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Der Duft von Pfirsichen. Denise HunterЧитать онлайн книгу.

Der Duft von Pfirsichen - Denise Hunter


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die Fensteröffnung.

      Sie ließ sich auf sein großes Bett fallen und rubbelte sich die Beine ab.

      Er blinzelte und fand endlich seine Stimme wieder. „Wer bist du … wie bist du …?“

      „Ich bin Zoe. Euer Spalier müsste mal repariert werden. Das ist an einigen Stellen morsch. Zweimal bin ich fast gefallen. Tut mir leid mit der Sauerei.“

      Zoe. Bradys 15 Jahre alte Schwester. Die, die er so sehr beschützen wollte.

      Cruz wollte das Licht einschalten und sie sich genauer anschauen, aber er befürchtete, damit irgendwie den Zauberbann zu brechen. Oder vielleicht träumte er auch. In dem Fall wollte er ganz bestimmt nicht aufwachen.

      Ihre Augen funkelten im Licht des Bildschirms, als sie seinen Blick erwiderte. „Warum schaust du mich so an?“

      „Wie ,so‘?“

      „Als wäre ich ein Gespenst.“

      „Bist du denn eins?“

      „So was gibt es doch gar nicht, du Blödmann.“

      „Woher willst du das wissen?“

      Spielerisch hob sie eine Augenbraue. „Hast du je eins gesehen?“

      „Vielleicht.“

      Sie griff nach seiner Hand und drückte sie sacht. „Siehst du? Hundert Prozent echt.“

      Er spürte einen elektrischen Schlag vom Scheitel bis zu den Zehenspitzen − und überall dazwischen auch. Er wollte ihre Hand für immer und ewig halten und nie wieder loslassen.

      Aber sie zog sie weg, verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. Ihre Augen wanderten über seinen Körper, und er spürte ihren Blick wie eine Berührung. Ein Schauder überlief seinen Rumpf und erinnerte ihn daran, dass er nur seine Jeans trug.

      „Spielst du in irgendeiner Mannschaft? Du treibst bestimmt viel Sport. Du hast echt eine Menge Muskeln.“

      Plötzlich wünschte er sich, eine dieser Sportskanonen zu sein, die einer Maschine Wiederholungen abrangen, anstatt eines Jugendlichen, der sein Sportprogramm erledigte, indem er die Regale einer Eisenwarenhandlung einräumte.

      „Mit wem redest …“ Brady blieb im Türrahmen stehen. Sein Blick fiel auf das Mädchen, das auf dem Bett saß. „Zoe. Was machst du denn hier?“

      Unverfroren hob sie eine Schulter. „Du solltest mal auf deinen Rücksitz gucken, bevor du losfährst, großer Bruder. Man kann nie wissen, wer da so mit unterwegs ist.“

      „Was soll das? Jetzt muss ich dich heimfahren, und ich bin gerade erst hier angekommen.“

      „Ach, entspann dich. Ich will doch bloß ein bisschen Spaß haben. Welches Spiel spielt ihr gerade? Oh, das liebe ich.“ Sie griff nach der Konsole.

      Brady schnappte sie am Ellbogen. „Oh nein, das wirst du nicht. Du fährst geradewegs mit mir nach Hause.“

      „Du bist schlimmer als Mum und Dad. Ich bin kein Baby mehr.“

      „Es ist nach Mitternacht.“

      Sie schaute ihn gespielt erschrocken an. „Oh nein! Mitternacht. Nicht, dass ich mich noch in einen Kürbis verwandle.“

      „Du musst aufhören, dich davonzuschleichen, Zoe. Das ist nicht sicher.“

      Sie verdrehte die Augen. „Wir sind in Copper Creek. Hier könnte ich nicht einmal in eine Gefahr geraten, wenn ich vorher deswegen herumtelefonieren würde.“

      „Diesmal sage ich Mom und Dad Bescheid. Lass uns gehen.“

      Zoe entwand sich seinem Griff und sah ihn frech an. „Du wirst es ihnen nicht sagen. Weil ich weiß, wer letzten Freitag mit Bridgette Malloy bei Sutter’s Bend geparkt hat, obwohl er eigentlich noch bei der Arbeit sein sollte.“

      Bradys Lippen kniffen sich zusammen. „Wie hast du … egal. Komm jetzt, wir fahren nach Hause.“

      Zoes Gesicht erhellte sich. „Oh, ich weiß was. Lass uns schwimmen gehen. Oder ein paar Böller anzünden. Wir können zur Brücke runtergehen, da erwischt uns keiner.“

      „Wir fahren an genau einen Ort: nach Hause nämlich.“

      „Bäh! Du bist so ein Langweiler. Schön, dann gehe ich eben nach Hause, aber zu Fuß.“

      Sie marschierte an Cruz vorbei und hinterließ eine Duftspur des herrlichsten Parfüms, das er je gerochen hatte.

      Brady war ihr auf den Fersen. „Oh nein, das wirst du nicht.“

      Sie drehte sich in der Tür um und schenkte Cruz ein koboldhaftes Zwinkern. Und so einfach war es um ihn geschehen. Er war verliebt.

      KAPITEL 8

      Zoe schlüpfte in die schattige Scheune ihrer Eltern, wo ihr altvertraute Gerüche nach Heu und Pferden entgegenschlugen. Ihr Blick fiel auf Cruz, der bei den Boxen drüben stand. Die Bürste in seiner Hand glitt über Buttercups Widerrist.

      „Was machst’n du da?“

      Er fuhr zu ihr herum, wandte sich dann aber wieder Buttercup zu. „Ich warte auf Brady.“

      Seit ein paar Jahren kam Cruz nun vorbei und verbrachte Zeit mit ihrem Bruder. Er war so hübsch, mit seiner herrlichen Haut und den achtsamen braunen Augen. Ihn nur anzuschauen ließ in ihrem Bauch Schmetterlinge umherflattern.

      Aber er ignorierte sie, ignorierte sie so sehr, dass es schon beinahe unhöflich war. Für ihn war sie nur Bradys nervtötende kleine Schwester.

      Sie kam näher und lehnte sich nah genug neben ihm an die Boxentür, dass ihr Arm seinen streifte.

      Er versteifte sich, zog sich aber nicht zurück.

      Sie biss sich auf die Lippe. Sie hätte sich keinen weniger geeigneten Kandidaten als Schwarm aussuchen können. Aber jetzt, wo das feste Fleisch seines Arms ihren berührte und sein subtiler herber Duft ihre Sinne in Beschlag nahm, machte sich eine unerbittliche Hoffnung in ihr breit. An Mut hatte es ihr schließlich noch nie gemangelt.

      „Willst du ausreiten?“

      „Wenn er kommt, bevor es dunkel wird.“

      „Ich könnte mit dir los. Ich kenne die schönsten Ecken.“

      Sein hüpfender Adamsapfel lenkte ihre Aufmerksamkeit auf seinen Hals und sein Kinn, beides unrasiert. Er wirkte älter als die anderen Jungen seines Jahrgangs. Das lag wohl an dem Bartschatten, überlegte sie. Oder an dem abgekämpften Blick in seinen tiefgründigen Augen.

      Er legte die Bürste weg, trat beiseite und schob die Hände in die Hosentaschen. „Nein, danke.“

      Mit zitternder Hand streichelte Zoe Buttercups Schnauze. „Du brauchst gar nicht so gemein zu sein. Ich wollte nur freundlich sein.“

      „Ich bin nicht gemein. Ich warte einfach nur auf Brady.“

      Sie bedachte ihn mit einem stolzen Blick. „Die ganze Zeit ignorierst du mich.“

      Seine Wangenmuskeln bewegten sich. „Tu ich gar nicht.“

      „Doch, wohl.“

      Er schaute sie an.

      „Na, tust du wohl.“

      „Ich bin Bradys Freund. Ich bin hier, um ihn zu besuchen, nicht dich.“

      „Da, jetzt bist du schon wieder gemein.“ Sie klimperte mit den Wimpern, ein Trick, den sie von Marci Allen gelernt hatte. „Egal, ich bin jedenfalls nur zwei Jahre jünger als du.“

      Er seufzte schwer und murmelte etwas auf Spanisch.

      „Was heißt das?“

      Seine Augen blitzten. „Ich habe Gott um Geduld gebeten.“

      Hmpf. Sie kniff die Augen zusammen


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