Gedankenkraft im Geschäfts- und Alltagsleben. William Walker AtkinsonЧитать онлайн книгу.
der Löwenanteil am Gewinne zu.
Da dies der wahre Stand der Angelegenheit ist, bin ich wohl berechtigt, die Belohnung in finanzieller Beziehung als einen Maßstab für den Erfolg anzusehen, und dieser muss wohl ausschließlich von dem „persönlichen Magnetismus“ desjenigen abhängen, der nach Erfolg strebt. Der Erfinder, der Gelehrte, Schriftsteller und der Mann der Wissenschaft können ganz bedeutenden Vorteil aus der richtigen Auffassung von vernunftgemäßer Verwendung der Macht ziehen, die in der geistigen Beherrschung anderer liegt; aber der „Mann unter Menschen“ genießt das Vorrecht, die besten Resultate dieser wunderbaren Macht abzugewinnen, denn sie bringt ihm nicht nur gemeinhin Erfolg, sondern auch materiellen Erfolg: Geld.
Geld, nur als solches angesehen, gehört gerade nicht zu den hohen Idealen, aber als Mittel betrachtet, sich selbst damit ein sorgenfreies Leben zu schaffen, ist es kein unwürdiges Ziel für das menschliche Streben. Ich fühle mich demnach voll berechtigt, Geldgewinn als ein anzustrebendes Ziel anzusehen.
Wiederholen wir, Erfolg im Leben hängt vorzüglich von der Befähigung ab, unsere Mitmenschen anzuziehen, zu interessieren, zu beeinflussen und sie zu beherrschen. Ich glaube kaum, dass Beweisgründe für diesen Satz nötig sind, wenn Sie nur einigermaßen Menschen- und Weltkenntnis besitzen.
Demnächst wäre zu lernen, auf welche Weise man sich diese wunderbare, wertvolle Macht aneignen kann. Antwort: Durch das Meisterstück, sich selbst beherrschen zu können. Das ist nicht allein das Geheimnis des persönlichen Magnetismus, sondern auch das des Erfolges im Leben und der Glückseligkeit überhaupt. Für den Mann oder die Frau, die dieses erkannt haben, ist die Welt gleichsam nur eine Auster, die man öffnet, um sie in Bequemlichkeit zu genießen. Selbst diejenigen, welchen es an Fleiß und Beständigkeit mangeln sollte, diesen Lehren von der Entwicklung der schlummernden Kräfte zu folgen, werden durch die Bekanntschaft mit dem vorliegenden Gegenstand allein schon erstarken und jedenfalls positiver denken.
„Das ist alles recht schön und gut“, höre ich sagen, „aber sagen Sie uns, auf welche Art können wir denn diese Kräfte ausbilden oder entwickeln?“ Nun, das ist es gerade, was ich jetzt beabsichtige; ich werde Sie zu dem Verständnis für diese Theorie nach und nach hinführen. Es wird mein Bestreben sein, dies auf ganz natürlichem Wege zu tun, damit Sie Ihr geistiges Verdauungsvermögen nicht allzu sehr anstrengen.
Ehe ich nun die Angelegenheit im Einzelnen behandle, wollen wir noch einmal die Theorie im Ganzen betrachten.
Ich habe gesagt, dass die Macht des Gedankens in verschiedener Weise zur Beeinflussung der Mitmenschen und erfolgreich angewendet werden kann. Ich habe erwähnt, wie der Gedanke zu dem angegebenen Zweck anzuwenden ist. Bevor wir nun zur nächsten Lektion übergehen, wird es von Vorteil sein, Ihre Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Wege zu lenken, wodurch der Gedanke zur Erreichung von Erfolgen mittelst Beeinflussung von anderen Menschen mithelfen kann.
Dies wird auf folgende Weise geschehen:
1. Indem Sie von Ihren positiven Gedanken voll und ganz Gebrauch machen, um unmittelbar und persönlich andere Menschen mittelst der Suggestion zu beeinflussen. Damit meine ich, dass Sie fähig sind, andere für Ihre Pläne und Ihr Vorhaben zu interessieren, ihre Beihilfe sozusagen in Ihren Dienst zu stellen, ihre Gönnerschaft zu gewinnen und dieselben im Allgemeinen unter Ihren Einfluss zu bringen. Diese einigen Menschen bereits von der Natur verliehen Befähigung kann von jedem Mann, von jeder Frau erworben werden, wenn genug Willenskraft und Ausdauer vorhanden sind, die in ihrem Innern schlummernde Fähigkeit auszubilden. Die meisten meiner Schüler möchten die Kenntnis dieses Teiles der geistigen Beherrschung vor den anderen Phasen derselben erwerben – ich werde sonach diesen Teil schon in der nächstfolgenden Lektion vornehmen.
2. Durch die Macht, unmittelbare Gedankenschwingungen durch Ihren Verstand in Gang zu bringen, die eine gewaltige Wirkung auf den Verstand anderer ausüben wird; es wäre denn, dass die Betreffenden das Geheimnis, sich gegen diesen Einfluss zur Wehr zu setzen, bereits innehaben und dadurch befähigt würden, selbst positiv anderen gegenüber aufzutreten. Übrigens, wer das Gesetz jener Gedankenschwingungen kennt, ist auch in der Lage, die Gedankenwellen anderer durch Annahme einer entsprechenden positiven Haltung abzuwehren.
3. Durch die Macht der dem Gedanken anhaftenden Anziehungskraft, die, wie wir gesehen haben, nach dem Grundsatz „Gleiches zieht Gleiches an“ ausgeübt wird. Indem man gewisse Gedanken fortgesetzt im Geist behält, zieht man die gleichen Gedanken und gleiche Einflüsse von dem uns umgebenden großen Vorrat von Gedanken unmerklich, aber sehr kräftig, an sich heran. Diese Macht gehört zu den allerstärksten Kräften in der Natur und, wenn richtig angewendet, wird sie Hilfe aus ganz unbekannten Bereichen, wenn auch unbewusst, an sich ziehen. „Gedanken sind Dinge“; dieselben besitzen die wunderbare macht, andere Gedankenwellen von gleicher Schwingung und Qualität an sich heranzuziehen.
4. Durch die Macht der Gedanken, wenn Sie es unternehmen, Ihren Charakter, Ihr Temperament für die Bedürfnisse Ihrer Organisation auszubilden. Gewisse Eigenschaften gehen Ihnen noch ab zu dem gewünschten Erfolg. Ihnen ist es ebenso bekannt, wenn nicht besser als anderen, dass Sie bisher in dem Glauben befangen waren, dieser Mangel sei einer Ihrer Teile und „der Leopard könne seine Flecken nicht loswerden“. Aber gerade Ihnen wird das Studium des Gesetzes über die geistige Beherrschung wie ein mächtiger Verbündeter erscheinen; denn Sie sind imstande, diese Unzulänglichkeiten zu übersteigen; Sie können neue Charaktermerkmale, neue Qualitäten gerade so gut erwerben, wie Sie es lernen können, die Eigenschaften, die Sie bereits besitzen, zu stärken und zu entwickeln. Durch diese Reihe Lektionen werde ich es mir angelegen sein lassen, Sie auf den rechten Weg zu bringen. Sie müssen jedoch die Arbeit selbst verrichten; ich kann Ihnen nur den Weg zeigen und Mittel angeben. In dem vorliegenden Studium muss jedermann, wie in allen Richtungen des menschlichen Strebens, seine Arbeit zu seinem eigenen Heile durchführen.
IV. Lektion: Unmittelbare psychische Beeinflussung.
Die Beeinflussung in einer persönlichen Besprechung. – Die drei großen Methoden. – Unmittelbare Suggestion. – Gedankenwellen. – Die Anziehungskraft des Gedankens. – Was ist Suggestion? – Der zweifache Verstand. – Hypnotische Suggestion. – Die aktiven und die passiven Funktionen. – Die Eigenschaften der beiden Funktionen. – Die menschlichen Schafe. – Die beiden Brüder als Teilnehmer eines Geschäftes. – Der passive Bruder. – Der aktive Bruder. – Ihre Gemütszüge. – Der „leicht zu behandelnde“ Mann. – Der „nagelfeste“ Mann. – Wie dem aufmerksamen Teilnehmer ausweichen? – Niemand nehme „nein“ für eine Antwort, weder in Geschäften noch in der Liebe. – Fortuna ist ein Weib. – Vertrauen in sich selbst gewinnt.
In dieser und der nächsten Lektion werde ich Ihnen das Verfahren klarzumachen versuchen, wodurch eine Person über eine zweite oder über andere Einfluss erlangt, um den Betreffenden in einer persönlichen Unterredung für ihre Pläne, für ihr Vorhaben zu interessieren, Hilfe und Unterstützung in ihren Dienst zu stellen, und sich überhaupt deren Gönnerschaft sichert. Wir alle kennen Menschen, die solche Resultate erzielen können, und doch begnügen wir uns damit, ihr Talent, ihre eigentümliche Macht zu bewundern, ohne uns im Geringsten anzustrengen, dieses Talent, diese Macht selbst zu erwerben.
Die Kunst, Männer und Frauen zu beeinflussen, solange wir in ihrer Gegenwart sind, enthält notwendigerweise auch die verschiedenen anderen in den vorangegangenen Lektionen erwähnten Methoden von geistiger Beeinflussung und hat mit jeder derselben gewisse Punkte gemein. Es ist nun allerdings ziemlich schwierig, diese Phase der geistigen Beeinflussung zu besprechen, ohne den ganzen erst später zu beschreibenden Gegenstand mit hineinzuziehen. Ich muss mich daher jetzt im Allgemeinen auf die einzelnen Zweige des Gegenstandes beschränken, da ja später ohnedies im Besonderen darauf eingegangen werden soll, und hebe ich mir demnach eine ausführliche Besprechung derselben für später auf. Vielleicht ist der Leser so gütig, diese Lektionen noch einmal durchzugehen, wenn er das ganze Buch beendet hat. Dann wird er bereits eine geklärtere Ansicht über den Gegenstand besitzen, und Dinge, die ihm gegenwärtig noch mehr oder weniger unklar sind oder ihn noch nicht ganz zufriedenstellen, wird er dann umso leichter verstehen.
Wenn es sich