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Drug trail - Spur der Drogen. Matthias KlugerЧитать онлайн книгу.

Drug trail - Spur der Drogen - Matthias Kluger


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      „Sicher“, bestätigte Oliver, während er beim Betrachten ihrer ausladenden Figur insgeheim grübelte, wie viele Hamburger sie ihm verschwieg.

      Ms. Smith stampfte wieder los. „Wir sind gleich da, Mr. Konecki. Zweimal links ums Eck und schon sind wir am Oval.“

      Angekommen klopfte sie an der Tür neben dem Oval Office, die mit President’s Secy beschriftet war, und trat, ohne auf eine Antwort zu warten, ein.

      „Ich bring dir den Besuch, Jenny. Mr. Konecki von der Washington Post.“

      Eine schlanke Rothaarige mit elegantem, eng anliegendem Kostüm stand auf und trat lächelnd mit ausgestreckter Hand auf Oliver zu. „Herzlich willkommen, Mr. Konecki. Der Präsident wartet bereits auf Sie.“ Während sie sich zur Begrüßung die Hände schüttelten, fuhr die Vorzimmerdame fort: „Ich bin Jenny und sollten Sie irgendetwas brauchen, geben Sie mir einfach Bescheid. Wenn Sie hier bitte kurz warten würden. Ich gebe dem Präsidenten Bescheid, dass Sie da sind.“

      „Ich mach mich dann mal aus dem Staub“, tönte sogleich Ms. Smith aus dem Hintergrund. „Machen Sie’s gut, Mr. Konecki.“ Dann schloss sich die Tür des Sekretariats.

      In dem Moment, da Jenny den Knopf der Sprechanlage drücken wollte, öffnete sich die Tür zum Oval Office. Heraus trat Bob Thompson. „Ach, Jenny, dieser Konecki von der Washington …“ Jennys Augen weiteten sich und schweiften zur gegenüberliegenden Seite des Zimmers. Sofort setzte Bob Thompson ein einnehmendes Lächeln auf. „Mr. Konecki?“

      „Mr. President. Es ist mir eine Ehre …“

      „Lassen wir die Formalitäten“, schmunzelte Bob Thompson. „Kommen Sie, wir haben einiges zu bereden.“

      Es ist kleiner, als ich es mir vorgestellt habe, befand Oliver, als er das Oval betrat.

      „Setzen Sie sich, Mr. Konecki.“ Der Präsident wies ihn zur hellen Couch. Fast gleichzeitig nahm auch Bob Thompson gegenüber von Oliver Platz und schlug die Beine übereinander. „Irgendetwas zu trinken?“

      „Im Moment nicht, vielen Dank.“

      „Auch gut. Kommen wir gleich zur Sache. Sie können sich denken, warum ich Sie um das Treffen gebeten habe?“

      Oliver zuckte etwas verlegen mit den Schultern, bevor er antwortete: „Ich nehme an, es geht um die Enthüllungen rund um den Tod von Logan Winston.“

      „Exakt.“ Bob Thompson fixierte ihn mit seinen dunkelbraunen Augen. Argusaugen, dachte Oliver. Augen wie die eines Adlers.

      „Mr. President, sicher hätte ich die Option besessen, vor der Veröffentlichung des Artikels …“

      „Ich erwarte keine Entschuldigung“, beschwichtigte Bob Thompson. „Natürlich haben Sie mich und meinen Stab mit Ihrer Enthüllung in Schwierigkeiten gebracht. Massive Schwierigkeiten – und das ist noch die Untertreibung des Jahres. Aber wir leben in einer Demokratie, was die Pressefreiheit – die ich schätze – mit einbezieht. Es besteht also kein Grund, Sie zu tadeln oder gar einzuschüchtern – falls Sie das in Erwägung gezogen haben. Ganz im Gegenteil, Mr. Konecki. Ich möchte Sie um Ihre Hilfe bitten.“

      „Um meine Hilfe?“, fragte Oliver erstaunt, ohne eine Idee zu haben, wie diese Hilfe aussehen sollte.

      „So ist es. Doch bevor ich ins Detail gehe, brauche ich Ihr Versprechen.“

      „Ich höre“, erwiderte Oliver, während er es dem Präsidenten gleichtat und die Beine übereinanderschlug.

      Bob Thompson beugte sich zu Oliver. „Ich will Ihr Ehrenwort, Mr. Konecki, dass das, was Sie in den kommenden Stunden erfahren, hier im Raum bleibt, bis ich Ihnen den Startschuss gebe. Haben Sie mich verstanden?“

      „Natürlich“, bestätigte Oliver knapp mit einem unwohlen Gefühl in der Magengrube. Eine kurze Pause trat ein. Dann setzte Oliver nach: „Entschuldigen Sie, wenn ich frage: Was, wenn nicht?“

      Bob Thompson lächelte: „Ich habe mit Ihrer Gegenfrage gerechnet. Sie sind Journalist, und ich habe lange nachgedacht, was ich Ihnen hierauf zur Antwort gebe. Fühlen Sie sich geschmeichelt, wenn ich Ihnen sage: Sollten Sie Ihr Wort brechen, ich an Ihrer Loyalität zu irgendeiner Zeit zweifeln, werden Sie den Tag verfluchen, an dem Sie mich persönlich kennengelernt haben. Ja, ganz recht, ich drohe Ihnen.“ Dabei hob Bob Thompson abwehrend seine Hand. Sogleich flüsterte er, als würden sie einen geheimen Pakt fürs Leben schließen: „Wenn es nicht um die Sicherheit der ganzen Nation gehen würde, um das Leben Tausender Menschen, die durch diese Gift-Epidemie tagtäglich verenden, glauben Sie mir, ich würde mich zu keiner Zeit derart herablassen, das Amt des Präsidenten niemals derart beflecken und eine Drohung aussprechen. Doch in diesem Fall habe ich keine andere Wahl.“ Die dunkelbraunen, jetzt fast schwarzen Augen Thompsons bohrten sich in die Olivers. „Habe ich Ihr Wort?“, fragte Bob Thompson streng.

      Oliver überdachte kurz die Alternativen. Doch es fielen ihm keine ein. „Sie haben mein Wort, Mr. President.“

      „Gut. Ich glaube, jetzt brauchen wir beide einen kräftigen Schluck zum Hinunterspülen – auch wenn erst Lunchtime ist.“

      Lasst uns Geschichte schreiben

      Bob Thompson hatte sich kurz entschuldigt und Oliver im Oval Office zurückgelassen. Grübelnd saß dieser noch immer mit einem Glas Scotch in der Hand auf der Präsidentencouch. Der Plan des Präsidenten, in den er nunmehr eingeweiht worden war, schien ihm vom Grundsatz her simpel und logisch. Doch je mehr er darüber nachdachte, je bewusster ihm wurde, dass er nun Teil dieses Plans war, desto mehr wuchs sein Respekt vor dieser Entscheidung und der damit schier undurchdringlichen Masse an Folgen. Die Folgen, die vielen Auswirkungen, die mit der Legalisierung von harten Drogen in den Vereinigten Staaten einhergingen, stellten für ihn mehr und mehr eine unüberwindbare Mauer dar. Nein, der Plan glich keiner Mauer, vielmehr einem Labyrinth, erbaut aus Tausenden aneinandergereihten Dominosteinen. Viele, viele Steine, die in einer riesigen Lagerhalle aufgestellt waren. Jeder Stein stand für eine Konsequenz der Entscheidung. Legalisierung bedeutet Ausgabestellen für Drogen, überlegte Oliver. Sollte jeder Süchtige Zugang haben und Koks, oder welche Drogen auch immer, im Supermarkt beziehen können? Die Einrichtung neuer Suchtberatungsstellen wäre vonnöten. Verstärkter Ausbau von Kliniken zur Behandlung der Suchterkrankungen. Wie würde sich der Rest der Welt zu dem Thema stellen und würde man hierdurch nicht ein Volk von Junkies heranziehen? Wie würden die Drogenkartelle darauf reagieren? Und so weiter und so weiter. Zu guter Letzt – wer würde welche Drogen woher beziehen? Eine zentrale Einkaufsstelle des Staates, die Rahmenverträge mit den Syndikaten dieser Welt aushandelte? Oder gar der landwirtschaftliche Anbau in den Vereinigten Staaten? Würde sich das Bild in den kommenden Jahrzehnten dahingehend ändern, dass neben Mais- und Kornfeldern auch Mohnplantagen das Land zierten?

      In Olivers Kopf schossen die Gedanken wie Pingpongbälle wirr durcheinander, als pünktlich um 14:00 Uhr Bob Thompson, gefolgt von drei weiteren Personen, das Oval Office betrat.

      „Mr. Konecki, dies sind drei meiner engsten Vertrauten. Darf ich vorstellen: die Herren William, Robert und Philipp Baker.“ Der Präsident lächelte auffordernd. „Diese Herren, Mr. Konecki, stellen den Inner-Circle zur Umsetzung meines Plans War on drugs dar. William Baker, mein langjähriger Freund und Berater, sein Sohn Robert, der mich erst auf die Idee gebracht hat, und neu hinzugestoßen Philipp Baker, Roberts Zwillingsbruder aus Deutschland.“

      Oliver nickte und schüttelte einem nach dem anderen die Hand.

      „So weit, so gut, meine Herren. Ich habe Mr. Konecki von der Washington Post eingeladen und ihn über seine Rechte und Pflichten der Geheimhaltung aufgeklärt. Ihr fragt euch bestimmt, warum. Ganz einfach: Mr. Konecki ist ein hervorragender Journalist. Immerhin hat er meine Person, das Amt des Präsidenten, durch die jüngsten Enthüllungen in der Washington Post in mächtige Bedrängnis gebracht. Eine alte Kriegsregel lautet: Kannst du deinen Feind nicht bezwingen, mach ihn zu deinem Freund. Nicht, dass Mr. Konecki in seiner Funktion generell als Feind einzustufen wäre, doch die freie Presse wird ein mächtiger Anker unseres Vorhabens sein.“

      Oliver


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