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Perry Rhodan Chronik, Band 2. Michael NagulaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Chronik, Band 2 - Michael Nagula


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gewesen war!

      »Ehrlich gesagt, ich habe es direkt genossen, letzthin in einer Leserkritik als Jungautor bezeichnet zu werden«, heißt es in seinem Porträt. »Schön wäre es ja, aber leider bin ich schon ein ›alter Hase‹, der sich im Laufe von 51 Jahren so manchen Zahn ausgebissen hat.« Und der Chronist genießt es, an dieser Stelle erstmals preiszugeben, dass er diesem Irrtum aufgesessen war und Peschke in einer Rezension so bezeichnet hatte!

      Harvey Patton schildert in TERRA ASTRA, wie er Mitte der Fünfzigerjahre der SF verfallen war: »Das fing ganz harmlos mit JIM PARKER, W. D. Rohr, Clark Darlton und K. H. Scheer an, doch es artete aus, als ich 1960 zum Fandom stieß. Stories und Artikel für Fanzines wurden verbrochen, dann redigierte ich zwei Jahre lang selbst ein Blatt.« Er hatte sich schon früher am Schreiben von Krimis versucht, aber der Erfolg war mäßig gewesen. Jetzt sattelte er um und verfasste 1964 den SF-Roman »Besuch von Terra«, der aber vorerst unveröffentlicht blieb. Im selben Jahr erschien allerdings »Irrgarten Kosmos« im Leihbuchverlag Bewin unter dem Pseudonym W. Brown. »Drei Leihbücher im Jahr schaffte ich im Durchschnitt, und das zum fürstlichen Honorar von 400.- DM. Doch mein Hobby blühte weiter, wenn auch vorerst mehr als Gänseblümchen.«

      Der Name Hans Peschke prangte erstmals 1967 auf dem UTOPIA-ZUKUNFTSROMAN 542, »Gefahr von Antares III«, der zugleich als Leihbuch unter W. Brown erschien. Im Jahr darauf erschienen zwei weitere UTOPIA-Hefte, von denen das eine zwei Jahre später als Leihbuch und das andere 1974 unter dem Namen Peter Hansen in der SF-Reihe des Andromeda-Verlags nachgedruckt wurde. 1968 erschien auch der bisher unveröffentlichte Erstling im Leihbuch, gefolgt von drei weiteren, bis Peschke – der UTOPIA-ZUKUNFTSROMAN war eingestellt worden – mit »Jagd auf Star King« seinen Einstand in der Heftreihe ZAUBERKREIS-SF gab. Ein zweites Abenteuer der Interstellar Detective Agency erschien 1972 als »Detektiv der Sterne« im Andromeda-Verlag.

      »Einige Nelken in Form von Heftromanen erwuchsen mir zwischendurch«, schrieb Peschke hierzu, »aber ein Beet wurde erst daraus, als ich dann 1972 bei RAUMSCHIFF PROMET als Kadett angeheuert wurde. Doch dessen Höhenflug dauerte nicht sehr lange. Mit Band 65, der sehr treffend ›Katastrophe auf Bankor‹ hieß, erlitt es endgültig Schiffbruch.« Vierzehn Romane für die Serie waren es bis 1974 geworden, ein fünfzehnter wurde erst 1988 in Ausgabe 121 des Fanzines ANDROMEDA veröffentlicht. Wohin sollte der Autor jetzt ausweichen? Der Leihbuchmarkt war mittlerweile völlig zusammengebrochen.

      Zum Glück hatte Peschke vorgebaut und schon während seiner Zeit bei RAUMSCHIFF PROMET zwei Einzelromane verfasst, »Welten in Not« und »Die Sklaven von Mura«, die beide 1973 in TERRA ASTRA erschienen waren – unter einem Pseudonym, das den Autor einmal bekannter machen sollte, als er es je zuvor war: Harvey Patton.

      Und im gleichen Jahr war bei Bastei-Lübbe als Konkurrenz zu PERRY RHODAN auch die SF-Serie COMMANDER SCOTT gestartet, in der unter dem Sammelpseudonym Gregory Kern deutsche Autoren ein amerikanisches Konzept fortsetzten. Dort fand Peschke nach dem finanziellen Fiasko bei RAUMSCHIFF PROMET eine neue Heuer. Er steuerte fünf Romane bei, bis auch COMMANDER SCOTT eingestellt wurde. Auf Anregung des Redakteurs Michael Kubiak verfasste er noch einen Horrorroman, »Im Schloss der Verdammten«, der 1975 als GESPENSTER-KRIMI 244 unter dem Pseudonym Harvey Pearson erschien. Vielleicht hatte diese Erfahrung den Autor dazu gebracht, das Angebot einer Mitarbeit an der FRANKENSTEIN-Serie, das William Voltz ihm machte, kategorisch abzulehnen.

      Weitere Frondienste waren nicht erforderlich. Noch während seiner Tätigkeit für Bastei-Lübbe hatte Peschke die Weichen für den endgültigen Neustart seiner Karriere gestellt. Er schrieb sein erstes Leihbuch zu einem Heftroman um, der 1974 in TERRA ASTRA erschien, und ließ die Bearbeitung eines Leihbuchs von 1968 folgen. Im Anschluss daran erfolgte eine wahre Peschke-Invasion auf die SF-Reihen des Moewig Verlags.

      Unter Harvey Patton erschien mit »Das Erbe der Varrym« ein neuer Roman für TERRA ASTRA, dem ein Jahr später im zweiwöchentlichen Abstand die sogenannte Garal-Trilogie folgte. Zuvor war schon Pattons Einstieg bei ATLAN erfolgt, und auch seine Mitarbeit bei PERRY RHODAN war mittlerweile beschlossene Sache …

      Harvey Patton bei ATLAN

      Sein schneller Einstieg im Perryversum verdankte sich einer konzertierten Aktion der SF-Lektoren Günter M. Schelwokat und Kurt Bernhardt, die zu dieser Zeit händeringend auf der Suche nach neuen Autoren für ATLAN waren. Peschke hatte gerade sein erstes Leihbuch für TERRA ASTRA umgeschrieben, gefolgt von einer weiteren Bearbeitung.

      In einem Schreiben vom 2. Juli 1974 bezog sich Cheflektor Bernhardt auf den jüngsten Vertragsabschluss. »Das gibt uns den Anlass, Sie besonders auf unser großes Science-Fiction-Programm aufmerksam zu machen. Wir bringen PERRY RHODAN, ATLAN, DRAGON usw. heraus. Wir sind sehr interessiert an ständigen Mitarbeitern für diese Serien. Besteht die Möglichkeit, dass Sie z.B. für ATLAN oder DRAGON arbeiten? Wir lassen Ihnen mit gleicher Post verschiedene ATLAN-Hefte zugehen. Wenn Sie Zeit haben, lesen Sie diese Hefte und schreiben Sie mir, ob Sie an einer Mitarbeit als Autor interessiert sind. Sollte das der Fall sein, dann werde ich Ihnen die Adresse des Redakteurs und Exposéschreibers Voltz, Offenbach, mitteilen. Dann wäre es zweckmäßig, wenn Sie nach Offenbach kommen würden und mit ihm über die Einzelheiten der Zusammenarbeit sprechen könnten.«

      Bernhardt war eindeutig von Peschke überzeugt. »Die ATLAN- sowie die DRAGON-Romane, von denen wir auch je drei Exemplare beilegen«, heißt es weiter, »werden nach Exposés geschrieben, die Sie dann jeweils geliefert bekommen. Die Honorare liegen erheblich höher als üblich, aber wir sind nur daran interessiert, wenn Sie regelmäßig an den Serien mitarbeiten, wobei genaue Termine für Ablieferung der Manuskripte gegeben werden. Ich würde mich freuen, wenn es zu einer ständigen Zusammenarbeit käme.«

      In einem Beitrag für den PERRY RHODAN WERKSTATTBAND, den Horst Hoffmann 1986 herausgab, schrieb Peschke, dass sich damals alles noch im Rahmen eines Hobbys bewegte, weitergehende Ambitionen habe er zu dieser Zeit nicht gehabt. Aber dieser Brief änderte alles. Er riss »mich abrupt aus meiner beschaulichen Ruhe, obwohl er im üblichen dürren Verkehrsdeutsch abgefasst war. Teilte mir darin doch Cheflektor Bernhardt mit, dass der Verlag mich ausersehen hätte, an der ATLAN-Serie mitzuwirken!«

      Es sollte zu einer ständigen Zusammenarbeit kommen, wenn auch nicht mehr bei DRAGON, das kurz darauf überraschend eingestellt wurde. »Aufgeregt wartete ich auf das erste Exposé«, fährt Peschke in seinen Erinnerungen fort. »Es kam für ATLAN 179, und Willi Voltz warf mich, seinen eigenen Worten nach, mitten ins kalte Wasser.« In diesem vierzigsten EXCLUSIV-Roman wird der Kristallprinz von seinem ungeborenen Sohn Chapat aufgefordert, über sein Leben zu berichten. Atlan erzählt daraufhin, was er von dem Bauchaufschneider Fartuloon über den gewaltsamen Tod seines Vaters erfahren hat.

      Elf Wochen später, gleich nach einem großartigen Mikrokosmos-Zweiteiler, mit dem Conrad Shepherd wieder aus ATLAN ausstieg, erschien der nächste Patton. »Man billigte mir weitere Romane zu«, erinnerte sich der Autor, »die ersten Autogrammwünsche von Lesern erreichten mich, und meine Nase hob sich noch um ein paar Millimeter. Bis zu den Wolken reichte sie aber längst noch nicht, ein paar Anrufe von Schelwokat sorgten dafür, dass ich auch wieder nach unten sah und schön auf dem Teppich blieb.«

      Seine gesamte weitere Schriftstellerkarriere sollte Harvey Patton in den Dienst von Moewig stellen. Allein für ATLAN schrieb er dreißig Romane, wenn auch mit einer Unterbrechung von sieben Jahren, und selbst bei PERRY RHODAN sollte er eingesetzt werden – leider nur ein einziges Mal, weil er das Exposé zu freizügig ausgelegt hatte.

      Kurzbiografie: Harvey Patton

      Am 24. Juni 1923 in Breslau geboren, arbeitete Hans Peschke – wie der Autor mit bürgerlichem Namen hieß – bis 1941 als gräflicher Diener und ging dann zur Luftwaffe. Nach dreieinhalb Jahren Krieg und einem halben Jahr Kriegsgefangenschaft landete er als überzeugter Pazifist im Schwabenland, wo er als Bahnarbeiter, Krempler und Speisewagenkellner jobbte. Schließlich wurde er im Rheinland für eine Textilfirma tätig, heiratete und wurde Vater von fünf Kindern. Mitte der Fünfzigerjahre entdeckte er seine Liebe zur Science Fiction, wurde im Fandom aktiv und veröffentlichte 1964 sein erstes Leihbuch, dem noch vierzehn weitere folgten. Nach SF-Heftromanen für Pabel und Zauberkreis wurde er von Kurt Brand zur Mitarbeit an RAUMSCHIFF PROMET eingeladen, für das er fünfzehn Beiträge leistete. 1975


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