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Vornehme Geschwister. Catherine St.JohnЧитать онлайн книгу.

Vornehme Geschwister - Catherine St.John


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Ein mütterliches Lächeln erschien auf dem eher strengen Gesicht der Herzogin. „So ein eleganter junger Gentleman… unser ganzer Stolz, nicht wahr?“

      „Nun ja… ich fürchte, sein Ruf ist tatsächlich nicht der Beste.“

      „Woher willst du das denn wissen? Das ist auch gar kein Thema für eine unschuldige junge Lady.“

      „Ich mag ja unschuldig sein, aber ich bin doch nicht dumm! Die Gerüchte sind sogar bis Gave Court gedrungen. Aber wo ist eigentlich Diane?“

      „Diane?“ Die Herzogin sah sich um, als müsse sie neben ihr sitzen.

      „Sie tanzt vermutlich.“

      „Nein, sie tanzt nicht, denn die Musiker machen vor der nächsten Runde eine Pause.“ Cora unterdrückte den Wunsch, hinzuzufügen wie man deutlich hören kann.

      „Dann steht sie bestimmt bei den Erfrischungen und plaudert mit ihren Verehrern.“

      „Also, ich kann sie dort auch nicht entdecken. Sie wird doch nicht etwa nach draußen gegangen sein?“

      „Cora, ich bitte dich! Diane weiß in jedem Fall, was sie ihrer Familie schuldig ist! Wie kommst du nur auf solche Ideen?“

      Cora schwieg leicht beleidigt. Ihrer Mutter zu erklären, dass Diane schon seit geraumer Zeit abgängig war, wäre ihr ja doch nur – wie immer - als Missgunst ausgelegt worden! Abgesehen von dem kurzen Moment des Realismus vorhin hielt Ihre Gnaden immer noch an der Idee fest, dass ihre wunderschöne Älteste unter ihren zahllosen vornehmen Verehrern nur zu wählen brauchte. Widerspruch war da genauso zwecklos wie bei ihrer Überzeugung, dass der verkommene und verrufene Horace der bewunderte Mittelpunkt der Gesellschaft war.

      Vor kurzem hatte ihm ja jemand eins auf die Nase gegeben, so dass sie seitdem etwas schief stand. Es hätte seine liebende Schwester schon sehr interessiert, was er da wieder angestellt hatte, aber Horace hatte nur mürrisch geschwiegen und sich so schnell wie möglich nach Vilmont verzogen. Wahrscheinlich nur für die Zeit, in der er einen Verband über der Nase trug.

      War es wohl unchristlich, zwei der Geschwister nicht zu mögen? Immerhin hatten sie als Kinder miteinander gespielt!

      Nein, das war auch kein erfreulicher Gedanke; Horace war zwar glücklicherweise die meiste Zeit in der Schule gewesen, aber wenn er auf Gave Court weilte, war sein Lieblingsspiel Ich bin der Herzog und ihr müsst vor mir knien. Und Diane hatte einmal ihrer Lieblingspuppe ein großes Loch in den Kopf geschlagen - absichtlich! Sie hatten auch als Kinder nicht viel gemeinsam gehabt.

      Nun ja, sie alle ritten gerne und gut, mit Ausnahme von Diane konnten auch alle recht ordentlich kutschieren, sogar Horace – wenn er nüchtern war. Aber sonst? Mama legte sich die Welt so zurecht, wie sie sie sehen wollte, und Papa war recht freundlich, aber schwach. Er hatte immer schon selbst zu viel Geld verschwendet und war nicht imstande, Gave Court, das – Vergil zufolge – sehr ertragreich sein konnte, wieder zur alten Blüte zu bringen. Immerhin hatte er Horace die Zuwendungen gestrichen, das war – Vergil zufolge – immerhin ein erster Schritt. Und er fuhr in letzter Zeit kaum noch nach London, etwas, was Vergil ebenfalls als gutes Zeichen wertete.

      Vergil hatte in solchen Dingen im Allgemeinen Recht, fand Cora – aber sie waren schon eine seltsame Familie! Und wo steckte Diane?

      Sie warf einen Blick auf ihre Tanzkarte – vor dem übernächsten Ländler war sie nicht engagiert, also konnte sie doch ihre Schwester suchen gehen?

      Sie hatte sich schon halb erhoben, da stürzten gleich drei hochmodische junge Herren auf sie zu und flehten förmlich um den nächsten Tanz. Sie verteilte die Quadrille, den Ländler und den Walzer auf die drei, ohne sich zu merken, welcher nun welchen Tanz ergattert hatte, und zog mit dem ersten Kandidaten auf die Tanzfläche.

      Ach, da war ja auch Miss Lancourt – wieder mit diesem Offizier? Achtete ihre Mutter nicht darauf, dass sie nicht zu oft mit dem gleichen Herrn tanzte? Sie überlegte, ob sie vielleicht nachher ein Wort der Warnung fallen lassen sollte, und nahm mit ihrem Partner, der sich als Lord Rufford vorgestellt hatte, Aufstellung.

      Alle drei Tänze absolvierte Cora mit der nötigen Grazie und der nötigen Konversation, ohne sich nachher an etwas Besonderes erinnern zu können – außer, dass sie Diane nirgendwo auf der Tanzfläche entdecken konnte. Was bitte war das für ein Benehmen?

      Sobald diese Runde beendet war, machte Cora sich einmal auf die Suche und bei gründlichem Umsehen im Ballsaal – Garten und Kartenzimmer waren natürlich tabu – überraschte sie ein Paar in der Bibliothek und zog sich hastig zurück, hörte einen leisen, aber giftigen Streit über ein nicht zurückgegebenes Darlehen und vernahm schließlich Dianes Stimme nicht allzu leise.

      Sie saß mit einer anderen Lady in einer verdeckten Nische.

      „Da bist du ja!“, stieß sie erleichtert hervor und knickste flüchtig vor der anderen Dame, die ihr nur vage bekannt vorkam. „Das, meine ach so besorgte kleine Schwester, ist Lady Dalley. Wir unterhalten uns hier über Dinge, die nur Erwachsene etwas angehen.“

      Cora knickste noch einmal. „Lady Dalley…“

      „Die kleine Cora… ich kann mich dunkel erinnern. Sehr eindrücklich war diese Begegnung wohl nicht…“

      „Gewiss, Mylady.“ Sie erinnerte sich an den Skandal aus der letzten Saison und wusste wieder, warum aus Lady Eloise Whitfield so hastig Lady Dalley geworden war, erlaubte sich aber kein wissendes Lächeln.

      „Dann werde ich die Ladys bei ihren Erwachsenengesprächen nicht weiter stören.“

      Die Herzogin sah ihr stirnrunzelnd entgegen. „Wo warst du?“

      „Ich habe Diane gesucht – und gefunden. Sie sitzt in einer Nische mit Lady Dalley und plaudert. Ich wundere mich nur: Will sie denn gar nicht tanzen?“

      „Ja, seltsam – schließlich hat sie doch immer so viele Verehrer. Apropos, eben waren zwei junge Männer hier, die sich tatsächlich nach dir erkundigt haben.“

      „Ah, danke schön.“ Sie warf einen Blick auf ihre Tanzkarte – nein, sie hatte keinen Tanz verpasst.

      „Lady Dalley?“, kam Ihre Gnaden etwas verzögert auf Coras Information zurück. „Lady Dalley – kennen wir diese Dame überhaupt?“

      „Sie ist die Schwester von Carew und musste letztens sehr überstürzt heiraten, Sie erinnern sich?“

      „Oh! Ach ja… nun, hat sie nicht einen sehr wohlhabenden Mann geheiratet?“

      „Ich weiß nur, dass die Schwester eines Earls einen Baronet geheiratet hat – müssten Sie sich darüber nicht entrüsten?“

      „Hüte deine Zunge! Aber wenn ich mir recht überlege: Tatsächlich, das ist doch eine gewisse Mesalliance… ich bin mir nicht sicher, ob diese Freundschaft so wünschenswert ist.“

      Cora ließ den Kopf hängen. Ihre Mutter würde Diane die Plaudereien mit Lady Dalley untersagen und Diane würde natürlich ihr die Schuld geben… endlose Sticheleien!

      Kapitel 4

      Gar so schlimm war es dann gar nicht geworden, überlegte sie am nächsten Morgen, während Lizzie ihr das neue mittelblaue Tageskleid mit den weißen Mäanderverzierungen am Saum auf dem Rücken zuknöpfte. „Sie wollen bestimmt an die frische Luft, Mylady?“

      „Ja, natürlich. Um diese Zeit ist die Luft im Hyde Park ja auch noch recht angenehm. Im Lauf des Tages fragt man sich, warum hier nicht viel öfter Seuchen um sich greifen.“

      „Ich werde Sie natürlich begleiten, Mylady. Und James wird ebenfalls auf Sie achten.“

      „Gewiss doch. Alles muss seinen Anstand haben, nicht wahr?“

      Lizzie kicherte pflichtgemäß.

      Um diese Tageszeit waren auf den friedlichen Straßen Mayfairs nur Dienstboten unterwegs – und auch diese nur in bescheidenem Maße.


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