Эротические рассказы

Perry Rhodan Chronik, Band 2. Michael NagulaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Chronik, Band 2 - Michael Nagula


Скачать книгу
wurde sie am 24. Juli 1944 in Berlin geboren. Die finanziellen Mittel ihrer Familie erlaubten es nicht, dass sie das Gymnasium mit dem Abitur abschloss. Also schlug sie sich mit einer Reihe von Jobs durch, etwa als Verkäuferin, Telefonistin und Betreuerin einer Chinchillazucht. Ihre Liebe zur SF erwachte schon früh durch die Heftsammlung des älteren Bruders. 1967 erschienen mit »Das Wesen aus der Retorte« und »Die größenwahnsinnige Elektronik« ihre ersten Romane – damals noch in der UTOPIA-Reihe des Pabel Verlags unter Garry McDunn. Fünf Jahre später heiratete sie, brachte einen Sohn zur Welt und veröffentlichte – unter demselben Pseudonym – mit »Der Zeitmörder« den ersten von dreizehn SF-Romanen bei Zauberkreis. 1975 wechselte sie zu TERRA ASTRA, wo sie unter ihrem Ehenamen Marianne Sydow in den nächsten vier Jahren neun Romane und zwei Storysammlungen herausbrachte, 1983/84 von vier Nachdrucken aus ihrer McDunn-Zeit gefolgt. Ebenfalls 1975 wurde sie ins ATLAN-Team aufgenommen und verfasste bis 1986 sechzig Romane und zeitweise auch die Exposés. Auf einen Band mehr brachte sie es bei PERRY RHODAN, wo sie 1976 einstieg. Dieser Serie blieb sie bis 1992 erhalten. Seit 1980 in zweiter Ehe mit dem SF-Sammler Heinz-Jürgen Ehrig verheiratet, der im Oktober 2003 verstarb, galt sie lange Zeit als einzige hauptberufliche SF-Autorin Deutschlands.

      Frankenstein auf Hessisch

      Eine Horrorserie aus der PERRY RHODAN-Redaktion? Für viele ein unvorstellbarer Gedanke, weil Horror damals noch mehr als Schundliteratur betrachtet wurde als Science Fiction. Und doch ist das einmal geplant gewesen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg wurden sogar intensive Vorarbeiten geleistet, bevor das Projekt im letzten Augenblick wieder gestrichen wurde. Die Gründe dafür sind bis heute nicht ganz bekannt.

      Es begann am 30. Januar 1974, als Cheflektor Kurt Bernhardt sich begeistert an William Voltz wandte. Der SF-Autor Dirk Hess, gerade wieder bei ATLAN eingestiegen, hatte ihm ein ausführliches Exposé für die Comicserie VAMPIRELLA geschickt. »Für mich war dieses Exposé von der Handlung, den Ideen und auch von den Figuren her eine kleine Offenbarung«, schreibt Bernhardt. »Es hat mir gezeigt, was man aus Horror-, Fantasy- und SF-Elementen zusammenbrauen kann. Die Amerikaner sind uns da um 100 Jahre voraus.«

      Aber es ging Bernhardt nicht so sehr um den Comic, obwohl er für VAMPIRELLA schließlich grünes Licht gab. Ihm schwebte eine neue Heftromanserie vor. »Meine Bitte ist nun«, drängte er Voltz in seinem Schreiben: »Ich möchte von Ihnen unter dem Begriff FRANKENSTEIN (das ist für die Masse der deutschen Leser der Horror-Zünder) ein ähnliches Rahmenexposé für eine neue Serie, in der jedoch Frankenstein nur eine Figur unter vielen ist.« Dabei müsse der Hintergrund für diese Serie wie bei VAMPIRELLA weltweit gespannt sein – er könne seinethalben bis ins Universum reichen.

      Bernhardt lief in seiner Begeisterung sogar zu poetischer Höchstform auf: »Die Serie muß moderne Horror-, Fantasy- und SF-Elemene enthalten und ein schwefelhaltiges, giftiges, stinkendes Gebräu mit einer Pseudoweltanschauung werden.«

      Noch im selben Schreiben erklärte Bernhardt, dass Voltz ihm vor der Niederschrift eines solchen Rahmenexposés telefonisch kurz eine Ideenskizze durchgeben solle. Anscheinend kam man während dieses Gesprächs überein, sich einmal persönlich zusammenzusetzen und vor allem Dirk Hess hinzuzuziehen. Voltz war kein Gegner von Horrorliteratur, aber auch nicht gerade ein begeisterter Anhänger und sah Bernhardts Wunsch, auch bei FRANKENSTEIN federführend zu sein, als das an, was es war: der Versuch, ihn wie seinerzeit bei DRAGON als Schrittmacher für die neue Serie zu gewinnen.

      Ordnung und Chaos

      Dirk Hess erinnert sich dreißig Jahre später in einer E-Mail an den Chronisten: »Als mich William Voltz und Kurt Bernhardt im März 1974 in Frankfurt besuchten, sprachen wir unter anderem über den außerordentlichen Erfolg von VAMPIRELLA bei den Lesern. Vor dem Hintergrund der drohenden Indizierung klagte Bernhardt sein Leid mit dem Horror-Genre im Romanheftbereich. Nicht nur die Splatterproduktionen im Film machten der Printversion zunehmend zu schaffen, auch die leidige Konkurrenz plus der Bundesprüfstelle trübten seinen ›Horror-Alltag‹. Er stellte sich eine gesoftete Fortsetzungsreihe mit feststehenden Charakteren vor. Auf keinen Fall SF, aber auch keinen harten Horror – eher einen Mix aus Crime, Fantasy und Horror. Gern hätten wir VAMPIRELLA in Romanform gebracht, aber die Lizenzkosten und die bereits erfolgte Indizierung des Comics hielten ihn davon ab.«

      Eines der beiden Serienkonzepte, die Hess daraufhin entwickelte, war FRANKENSTEIN, das den Alternativtitel DAS BÖSE trug. »Das Ganze war eine krude Mixtur aus – heute würden wir sagen – ›X-Files‹ und Zombie-Splatter. Klassische Horrorfiguren wie Frankenstein, Dracula, Werwolf und Mumie sollten in der Gegenwart gemeinsam auftreten. Nicht eindeutig böse und gut, sondern getrieben, gejagt und benutzt von einem Pandämonium, das von außerhalb wirkt. Fox Mulder hätte es heute treffender formuliert: ›Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen.‹ Ich hatte alles bis ins Detail ausgearbeitet: die ersten zehn Episoden, die Bedrohung durch das kosmische Ringen zwischen den Mächten der Ordnung und des Chaos – Entropie und ständiger Neubeginn. Frankenstein war von mir als positiver Held gedacht. Sein Gehirn überdauerte die Zeit in unterschiedlichen Körpern. Nur sein Unterbewusstsein kannte die kosmische Bedrohung.«

      Auch Dirk Hess legte Wert darauf, dass William Voltz an der neuen Serie mitarbeitete. Cheflektor Bernhardt hatte das verabredete Rahmenexposé bereits erhalten, als Hess seinem Freund am 8. April 1975 eine Kopie zuschickte. In seinem Begleitbrief heißt es: »Was die Serie FRANKENSTEIN betrifft, so würde ich mich freuen, wenn Du Dir unabhängig von mir ein paar Gedanken machen würdest. Sobald ich die ersten vier Exposés abgeschlossen habe – das ist diese Woche –, denke ich mir die nächsten vier Handlungsabläufe aus. Dazu sollten wir uns kurz treffen. Ich brauche jetzt noch Deine Regie – beziehungsweise Dein ordnendes ›Seriengewissen‹. Danach könnte ich dann diese Exposés schreiben.«

      Anscheinend war die Begeisterung auf beiden Seiten groß, denn jetzt ging es Schlag auf Schlag. E-Mail-Originalton Hess: »William Voltz schrieb unter dem Pseudonym Thor Caplon den ersten Roman ›Apokalypse der Untoten‹. Unter meinem Alias Derek Chess verfasste ich den Folgeband ›Pilgerzug der Hexenmeister‹.« Nicht einmal zwei Monate später, am 5. Juni 1975, fertigte der Verlag die Verträge für die ersten beiden Romane aus.

      Kurt Bernhardt blieb weiter am Ball. Postwendend hatte er Voltz schon einen Tag vor der Vertragsunterzeichnung in diesem vordigitalen Zeitalter aufgefordert: »Ich möchte, dass Sie die beiden FRANKENSTEIN-Romane sechsmal kopieren, damit wir sie an die entsprechenden Autoren weiterleiten können. Mir schicken Sie bitte auch eine Kopie der beiden Romane zu.« Dieses Verfahren entsprach dem bei PERRY RHODAN, das ebenfalls mit einem Autorenteam arbeitete – dem Erfolgsgaranten schlechthin!

      Das FRANKENSTEIN-Autorenteam

      Wer sollte aber nun zum Autorenteam gehören? Neben Voltz und Hess, die als Thor Caplon und Derek Chess firmierten, war zunächst von Earl Warren alias Walter Appel die Rede, der nicht nur Krimis und Western schrieb, sondern seit Anfang 1974 auch für die Horrorreihe VAMPIR tätig war und vermutlich im Juli oder August des Jahres zum ständigen Autor bei DÄMONENKILLER geworden war, einer von Ernst Vlcek und Kurt Luif ins Leben gerufenen Serie, mit denen gemeinsam er schließlich die meisten Folgen schreiben sollte. Appel ist heute noch ein sehr fleißiger und vielseitiger Verfasser von Heftromanen.

      Am 29. September 1974 schickte er William Voltz das durchgesehene Rahmenexposé wieder zurück – mit dem Kommentar, das Ganze sei sehr schön in einen kosmischen Rahmen eingepasst, und die ersten drei Exposés bildeten einen Block. Mit dem vierten könne man Jason Crotor vielleicht durch und durch menschlich erscheinen lassen, um sich ein Hintertürchen offen zu lassen, falls die Opal die Hauptträgerrolle der Serie nicht schaffe …

      Zwischen den Zeilen drückte sich deutlich seine Skepsis über die neue Serie aus.

      Im März 1975 hatte auch Hans Kneifel seine Mitarbeit angeboten und als weiteren Autor seinen Freund Konrad Schaef alias Conrad Shepherd vorgeschlagen, der einige Jahre zuvor drei Romane für PERRY RHODAN geschrieben hatte. Und drei Monate darauf, kurz vor dem ersten Treffen aller Beteiligten, der ersten und einzigen FRANKENSTEIN-Autorenkonferenz, forderte Voltz noch drei Autoren zur Mitarbeit auf, die gerade vor ihrem Einstieg bei ATLAN standen: Peter Terrid, Marianne Sydow und Hans Peschke alias Harvey Patton. Von Terrid sind leider keine Reaktionen auf diese Anfrage bekannt. Und während die Autorin


Скачать книгу
Яндекс.Метрика