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Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marietta BremЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marietta Brem


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nach Hause zu können, daß alles andere daneben verblaßt«, meinte Wolfgang.

      »Eigentlich ist es meine Schuld«, sagte die Verkäuferin. »Herr Kayser fragte mich schon vor einigen Tagen, ob ich als seine Haushälterin zu ihm kommen würde. Ich habe erst gestern abend fest zugesagt.«

      »Und da dachte ich, hole Adina sofort nach Hause«, fügte Wolfgang hinzu. »Natürlich wäre es wohl besser gewesen, Sie vorher zu benachrichtigen, doch gestern abend erschien es mir zu spät, und heute morgen wäre es sinnlos gewesen, da ich ja sowieso kommen wollte.«

      Die Tür des Biedermeierzimmers öffnete sich, Adina kam herein. Strahlend rannte sie auf ihren Vater zu, der aufgestanden war, und warf sich an seine Brust. »Ich hatte solche Sehnsucht nach dir, Vati«, sagte sie. »Und du bestimmt nach mir, sonst wärst du heute nicht gekommen.«

      »Ich habe immer Sehnsucht nach dir, Liebes.« Zärtlich strich Wolfgang seiner Tochter die Haare aus der Stirn.

      »Dann nimm mich wieder mit nach Hause«, forderte die Zehnjährige. Sie sah zu ihm auf. »Bitte, Vati, ich werde auch immer alles tun, was du sagst. Ich werde sicher nicht mehr ungezogen sein.«

      »Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen«, sagte der Mann leise. Er legte den Arm um seine Tochter und führte sie zu Birgit, die ebenfalls aufgestanden war. »Frau Keller kennst du ja. Sie ist so nett und wird uns ab heute den Haushalt führen.«

      »Ich erinnere mich«, erwiderte Adina. Sie richtete ihre blauen Augen auf Birgit. Trotz ihrer zerzausten Haare und eines Schmutzflecks im Gesicht, wirkte sie in diesem Moment sehr erwachsen.

      »Ich glaube, wir werden uns gut vertragen«, sagte die junge Frau. Unter dem forschenden Blick des Mädchens fühlte sie sich unbehaglich. Sie fragte sich, ob sie sich nicht etwas zuviel vorgenommen hatte.

      »Hauptsache, ich komme nach Hause«, meinte Adina. Sie wirbelte herum. »Ich gehe gleich meine Sachen packen, Tante Isi.«

      »Schwester Regine wird dir dabei helfen«, sagte Denise.

      »Was meinst du, wie schnell ich fertig sein werde«, rief Adina ihrem Vater zu und rannte aus dem Zimmer.

      Birgit Keller seufzte aus ihren Gedanken heraus auf.

      »Keine Angst, Sie werden es schon schaffen.« Wolfgang berührte ihren Arm.

      »Hoffen wir es«, meinte Birgit und lächelte ihm zu.

      Eine Stunde später verabschiedeten sie sich von Denise von Schoenecker, Frau Rennert und Schwester Regine. Strahlend kletterte Adina in den Wagen ihres Vaters. Wolfgang verstaute das Gepäck im Kofferraum.

      »Viel Glück, Frau Keller«, wünschte Denise, als sie Birgit die Hand reichte. »Sollten Sie mit Adina nicht zurechtkommen, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Vielleicht können wir Ihnen helfen.«

      »Danke«, erwiderte die Besucherin herzlich. Sie stieg in den Wagen. Daß sie sich an Denise von Schoenecker beim Auftauchen von Schwierigkeiten wenden konnte, erleichterte sie ein wenig.

      »Mögen Sie meinen Vater?«

      Birgit zuckte zusammen. Sie drehte sich zu Adina um. »Ja, ich mag deinen Vater«, erwiderte sie.

      »Werden Sie auch bei uns wohnen?« fragte das Mädchen kühl.

      »Ab Montag, ja.«

      »Weiß meine Großmama denn davon?«

      »Das ist ja ein regelrechtes Kreuzverhör.« Birgit lächelte gezwungen. Sie rechnete damit, daß Adina sie fragen würde, was ein Kreuzverhör sei, aber das Mädchen sagte nur:

      »Großmama wird bestimmt alles über Sie wissen wollen.«

      »Dann kann Sie ja deinen Vater danach fragen«, erwiderte Birgit.

      »Na, habt ihr euch schon angefreundet?« wollte Wolfgang Kayser wissen. Er ließ sich hinter das Steuer gleiten. »So froh wie heute war ich schon lange nicht mehr.«

      Denise von Schoenecker, Frau Rennert und Schwester Regine blickten dem Wagen nach, bis er durch das Tor gefahren und in die Straße nach Bachenau eingebogen war.

      »Wenn das mal gutgeht.«

      »Ich kann durchaus verstehen, daß Herr Kayser seine Tochter so schnell wie möglich nach Hause holen wollte, aber er hätte sie trotzdem darauf vorbereiten müssen«, sagte Denise. »Wenn es nicht gerade Frau Keller wäre, dann wäre es noch etwas anderes, aber in diesem Fall…«

      »Er ist in sie verliebt«, warf Schwester Regine ein.

      »Sie haben es also auch gemerkt.« Denise lächelte. »Sie hätte das Zeug, Adina eine gute Mutter zu sein, wenn man ihr die Chance dazu geben würde.«

      »Adina wird es ihr nicht leichtmachen«, meinte Frau Rennert. »Es ist so schwer, an sie heranzukommen. Auch wir hatten es gerade erst geschafft.«

      Die drei Frauen kehrten ins Haus zurück. Schwester Regine stieg in den ersten Stock hinauf, um nach einem kleinen Jungen zu sehen, der mit einer Erkältung im Bett lag. Frau Rennert mußte sich um einige Briefe kümmern, und Denise von Schoenecker setzte sich ans Telefon. Das Leben in Sophienlust ging seinen gewohnten Gang weiter. Durch das offene Fenster schallten die Stimmen der im Park spielenden Kinder.

      *

      Birgit Keller schaltete die Kaffeemaschine ein. Während das Wasser durchlief, begann sie im Eßzimmer den Tisch zu decken. Dann kehrte sie in die Küche zurück und setzte Milch für Adinas Schokolade auf.

      »Guten Morgen, Frau Keller.« Wolfgang steckte gutgelaunt den Kopf durch die Küchentür. »Wie das wieder duftet.«

      »Wie jeden Morgen, nach Kaffee«, erwiderte Birgit. Sie wandte sich ihm zu und wünschte ihm gleichfalls einen guten Morgen.

      »Kaum zu glauben, daß Sie jetzt schon über eine Woche bei uns sind«, bemerkte Wolfgang. Er ging zur Anrichte und stiebitzte eine Scheibe Wurst von der Servierplatte. »Sehen Sie mich nicht so streng an. Ich weiß, ein Vater sollte ein Vorbild sein, aber manchmal ist das sehr schwer. Vor allem, wenn meine Lieblingswurst auf dem Teller liegt. Außerdem ist Adina nicht da.«

      »Und ob ich da bin, Vati«, erklärte Adina. Sie kam aus dem Eßzimmer. »Du hast geklaut.«

      »Ich gestehe«, sagte Wolfgang kauend.

      »Guten Morgen, Frau Keller!« Das Mädchen trat an die Anrichte. »Kann ich etwas helfen?«

      »Guten Morgen, Adina«, erwiderte Birgit. »Gut geschlafen?« Das Mädchen nickte. »Wenn du willst, kannst du schon mal den Kaffee hineintragen. Deine Schokolade ist auch gleich fertig.«

      »Mach ich.« Adina schaltete die Kaffeemaschine aus und brachte die Kanne ins Eßzimmer. Leise summte sie dabei ein Lied vor sich hin.

      »Ich bin so froh, daß zwischen Ihnen und Adina alles so gut klappt«, sagte der Geschäftsmann. »Es lag also doch an den anderen Damen und nicht an Adina.« Er griff nach der Wurstplatte, um sie nach nebenan zu bringen.

      Birgit war froh, daß in diesem Augenblick Adina zurückkam und sie ihm nicht antworten mußte. Zwischen seiner Tochter und ihr klappte es keineswegs so gut, wie er glaubte. Es gab Tage, da hätte sie gern alles hingeworfen und sich in ihre kleine Wohnung geflüchtet. Noch hatte sie diese Wohnung nicht gekündigt, obwohl sie in der geräumigen Villa ein großes Zimmer mit eigenem Bad bewohnte.

      »Du hast mir noch immer nicht gesagt, was du dir zum Geburtstag wünschst, Adina«, wandte sich Wolfgang beim Frühstück an seine Tochter.

      »Ein Pferd.« Die Zehnjährige bestrich eine Scheibe Brot mit Leberwurst. »Ich habe es dir schon gesagt, bevor du mich nach Sophienlust gebracht hast.«

      »Ich hielt es für einen Scherz.«

      »Vati, bitte!« Adina blickte ihn flehend an. »Du brauchst mir nie wieder etwas zu schenken, wenn ich zu meinem Geburtstag ein Pferd bekomme.«

      »Es geht nicht, Adina«, sagte Wolfgang. »Bitte, überleg dir einen besseren Wunsch, einen,


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