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Das beste von Nikolai Gogol. Nikolai GogolЧитать онлайн книгу.

Das beste von Nikolai Gogol - Nikolai Gogol


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wird für dich ein Wort einlegen.«

      »Katerina! Nicht der Tod ist’s, was mich schreckt; mich schrecken die ewigen Martern im Jenseits. Du bist unschuldig, Katerina: deine Seele wird im Paradiese in der Nähe Gottes schweben; aber die Seele deines gottlosen Vaters wird im ewigen Feuer brennen, und niemals wird dieses Feuer verlöschen; immer höher und mächtiger wird es lodern; niemand wird einen Tautropfen fallen lassen, kein Windhauch wird mir Kühlung bringen …«

      »Es ist nicht in meiner Gewalt, diese Strafe zu lindern«, sagte Katerina und wandte sich ab.

      »Katerina! Warte, nur noch ein Wort: du kannst meine Seele retten. Du weißt noch nicht, wie gütig und barmherzig Gott ist. Hast du noch nichts vom Apostel Paulus gehört, der ein großer Sünder gewesen und dann Buße tat und ein Heiliger wurde?«

      »Was kann ich aber tun, um deine Seele zu retten?« sagte Katerina. »Wie kann ich, ein schwaches Weib, daran auch nur denken?«

      »Wenn es mir nur gelänge, von hier herauszukommen, so würde ich alles aufgeben. Ich werde Buße tun, in einer Höhle wohnen, ein härenes Hemd tragen und Tag und Nacht zu Gott beten. Nicht nur keine Fleischspeisen, auch keine Fischspeisen werde ich in den Mund nehmen! Kein Gewand werd’ ich mir unter meinen Leib betten, wenn ich schlafe! Und immer werde ich beten! Und wenn Gottes Barmherzigkeit auch nicht den hundertsten Teil meiner Sünden von mir nimmt, so werde ich mich bis an den Hals in die Erde vergraben oder in ein Steingewölbe einmauern; weder Speise noch Trank werde ich zu mir nehmen, bis ich sterbe; und ich werde meine ganze Habe den Mönchen geben, damit sie vierzig Tage und vierzig Nächte für mich Totenmessen lesen.«

      Katerina wurde nachdenklich. »Wenn ich dir auch aufsperre, so kann ich dir deine Ketten doch nicht sprengen.«

      »Ich fürchte die Ketten nicht«, sagte er. »Du glaubst, daß sie mich an Händen und Füßen gefesselt hätten? Nein, ich habe ihre Augen mit Blindheit geschlagen und ihnen statt meiner Arme ein dürres Holz entgegengehalten. Schau her: ich trage keine einzige Fessel mehr!« Mit diesen Worten trat er in die Mitte des Verlieses. »Ich würde auch diese Mauern nicht fürchten und durch sie hindurchkommen; dein Mann weiß aber selbst nicht, was das für Mauern sind: ein heiliger Einsiedler hat sie errichtet, und keine höllische Macht kann den Gefangenen von hier befreien, ohne das Schloß mit demselben Schlüssel aufzuschließen, mit dem der Heilige seine Zelle zu verschließen pflegte. Eine ebensolche Zelle will ich, der ungeheuerlichste aller Sünder, mir erbauen, wenn ich von hier herauskomme.«

      »Höre: ich will dich herauslassen. Wenn du mich aber betrügst und, statt Buße zutun, wieder des Teufels Bruder wirst?« sprach Katerina, vor der Tür stehenbleibend.

      »Nein, Katerina, ich habe nicht mehr lange zu leben; auch ohne die Todesstrafe ist mein Ende nahe. Glaubst du denn, daß ich mich gutwillig den ewigen Höllenqualen überliefern will?«

      Die Schlösser rasselten. »Leb wohl! Der barmherzige Gott schütze dich, mein Kind!« sagte der Zauberer und küßte sie.

      »Rühr mich nicht an, ungeheuerlicher Sünder! Geh schneller fort! …« sagte Katerina.

      Er war aber schon verschwunden.

      »Ich habe ihn herausgelassen«, sagte sie erschrocken, mit wilden Blicken die Mauern betrachtend. »Was werde ich meinem Manne sagen können? Ich bin verloren. Es bleibt mir nichts übrig, als mich lebendig ins Grab zu legen!« Sie fiel schluchzend auf den Klotz nieder, auf dem der Gefangene gesessen hatte. »Ich habe eine Seele gerettet«, sagte sie leise. »Ich habe ein gottgefälliges Werk getan; aber mein Mann … zum ersten Male habe ich ihn betrogen. Oh, wie schrecklich, wie schwer wird es mir sein, ihm die Unwahrheit zu sagen! Da kommt jemand her! Er ist es, Danilo!« rief sie verzweifelt aus und fiel ohnmächtig zu Boden.

      VII

      »Ich bin’s, Töchterchen! Ich bin’s, Herzchen!« hörte Katerina, als sie wieder zu sich kam. Ihre alte Magd stand über sie gebeugt und flüsterte ihr etwas zu; sie hatte ihre dürre Hand ausgestreckt und bespritzte Katerina mit kaltem Wasser.

      »Wo bin ich?« fragte Katerina, indem sie sich erhob und um sich blickte. »Vor mir rauscht der Dnjepr, hinter mir ragen die Berge … Wohin hast du mich gebracht, Alte?«

      »Ich habe dich nirgends hingebracht, ich habe dich herausgeführt; ich habe dich auf meinen Armen aus dem dumpfen Verlies herausgetragen. Ich habe die Tür mit dem Schlüssel zugeschlossen, damit dich Pan Danilo nicht bestraft.«

      »Wo ist denn der Schlüssel?« fragte Katerina und blickte auf ihren Gürtel. »Ich sehe ihn nicht.«

      »Dein Mann hat ihn abgebunden, um nach dem Zauberer zu sehen, Kind.«

      »Um nach dem Zauberer zu sehen? … Alte, ich bin verloren!« rief Katerina aus.

      »Gott mag uns davor behüten, mein Kind! Wenn du schweigst, meine liebe Pani, wird es niemand erfahren!«

      »Er ist entflohen, der verdammte Antichrist! Hast du es gehört, Katerina? Er ist entflohen!« rief Pan Danilo, der jetzt zu seiner Frau herantrat. Seine Augen sprühten Funken; der Säbel klirrte an seiner Seite. Totenblaß wurde die Frau.

      »Hat ihn jemand herausgelassen, mein lieber Mann?« fragte sie zitternd.

      »Freilich hat ihn jemand herausgelassen: der Teufel hat das getan. Schau nur her: statt seiner liegt ein Stück Holz in den Fesseln. Warum hat es nur Gott so eingerichtet, daß der Teufel keine Angst vor Kosakentatzen hat! Wenn es einem von meinen Kosaken eingefallen wäre, es zu tun, wenn ich das nur erführe … ich wüßte gar nicht, welch grausame Strafe ich für ihn erfinden sollte!«

      »Und wenn ich es wäre? …« fragte Katerina unwillkürlich und hielt erschrocken inne.

      »Wenn dir das einfiele, so wärest du mein Weib nicht mehr. Ich würde dich in einen Sack einnähen und in die Mitte des Dnjepr versenken lassen! …«

      Katerina stockte der Atem, und es war ihr, als lösten sich ihr die Haare vom Kopfe.

      VIII

      In einer Schenke an der Grenzstraße haben sich die Polen versammelt und zechen schon seit zwei Tagen. Viel Gesindel sitzt da beisammen.

      Sie haben wohl irgendeinen Überfall vor: manche von ihnen haben Musketen bei sich; man hört Sporen klirren und Säbel rasseln.

      Die Herren sind lustig und prahlen mit Taten, die sie niemals vollbracht haben; sie höhnen den rechten Glauben und nennen das Volk der Ukrainer ihre leibeigenen Sklaven; sie drehen sich stolz die Schnurrbärte, werfen die Köpfe in den Nacken und rekeln sich auf den Bänken. Auch ein Priester ist dabei; ihr Priester ist aber vom gleichen Schlage wie sie selbst. Er sieht aber auch gar nicht wie ein christlicher Priester aus: er zecht und vergnügt sich mit ihnen und führt mit seiner zuchtlosen Zunge schamlose Reden. Auch die Diener stehen ihnen in nichts nach: sie haben die Ärmel ihrer zerfetzten Röcke zurückgeworfen und stolzieren einher, als wären sie was Rechtes. Sie spielen Karten und hauen einander mit den Kartenblättern auf die Nasen; sie haben auch fremde Weiber bei sich; man schreit, man rauft!… Die Herren sind ganz toll vor Vergnügen und treiben allerlei Spaß: sie packen den Juden am Barte und malen ihm auf seine unsaubere Stirne das Zeichen des Kreuzes; sie geben blinde Schüsse auf die Weiber ab und tanzen mit ihrem ruchlosen Priester den Krakowiak. Solch Ärgernis hat’s in russischen Landen selbst in den Tagen der Tataren nicht gegeben; Gott hat wohl dem Lande für seine vielen Sünden diese Schmach als Strafe gesandt! Und mitten in diesem Sodom hört man die polnischen Herren vom Gute des Pan Danilo hinter dem Dnjepr, auch von seinem schönen Weibe sprechen… Es ist wohl nichts Gutes, was die Bande im Schilde führt!

      IX

      Pan Danilo sitzt in seiner Kammer, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, und sinnt. Pani Katerina sitzt auf der Ofenbank und singt ein Lied. »Mir ist so traurig ums Herz, mein Weib!« sagt Pan Danilo. »Der Kopf tut mir weh, und auch das Herz tut mir weh. Es ist mir so schwer zumute. Mein Tod schleicht wohl ganz in der Nähe umher.«

      »Oh, mein geliebter Mann! Schmiege dich mit deinem Haupte an meine Brust!« – Warum hegst du so finstere Gedanken? – dachte sich Katerina, aber sie wagte es nicht auszusprechen. Es war ihr so bitter, sich mit dem schuldbeladenen Haupte


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