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Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt. William VoltzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt - William Voltz


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Tolot und Teik waren losgeflogen, um die Sonnen in der Nachbarschaft des roten Riesensterns abzusuchen. Tolot rechnete damit, daß die Heimat der offenbar schrottreifen Raumschiffe nicht weiter als dreißig Lichtjahre entfernt sein konnte.

      »Du bist sehr an diesen Schiffen interessiert, nicht wahr?« fragte Atlan seinen terranischen Freund.

      »Ja«, gab Rhodan zu. »Wenn es den Erbauern dieser Walzen jemals gelungen ist, bis in die Randzonen ihrer Galaxis vorzudringen, dann besitzen sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine Vielzahl astronomischer Aufnahmen über die Umgebung von M-Siebenundachtzig. Deshalb interessieren mich vor allem die Kontrollräume der fremden Schiffe.«

      »Ich befürchte, daß solche Bilder uns klar zu erkennen geben werden, in welcher Situation wir uns befinden«, meinte Atlan.

      Rhodan hob beide Arme.

      »Dein nächster Satz wird in dem Vorschlag bestehen, einen erdähnlichen Planeten anzufliegen und ihn zu kolonisieren«, sagte er hart.

      »Keineswegs«, verteidigte Atlan sich energisch. »Ich bin jedoch gegen ein Verhalten, das ihr Terraner als Vogel-Strauß-Politik bezeichnet.«

      »Glaubst du nicht an eine Rückkehr?«

      Der Arkonide schloß die Augen. In seinen Gedanken entstand ein fast plastisches Bild des Universums. Wer in dieser Unendlichkeit verschollen war, konnte niemals zurückkehren. Und doch ...

      »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, sagte Atlan mit ungewohnter Schroffheit. »Ich bin ein Mann, der sich überall und in allen Zeiten zurechtgefunden hat. Ich werde auch mit dieser Situation fertig. Die Frage ist nur, wie ihr Terraner auf die Dauer reagieren werdet.«

      »Das laß nur unsere Sorge sein«, sagte Rhodan und wandte sich ab.

      Es gab Augenblicke, in denen seine Freundschaft zu dem Zehntausendjährigen starken Belastungen ausgesetzt war. Vielleicht kam das daher, weil Atlan im Innersten seines Wesens ein Einsamer geblieben war.

      *

      Die Aufregung, die sich Roscoe Poindexters bemächtigt hatte, wuchs noch, als Major Tschai Kulu die Zentrale der KC-21 betrat. Mit seinem von Stammesnarben entstellten Gesicht schien der riesenhafte Neger eine Figur aus fernster Vergangenheit zu sein. Und doch war er hier in der Zentrale der Korvette, ein muskulöser und ruhiger Mann, dem man eine glänzende Laufbahn in der Solaren Flotte vorausgesagt hatte. Doch Tschai Kulu würde zeit seines Lebens Major bleiben, wenn die CREST IV nicht den Weg in die Heimatgalaxis fand.

      Und ich, dachte Roscoe Poindexter düster, werde immer Offiziersanwärter bleiben, und damit eine unbedeutende Randfigur in Zentralen, Mannschafts- und Maschinenräumen.

      Poindexter hatte oft solche Anwandlungen, Minuten, in denen er mit dem Schicksal haderte und sich selbst im stillen der Unfähigkeit bezichtigte. Aber diese Augenblicke der Niedergeschlagenheit gingen schnell vorüber, wenn es etwas zu tun gab.

      Der Offiziersanwärter war groß, mager und häßlich, aber er besaß eine Reihe besonderer Fähigkeiten und Eigenschaften, die ihn zu einem brauchbaren Besatzungsmitglied der CREST IV machten.

      Major Tschai Kulu durchquerte die Zentrale und ließ sich in den Kommandosessel der KC-21 sinken. Kulu hatte jeder Korvette seiner Flottille einen zusätzlichen Eigennamen gegeben, und die KC-21 FORKED TONGUE genannt. Der Name dieses sechzig Meter durchmessenden Schiffes war ebenso ungewöhnlich wie der Mann, der es kommandierte.

      Der zweite Offizier, der sich an Bord aufhielt, war Leutnant Mark Berliter, Poindexters eigentlicher Vorgesetzter. In der Zentrale der FORKED TONGUE befanden sich außerdem noch ein paar Wissenschaftler, die Poindexter bisher nur selten gesehen hatte. Sie waren dabei, um an Ort und Stelle ihre Beobachtungen zu machen.

      Der junge Raumfahrer kannte das Ziel der KC-21, und der Gedanke an die zusammengeschweißten Raumschiffe ließ ihn erschauern. Er hatte die zehn Pulks von einem Bildschirm des 23. B-Decks der CREST IV aus gesehen, und ein Gefühl, das zwischen Ehrfurcht und Angst schwankte, hatte ihn befallen. Poindexters Interesse für alles Mythische war groß, aber er besaß soviel Phantasie, daß er sich in Gedanken oft die unglaublichsten Schrecken ausmalte, bevor überhaupt irgend etwas geschah.

      »Normaltriebwerke?« Kulus ruhige Stimme ließ ihn zusammenzucken.

      »In Ordnung, Sir«, antwortete Mark Berliter.

      »Funkverbindung?«

      »Einwandfrei!«

      »Gut! Rietzel soll die Hangarschleuse öffnen.«

      Poindexter hatte den Auftrag, die Ortungsanlagen der FORKED TONGUE im Auge zu behalten. Im Augenblick ruhten seine Blicke jedoch auf den breiten Schultern Tschai Kulus. Das Gesicht des hünenhaften Negers ähnelte einem geschnitzten Kunstwerk aus Ebenholz.

      Plötzlich wandte Kulu den Kopf und blickte Poindexter an. Der Offiziersanwärter glaubte, nur das Weiße in Kulus Augen zu sehen.

      »Ortung?«

      »Läuft an, Sir!« rief Poindexter hastig und ließ seine Finger über die Kontrollen gleiten.

      »Sie können losfliegen, Major!« klang Rietzels klare Stimme aus den Lautsprechern. »Kommen Sie heil zurück.«

      »Danke!« Tschai Kulu verschwendete selten ein überflüssiges Wort. »Wir starten jetzt.«

      Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich das Bild auf den Ortungsgeräten. Poindexter rutschte bis auf die Kante des Sessels vor und manipulierte an der Feineinstellung.

      »Interessant, was?«

      Poindexter fuhr herum. Er hatte nicht bemerkt, daß der Mutant John Marshall hinter ihn getreten war, um die Bildschirme zu beobachten.

      »Ja«, stieß Poindexter hervor. Er versuchte ein Lächeln. »Wir haben eine gute Kombination an Bord. Ihre Psi-Fähigkeit und diese empfindlichen Instrumente werden uns alles herausfinden lassen, was wir in Erfahrung bringen wollen.«

      Er errötete, als er daran dachte, daß es Marshall sicher unangenehm war, wenn sein Gehirn mit einer Ortungsanlage verglichen wurde. Doch der Telepath reagierte freundlich auf Poindexters Worte.

      »Sie sind neugierig, Mr. Poindexter?«

      »Hm!« machte Roscoe Poindexter. »Es kribbelt in meinen Fingerspitzen. Manchmal wünschte ich, daß ich bei solchen Anlässen die Ruhe bewahren könnte. So wie Major Kulu oder Sie.«

      »Wenn Sie alles ein paarmal miterlebt haben, legt sich Ihre Aufregung von selbst«, meinte Marshall. »Alles wird zur Gewohnheit.«

      Poindexter deutete auf den Bildschirm.

      »Wollen Sie damit sagen, daß Sie schon einmal etwas Ähnliches gesehen haben, Sir? Dreitausend Raumschiffe, die in zehn Pulks miteinander verbunden sind?«

      »Das ist allerdings auch für mich ein ungewohnter Anblick«, mußte Marshall zugeben.

      Je näher die KC-21 den fremden Verbänden kam, desto deutlicher zeichneten sich die Umrisse der Schiffe auf den Bildschirmen der Raumortung ab. Roscoe Poindexter konnte jetzt die Größe der einzelnen Schiffe mühelos bestimmen. Jede der Walzen war siebenhundert Meter lang und durchmaß einhundertzwanzig Meter. Charakteristisch für jedes Schiff waren drei halbkugelförmige Ausbuchtungen auf der Oberfläche der langgestreckten Rümpfe.

      Poindexter schaltete die Teilvergrößerung ein. Es gelang ihm, das Bild eines Heckantriebs auf die Geräte zu projizieren.

      »Sehen Sie sich das an, Major!« forderte er Tschai Kulu auf.

      Kulu lehnte sich in seinem Sitz herüber.

      »Ausgebrannt«, stellte er fest.

      Poindexter veränderte die Bildeinstellung.

      »Überall zeigen sich Zerfallserscheinungen«, sagte er aufgeregt. »Können Sie die Bruchstellen neben der großen Seitenschleuse erkennen?«

      Der Flottillenchef nickte nur.

      Poindexter führte weitere


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