Der undankbare Kontinent?. Группа авторовЧитать онлайн книгу.
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Peter Cichon, Reinhart Hosch,
Fritz Peter Kirsch (Hg.)
Der undankbare Kontinent?
Afrikanische Antworten auf
europäische Bevormundung
Argument Verlag
Wir danken der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Dekanat der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und dem Institut für Romanistik der Universität Wien für die Förderung dieser Publikation.
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Deutsche Originalausgabe
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© Argument Verlag 2010
Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg
Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020
Satz: Iris Konopik
Umschlaggestaltung: Martin Grundmann,
www.herstellungsbuero-hamburg.de
ISBN 9783867549608
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013
Erste Auflage 2010
Inhaltsverzeichnis
Discours de M. Nicolas Sarkozy, Président de la République Française
Université de Dakar – Sénégal Jeudi 26 juillet 2007
Rede des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy
Universität Dakar – Senegal Donnerstag, 26. Juli 2007
Achille Mbembe
Das Afrika des Nicolas Sarkozy
Zohra Bouchentouf-Siagh
Doppelbödigkeit und Geschichtsschacher
Mwatha Musanji Ngalasso
Ich bin gekommen, um euch zu sagen …
Anatomie einer neokolonialen Rede in der Kautschuk-Sprache
Das Afrikabild der Präsidenten der Fünften Republik Frankreichs
Unkenntnis, Unverständnis oder bewusste Provokation?
Frankophonie: das zweifelhafte Alibi
Die symbolische Gewalt einer Rede im Dämmerlicht134
Ein Hauptgrund für die Leiden Afrikas: die eurozentrischen Afrikadeutungen
Der Afrikaner soll sich schuldig fühlen
Echos von jenseits des Atlantik
Einleitung
Vorerst die Fakten: Am 26. Juli 2007 hat der französische Staatspräsident in Dakar, der Hauptstadt des Senegal, an der Université Cheikh Anta Diop, eine Rede gehalten. Sie richtete sich an die Jugend Afrikas und hatte als Hauptthema die Zukunftsperspektiven des südlichen Nachbarkontinents im Zusammenhang mit dessen Beziehungen zu Europa. Die Worte des Nicolas Sarkozy wurden in der internationalen Presse kommentiert, keineswegs unkritisch, aber nicht mit jener Heftigkeit, welche die Reaktionen von zahlreichen Intellektuellen aus verschiedenen afrikanischen Ländern kennzeichnete. Es ist nicht übertrieben, von einem Aufschrei der Empörung zu sprechen. Den Anfang machten Artikel in der Presse. Besonders gewichtig aber fiel ein vom Pariser Verlag Éditions Philippe Rey herausgebrachter Sammelband mit 23 Essays aus, die mit Sarkozy und seinem Sonderbeauftragten Henri Guaino, der die Rede von Dakar konzipiert hatte, hart ins Gericht gingen. Von diesem Buch ist Anfang 2009 eine Taschenbuchausgabe erschienen.1
Der vorliegende Band enthält Übersetzungen ausgewählter Beiträge aus der erwähnten Sammlung, die sich in der französischen Fassung als »Antwort Afrikas auf Sarkozy« präsentiert, sowie die deutschsprachige Version einer der ersten Stellungnahmen zu der Sarkozy-Rede in der afrikanischen Presse.2 Die Herausgeber und die ÜbersetzerInnen kommen aus der Sprach- und Literaturwissenschaft und sind mehr oder weniger eng mit der Forschung und Lehre am Institut für Romanistik der Universität Wien verbunden. Die Klarstellung ihrer Motivation, sich mit einem hochpolitischen Projekt an die Öffentlichkeit der deutschsprachigen Länder zu wenden, ist sicherlich ein Gebot der intellektuellen Redlichkeit – nicht zuletzt im Hinblick auf das Weiterlaufen der einschlägigen Kontroversen. Sowohl in Afrika als auch in Frankreich sind von 2007 bis zur Gegenwart viele Kommentare abgegeben worden. Die meisten, aber nicht alle, richteten sich gegen Sarkozy und seine Rede. Einige afrikanische Regierungschefs haben sich