Эротические рассказы

Gesammelte Erzählungen von Anatole France. Anatole FranceЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Erzählungen von Anatole France - Anatole France


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und erst nachdem er sie zum Zeichen der Anbetung wie toll geküßt hatte, holte er seinen Herrn auf der Treppe ein. Er hatte geglaubt, es an Klugheit und Verehrung haben fehlen zu lassen, wenn er einer Person, die die Macht besaß ihn in einen tiefen Koffer zu versenken, nicht seine Liebe bezeugt hätte.

      Auf der Straße bot sich Herrn Bergeret und Riquet das erbärmliche Schauspiel dar, daß ihre Möbel auf dem Trottoir herumstanden.

      Während die Umzugsleute in der Gaststube an der Ecke ein Glas Bier tranken, spiegelte Fräulein Zoës Schrank die Vorübergehenden wieder: Arbeiter, Schüler der Beaux Arts, junge Mädchen, Kaufleute, Wagen und Karren und die Apotheke mit den farbigen Pokalen und dem Äskulapstab. Gegen einen Grenzstein gelehnt, lächelte Großvater Bergeret in seinem Rahmen mit seiner sanften Miene in dem feinen blassen Gesicht unter den flatternden Haaren. Herr Bergeret betrachtete seinen Vater mit liebevoller Ehrerbietung und setzte ihn vom Grenzstein weg. Er stellte auch den kleinen Nipptisch von Zoë, der aussah, als schäme er sich, auf der Straße zu sein, an einen sicheren Ort.

      Indessen kratzte Riquet mit seinen Pfoten an den Beinkleidern seines Herrn und blickte ihn aus seinen schönen, traurigen Augen an, als wollte er sagen:

      »Solltest du, der du einst so reich und mächtig warst, arm geworden sein? Solltest du machtlos geworden sein, teurer Herr? Du läßt Leute, die in Lumpen gekleidet sind, in dein Wohnzimmer dringen, in dein Schlafzimmer, in dein Speisezimmer, läßt es zu, daß sie über deine Möbel herfallen und sie hinausschleppen. Deinen bequemen Lehnstuhl, in dem wir alle Abend ausruhten und auch manchmal morgens dicht nebeneinander, den haben sie auf die Treppe geschleppt. Ich hörte, wie er unter den rauhen Griffen der schlecht gekleideten Leute seufzte, unser guter, alter Lehnstuhl, der ein großer Fetisch ist und ein gütiger Geist. Du hast dich diesen Eindringlingen nicht widersetzt. Wenn dir keine der Genien bleibt, von denen deine Wohnung voll war, nickt einmal die kleinen Gottheiten, die du jeden Morgen, wenn du aus dem Bette sprangst, an deine Füße zogst und in die ich spielend hineinbiß, wenn du so arm, so elend bist, o Herr, was soll dann aus mir werden?«

      Gedanken eines Hundes

      1.

      Die Menschen, Tiere und Steine werden immer größer, je mehr man sich ihnen nähert, und sie sind kolossal, wenn sie sich über mir befinden. Ich bleibe hingegen immer gleich groß, wo ich auch sei.

      2.

      Wenn mein Herr mir unter dem Tisch einen Bissen reicht, den er in seinen Mund stecken will, so tut er das, um mich auf die Probe zu stellen und um mich zu strafen, wenn ich der Versuchung unterliege. Denn ich kann nicht glauben, daß er sich meinetwegen beraubt.

      3.

      Der Geruch der Hunde ist deliziös.

      4.

      Mein Herr hält mich warm, wenn ich hinter ihm in seinem Lehnstuhl liege. Das kommt daher, weil er ein Gott ist. Vor dem Kamin befinden sich Marmorfliesen, die ebenfalls warm sind. Diese Fliesen sind göttlich.

      5.

      Ich spreche, wenn es mir beliebt. Aus dem Munde des Herrn kommen auch Töne, die einen gewissen Sinn haben. Aber es ist lange nicht so deutlich zu verstehen wie das, was ich durch den Laut meiner Stimme ausdrücke. In meinem Munde hat alles einen Sinn, aus dem Munde des Herrn kommt sehr viel überflüssiges Geräusch. Es ist schwer, aber notwendig, die Gedanken des Herrn zu erraten.

      6.

      Essen ist gut. Gegessen haben ist besser. Denn der Feind, der auf der Lauer liegt, um einem das Futter zu entreißen, ist schlau und flink.

      7.

      Alles vergeht und hat ein Ende, nur ich bleibe.

      8.

      Ich befinde mich stets im Mittelpunkt, und Menschen, Tiere und Dinge umgeben mich, wohlgesinnt oder feindlich.

      9.

      Im Schlaf sieht man Menschen, Hunde, Häuser, Bäume, angenehme und schreckliche Gestalten. Wenn man erwacht, sind diese Gestalten verschwunden.

      10.

      Betrachtung. Ich liebe meinen Herrn, denn er ist mächtig und schrecklich.

      11.

      Eine Tat, für die man geprügelt wird, ist eine schlechte Tat. Eine Tat, für die man Liebkosungen oder Futter empfängt, ist eine gute Tat.

      12.

      Wenn die Nacht hereinbricht, streichen böse Mächte um das Haus. Ich belle, damit mein Herr aufmerksam wird und sie verjagt.

      13.

      Gebet. O mein Herr, blutiger Gott! ich bete dich an. Schrecklicher, sei gepriesen! Großmütiger, sei gelobt. Ich krieche zu deinen Füßen, ich lecke deine Hände. Du bist gewaltig und schön, wenn du am besetzten Tische große Massen von Fleisch verschlingst. Du bist gewaltig und schön, wenn du vermöge eines winzigen Hölzchens eine Flamme hervorspringen läßt und die Nacht in Tag verwandelst. Behalte mich in deinem Hause und lasse jeden anderen Hund daraus verbannt sein. Und dich, Angelika, Köchin, erhabene, gütige Göttin, dich will ich fürchten und verehren, damit du mir recht viel zu fressen gibst.

      14.

      Ein Hund, der sich der Menschen nicht erbarmt und der die Fetische, die sich in dem Hause seines Herrn befinden, verachtet, führt ein unstetes, elendes Leben.

      15.

      Eines Tages machte eine undichte Wasserkanne, die durch den Salon kam, das gewachste Parkett naß. Ich denke mir, diese unsaubere Wasserkanne hat eine tüchtige Tracht Prügel bekommen.

      16.

      Die Menschen besitzen die göttliche Macht, alle Türen zu öffnen. Ich kann allein nur eine ganz kleine Zahl öffnen. Die Türen sind große Fetische, die uns Hunden ungern gehorchen.

      17.

      Das Leben eines Hundes ist voll von Gefahren. Um Unfälle zu vermeiden, muß man stets auf der Hut sein, selbst beim Essen und sogar während des Schlafes.

      18.

      Man weiß nie, ob man es den Menschen recht macht. Man soll sie verehren, ohne zu versuchen, sie verstehen zu wollen. Ihre Weisheit ist geheimnisvoll.

      19.

      Beschwörung. O Furcht, erhabene mütterliche Furcht, heilige, heilsame Furcht, erfülle mich ganz in dem Augenblick der Gefahr, damit ich vermeide, was mir Schaden bringen kann, auf daß ich mich nicht auf den Feind stürze und meine Unklugheit bereuen muß.

      20.

      Es gibt Wagen, die von Pferden durch die Straßen gezogen werden. Sie sind schrecklich. Es gibt aber auch Wagen, die ganz allein laufen und dabei laut schnaufen. Sie meinen es ebenfalls böse mit uns. Zerlumpte Menschen soll man hassen und solche, die Körbe auf dem Kopf tragen und Fässer vor sich herrollen. Ich kann die Kinder nicht leiden, die unter großem Geschrei auf der Straße Kriegen und Verstecken spielen. Die Welt ist voll schädlicher, furchtbarer Dinge.

      Die Krawatte

       Inhaltsverzeichnis

      Herr Bergeret war dabei, in seiner neuen Wohnung Nägel in die Wände zu schlagen. Als er sich bewußt wurde, daß ihm das Vergnügen machte, sann er darüber nach, aus welchem Grunde ihm das Vergnügen machen könne und als er den Grund dafür gefunden hatte, machte es ihm kein Vergnügen mehr. Denn das Vergnügen hatte eben darin bestanden, daß man Nägel einschlug, ohne den Dingen auf den Grund zu gehen. Und während Herr Bergeret über die Widerwärtigkeiten allen philosophischen Geistes nachsann, hing er das Bild seines Vaters an den Platz, der ihm als der ehrenvollste erschien.

      »Es hängt zu weit nach vorne über,« bemerkte Zoë.

      »Meinst du?«

      »Ja sicher,


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