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Weiße Wölfe am Salmon River. Lutz HatopЧитать онлайн книгу.

Weiße Wölfe am Salmon River - Lutz Hatop


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die Beladung im Wasser. Nach einer weiteren Stunde war auch das geschafft.

      Marc saß bereits im Boot und machte diverse Übungen, um Fahr- und Trägheitsverhalten kennenzulernen. Vorsichtig legte er das Kajak auf die Kante, stützte sich dabei zuerst mit einer flachen und dann mit einer hohen Paddelstütze ab. Zufrieden paddelte er zu Gerhard und Hartmut. Gerhard schimpfte jetzt schon über ihr Faltboot und mokierte sich über die Schwerfälligkeit des riesigen Kajaks. Um den Tiefgang zu minimieren, wurden die beiden Luftschläuche bis zum Anschlag aufgeblasen. Immerhin brachte das nochmals ein paar Zentimeter an Auftrieb.

      Am Ausfluss des Sees war der Wasserstand so niedrig, dass die Boote getreidelt, also mit einer Leine im Wasser gezogen werden mussten. Glücklicherweise hatte der See viele kleine Abflüsse, die sich nach einigen hundert Metern zum eigentlichen Fluss vereinigten. Die Wassertiefe unter dem Kiel war jedoch immer noch recht knapp, so zog Marc es vor, das Kajak noch einige hundert Meter vom Ufer aus zu ziehen.

      Die Strömung verstärkte sich jedoch immer mehr. Es gab kein Zurück mehr, er musste in das Kajak, auch auf die Gefahr von Verletzungen der Haut hin. Vorsichtig suchten er und seine Freunde die Ideallinie. Schon nach kurzer Zeit übernahm Marc die Führung, denn er hatte das kleinere und wendigere Boot. Der Abstand betrug ungefähr dreißig Meter zu seinen Freunden im Dickschiff. So bezeichneten er und Gerhard das Boot von Hartmut, weil es einfach riesenhaft war.

      Immer wieder liefen kleine Bäche von den seitlichen Bergen zu. Die Wassermenge wurde mehr, der Fluss immer schneller. Die Breite hatte beträchtlich zugenommen. Der Charakter kam einem „sportlichen“ Fluss in den europäischen Alpen sehr nahe. Einfach schnell fließende Schwallstrecken über leicht abfallende Kiesbänke wechselten ab mit geringfügig verblockten Stellen, was so viel bedeutet, dass einzelne Felsbrocken im Gefälle der Strecke lagen, die aber ohne Probleme zu umfahren waren. Immer wieder folgten ruhige Passagen.

      Hier, im oberen Bereich, überwog das leichte Wildwasser. So konnten sie sich hervorragend einfahren und bekamen das entsprechende Gefühl für ihre Kajaks.

      Der Wasserstand war ideal, das Wetter trübe, aber trocken und die Sicht gut. Der Fluss wurde immer schneller. So meisterten sie am ersten Tag, obwohl sie erst um 01.00 Uhr mittags auf das Wasser kamen, noch fünfundzwanzig Kilometer. Am Spätnachmittag stoppten sie an einer großen flachen Kiesbank. Die Kajaks wurden wiederum im Wasser entladen, die Zelte aufgebaut.

      Der erste Abend in unberührter Natur!

      Hartmut suchte trockenes Holz, nach einer halben Stunde brannte das Feuer. Am Dreibein hing ein Wasserkessel, der im Lauf der Tour fast schwarz werden sollte. Gerhard hatte sich in ungefähr dreihundert Metern Entfernung auf einer kleinen Halbinsel am Ufer niedergelassen und seine Angel ausgeworfen. Ein großer Kochtopf stand mitten im Feuer. Hartmut bereitete das Kesselgulasch zu.

      Marc setzte sich mit einer Tasse Tee auf einen Snag, einen toten Baum, der als Treibgut bei ablaufendem Hochwasser auf der Kiesbank liegengeblieben war. Seine Gedanken kreisten um Shonessi, er konnte ihr Bild einfach nicht aus seinem Kopf bekommen. Sie hatte Ella doch tatsächlich verdrängt. Wie schön sie doch war. Bei ihr stimmte nach Marcs Geschmack einfach alles; sie war von sehr schlanker Gestalt, dabei geschmeidig in ihren Bewegungen. Ihr Lachen verzauberte Marc, ihre braunen Augen zogen ihn in seinen Bann. Ihre langen glatten fast schwarzen Haare reichten ihr weit über die Schulterblätter hinab, glänzten wie Seide. Er hatte ihr Bild vor Augen, als sie sich zu ihm wandte, in diesem Ladengeschäft. Wie sie ihn ansah! Dieses Bild von ihr nahm immer mehr Raum bei ihm ein, wie sehr wünschte er sich, bei ihr zu sein.

      Werde ich sie je wiedersehen?

      Dunkle Wolken zogen sich am Horizont zusammen und die Moskitos wurden immer lästiger und bissiger. Das Abendessen wurde zur Qual. Geschützt durch Hut und Netz ließ es sich gerade soeben aushalten. Dann fing es an zu regnen. Alle zogen sich in ihre Zelte zurück, der Regen wurde stärker, er trommelte förmlich auf die Zeltplane. Bei Regen konnte Marc immer besonders gut schlafen. An den kommenden zwei Tagen wird der Fluss sie fordern, mehrere schwere Wildwasserpassagen standen an, dabei zwei besonders anspruchsvolle.

      Am nächsten Morgen, es regnete immer noch in Strömen. Der Pegel war erheblich gestiegen, die Feuerstelle lag nun direkt am Wasser, am Tag zuvor noch zehn Meter entfernt, was einen halben Meter mehr Wasser bedeutete und das an dieser Stelle, der Fluss war breit und hatte Platz, viel Platz. Hartmut beobachtete prüfend den Fluss, während Gerhard und Marc das Frühstück zubereiteten. Eier mit Speck sollte es geben. Die Vorräte an frischen Sachen, wie Kartoffeln, Eier und Speck reichten für fünf bis sechs Tage. Zwei Stunden nach dem Aufstehen waren sie startbereit. Der Fluss war inzwischen noch weiter angestiegen und die Feuerstelle und Zeltplätze ebenfalls überflutet.

      Hartmut stand unschlüssig auf der nur noch schmalen Kiesbank und kratzte sich hinter dem Ohr.

      „Oh Mann, oh Mann. Das wird heftig heute. Hoffentlich halten das die Boote aus.“

      Marc stellte sich neben ihn, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

      „Hartmut, was redest du da? Das wird richtig interessant, die Faltboote halten was aus. Früher sind sie nur mit den Dingern gefahren. Euer Dickschiff ist doch bei der Wasserwucht eher von Vorteil.“

      Schwierig war das Einsteigen. Direkt am Ufer hatten sie keine Chance. So wählten sie die kleine Halbinsel, auf der Gerhard am Abend zuvor gefischt hatte. Hier hatte sich ein starkes Kehrwasser gebildet, ideal zum Ausfahren in die Strömung.

      Marc legte nun sein Kajak zuerst in das fast ruhige Wasser, setzte sich in das Boot und paddelte flussaufwärts steil in die heranbrausende Strömung. Diese nahm das aufgekantete Kajak in Windeseile mit. Mitten auf dem Fluss stützte er nunmehr das Boot und ließ sich ansonsten treiben. Die Fließgeschwindigkeit betrug an die fünfzehn Stundenkilometer, mit steigender Tendenz. Auch Hartmut und Gerhard fuhren ebenfalls sicher in die Strömung ein. Nun hieß es aufpassen und die Kräfte für die Stromschnellen einteilen.

      Die leichten Schwallstrecken des Vortages waren verschwunden. Alle Stellen mit leichtem Wildwasser ebenso, der Fluss schoss einfach mit langgezogener kräftiger Wellenbildung darüber hinweg. Aber die schweren Stellen, die hatten es in sich. Der jetzt ungefähr fünfzig Meter breite Fluss verfiel auf die gesamt Strecke in eine lange Dünung, fast wie auf dem Meer. Auch die Biegungen waren relativ einfach zu meistern, indem sie die Innenkurve wählten. Beachten musste sie die vielen Nebenarme, mussten in der Hauptströmung bleiben. Die Geschwindigkeit war inzwischen sehr hoch, Kehrwasser an den Ufern nicht mehr vorhanden. Beide Kajaks knarrten und knirschten, liefen dabei dermaßen gut, dass es ein Genuss war. Die meisten mit Felsen verblockten Passagen waren abgesoffen, der Fluss selbst so breit, dass sie immer einen guten Weg wählen konnten.

      Dann wurde der Fluss enger, der schwerste Abschnitt stand bevor, ein sogenannter dreifacher 'Dreier'.

       Die Schwierigkeitsgrade beim Wildwasser werden von eins bis sechs gezählt. Eins kann auch noch von ungeübten Fahrern angegangen werden uns ist ungefährlich. Bei ´Sechs´ endet die Zählweise. Sie gilt gemeinhin als unfahrbar. In jüngster Zeit ist die Skala nach oben geöffnet worden, da früher als unfahrbar geltende Passagen befahren wurden. Bei Stufe zwei sind Felsen im Fluss, die von geübten Fahrern leicht umfahren werden können, der befahrbare Weg ist in der Regel gut zu erkennen. Die Stufen drei und vier erfordern sicheres fahrerisches Können. Fünf und sechs gelten als sehr schwer.

      Voraus schien der Fluss in einer Waldschlucht zu verschwinden. Die Wellen erreichten Höhen von eineinhalb Metern, immer noch in Form einer langgezogenen Dünung. Es war ein Gefühl, ähnlich wie in einem Fahrstuhl. Ursprünglich wollten sie anlanden und die Stellen erkunden, der reißende Fluss und die Ufer ließen das jedoch in keiner Weise zu.

      Marc, der voraus fuhr, erkannte die Gefahr erst sehr spät, in einer Rechtskurve plötzlich das „Inferno“, der erste 'Dreier', der bei diesem Wasserstand zum 'Vierer' mutierte. Im letzten Moment sah Marc linker Hand einen riesigen Felsklotz, groß wie ein kleines Einfamilienhaus, im Wasser liegen. Die Strömung ging knapp drüber. Mit letzter Kraft drückte und zog er sein Kajak knapp rechts vorbei. Neben ihm klaffte ein zwei Meter tiefes Loch mit einer mächtigen Walze dahinter.

      Bloß nicht da hineinfahren!


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