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Perry Rhodan Chronik, Band 2. Michael NagulaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Chronik, Band 2 - Michael Nagula


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Abgesandten schicken könne.

      Als der Exposéredakteur Ende Januar 1975 von diesen Neuigkeiten erfuhr, reagierte er zurückhaltend. Er befürchtete, vielleicht auf Englisch eine Rede halten zu müssen, wurde aber beruhigt, dass es lediglich um die eine oder andere Diskussion gehe. Vielleicht brauche er auch bloß den Ausstellungsraum zu hüten, wobei Darlton ihm helfen könne. Der hatte schon einen Flug erster Klasse zugesichert bekommen, aber da er seine Ehefrau Bibs mitnehmen wollte, zog er die Touristenklasse vor. Er brauchte dann nur noch die Differenz zu bezahlen, damit sie gemeinsam fliegen konnten. Sein Plan sah vor, sich anschließend zu zweit den Wilden Westen anzuschauen. Immerhin war er auch Western-Autor!

      Mittlerweile stand Darlton auch mit dem amerikanischen Veranstalter des Cons, Tim Whalen, in Verbindung. Der teilte ihm mit, dass der RHOCON I in Washington schon am 2. Januar 1976 stattfinden werde. Heller Wahnsinn!, fand Darlton. An Silvester! Er setzte sich bei Whalen dafür ein, den Con auf den April oder Mai zu verlegen. Lektor Müller-Reymann, der im Verlag die Krimis und das PERRY RHODAN-JAHRBUCH betreute, riet er mündlich, in dem Buch einen vorläufigen Termin – Anfang oder Frühjahr 1976 – zu nennen.

      Vierzehn Tage später erhielt Voltz von einem entsetzten Darlton ein Programmheft mit allen Con-Daten und die Info, dass es bei dem neuen Termin bleibe. Darlton überlegte sich nun ernsthaft, ob er fliegen sollte, seine Frau werde jedenfalls nicht mitkommen. Er wolle einfach nur hinüberrauschen und drei Tage im kalten Winter von Washington seine Pflicht tun, bevor er schnellstens wieder nach Hause zurückkehrte.

      Seine Pflicht tun – das hieß, dort den Ehrengast zu geben!

      Die Whalen-Korrespondenz

      Kurz darauf, im April 1975, kamen die Vorbereitungen für den RHOCON I offiziell in Gang. Tim Whalen, der Chairman der Veranstaltung, wandte sich auf Deutsch in einem umfangreichen Brief an Cheflektor Bernhardt. Er teilte ihm mit, dass seine Organisation ihm gratis einen Raum mit 44 Quadratmetern »auf der Hauptetage der Versammlung« zur Verfügung stelle, der von allen Teilen des Hotels Sheraton Park leicht zu erreichen sei.

      »Ich werde einige Mitglieder von RHOCON beauftragen, sich für den Erich Pabel Verlag um die Führung dieses Raumes zu kümmern. Dann bliebe William Voltz mehr Zeit, seine Funktionen bei RHOCON I wahrzunehmen und Ihre Firma zu repräsentieren.«

      Weiter schreibt Whalen, dass er in seinem Fanzine RHOCONZINE von dem Material berichtet habe, das beim Leserservice erhältlich war. Außerdem habe er die deutschen Heftpreise genannt und die Adresse von Mr. Meibeicker bekannt gegeben.

      »Das könnte zur Folge haben, daß aus Amerika Anfragen an den PERRY RHODAN Dienst kommen.«

      Whalen wies auch darauf hin, dass viele Fans sich beim Con mit deutschem Material eindecken wollten, so dass der Verlag besser einiges mitbringen sollte. Ausgehend von rund 2500 Besuchern schlug er 2000 Hefte von PERRY RHODAN vor, korrigierte sich dann aber: »Das scheint etwas zu wenig. Ich könnte mir vorstellen, dass 90% der Fans eines, um die 40% zwei und 10% mehr als zwei Exemplare haben wollen.«

      Bei ATLAN, das in den USA im Juli des Jahres als Sonderreihe im Taschenbuch starten sollte, setzte er einen voraussichtlichen Bedarf von 300 bis 500 Heften an, um die 300 bei DRAGON, das trotz großer Hoffnungen des Verlags nie nach Amerika verkauft wurde; die Comics und das Lexikon sollten mit jeweils rund 100 Exemplaren vertreten sein. Er sprach sich auch für andere Science Fiction des Verlags aus, »die man nicht an die PERRY RHODAN-Fans, sondern an Leute verkaufen könnte, die deutsch lesen können.« Und zu guter Letzt schlug er vor: »Eine kleinere Auswahl von anderem Material wird vielleicht von einigen Fans gekauft werden, die alles besitzen müssen.«

      Bernhardt antwortete Whalen, dass er das Schreiben an William Voltz und Rolf Meibeicker weiterleite, »who probably will represent in Washington our publishing house, i.e. the German edition of PERRY RHODAN [die in Washington vermutlich unser Verlagshaus, d.h. die deutsche Ausgabe von PERRY RHODAN repräsentieren werden].«

      Auf diese Ankündigung hin nahm der Chairman des Cons am 6. Mai 1975 mit Voltz persönlich Kontakt auf, dessen Adresse er von Darlton erhalten hatte, und erklärte auf Englisch: »Auch wenn in den Vereinigten Staaten bisher erst ein Buch von Ihnen erschienen ist, bin ich sicher, dass wir viel Freude an Ihren Romanen haben werden.«

      Und vier Tage, nachdem Voltz ihm am 27. Mai geantwortet hatte, schrieb er dem Mann, der mittlerweile die Handlungsvorgaben der gesamten Serie verfasste: »Ihr erster Roman gefiel mir. Und ich kenne mehrere Leute, die ebenfalls den Eindruck haben, dass sie im Laufe der Zeit zum beliebtesten Autor der Serie werden könnten. In Deutschland liegt diese Entwicklung natürlich schon fünfzehn Jahre zurück.«

      Eine Woche später wandte Whalen sich in einem Schreiben auf Deutsch auch an Kurt Bernhardt und versicherte ihm, dass die amerikanischen Leser sich besonders auf den Erwerb der Risszeichnungen und des Lexikons freuten. Besonders auf Letzteres, das der Chairman gern in seinem Fanzine vorstellen würde. »Ich spreche selbst noch wenig Deutsch – ich lerne die Sprache erst seit diesem Jahr – fühle mich aber doch dazu imstande, die Grundideen zu übersetzen. Es vermittelt einen großartigen Einblick in die Serie.«

      Noch einmal versichert er, »daß diese Dinge sowie weiteres PR Service Material wie auch die Exemplare von PERRY RHODAN, ATLAN, DRAGON, PLANET Novels und PERRY Comics gut aufgenommen werden und sich vermutlich gut verkaufen. An einem guten Verkauf bin ich schon deshalb interessiert, weil dadurch vielleicht Ace Books ermutigt wird, auch diese Bücher zu übersetzen und sie neben PERRY RHODAN erscheinen zu lassen«. Damit trat er beim Verlag offene Türen ein und erhielt natürlich die Erlaubnis, einige Risszeichnungen in seinem Fanzine abzudrucken. Er regte auch den Verkauf von Titelbildern der Serie aus der Feder von Johnny Bruck an und bat um die Zusendung eines Exemplars des Jahrbuchs, von dem er schon so viel gehört habe.

      Am 17. Juni bedankte Whalen sich bei William Voltz für das Jahrbuch und erklärte auf Englisch: »Ich muss zugeben, dass Sie jünger sind, als ich erwartet hätte. Aber das ist wohl nicht weiter ungewöhnlich. Ich bin zum Beispiel erst sechzehn.« Und danach briefte er den Autor über die Flugzeiten der Maschine, wenn er unmittelbar nach seinem Besuch der Ancient Astronauts Society in Zürich mit der Swissair starte.

      Vier bis fünf Stunden, versicherte Whalen, würden ihn nach New York bringen, wo er umsteigen müsse und um dreizehn Uhr Ortszeit in Washington eintreffe. Spätestens zwei Stunden danach sei er auf seinem Hotelzimmer und könne sich etwas Schlaf genehmigen, bis gegen achtzehn Uhr in der Convention Suite eine Privatparty beginne. Sie werde bis zehn oder elf Uhr dauern, wobei er aber nicht von Anfang an dabei sein müsse.

      Der zweite Januar werde nicht so schlimm werden. Erst um vierzehn Uhr eröffneten Forry Ackerman und seine Freunde den Con, woraufhin der PERRY RHODAN-Film »SOS aus dem Weltraum« in englischer Fassung vorgeführt werde. Es stehe ihm frei, eine Einführung zu sprechen oder nur mit Einzelpersonen zu reden, je nachdem, was er seinem Englisch zutraue. Wichtig sei ihm aber die Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zum Thema »Deutsche SF und ihr Fandom« mit Clark Darlton. Er habe sie beide nicht zu sehr mit Terminen vollgepackt, die meisten Abende ab achtzehn Uhr stünden zu ihrer freien Verfügung.

      Ein wenig reumütig erwähnte er, dass ein deutscher Fan namens Klaus Mahn sich bei ihm gemeldet und er ihn eher beiläufig behandelt habe, bevor ihm klar geworden sei, dass es sich um Kurt Mahr handelte. Er wolle vielleicht auch zu dem Con kommen. Und abschließend eröffnete er Voltz, dass er seinen Club RHOCON zu einem weltweiten Fanklub ausbauen wolle und sich geehrt fühlen würde, wenn er Ehrenmitglied werde und ihm Rat und Beistand leisten könne. Eine entsprechende Mitgliedskarte liege bei.

      Am 3. Juli bedankte sich Cheflektor Bernhardt für Whalens Schreiben vom 8. Juni und erteilte ihm die Erlaubnis zum Abdruck von Risszeichnungen und Texten aus dem Lexikon in seinem Fanzine, bat ihn aber auch, sich für eine Übernahme des beiliegenden Jahrbuchs durch Ace Books einzusetzen. Gleichzeitig bedauerte er, dass auf den US-Ausgaben von PERRY RHODAN nicht die Cover von Johnny Bruck Verwendung fanden. Die Übersendung oder Mitnahme der Vorlagen sei nicht möglich, da es sich um unverkäufliche Einzelstücke handele, von denen keine Kunstdrucke hergestellt würden.

      »Bitte seien Sie jedoch versichert«, erklärte Bernhardt dem jungen Fan abschließend auf Englisch, »daß ich Ihren Wünschen stets


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