Эротические рассказы

Sauerland Live. Reiner HänschЧитать онлайн книгу.

Sauerland Live - Reiner Hänsch


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muss ich wirklich total am Ende sein, denn das leicht überhebliche Kopfschütteln, das er sich verdammt noch mal nie verkneifen kann, ist kaum auszuhalten.

      Meistens habe ich dann mindestens schon einen halben Tag damit verbracht, das widerliche Handy- oder Computer-Problem selbst zu lösen. Oft habe ich dann aber dabei alles verstellt und es ging dann ein paarmal einfach gar nichts mehr. Sowas macht natürlich außerordentlich schlechte Laune und gefährdet manchmal sogar eine Ehe. Steffi geht mir jedenfalls den ganzen Tag aus dem Weg, wenn das Scheißding oder das Internet mal wieder nicht richtig funktionieren.

      Das Schlimmste ist allerdings, dass Max alles mit ein paar flutschigen Tippern aufs Display oder in die Tastatur in Windeseile wieder hinbekommt.

      „Da, Alter, bitteschön, ich weiß nicht, was du da immer mit machst!“

      „Was ICH damit mache?“

      Tja, die Jugend! Manchmal etwas zu kodderschnäuzig für meinen Geschmack.

      „Dat Lahn!“, röchelt die hilflose alte Dame noch immer und sieht die Handyfachfrau voller Hoffnung auf ihre nahende Rettung an.

      „Sie meinen W-Lan?“, verbessert Frau Handyfone jetzt sehr mit­fühlend, verständnisvoll und auch kompetent, denn sie kennt sich schließlich aus. Und auch von diesem Problem hat sie vielleicht schon des Öfteren ge­hört und weiß vielleicht ja sogar eine Antwort.

      „Ja, dat Lahn, dat Weh-Lahn, ja, dat geht nich‘“, stöhnt die alte Dame und sucht nach einem Stuhl, den es aber hier in diesem modernen Laden nicht gibt. „Da habbich immer Rezepte un Krankheiten geguggelt. Dat geht getz nich mehr! Ich krich de Krimmenoten!“

      Ah ja, richtig, die Krimmenoten kann man ja auch noch kriegen hier im Sauerland. Hatt‘ ich ganz vergessen. Was die Krimmenoten sind, weiß natürlich auch keiner. Aber wahrscheinlich so was Ähnliches wie die Pimpernellen.

      Frau Handyfone nickt zunächst mal voller Verständnis, was be­deuten könnte: Das kriegen wir schon hin.

      „Und et ging ja immer!“, heult die arme ältere Frau jetzt. „Hier“, sagt sie dann und streckt der Beraterin anklagend ihr Handy entgegen. „Is‘ gar nich‘ mehr da, dat Lahn!“

      „W-Lan“, korrigiert die junge Frau jetzt schon mit einem Hauch von Vorwurf, denn sie hatte es ja eben gerade erst richtiggestellt.

      Ja, alte Menschen brauchen ja immer so lange, bis sie es dann endlich kapieren. Doch der Geduldsspeicher von Frau Handyfone ist anscheinend frisch aufgeladen und hat wohl noch ein paar Balken.

      „Et hieß ‘Rastamann‘. Dat war unser Hund. So ‘ne Art Pudel, wissen Se? Der hatte immer so lange verfilzte Haare, woll. Mein Sohn hat den so genannt.“

      „Aha“, lässt Frau Handyfone hören und nickt still.

      „Un dat Weh-Lahn.“

      „Bitte?“

      „Ja, dat ham we dann auch so genannt. ‘Rastamann‘. Un getz sin se beide wech. Der Hund un dat Weh-Lahn. Unser ‘Rastamann‘ is ja schon lange tot, müssen Se wissen. Der hatte überall so Geschwüre am Ende. Und da hat der Dockter ihm de Spritze geben müssen, woll. Ach, unser ‘Rastamann‘.“

      Die Frau wischt sich eine kleine Träne aus dem Auge. Auch ich bin gerührt und taste nach den Tempos in der Jackentasche, nur für den Fall. Max bläst still die Backen auf und stöhnt leise „Boah!“ Sowas hat er dann wohl auch noch nicht erlebt.

      „So!“ Die alte Dame hat sich wieder gefangen und schwenkt jetzt noch mal ihr Handy. „Aber dat Lahn will ich getz wiederhaben!“

      „W-LAN!“

      „Ja, Weh-Lahn, von mir aus!“ Die alte Frau wird jetzt auch ein wenig lauter. Als ob es jetzt darauf ankäme, Lahn oder Weh-Lahn. Et is‘ wech! „Ja, sehen Sie“, setzt die freundliche Jüngerin der Telekommunikation jetzt ihre Therapie fort, „es kann ja auch hier gar nicht gehen, das W-Lan, weil Sie ja nicht zuhause sind.“

      „Wie? Dat geht nur, wenn ich bei ihm bei bin?“

      „Bei wem?“

      „Na, bei dat Weh-Lahn!“

      Die junge Verkäuferin muss lächeln. Etwas gnädig, aber sie lächelt - noch.

      „Also, es ist ja so, liebe Frau: Das W-Lan kann natürlich nur bei einem zuhause funktionieren.“

      „Bei Ihnen zuhause?“ Die Frau mit dem Lahn-Problem scheint verwirrt.

      „Nein, nein, bei Ihnen, nur bei Ihnen zuhause“, antwortet Frau Handyfone immer noch recht geduldig. Sie hat scheinbar Hoffnungen, doch noch etwas zu bewirken.

      „Nur bei mir?“ Jetzt versteht die arme alte Dame gar nichts mehr. Aber bei meinem Sohn gehdet doch auch.“

      „Ja, bei dem auch, der hat dann ein eigenes W-Lan, aber hier eben nicht!“

      “HIER NICH‘?“ Jetzt scheint die Welt der armen Frau zusammenzubrechen und sie wird sogar richtig laut. „Dat gibbs donnich! Ham Sie sowat gar nich‘? Weh-Lahn? Ich dachte, dat wär hier so ‘n Internetgeschäft. Boah, ich werd‘ noch rammdösig dabei!“

      Rammdösig. Ja, das gibt es auch noch. Natürlich!

      Frau Handyfone atmet schwer und ordnet ein paar bunte Prospekte auf dem Tisch. Dann reißt sie sich wieder professionell zusammen und sagt: „Natürlich haben wir auch W-Lan hier, aber eben nicht Ihres.“

      „Ich versteh überhaup‘ nix mehr.“

      Nein, das ist auch zuviel verlangt, finde ich und bin kurz davor einzugreifen. Ja, hat denn diese junge Schnepfe mit dem ekligen Metallpinn in der Unterlippe überhaupt kein Feeling für so eine alte Dame, die doch noch aus einer Zeit kommt, wo man vielleicht als erster und einziger in der Siedlung ein Wählscheibentelefon hatte und noch Briefe und Postkarten schrieb.

      „Es geht HIER nicht, IHR W-Lan, weil sie so weit WEG sind von zuhause.“

      Jetzt rückt die junge gepiercte Schnecke auch noch näher an die Dame heran und spricht so laut und so deutlich, dass der halbe Laden sich zur Ecke hin umdreht. Wer alt ist, ist doch nicht auch gleich schwerhörig! Unverschämtheit!

      „Ich wohn‘ doch nur umme Ecke“, verteidigt sich die alte Dame vehement und droht der jungen Frau jetzt wieder mit ihrem Handy, das sie wie eine gefährliche Waffe erhebt.

      „Ja, aber fürs W-Lan eben ZU WEIT.“

      „Ja, kann ich dat nich‘ mitnehmen, dat Weh-Lahn?“

      Frau Handyfone sagt jetzt gar nichts mehr, atmet schon etwas schneller und schaut hilfesuchend um sich. Ist denn der Kollege noch nicht wieder da? Der könnte doch viel­leicht mal eben übernehmen – oder der Chef? Nein, sie ist allein. Doch dann zwingt sie sich wieder zu einer gewissen beraterischen Ruhe und fährt mit der Intensivbehandlung fort.

      „Was haben Sie denn für einen Router zuhause, liebe Frau?“

      „Wat?“

      „Naja, also … wie gehen Sie denn ins Internet?“

      „Naja, über Weh-Lahn!“, antwortet die alte Kämpferin und gibt so schnell nicht auf. Das spürt man und sie bekommt von mir die größte Hochachtung dafür. „Ich krich de Pimpernellen!“

      Ist doch schön, wenn man zwischen Pimpernellen, Krimmenoten und rammdösig werden auswählen kann. Aber gab’s da nicht noch was?, frage ich mich.

      „Jaja, das sagten Sie … und der Router …?“

      „Ich hab ’n Receiver“, antwortet die alte Dame jetzt ganz trotzig und auch stolz, dass sie auch so ein tolles Fremdwort kann.

      Max schlägt die Hände vors Gesicht. Er kann es einfach nicht glauben. Naja, aber da kann er doch mal sehen, dass er es mit mir noch relativ einfach hat. Ganz so weit weg von der modernen Welt bin ich ja gar nicht. Gut, dass ich ihn mitgenommen habe.

      „Der


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