer in der Nähe gelegenen tefrodischen Welt in Sicherheit bringen.«

      Die Kommandantin der ILKIN wandte den Blick ab. Offensichtlich hatte sie Schwierigkeiten damit, sich helfen zu lassen. »Ich schlage Ka-Tygo vor«, sagte sie nach einer geraumen Weile. »Dort wird man den Verletzten helfen können.«

      »Ich lasse die Position dieser Welt aus den Sternenkarten heraussuchen.«

      »Und wie wollt ihr die ILKIN schleppen? Sie ist sechsmal so groß wie die JOURNEE.«

      »Das werden meine Experten entscheiden. Mit unseren Hochenergie-Ankern und den Traktorstrahlen wird das zu bewerkstelligen sein. Wir lassen euch auf keinen Fall allein hier zurück.«

      »Danke«, sagte Laretha Mongath und unterbrach die Verbindung. Das Hologramm fiel in sich zusammen. Rhodan schaute zu Coa Sebastian hinüber. Die Kommandantin nickte. »Ich treffe alle Vorbereitungen zum Ankoppeln des Frachters.«

      Rhodan wollte sich aus seinem Sessel erheben – und erstarrte mitten in der Bewegung. Jetzt schlafe ich nicht, dachte er. Träume ich nicht. Und ich bin nicht der Einzige, der sie sieht.

      Vor ihm flimmerte die Luft, schien dann zu brodeln, sich mit einem unerklärlichen Effekt zu verdichten, zu Substanz zu werden und Gestalt anzunehmen. Schwache Umrisse bildeten sich heraus, eine humanoide Form ...

      Lange, bevor sie sich endgültig manifestiert hatte, wusste der Resident, um wen es sich handelte. Oder um was.

      »Kiriaade«, flüsterte er.

      Sie war so überirdisch schön wie bei ihrer ersten Erscheinung, vor über 14 Tagen in seiner Kabine an Bord der LEIF ERIKSSON. Und sie trug wieder das halb transparente, bis zu den Knöcheln reichende Kleid, das trotz des ziemlich durchsichtigen Stoffes keinerlei Merkmale der Figur enthüllte. Nun konnte er erkennen, dass ihre Füße tatsächlich dicht über dem Boden schwebten.

      Sie kam ihm vor wie eine Frau aus Fleisch und Blut, aber sie war eindeutig keine.

      Aus dem Augenwinkel sah er, dass Tess Qumisha, Cita Aringa und auch Coa Sebastian hektisch an ihren Konsolen arbeiteten.

      Jetzt hatte Kiriaade sich endgültig manifestiert. Rhodan hätte nur die Hand ausstrecken müssen, um sie zu berühren, doch er war zu keiner Bewegung imstande. Wie gebannt betrachtete er die Frau, ihr Gesicht, die Umrisse ihres Körpers unter dem dünnen Stoff.

      »Rhodan!«, sagte sie. Der Resident wusste nicht, ob er ihre Stimme


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