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Rebell, Schachfigur, König . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Rebell, Schachfigur, König  - Морган Райс


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am Morgen nach ihrer Hochzeitsnacht ausgesehen hatte...

      „Bist du dir sicher, dass du mich unversehrt auf die Gefangeneninsel bringen kannst?“ fragte Thanos. Er war noch nie dort gewesen. Die Insel war als Hochsicherheitstrakt angelegt worden, ein Entkommen war für die Gefangenen unmöglich.

      „Oh, das ist kein Problem“, versicherte ihm der Kapitän. „Wir fahren manchmal dort vorbei. Die Wächter verkaufen uns einige der Gefangenen, die sie brechen konnten, als Sklaven. Sie binden sie an Stangen, die sie am Ufer für uns aufgebaut haben.“

      Thanos hatte schon längst entschieden, dass er diesen Mann hasste. Er versteckte jedoch seinen Unmut, denn schließlich war der Schmuggler die einzige Chance, die er hatte, um zur Insel zu gelangen und Ceres zu finden.

      „Ich würde es vorziehen, nicht auf die Wachen zu treffen“, betonte er.

      Der andere Mann zuckte die Schultern. „Das ist nicht schwer. Wenn wir nah genug dran sind, lassen wir ein kleines Boot zu Wasser und machen weiter wie gewohnt. Dann warten wir ein Stück abseits der Küste auf Euch. Seid aber daran erinnert, dass wir nicht ewig warten können, denn sonst könnten sie uns auf die Schliche kommen.“

      Thanos hatte keine Zweifel daran, dass der Schmuggler ihn zurücklassen würde, wenn sein Schiff auf dem Spiel stand. Nur die Aussicht auf Profit hatte ihn bisher motiviert. Ein Mann wie er würde nicht verstehen, was Liebe ist. Für ihn war Liebe sicherlich das lauschige Stündchen, das er am Pier käuflich erwerben konnte. Aber schließlich hatte er Thanos bis hierher gebracht. Das war es, das zählte.

      „Ihr wisst, dass selbst wenn ihr diese Frau auf der Gefangeneninsel findet“, sagte der Kapitän, „sie nicht mehr so sein wird, wie Ihr sie in Erinnerung habt.“

      „Ceres wird immer Ceres bleiben“, beharrte Thanos.

      Er hörte den anderen Mann schnauben. „Das sagt sich leicht, Ihr wisst nicht, was sie dort mit den Gefangenen anstellen. Einige der Sklaven, die sie an uns verkauft haben, sind kaum in der Lage etwas für sich selbst zu tun, außer man sagt es ihnen.“

      „Und das tut ihr sicherlich mit großer Freude“, schnappte Thanos zurück.

      „Ihr mögt mich nicht sonderlich, oder?“ fragte der Kapitän.

      Thanos ignorierte die Frage und starrte auf die See. Sie kannten beide die Antwort und gerade hatte er wichtigere Dinge im Sinn. Er musste einen Weg finden, Ceres zu lokalisieren, wie auch immer –

      „Ist das Land?“ fragte er und streckte den Arm aus.

      Es war nicht viel mehr als ein Punkt am Horizont und doch strahlte dieser eingehüllt in Wolken und umgeben von brausenden Wellen bereits Düsterkeit aus. Je näher sie kamen, desto größer wurde das Grauen, das Thanos empfand.

      Eine Reihe grauer Granitzacken, die wie die Zähne eines gigantischen Biests aussahen, erhoben sich aus dem Wasser. Auf dem höchsten Punkt der Insel thronte eine Bastion und über ihr ein Leuchtturm, der unablässig blickte, als wollte er davor warnen, ihm zu nahe zu kommen. Thanos konnte auf einer Seite der Insel Bäume sehen, doch davon abgesehen, war die Insel vollkommen kahl.

      Als sie noch näher kamen, konnte er Fenster ausmachen, die direkt in den Felsen der Insel gehauen worden waren, so als hätten sie versucht, die ganze Insel auszuhöhlen, um das Gefängnis noch größer zu machen. Er erblickte Strände aus Schiefergestein, aus denen weißgebleichte Knochen ragten. Thanos hörte Schreie und er erbleichte als er erkannte, dass er nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob es Seevögel oder Menschen waren.

      Thanos zog sein kleines Boot an den Schiefernstrand und zuckte beim Anblick der Fesselvorrichtungen, die unterhalb der Flutlinie angebracht worden waren, zusammen. Seine Vorstellungskraft verriet ihm sofort, welchen Nutzen sie erfüllten: zur Folter oder Hinrichtung von Gefangenen durch die Brandung. Die Berge aufgestapelter Knochen am Ufer erzählten ihre eigene Geschichte.

      Der Kapitän des Schmugglerboots drehte sich zu ihm und grinste.

      „Willkommen auf der Gefangeneninsel.“

      KAPITEL ZWEI

      Ohne Thanos kam Stephania die Welt wie eine düstere Einöde vor. Sie fühlte sich kalt an, auch wenn die Sonne vom Himmel strahlte. Leer, auch wenn Menschen in Nähe des Schlosses um sie wuselten. Sie starrte auf die Stadt, und sie hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken niedergebrannt, denn nichts davon bedeutete ihr noch irgendetwas. Sie saß an den Fenstern ihrer Gemächer und hatte das Gefühl, jemand hätte ihr das Herz herausgerissen.

      Vielleicht würde das auch noch jemand tun. Sie hatte für Thanos immerhin alles riskiert. Was war wohl die genaue Strafe für die Unterstützung eines Verräters? Stephania kannte die Antwort darauf, denn es war auch hier, wie mit jeder anderen Angelegenheit im Reich: was auch immer der König entschied. Sie hatte kaum Zweifel daran, dass er ihren Tod fordern würde.

      Eine ihrer Zofen reichte ihr einen Beruhigungstrank aus Kräutern. Stephania ignorierte sie, auch als das Mädchen ihn auf einen kleinen Steintisch neben ihr abstellte.

      „Gnädige Frau“, sagte das Mädchen. „Einige der anderen... nun, sie fragen sich... sollten wir keine Vorbereitungen treffen, um die Stadt zu verlassen?“

      „Die Stadt verlassen“, sagte Stephania. Sie konnte hören, wie stumpf und tonlos ihre Stimme klang.

      „Ich meine... schweben wir nicht in Gefahr? Nach allem was geschehen ist und allem, was Ihr uns aufgetragen hattet... um Thanos zu helfen.“

      „Thanos!“ Dieser Name riss sie für einen Moment aus ihren Gedanken und versetzte sie in Rage. Stephania nahm den Kräutertrank vom Tisch. „Wage es noch einmal diesen Namen zu erwähnen, du dummes Mädchen! Verschwinde! Verschwinde!“

      Stephania warf das Gefäß mit seinem brühheißen Inhalt nach dem Mädchen. Ihre Zofe duckte sich. Das allein genügte schon, doch das Geräusch des Bechers, der auf dem Boden zerschellte, brachte das Fass zum Überlaufen. Braune Flüssigkeit rann die Wand hinab. Stephania ignorierte es.

      „Lasst mich alle in Ruhe!“ schrie sie dem Mädchen nach. „Oder ich werde euch die Haut abziehen lassen.“

      Stephania brauchte die Ruhe, um mit ihren Gedanken allein zu sein, auch wenn diese Gedanken so dunkel waren, dass sie sich am liebsten vom Balkon ihres Zimmers in den Tod gestürzt hätte. Sie hatte Thanos verloren. Alles was sie getan hatte, alles das, worauf sie hingearbeitet hatte war mit Thanos nichtig geworden. Sie hatte vor ihm nie an die Liebe geglaubt; sie war überzeugt gewesen, dass es eine Schwäche war, die den Menschen dem Schmerz auslieferte, aber mit ihm war es das Risiko wert gewesen. Jetzt stellte sich heraus, dass sie Recht gehabt hatte. Liebe machte es der Welt einfach, den Menschen zu verletzten.

      Stephania hörte, wie sich eine Tür hinter ihr öffnete, und sie wirbelte erneut herum, um nach etwas zu suchen, dass sie nach der Person werfen konnte.

      „Ich habe doch gesagt, dass ich nicht gestört werden will!“ zischte sie, bevor sie sah, wer dort eingetreten war.

      „Nicht so undankbar“, sagte Lucious während er das Zimmer durchquerte, „schließlich habe ich dafür gesorgt, dass du wohlbehalten wieder zum Schloss eskortiert wirst.“

      Lucious sah in dem weißen und mit Gold und Edelsteinen bestickten Samt aus wie ein Prinz aus dem Märchenbuch. Er trug noch immer einen Dolch an seinem Gürtel, hatte jedoch seine goldene Rüstung und sein Schwert abgelegt. Selbst sein Haar sah frisch gewaschen aus und stank nicht mehr nach der Stadt. Er sah für Stephania eher aus wie ein Mann, der unter ihrem Balkon seine schönsten Minnegesänge zum Besten geben wollte als jemand, der die Verteidigung der Stadt organisierte.

      „Eskortiert“, sagte Stephania mit einem gequälten Lächeln. „Das trifft es ganz gut.“

      „Ich habe dafür gesorgt, dass du sicher durch unsere vom Krieg zerrüttete Stadt gelangst“, sagte Lucious, „meine Männer haben Sorge getragen, dass du den Rebellen nicht zum Opfer


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